I'm Here Honey...

P. O. V. AVERY

Mein Körper zitterte, jede Ader meines Körpers schien unnatürlich doll zu pochen und mein Kopf fühlte sich wie nach einem harten Aufprall an.
Ich drehte mich müde und schmerzerfüllt zur Seite und schrie auf, als mir von jetzt auf gleich klar wurde, was hier los war.
Aus der hintersten Ecke eines...Käfigs, beobachtete ich wie ein Mann grinsend vor mir stand und mehr als amüsieret wirkte.
Ich wollte sprechen, doch meine Kehle war zu trocken und brannte.
"Du musst leise sein süße, sonst weckst du noch Aiden's Aufmerksamkeit."
Ich riss die Augen auf.
Das war Harvey Burton. Oh mein Gott.
Ich schrie aus tiefster Seele, auch wenn es sich anfühlte als würde ich Klingen schlucken.

Er ging in eine Ecke des Raumes und hielt sich den Zeigefinger vor den Mund.
"An deiner Stelle wäre ich lieber still kleines."
Ich dachte an Aiden's Sicherheit, hielt inne, begann zu weinen.
Das konnte nicht sein.
Das alles konnte einfach nicht wahr sein!
Die Größe Tür hinter der Harvey stand wurde aufgerissen und meine Tränen flossen nur noch stärker als ich Aiden sah und seine Verletzungen.
Die aufgeplatzte Lippe, die blauen Flecken an seinen Hals, die Blutergüsse..
"Avery..."
Schon in der nächsten Sekunde kniete er vor dem Käfig, um seine Hände durch die kleinen Schlitze zu stecken und meine zu ergreifen.
Ich versuchte meine folgenden Worte zu flüstern, nein, kaum auszusprechen, zu hauchen.
"Er ist hier drin."
Aiden's Augen funkelten vor Wut, wie sie es lange nicht mehr taten.
"Ich habe dir gesagt, dass du besser auf mich hören sollst, Sohn."
Er drehte sich um, sah den einfach nur da stehenden Harvey und zögerte nicht eine Sekunde, um auf ihn loszurennen.

"Einen Schritt weiter und sie ist tot."
Kur vor ihm blieb er stehen, spannte sich an.

Zähneknirschend fauchte Aiden ihn wortwörtlich an.
"Du Bastard..Du verdammter Bastard!" Schreie. Verzweifelte, besorgte Schreie.
Harvey lachte.
"Na na, redet man den so mit seinem D-"
"Halt dein verfluchtes Maul!" Aiden konnte sich nicht mehr zusammenreißen, schlug seine Faust in Harvey's Gesicht und machte nicht den Anschein in geringster Zeit aufzuhören.
Er war völlig in seinem Element.
Ich stand auf, umklammerte die kalten Gitterstäbe des Käfigs, sah Aiden mit Angst und Faszination zu.
Ich hatte Angst davor, dass dieser Besuch, alles ändern sollte.
Hätte ich doch nur gewusst wie recht ich mit der Befürchtung haben sollte.

~*~

"Hör auf! Du bringst ihn noch um Aiden!"
"Und wenn schon!"
Ich war bereits wieder frei, sah mich panisch um, versuchte Aiden aufzuhalten weiter auf Harvey einzuschlagen. Das war nicht die Lösung.
"Aiden bitte!" Ich schrie, bettelte förmlich, als ich ihn dann als er wieder zuschlagen wollte, von dem halb leblosen Körper wegzog und zur Seite schubste.
"Es reicht!" Ich weinte stärker und mein Körper erschauderte als ich Aiden so aufgeweckt vor mir sah.
Er atmete schwer, rieb sich mit seinen Blut verschmierten Händen den Schweiß von der Stirn und sah immer wieder zu Harvey, als wollte er jeden Moment wieder auf ihn los gehen.
Doch das tat er nicht.
Stattdessen umarmte er mich und ich ließ mich völlig in seinen Armen fallen.
Seine Hand strich behutsam über meinen Kopf.
"Alles okay Honey."
Sofort schüttelte ich den Kopf.
"Das ist nicht wahr und das weißt du. Nichts ist okay..."
Er seufzte, weil er wusste, wie recht ich damit hatte.

Noch eine ganze Zeit standen wir da und umarmten einander, bis er plötzlich die Stille brach.
"Es tut mir alles so leid.." Ich sagte nichts, lauschte seiner Stimme.
"Ich hätte von Anfang an wissen müssen, dass es schief geht, dass irgendwer, wieder alles kaputt machen wird.." Ich riss meine Augen auf und drückte mich leicht von ihm.
"Was willst du mir grade damit sagen Aiden...?"
Angst überkam mich, schreckliche, eiskalte Angst.
Eine Hand legte sich an meine Wange, sein Daumen streichelte behutsam meine Unterlippe.
"Ich will damit nur sagen, dass du darauf vorbereitet sein musst, wenn mir was passiert kleines."
Ich legte meine Hand auf seine und drückte zu.
"Sag sowas nicht..."
"Doch... das muss ich sagen.
Was würdest du tun wenn ich von heute auf morgen weg wäre, für immer?"

Die Frage tat mir unheimlich weh, als hätte man mir ein Messer in die Brust gerammt.
"Ich würde sterben..." Meine Stimme war flüsternd, verzweifelt.
"Und genau das meine ich. Du musst für den Notfall lernen, ohne mich auszukommen Kätzchen."
Wieder weinte ich, drückte mich an seine Brust.
Was wäre mein Leben heute noch ohne ihn?
Er war doch alles was ich noch wirklich hatte und brauchte.
"Ich will dich nicht verlieren...niemals." Hauchte ich an seine Brust, als sich seine Arme um meinen Körper krallten.
"Ich sage ja nur, wenn jemals der Tag kommen sollte, an dem wir nicht zusammen sein können,
behalte mich in deinem Herzen, denn da werde ich immer einen Platz finden Honey."
Ich wollte was sagen, konnte es aber nicht.
Erstens, weil ich nicht in der Lage war auch nur etwas klar zu denken und zweitens, weil Aiden von jetzt auf gleich erschrocken zurücktrat und mit dem Zeigefinger durch den Raum zeigte.

"Sie sind weg." Murmelte er.
Ich sah zu Harvey, dann wieder zu Aiden.
"Sie waren hier, die Frauen und Männer. Wie kann das...und wo..." Er drückte sich die Hände vor's Gesicht, als versuche er Bilder aus seinem Kopf zu bekommen.
Ich ging zu ihm, legte vorsichtig meine Hand auf seine Schulter und erschrak, als er plötzlich zurückschreckte und unkontrollierter atmete.
Auf dem ersten Blick würde ich denken, dass er eine Panikattacke hatte.

P. O. V. AIDEN

Es war geplant.
Das alles war eine verdammte Falle!
"Wir müssen sofort hier raus Honey!" Ich griff nach Avery's Arm und zog sie mit zur Tür.
Sie sagte nichts, fragte nichts, atmete stumm und matt.
Oben angekommen wurde ich vorsichtiger, überdachte jeden Schritt den ich machte und kniff die Augen zusammen, sobald das alte Holz unter meinen oder Avery's Füßen knarrte.
Ich drehte mich zu ihr.
"Pass auf, wir müssen leise sein hörst du? Nicht reden, nick' wenn du mich verstanden hast."
Sie nickte unsicher.
"Sehr gut.
Bleib ganz dicht hinter mir.
Wir müssen es nur bis zum Hinterausgang schaffen. 
Kyle ist hier und das nicht allein."
Ihre Augen wurden groß und glasig.

Ein leises Knarren weckte meinen Jägerinstinkt.
"Okay Honey...es geht los"
Leise, Schritt für Schritt, wurde ich aufmerksamer, ließ meine Augen immer wieder durch die Umgebung schweifen um herauszufinden, dass niemand dort war.
Zu früh gefreut.
"Verflucht! Irgendwo hier müssen sie doch sein!"
Sofort drängte ich Avery in die nächste dunkle Ecke und drückte mich eng an Sie.
Ich kannte die Stimme nicht. 
"Halt deinen Mund!" Kyle.
Ich würde diesen verf*ckten Wichser umbringen!Und wenn ich ihm eigenhändig die Kehle rausreißen musste.
Ich spielte mit dem Gedanken mich zu zeigen, ihn hier und jetzt zu verprügeln und ihn dafür büßen zu lassen, Harvey bei dem ganzen Scheiss geholfen zu haben, dachte dann jedoch an die andere Person, die ich gewiss nicht kannte.
Ich nicht, dafür aber Avery.

~*~

P. O. V. AVERY

Er war es.
Dieser seltsame, gruselige Mann vom Drogeriemarkt.
Ich erkannte diese Stimme sofort.
"Hat er dich angefasst?!" Aiden's Stimme wurde rauchig und tief.
Ich schüttelte den Kopf.
"Er war nur...seltsam, aufdringlich.."
Er atmete gedehnt aus, wobei sich sein Kiefer anspannte und ballte seine Hände zu Fäusten, woraufhin sich seine Knöchel weiß färbten.
Er hatte recht, wir mussten hier auf der Stelle raus.

Ich hatte so viele Fragen, traute mich aber nicht sie zu stellen, weil ich mich hauptsächlich vor der Antwort fürchtete.
Aiden, der unmittelbar neben mir stand, schien zu überlegen und ich befürchtete das schlimmste.
"Wir Fackeln es ab." Hauchte er in die schattige Dunkelheit.
Ich wusste genau was er meinte, hoffte aber trotzdem mich verhört zu haben.
"Aiden..."
"Nein." Seine Stimme klang resigniert, verlangte keine Widerworte.
Er nahm meine Hand, ging als wir nichts hörten durch eine hintere Tür nach draußen, wo uns bereits die helle Morgensonne blendete.

Ich hielt mir eine Hand vor's Gesicht und ließ mich von Aiden leiten, wohin auch immer er ging.
In den Schuppen.
"Was willst du hier?" Ich flüsterte immer noch, man konnte nicht sicher sein, ob sie wirklich nur zu zweit waren.
Aiden sagte nichts, suchte als wir in der kleinen, instabilen Holzhütte standen nach irgendwas und ich lehnte mich, mich selbst umarmend an die Tür um ihn zu beobachten.
"Ich wusste es!"
Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht drehte er sich zu mir und ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte, als ich den Benzinkanister in seiner Hand sah.

Sofort sah ich in seine Augen und schüttelte den Kopf, woraufhin er den Kanister abstellte und zu mir kam.
"Willst du das nochmal erleben hm?
Willst du, dass wir nochmal fast getötet werden, oder eingesperrt und zu irgendwas gezwungen, wie bei Charles damals?
Denk doch einmal nicht immer an das Wohl der anderen.
Wir sind in Gefahr, und das werden wir immer noch sein, wenn wir nicht einmal nachdenken und einfach das machen, was wir für richtig halten!"
Er hatte recht, auch wenn ich es immer noch nicht gut fand.
"In Ordnung.."
Erleichtert pustetest er seinen Atem aus und legte dann seine weichen, perfekt geformten Lippen auf meine.

Ich erschauderte als wir den Schuppen verließen.
Er freute sich wie ein kleines Kind.
Nicht weil er uns die Probleme aus dem Weg räumen wollte, sondern weil er töten konnte.
Er konnte endlich wieder auf eigene Faust töten, ohne dabei beobachtet zu werden.
Er machte es, weil es ihm Spaß machte und er es liebte, Menschen, böse Menschen, zu töten.
"Dann wollen wir das Lagerfeuer mal eröffnen."
Sagte er freudig, nachdem er das Benzin großzügig im Eingang des Hauses und auf der kleinen Veranda verteilt hatte.
Wir hörten Autotüren zuknallen und erhaschten einen letzten, schlechten Blick auf das davon fahrende Auto, in dem Kyle saß.
Schade eigentlich...

Aiden zog die gefundene Streichholzschachtel aus seiner Hosentasche und öffnete sie.
Mir fiel plötzlich was ein.
"Warte! Was ist mit Ley?"
"Sie ist nicht da."
Ich nickte, trat einen Schritt näher an seine Seite, umarmte ihn immer noch leicht verängstigt und schloss meine Augen, als ich die Freude in seinen erkannte.
"Bist du dir sicher, dass du das machen willst?"
Flüsterte ich, obwohl ich schon ahnte, was die Antwort sein würde.

Seine Lippen küssten meine Wange und ich vernahm das zischende Geräusch, von dem Streichholz, was mit einer schnellen Bewegung an die Reibefläche der Verpackung rieb.
"Ich würde alles abfackeln, um dich zu beschützen Honey."
Dann schmiss er die kleine orangene Flamme, mitten auf den Boden und alles begann zu lodern und wie wild zu tanzen.







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Heyhi!:D
Ich weiß, ich bin süß!
Hoffe das Kapitel gefällt euch und ihr seid schon auf's nächste gespannt 😏

Bin noch nicht ganz sicher wann es weitergeht!
Bis dann, eure Ayoka ❤️🌾🌙

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