{Epilog} Always Yours
Die Zeit heilte ihre Wunden.
Wie ich immer schon gesagt hatte, hörte die Erde sich nicht auf zu drehen, nur weil jemand ein Schicksal erlitt.
Alles ging weiter.
Nahm seinen normalen Lauf an.
Niemand hörte auf zu leben.
Auch nicht Avery und ich.
Es war anders, schwer, aber auch wenn das seltsam klingen mochte, das alles, hatte uns immer enger und enger zusammengeschweißt.
Das Leben lief nie einfach nur gut und einwandfrei.
Es gab Menschen, die es schon vor uns lebten, vielleicht auch immer wieder neu geborgen wurden.
Wer wusste das schon.
Vielleicht starb eine Person und wurde nach Jahrtausenden einfach neu auf die Erde zurückgeschickt.
Der gleiche Körper, eine andere Seele.
Ich beobachtete Avery dabei, wie sie mit Gemma, dem Kind von Jake und Cait lachte, zusammen im Pool tobte und herumplanschte.
Das würden wir niemals haben, aber es war okay..es war vollkommen okay.
Zeugungsunfähig.
Damit wurde sie diagnostiziert.
Der Sturz damals, hatte einiges verändert.
In den seither drei vergangenen Jahren hatte ich schon oft darüber nachgedacht, ein Kind zu adoptieren.
Einem kleinen unschuldigen Menschen, eine zweite Chance auf ein besseres Leben zu geben.
Heutzutage konnte man sich ja sogar sein perfektes Kind im Labor entwickeln lassen.
Wie krank war das eigentlich...
Das perfekte Laborkind.
Widerlich.
Es gab so viele Kinder, ungewollt von den Eltern, misshandelt, vergessen, allein gelassen, die sich nach einer Familie sehnten, warum um alles in der Welt machte die Menschheit es noch fähig, sich ein Kind, wie eine Puppe erstellen zu lassen?
Wir alle waren doch schon maschinell genug.
Folgten dem täglichen Mechanismus.
Ich war mittlerweile sechsundzwanzig, genau genommen war ich es heute geworden und nachdem Dean uns aus familiären Gründen verlassen hatte Leiter, des ganzen Departements.
Er hatte mir seine Rechte und die dazugehörigen Mächte überschrieben.
Ich war mein eigener Feind und mein eigener Boss.
So langsam wurde es Zeit, aus dem Alltag herauszukommen und ich dachte ich war auf dem besten Weg.
Kontakt zu meiner leiblichen Mom hatte ich immer noch nicht und so sollte es auch bleiben.
Es reichte, wenn sich Avery und ihre Mom nahe standen und eine gute Bindung zueinander hatten.
Meine Eltern...meine Pflegeeltern..wie auch immer, sie hatten ihr Kind, welches für mich nicht besser als jedes andere Laborkind war.
Ich kannte es nichtmal, wusste nur, dass es ein Mädchen wurde.
Da hatte sie aber Glück gehabt und konnten Sydney direkt austauschen.
Ihr Grab versetzte mir jedes Mal aufs neue einen Stich ins Herz wenn ich es sah.
Nicht nur wir, ihre Familie kümmerten uns darum, dass immer neue Blumen auf dem Grab standen, auch Fremde, Reisende, sie kannten die Geschichte von Sydney und legten ihr immer wieder Kerzen aufs Grab.
Es war schön zu sehen, dass sie weiterhin von allen geliebt wurde, dass sie keiner vergaß.
"Kommst du auch, Geburtstagskind?" James riss mich aus meinen Gedanken.
Ja, er war tatsächlich wieder in der Stadt, Avery's kleiner Bruder.
Noch immer stand ich in seiner Schuld.
Er hatte sie damals vor Charles gerettet, ihr Leben vor seines gestellt.
Er ging mittlerweile auf die Highschool und war für die Ferien über bei Avery und mir zu Besuch.
Ein cooler Typ wenn man ihn erstmal kennengelernt hatte.
Naja, unser erstes Aufeinandertreffen war ja auch nunmal nicht ziemlich traumhaft.
"Klar." Ich stellte mein Getränk beiseite und ging gradewegs zu James und Avery, die sich mittlerweile im Trockenen unterhielten.
Mich freute es so sehr zu sehen, dass Avery vergessen konnte, dass sie nie wieder versucht hatte, sich etwas anzutun.
Seit diesem einen Tag..hatte ich Angst um sie.
Dass sie irgendwann wieder zurückdachte und alle Erinnerungen wieder auf sie einschossen.
Aber sie hatte es mir versprochen.
Nie wieder.
Das sollte jetzt nicht tiefgründig und elendig romantisch klingen, aber wenn sie sterben würde, würde sie mich mit in den Tod ziehen.
Ich könnte es nicht.
Nicht einfach von vorne anfangen, allein sein.
Nicht noch einmal.
~*~
P. O. V. AVERY
Plätscherndes Wasser, lachende Gesichter, strahlende Sonne und Musik.
Ich glaubte, ich konnte es endlich sagen, ohne dass sich etwas falsch anfühlen könnte.
Es war perfekt.
Wir waren glücklich, das waren wir wirklich.
Ich lebte mit den Rückschlägen, auch wenn ich nie etwas vergessen könnte, ich überspielte es mit den schönen Erinnerungen, mit den neuen.
Glücklich zu sein war kein Verbrechen, nur weil man es nicht immer leicht hatte.
Es kam mir nicht komisch vor zu lächeln, zu lachen, wenn ich Menschen um mich herum hatte, die mir Tag für Tag dabei halfen.
~*~
"Ich habe mir überlegt, dass es langsam an der Zeit wäre, dir etwas zu geben." Aiden setze sich grinsend auf den Gartenstuhl und machte die Beine breit.
"Hier? Vor all den Leuten?" Ich schwieg einige Sekunden, wie eigentlich jedes Mal wenn Aiden den Mund aufmachte.
"Ja, jetzt und hier." Provokant grinsend leckte er sich über die Lippen und zwinkerte mir extra auffällig zu.
Liis lachte, wie ein Bauer, aber das tat sie immer und dafür liebte ich sie auch.
Tyler und Jake sahen mich beide an, als würden sie gleich platzen, weil sie als einzige wussten, was ich Aiden schenken würde.
Die Mädels konnten nichts für sich behalten, deswegen auch das große Geheimnis.
James wusste es auch, wusste aber nicht, wie sehr Aiden sich darüber freuen würde.
Ich hingegen stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
"Willst du ein Kissen zum hinknien haben Honey?" Was zum...
"Aiden! Halt deinen Perversen Mund!"
Ich kicherte.
"Danke Liis." Sie war doch wirklich immer für mich da. Und wenn es nur darum ging, meinen idiotischen Freund, oder sollte ich eher sagen, Verlobten, anzuschreien.
Ganz recht, Aiden hatte mir zu meinem letzen Geburtstag vor ein paar Tagen einen Heiratsantrag gemacht.
Und wisst ihr wo er mich hin geschleppt hatte?
Auf den Felsen von damals, da, wo er mir seine Liebe gestand.
Dort hatte er mir seine Treue geschworen.
"Tut mir leid...okay...bin bereit!"
Das wollte ich hoffen.
Ich ging ins Wohnzimmer, um sein Geschenk zu holen und wurde von Schritt zu Schritt nervöser.
James kam mir bereits entgegen und überreichte es mir.
"Der fällt in Ohnmacht!"
"Das will ich doch meinen." Lachend folgte er mir zurück auf die Terrasse.
~*~
P. O. V. AIDEN
Ich war bereit für mein Geschenk und die Dame verschwand einfach!
War auf jeden Fall super.
"Könnt ihr zwei mal aufhören mich so dämlich anzugrinsen?" Ich hasste Tyler, ich hasste Jake!
Mehr brauchte ich dazu gar nicht sagen.
Als sie immer noch nicht damit aufhörten, wollte ich grade ansetzen ihnen meine Meinung um die Ohren zu hauen, als ich plötzlich etwas hörte.
Was.... das konnte doch nicht...
Und doch, es war tatsächlich wahr.
Avery kam zurück, mit James im Gepäck.
Und einem kleinen Welpen.
Ich fiel fast um...ich würde sowas von umfallen, obwohl ich doch eigentlich saß.
"Happy Birthday!"
Ich war sprachlos.
Dann, in der nächsten Sekunde sprang ich auf, rannte zu Avery und kniete mich vor den Fellhaufen.
"Hallo! Wer bist du denn! Oh guckt ihn euch an! Guckt ihn euch an Freunde! Schaut wie dick und flauschig er ist! Ihr sollt ihn euch ansehen verdammt!"
Goldige, gläserne Kulleraugen starrten mich durch das durchwachsene Fell hindurch an und ließen meine Sicht verschwimmen.
Ich weine nicht! Das war der frische Windzug gewesen!
Ich konnte nicht aufhören das kleine etwas zu knuddeln, zu durchwuscheln, zu lieben.
"Er ist achtzehn Wochen alt und als Rasse ein Alaskan Malamute." Eine ähnliche Rasse wie der Hund von Aleyna also.
Er sah so besonders aus. So einzigartig.
Mit seinen hellen, braunroten Augen und dem pechschwarzen Fell.
Ich stand auf und drückte Avery ruckartig an mich.
"Habe ich dir je gesagt, wie sehr ich dich liebe Honey?"
Sie erwiderte die Umarmung und kicherte.
"Hm, gelegentlich..." sie meinte wohl täglich.
"Ich liebe dich! Ich liebe diesen Hund! Aber dich liebe ich auch!" Dann küsste ich jeden sichtbaren Fleck ihres Gesichtes und wandte mich wieder dem Hund zu.
"Sieht aus wie ein kleiner Paul." Ich stockte in meiner Bewegung als ich Tyler's Aussage hörte.
"Du siehst aus wie 'n kleiner Paul! Arschnase!"
James hockte sich neben mich und streichelte...uhm...nun ja...
"Wie wirst du ihn nennen?" Lustige Frage.
Dann fiel mir der perfekte Name ein.
"Kahl Drogo!" Avery schlug sich die Hand vor die Stirn.
"Der fängt schon wieder mit Game of Thrones an!"
War ja gut...dann halt einen anderen Namen..
"Wie wär's mit Snow? Das genaue Gegenteil seiner Farbe." Avery Avery Avery...du kleine intelligente Rüdin! Sie musste ja nicht unbedingt wissen, dass bei Game of Thrones auch jemand Snow hieß, besser gesagt ein Wolf. Der Name passte hervorragend!
"Perfekt, das ist es! Snow."
Willkommen in der Familie.
~*~
Der Tag nahm seinen Lauf, die Gäste verschwanden und nahmen die letzen Strahlen der Sonne mit sich.
Ich stand auf dem Balkon unseres Schlafzimmers und sah wie so oft in den Wald.
Es war so ruhig, so wunderschön.
Dann fing Snow an zu winseln.
"Er hat wohl einen Albtraum."
Avery kam raus zu mir und schmiegte sich an mich.
"Der Tag war...perfekt." Sie lächelte, als hätte sie genau das gleiche gedacht.
"Solange wir zusammen sind, ist er das immer.."
Ich nahm ihren Kopf in meine Hände und küsste ihre weichen Lippen.
"Dann werden wir wohl den Rest unseres Lebens mit schönen Tagen verbringen, denn wie schon am Anfang gesagt, mich wirst du nicht mehr los.
Ich bin da und ich werde dein sein, immer.
Versprochen Honey."
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DAMMIT! ES. IST. VORBEIII!
Schaut doch bitte bei meiner Danksagung vorbei meine hässlichen Vögel 🌚❤️❤️
Eure Ayoka 🌑🌸❤️
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