67. Kapitel
Einige Minuten, danach setzt der Pilot zur Landung an und ich merke, wie das Flugzeug langsam aber sicher sinkt. Ich blicke aus dem Fenster. Noch kann ich nicht erkennen wo wir sind. Ich sehe nur ganz viele Wolken. Wir könnten also überall sein. Jedenfalls überall, wo man innerhalb von wenigen Stunden von London aus hin kann.
Ich versuche durch die vereinzelten Wolkenlücken etwas zu erkennen, aber weiter bringt mich das auch nicht. „Liam? Ist alles abgeklärt?" fragt Louis dann. Erst da merke ich, dass Mr. Payne neben ihm steht.
„Alles ist bereit. Am Flughafen wartet schon der Fahrer, er ist informiert." sagt er und Louis nickt zufrieden. „Danke."
Dann fliegen wir in die Wolkendecke und vor meinem Fenster ist nicht als weiß zu sehen. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis sich die Wolken lichten und ich die Landschaft sehen kann. Es sind viele Häuser, einige Felder. Nichts ausfegendes. Je mehr wir jedoch sinken, desto mehr werden die Häuser und desto größer werden sie. Die Felder verschwinden und kurz darauf fliegen wir über eine große Stadt.
„Sieh auf die andere Seite." sagt Louis und ich komme diesem nach. Meine Augen werden groß, als ich verstehe, wo wir sind. Ich blicke etwas perplex zu Louis. „Wirklich?" frage ich nur und er nickt lächelnd. „Wirklich. Wir fliegen Sonntag Nachmittag zurück." Ich grinse, wie ein Irrer und bin plötzlich doch wirklich glücklich darüber, dass ich mit ihm mitgegangen bin. Ich wollte schon immer mal hier her, hatte aber nie die Möglichkeit dazu. Ich blicke geschockt zu Louis.
„Das muss doch alles unglaublich teuer sein!" stoße ich aus, aber er lacht nur etwas. „Wann gewöhnst du dich daran, Harry? Ich habe genug Geld." Erwidert er nur amüsiert. Ich schüttle hingegen den Kopf. „Ich denke nicht, dass ich mich jemals daran gewöhnen kann." Er zuckt nur mit den Schultern. „Doch ich denke schon." Damit ist das Thema abgeschlossen. Dennoch bin ich mir sehr sicher, dass es für mich niemals eine Selbstverständlichkeit sein wird, mit Geld um mich zu werfen, als würde es auf Bäumen wachsen. Ich bin einfach nicht so aufgewachsen und hatte nie die Möglichkeit dazu. Ich weiß, dass Louis auch nicht, aus einer reichen Familie stammt, aber er lebt schon länger so und er hat es sicher erarbeitet. Es ist sein Geld. Alleine deswegen werde ich mich daran nicht gewöhnen und es niemals als selbstverständlich ansehen. Ich werde niemals mit seinem Geld so umgehen, als wäre es meins und nicht wichtig.
„Warst du schon einmal hier?" frage ich Louis dann, aber er schmunzelt nur. Natürlich war er schon einmal hier, war ja klar. Und ich musste natürlich genau diese Frage stellen. „Ja, war ich. Mehrmals." antwortet er mir. „Ich hoffe du freust dich." fügt er dann hinzu. Ich nicke lediglich. Mein Blick ist von der Stadt unter mit gefangen, welche immer größer wird. Dann sehe ich das Rollfeld und wir landen.
„Ich wollte schon immer einmal hier her." erkläre ich ihm. „Ich weiß." Er widert er nur, weswegen ich ihn verwirrt und etwas perplex ansehe. Aber dann fällt mir wieder ein, wer vor mir sitzt. Er weiß wirklich viel von mir, auch wenn ich nicht sagen kann, woher er diese ganzen Informationen hat. Natürlich ist mir schon in den Sinn gekommen, dass er mich vielleicht hat kontrollieren lassen, aber diese Idee habe ich schnell wieder weg geworfen. So schätze ich ihn nicht ein. Vielleicht ist er auch einfach nur aufmerksam.
„Ich habe Niall gefragt." sagt er kurz darauf. „Niall? Er weiß, dass ich hier bin?" frage ich ihn überrascht und Louis nickt. „Ich habe ihn gefragt, ob es einen Ort gibt, wo du schon immer mal hin wolltest. Er meinte zu mir, dass du seit Jahren nach Paris möchtest, aber nie geschafft hast, her zu kommen."
Ich lächle glücklich. Ehe ich aber etwas erwidern kann, steht das Flugzeug und wir können aussteigen. Ich sehe mich um, aber viel sehe ich nicht. Einige graue Gänge und einen kleinen Parkplatz. Ich bin sicher, dass wir wieder durch eine Hintertür gegangen sind. Dort steht der gleiche schwarze Van, wie der, den Mr. Payne fährt. Wir steigen ein, aber Mr. Payne bleibt draußen.
„Kommen Sie nicht mit?" frage ich verwundert, aber er verneint. „Ich muss noch einige Dinge hier klären. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende." Verabschiedet er sich und die Tür schließt sich.
Ohne, dass Louis etwas sagt, fährt der Fahrer los. Ich blicke die ganze Zeit begeistert nach draußen. Es ist etwas bewölkt, es ist mittlerweile fast dunkel, aber die Stadt ist trotzdem unglaublich schön. Ich bemerke nichts mehr um mich herum, als ich den Eiffelturm entdecke. Wir sind vielleicht zwei Blocks entfernt und zu gerne würde ich ihn von Nahem sehen, aber dies geschieht leider nicht. Der Van hält an und Louis öffnet mir die Tür.
„Beeil dich." sagt er und deutet auf ein Hochhaus. Der Portier hält bereits die Tür auf. Ich frage nicht weiter, sondern gehe schnellen Schrittes zu dem Eingang und verschwinde im Gebäude. „Mr. Styles?" fragt die Dame am Empfang. Ihr Englisch ist stark vom französischen geprägt, aber ich finde diesen Akzent wirklich schön. Ich bejahe und kurz darauf steht auch schon Louis neben mir.
„Ah, Mr. Tomlinson. Schön Sie wieder zu sehen." sagt sie und lächelt freundlich. „Ihr Gepäck wird gerade nach oben gebracht. Alles ist her gerichtet. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?"
„Nein, danke." erwidert er ebenso freundlich und legt eine Hand auf meinen Rücken. Sie liegt zwar ziemlich weit unten, aber nicht zu weit. Dennoch verursacht es sofort ein angenehmes Kribbeln auf meiner Haut und ein unterdrücktes Grinsen. „Komm." sagt er und führt mich zu einem der Aufzüge.
Die Türen öffnen sich und wir steigen ein. Auf einer Seite ist ein Spiegel, die anderen Wände sind in einer grauen Steinoptik. Die Türen schließen sich und Louis holt einen kleinen Schlüssel heraus. Als er ihn in das Schlüsselloch steckt und nach rechts dreht, sehe ich wie der kleine, leuchtende Kreis des obersten Knopfes angeht. Er war bis gerade der Einzige, welcher nicht beleuchtet war. Außerdem ist es auch er einzige Knopf, der nicht beschriftet ist. Louis drückt ihn und nimmt den Schlüssel wieder an sich.
Ich blicke ihn durch den Spiegel an. Er ist so wunderschön. Seine Frisur ist durch den Wind vor dem Haus gerade etwas durcheinander gekommen und seine Haare liegen etwas unkontrolliert. Sie sehen so verdammt weich aus.
Ich beiße mir auf die Lippe. Louis' T-Shirt liegt eng, aber nicht zu eng. Es betont seinen gut trainierten Oberkörper. Das Jackett darüber, lässt ihn seriös wirken, aber gleichzeitig sieht er darin nur noch besser und heißer aus. Dazu kommt, dass er mit einer Selbstsicherheit auftritt und neben mir steht, dass ich augenblicklich weiche Knie bekomme. Er wirkt so kontrolliert, dass es scheint, er könne alles haben und alles bekommen, was er möchte; nur indem er mit den Fingern schnippst. Er merkt, wie ich mustere und blickt durch den Spiegel zurück.
Seine Lippen ziert ein siegessicheres und wissendes grinsen. Er sieht mich verschmitzt an und ich kann in diesem Moment an nichts mehr denken, als an ihn und dass er alles ist, was ich brauche.
Seine Hand lässt er herunter wandern und ich ziehe scharf die Luft ein, als ich merke, wo sie liegt, Er greift beherzt zu und ich kneife die Augen zusammen, als sich die Türen auch schon wieder öffnen. Die Spannung in diesem Aufzug war kaum zu ignorieren und mein Unterleib zieht sich voller Vorfreude zusammen.
Genauso schnell, wie sie gekommen ist, ist sie aber auch schon wieder verschwunden, als ich den Aufzug verlasse und in die große Wohnung trete. Sie ist ähnlich eingerichtet wie das Separee. Dunkle Möbel, dennoch modern und durch die große Glasfront, hinter welcher ich eine große Terrasse mit Pool erkennen kann, dennoch nicht einengend.
„Komm mit." Sagt Louis und führt mich durch einen Flur zu einem Zimmer. Er öffnet dies und zum Vorschein kommt ein großes Schlafzimmer. Dort stehen bereits unsere Sachen. Ich hatte zwar nur einen Rucksack mit, aber trotzdem wurde er schon hoch gebracht. Er steht an der Seite. „Deine Sachen liegen im Schrank." erklärt Louis mir und deutet auf eine weitere Tür, die von diesem Zimmer ausgeht.
Wir verlassen den Raum und Louis zeigt mir den Rest der Wohnung. Das Bad ist unglaublich. Dunkle Fließen, Regendusche und eine freistehende Badewanne. Außerdem ist die Küche ans Wohn- und Esszimmer angeschlossen. Einige Wände trennen die Räume etwas, aber im Gesamten ist die Wohnung offen gebaut.
Dann fällt mein Blick auf die Terrasse. Das Wasser glitzert im Mondlicht und spiegelt die Sterne wieder. Außerdem sehe ich kurz darauf, dass an der Seite ein kleiner, runder Tisch mit zwei Stühlen steht. Außerdem stehen Kerzen drum herum und auf dem Wasser schwimmen Rosenblätter. Meine Augen werden groß. „Ist das für mich?" frage ich perplex und Louis nickt schmunzelnd. „Mir wurde zugetragen, dass du dir schon immer ein Candlelight-Dinner gewünscht hast." erwidert er. Er führt mich nach draußen. Der Anblick ist atemberaubend. Paris liegt zu unseren Füßen und die Lichter der Stadt bilden einen schönen Kontrast zu den Sternen. Etwa vier Blocks entfernt kann ich den Eiffelturm erkennen, welcher mittlerweile angestrahlt wird und Lichter hoch in den Himmel wirft. Ein paar einzelne Wolken sind noch zu erkennen, aber ansonsten ist der Himmel mittlerweile klar und voller Sterne.
„Das ist unglaublich." Sage ich leise. Louis umarmt mich von hinten und ich schmiege mich an ihn. Niemand würde verstehen, wie glücklich und überwältigt ich gerade bin. „Wie hast du das gefunden?" frage ich ihn nach einiger Zeit. Er lacht leise und drückt mir einen Kuss auf meinen Hals. „Das Penthouse gehört mir. Das hier ist alles meins." antwortet er mich und wieder einmal sehe ich ihn überrascht an. „Deins?"
„Ja, meins." Er lächelt und führt mich von der Brüstung weg zu unserem Tisch.
Und? Hat irgendwer von euch damit gerechnet? :)
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