Decision

P. O. V. AIDEN

Viele Leute mochten es nicht.
Die Art wie ich redete und handelte.
Weil es ihnen fremd war.
Sie kannten mich nicht, hören, wie ich einen Satz oder einen Gedankengang von mir gab und mochten mich von dort an nicht.
Sie dachten zu wissen, wer ich war und was mich ausmachte.
Aber das taten Sie nicht. Sie wussten nicht was ich in meinem Leben getan hatte, oder schon viel schlimmere Dinge von mir gab, bei denen so manche schon die Polizei rufen würden.

Ich redete anders, gab mich anders, dachte und hinterfragte anders, war anders.
Doch das verstanden die meisten nicht. Man war seltsam wenn man nicht wie alle anderen Menschen normal verkehrte und mit dem normalen Kreislauf des Lebens mitlief.
Die Menschen verachteten deine Art zu leben.
Was, wenn sie wissen würden, wie ich dachte?
Was würde passieren wenn jeder wissen würde was der andere dachte?
Ich wäre wahrscheinlich schon längst tot.
Ich konnte jetzt, wie es in jedem Tumblr Blog stand sagen, dass es gut war anders und man selbst zu sein, aber das war es gar nicht.

Passt du dich an, warst du normal. Und alles war gut.
Ich wollte damit auch nicht sagen, dass du nicht so leben solltest wie du willst, ich meinte nur, dass man es für sich machen sollte.
Wie ich.
Welche Frau oder welches Kind das an mir vorbei ging würde denken, dass ich so viele Menschen getötet hatte und darüber nachdachte, wie ich sie selbst am Leben lassen würde, aber vielleicht ihren Mann, Bruder, Vater oder was weiß ich töten würde.
Mit dem Wissen, dass sie schlechte Menschen waren, wovon nur ich Erkenntnis erlangte.
Sie wussten es nicht.

Sie wussten nicht wer und was ich war und was ich für eine Macht über jede einzelne Seele von ihnen hatte.
Für alle anderen war ich Aiden, engagierter FBI Agent und Profiler des S.W.A.T Teams.
Ich war ein Schein.
Ein jagender Wolf hinter einem zugezogenem Vorhang, der keine Schatten zurückwarf.
Ich war ich, nur wussten das die wenigsten.
Ich war ich... Aiden Keeth. Mörder..Serienkiller.

~*~

Aleyna, meine Schwester.
Ich rieb mir mit der einen Hand die Schläfe, während die andere leicht zitternd meine Zigarette hielt.
Als ich daran zog, blies ich den Rauch in einer nebelartigen Wolke in die Morgenluft, entgegen der aufgehenden Sonne.
Das Wetter war Klamm, nicht all zu kalt, trotzdem unangenehm, bedrückend.
Ich brauchte Gewissheit, über alles, weswegen ich mir mit meiner Entscheidung jetzt nur noch sicherer war.
Ich würde den Urlaub abbrechen, zu Harvey fahren, mit.
Aleyna.
Sie sollte gehen.

Ich wollte nicht, dass Avery dabei war, auch wenn sie sagte, dass wir alles gemeinsam durchstehen müssen, es war das was sie wollte, für richtig hielt.
Doch ich war derjenige der wusste, wie falsch es wäre sie mit in die Hölle zu nehmen.
Charles war eine Herzlosigkeit für sich, ein harter Gegner mit der Macht, bekannt zu sein.
Harvey hingegen war meines Erachtens nach ein Mann, der für sich selbst arbeitete und nie auch nur daran denken würde, jemanden zu beauftragen, eine Person zu töten.

Was wenn er war wie ich?
Wenn ich er war und ich diese Gene des Mordens seit meiner Geburt in mir trug, nur nie davon wusste.
Was war mit Aleyna? Ist war wie ich, wie wir?
Ich stand auf und wollte mit schnellen Schritten zum Rastplatz zurückkehren, als ich in meiner Bewegung inne hielt und die Person vor mir mit zusammengekniffenen Augen musterte.
"Ich weiß wie du dich fühlen musst..." Begann sie das Gespräch aufzubauen.
Ich blieb dort stehen wo sich meine Füße im Boden verkeilten und in der sickernden Erde ein paar Millimeter einsanken.
"Gar nichts weißt du." Die Aussage klang giftiger als in meinem Kopf.

Sie strich sich unsicher ein paar Haare hinter die Ohren und zuckte dann mit den Schultern.
"Ich weiß mehr als du denkst Aiden. Deswegen...deswegen will ich nicht, dass du zu ihm fährst, zu Dad."
Ich verzog mein Gesicht zu einer angewiderten Miene und schmiss meine längst abgebrannte Zigarette in den Matsch.
"Ich beginne allmählich den Begriff 'Dad' wieder zu hassen.."
Ohne sie auch nur anzusehen ging ich an ihr vorbei, hinterließ nur die kühle Luft die mit mir durch die Morgendämmerung zog und den Geruch von feuchter Kleidung.

"Warte." Ich blieb nicht stehen, rannte aber auch nicht weg.
Sie konnte mich einholen wenn sie wollte und das tat sie auch.
"Bitte...geh nicht zu ihm, das ist genau das was er erwartet, er wird wissen, dass du kommst hörst du?"
Und ob ich sie hörte.
Der Unterton ihrer Stimme, die Besorgnis in ihren Augen, die dunklen Haare und seltsam gemusterten Augen, ich nahm alles an ihr war, als wäre sie ein feminines Abbild von mir.
Alles in mir wollte sie hassen, verabscheuen, misstrauen, aber das konnte ich nicht.
Sie war die Person, die die dunklen Ecken des Lebens kannte, mehr als nur eine Prügelei auf dem Schulhof.
Sie wusste was Schmerzen und der Tod für eine tiefe Bedeutung hatten.
Das sah ich, ich wusste es.

Ich stieß die Luft eines langgezogenem Atemzuges aus und sah in Ihre grün blauen Marmor gemusterten Augen.
"Ich muss zu ihm.
Und wenn du mir noch hundertmal sagst wie falsch es ist. Ich muss zu Harvey. Heute noch."
Ihre Augen weiteten sich als ihr klar wurde, was ich da eben gesagt hatte.
Sie kam mit einem Mal näher, faltete ihre Hände in meine.
Vertrautheit.
"Bitte...ich will nicht..." Sie brach ab, sah auf unsere Hände.
"Was willst du nicht?" Eine unvorstellbare Gewissheit machte sich in mir breit, als ihre rot unterlaufenden, voller Angst strahlenden Augen in meine blitzten.
"Ich will nicht, dass du so wirst wie er.
Er ist ein Monster Aiden...
Dieser Mann..." Sie schluckte langsam.
"Dieser Mann ist kein Mensch, er ist ein Tier.
Er jagt, bis am Ende alle tot sind."

~*~

P. O. V. AVERY

"Auf gar keinen Fall! Aiden! Du hast mich gehört, wir haben lange genug darüber gesprochen und das nicht, um mir jetzt sowas von dir anhören lassen zu müssen!" Schrie ich verzweifelt und mit innerlich stark klopfendem Herzen.
Mit wässrigen Augen beäugte ich sein Gesicht und wusste, dass es bereits nicht mehr nötig war zu meckern und zu diskutieren, er hatte seine Entscheidung längst getroffen.
Ungläubig und zitternd schüttelte ich den Kopf.
"Nein...nein!" Die Sicherungen brannten in mir durch und ich begann auf ihn einzuschlagen.
"Verdammt Aiden nein!" Ich weinte, schlug ihn, brach innerlich wie auch äußerlich komplett zusammen.
"Es ist okay Honey...wirklich."
Er hielt meine Handgelenke fest, damit ich ruhiger wurde, was wenig half.

Seine Berührung ließ meinen Körper erschaudern.
Was, wenn er nicht mehr wieder käme, wir uns nie wieder sahen, er starb.
Ich weinte heftiger.
Liis stand da und musterte mich, als auch ihr die ersten Tränen aus den Augen kullerten.
Auch sie wusste, dass ich ihn nicht mehr aufhalten konnte, seit sie und Ty von all dem hier Bescheid wussten.
Sie verstanden mich, wie auch Aiden und das schlimme war, ich verstand ihn auch.
Ich verstand, dass er die Geschichte die hinter all dem hier steckte erfahren möchte und sie von der Person erzählt bekommen, die daran schuld war, wie alles lief.

Aber er würde allein gehen, zu dem Mann, der mit Charles gespielt hatte, als wäre er seine persönlich Puppe.
Er verfügte über eine Macht, die um Längen größer war als die von Charles.
Aiden's Hände legten sich beschützend an meine Wangen, an die ich mich sofort schmiegte.
Er konnte nicht gehen...er durfte es nicht.
"Bitte Aiden..." Meine Stimme war nur noch ein leises Wimmern als ich sie aus meiner trockenen Kehle heraus sprach.
"Sieh mich an." Ich sah auf sein Shirt, auf die Bäume, die Autos, den See, überall hin, nur nicht in seine glänzenden Augen.
Warme lange Finger legten sich unter mein Kinn und ermöglichten mir somit den brennenden Blick in sein Gesicht.

"Ich bin bald zurück, gesund."
Mit einer Gewissheit, die mein Leben vielleicht von jetzt auf gleich komplett auf den Kopf stellen kann. Wie eigentlich immer..." Ich stieß lachend und meine Nase hochziehend Luft aus, auch wenn ich mir keinen unpassenderen Moment zum Lachen hätte aussuchen können.
"Vertraust du mir?"
Ich sah zu ihm auf, nickte ohne zu zögern.
"Natürlich."
Er lächelte zufrieden und küsste mich sanft.
Ich gab mich dem hier und jetzt hin und genoss die Gänsehaut die mich überfuhr, als mich sein heißer Atem streifte.
Er löste sich von mir, schmunzelte matt.

Die Fensterscheibe wurde nach unten gekurbelt und Ley's Gesicht kam zum Vorschein.
Wie konnte mir nicht auffallen, was für eine enorme Ähnlichkeit die zwei hatten
"Bist du bereit..?" Fragte sie, und lächelte mich unsicher an.
Ich nickte ihr zu, weil ich wusste, dass sie mich ebenfalls meinte.
Sie wusste wie schwer es für mich war ihn gehen zu lassen.
Sie schwor mir seine Sicherheit und alles in mir versuchte es zu glauben.
Mir blieb nichts anderes übrigen.
"Ja." Antwortete Aiden, mir starr in die Augen blickend und nicht ganz sicher über seine eigenen Worte.

Er küsste meine Lippen ein letztes Mal und flüsterte ein 'ich liebe dich' bevor er ebenfalls ins Auto stieg und nach einem letzen, nach Verzeihung schreienden Lächeln, davonfuhr.
Ich brach auf den Knien zusammen als ich diesen bitteren Geschmack in meinem Mund erkannte.
Der Kuss schmeckte nach Liebe, Vollkommenheit und Abschied, während seine Worte nach einer Entschuldigung klangen. Einer letzen, aufrichtigen, Entschuldigung und einem Versprechen, das er auf ewig halten würde, bis in den Tod.





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Heyhi!😬
Bitte, verprügelt mich nicht...
LOVE YOUUUU!
Und omg! Leute! Wir waren bereits auf Platz 20 mit AYH, bei grade mal 9 Kapiteln! Der Wahnsinn!
Dankeschön an euch alle! 🌹
Bis dann, eure Ayoka ❤️🌾🌙

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