✨6

Gegen Ende meiner Schicht wurde ich immer nervöser...das bearbeiten der Logbücher und des Schichtprotokolls nahm daher mehr Zeit ein als gestern. Immer wieder musste ich pausieren, weil meine Nervosität ins unermessliche stieg.

Was wollte Ren von mir?
Was war ihm klar geworden?

In mir war pures Chaos. Ich hatte Angst vor dem was kommen könnte, aber dennoch war ich neugierig und wollte wissen was es war.

„Guten Morgen." Hux trat herein.
„Guten Morgen General Hux."
Nervös nestelte ich am Kragen meines Oberteils, als Hux einen komischen Gesichtsausdruck bekam.
Er kam auf mich zu und kniete sich vor mir. Er versicherte das keiner ihn beobachtete und schob dann den Kragen meines Oberteils herunter um zu sehen was Rens Ausbrüche hervor gebracht hatten.
„Ren?" fragte er und ich nickte.
„Ich muss aber gestehen das ich schon etwas provoziert habe." ich sah ihn an. „Das nicht nur einmal." ergänzte ich.
Hux zog auf einmal seinen Kragen herunter. Es kamen ebenfalls Würgemale zum Vorschein.
„Ich habe das auch schon durch. Ren entlädt seine Wut mindestens einmal pro Woche an mir." erklärte er und stand wieder auf.

„Das haben sie sich selbst zu zuschreiben Hux. Wenn sie ordentlich arbeiten würden hätte ich keinen Grund meine Wut an ihnen zu entladen."
Ich erschrak mich so heftig, das mein Herz für einen kurzen Moment aussetzte.
Wie schaffte er es jedes Mal unbemerkt aufzutauchen?!
„Ren." gab Hux kurz zurück.

„General Nawil ihre Schicht ist beendet, sie dürfen gehen." sprach Hux zu mir und wollte dann aus dem Konferenzraum gehen.
„Lassen sie gefälligst die Finger von General Nawil." knurrte Ren durch seine Maske.
„Solche Annäherungen dulde ich nicht. Sie sind zum arbeiten hier." ergänzte er schnell.
Hux ging auf die Brücke.
„Die Crew von General Nawil kann gehen. Schlafen sie gut." hörte ich ihn sagen. Ich hörte es ihn nett sagen.
Danach wurden mehrere Stühle beiseite geschoben und ich hörte das seine Crew ihre Plätze Einnahmen.

„Sind sie etwa den weiten Weg hier her geeilt um mich abzuholen, Ren?" fragte ich auf einmal.
„Ich wollte sichergehen das sie nicht vergessen das sie noch einen Termin haben." entgegnete er.
Ich stand auf und ging aus dem Konferenzraum, direkten Schrittes zum Aufzug und betätigte den Knopf. Ren folgte mir.
Wir stiegen in den leeren Aufzug ein, als sich dessen Tür mit einem Zischen öffnete.
„Ich vergesse meine Termine nicht." durchbrach ich die Stille.
Ren sagte darauf nichts.
Eine Etage tiefer waren wir bereits angekommen und verließen den Aufzug. Ren eilte voraus und ich lief ihm schnellen Schrittes hinterher.
Am Ende des Flurs bog er nach links. Anscheinend waren wir angekommen.

Ich stand nun in Mitten seines Quartiers und wusste nicht was ich tun soll. Denn Ren schwieg und stand mit dem Rücken zu mir.

Soll ich jetzt hier nur herumstehen oder wollen sie mit mir auch reden.

„Wissen sie das sie manchmal extrem vorlaut sind Nawil?"
„Möglicherweise." entgegnete ich knapp.

„Ich habe ein paar Fragen an sie." sprach er und ich nickte ihn auffordernd an.

„Wann wurden sie geboren?"
„11 NSY auf Coruscant." antwortete ich.
„Wer sind ihre Eltern?"
„Mein Vater ist der Enkel von Obi Wan Kenobi und Satine Kryze. Also der Sohn, des Sohnes der beiden." versuchte ich es zu erklären.
„Von der Kenobi Seite meiner Familie kommt auch die Machtsensitivität."
Was stellte er nur für komische Fragen ?

„Was hast du vor deiner Zeit bei der Ersten Ordnung gemacht ?" seine Stimme klang sanfter als sonst. Soweit ich das durch die Maske heraushören konnte.
Und warte ?!
Er hatte das Du in den Mund genommen.
Ich wollte ihn aber nicht auf seinen Fauxpas aufmerksamen machen. Ich wollte ihn nicht provozieren. Ich wusste ja nicht ob eine Korrektur meinerseits sein Gemüt überstrapazieren würde. Zudem war er in der Rangordnung höher als ich und wenn er es wollte durfte er mich duzen.

„Nawil? Was haben sie vorher gemacht ?" fragte er mit Ausdruck.

Hatte ich mir das Du gerade eingebildet ?

„Mit 17 erkannte man erst das die Macht um mich herum stark war. Meine Eltern haben mich dann zu Luke Skywalker geschickt....aber ich war die reinste Katastrophe. Nicht in allen Disziplinen....aber vor allem im....."
„....benutzen des Lichtschwerts." beendete Ren meinen Satz.

„Woher....Woher wissen sie das?" erschrocken sah ich ihn an.

Ren schnellte nach vorn und ich blieb wie angewurzelt stehen.
Er hob seine Hand und legte seine behandschuhten Finger auf meine Stirn.

Ein sanfter Druck entstand und ich spürte wie er in meinen Kopf, in meine Gedanken kroch.
Ich wehrte mich nicht. Irgendetwas war gerade mit mir passiert...als er meinen Satz beendete.
Woher sollte er das wissen ?
Ich hatte ihm vorher nichts gesagt und in meinen Gedanken konnte er es vorher nicht gesehen haben.
Ich bezweifelte auch das er es von den Rittern von Ren oder Hux wusste. Wieso auch ? Die würden ihm so was nie einfach so erzählen. Das wusste ich.
Ohne Grund würde er wohl kaum einfach so in ihre Gedanken dringen.

Der Druck ließ nach und ich wusste das er sich aus meinen Gedanken zurück gezogen hatte. Dennoch ruhten seine Finger noch auf meiner Stirn.
„Eines Tages bekam ich Nachhilfe im führen des Lichtschwerts. Dieser Tag sollte der letzte Tag sein an dem ich wirklich intensiv in den Dingen der Macht trainiert wurde.
Ein Freund hat mir Nachhilfe gegeben. Am Nachmittag diesen Tages trennten sich unsere Wege...." ich fixierte seine Maske. Seine Aura kam mir auf einmal so schrecklich bekannt vor.
„...ich bin schlafen gegangen. In der Nacht wachte ich auf. Überall wurde geschrien, überall lagen Tote....er wollte mit mir fliehen, doch.....doch unser Master kam uns in die Quere...." sprach ich.
Seine Finger glitten von meiner Stirn an meine Wange und ruhten dort wieder.
„Mir wurden die Sinne genommen. Das nächste an was ich mich erinnern kann ist das Vicrul mich zu Snoke gebracht hat mit den anderen. Das war der Tag an dem ich zur Ersten Ordnung kam."

„Wieso hast du dich der Ersten Ordnung angeschlossen?" da war wieder das Du.

„Snoke hat mir gezeigt was mit meinem Freund passiert war...ich war so wütend....so so wütend. Wütend auf meine Eltern das sie mich in diesen dämlichen Tempel geschickt hatten....wütend auf diejenigen die meinem Freund das angetan hatten....es hat sich in dem Moment richtig angefühlt der Ersten Ordnung beizutreten und ich fühle mich echt wohl hier." erklärte ich.

Die Aura um Ren herum wurde wieder wie sonst auch. Kalt und angespannt.

Ich hob meine Hand und schob seine von meiner Wange.
„War es das? Sind sie fertig mit ihrem Kreuzverhör oder wollen sie mich noch etwas fragen ?" genau wie seine Aura wurde auch ich kalt und angespannt.
Ehrlich gesagt hatte ich etwas anderes erwartet. Nicht ein solches Kreuzverhör mit Dingen die er mich auch ein anderes Mal hätte fragen können.

Als er nichts sagte machte ich auf der Stelle kehrt und wollt sein Quartier verlassen.

Doch auf einmal hörte ich ein bekanntes Geräusch.
Das Geräusch eines sich öffnenden Helms.
Ich blieb stehen. Stand mit dem Rücken zu ihm.

„Ich war noch nicht fertig." sprach eine sanfte, mir bekannte, unverzerrte Stimme. Wieder war diese bekannte Aura da die zu mir waberte. Zumindest für einen kurzen Moment.

Erschrocken fuhr ich herum und ich konnte meinen Augen nicht trauen wer da vor mir stand.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top