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„General Nawil?" tönte es leise an mein Ohr.
„General Nawil?" wiederholte die Stimme leise.
Abrupt saß ich im Bett, als ich realisierte woher diese Stimme kam. Sie kam aus meinem Headset mit dem ich eingeschlafen war.
,,General Nawil hört." nuschelte ich müde.
,,Sie sollen sich umgehend auf der Brücke einfinden. Ihre Crew ist ebenso schon anwesend."
,,10 Minuten." antwortete ich knapp und sprang aus dem Bett. Ich eilte ins Badezimmer und erfrischte mein Gesicht mit kaltem Wasser. Ich kämmte mir schnell die Haare und sprühte mir etwas Parfum auf die gestrige Kleidung. Zeit zum umziehen hatte ich nicht, es hörte sich sehr dringend an.
Mir schwante Böses.
Mein Bauchgefühl sagte mir das ich mich auf Ärger gefasst machen konnte. Letzte Nacht war eben nicht ohne Vorfälle abgelaufen und ich hatte Ren zum Schluss wirklich gereizt. Nicht nur ihn....auch Hux gegenüber war oder könnte ich etwas zu Vorlaut an meinem Ersten Tag gewesen sein.
Das Gefühl bestätigte sich als ich auf der Brücke eintraf. Auf der linken Seite stand meine Crew von letzter Nacht. Rechts Hux und Ren. Ren war in Begleitung seiner Ritter gekommen.
„Hatten sie etwa keine Zeit sich adäquat zu kleiden?" kam es von Hux.
„Entweder adäquat gekleidet oder pünktlich sein. Ich habe mich für zweiteres entschieden General Hux."
„Das sie so Vorlaut sind hatte mein Vater nie erwähnt. Das ist ja wie eine Plage." entgegnete mir der General.
Ich musste gestehen das mich seine Worte trafen. Kurz wurde mein Herz schwer, weil mich Kummer überflog. Ich wusste von Erzählungen das Armitage Hux streng war, aber dennoch hatte ich gehofft die sanfte Seite von ihm sehen zu können, die ich spürte.
„Sie wissen warum sie hier sind?" entgegnete mir nun Ren's mechanische Stimme.
„Wegen letzter Nacht."
„Der oberste Anführer wünscht mit ihnen zu sprechen." sprach General Hux.
Wenig später tauchte die Hologramm Gestalt von Snoke in Mitten der Brücke auf.
Ich ging auf ihn zu und kniete mich ehrfürchtig vor ihn.
„Oberster Anführer." sprach ich leise.
„Anthelia lang ist es her das ich dich sah und sieh dich an wohin dich dein Weg geführt hat. Ich habe dir vorausgesagt du wirst großes erreichen und nun bist du hier auf der Finalizer."
Anthelia?
Ich hörte Gedanken...aber nicht von Hux oder einem Corporal....oder einem der Ritter....es war Rens mechanische Stimme die in meinen Kopf gelang.
Woher kannte er mich ?
Ich schüttelte meine Frage schnell ab und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den obersten Anführer.
„Für die Versetzung hier her bin ich auch sehr dankbar." sprach ich ehrlich.
„Aber mir ist zu Ohren gekommen, das uns wegen dir heute Nacht drei wertvolle Gefangene entflohen sind. Beziehungsweise ein Gefangener und zwei Potentielle Gefangene."
Ich wusste das es nicht stimmte. Das es nicht meine Schuld war. Aber ich spürte das es das richtige war alles auf mich zu nehmen.
„Es tut mir leid oberster Anführer. Ich habe mich maßlos übernommen und habe dem Rat von General Hux nicht folge geleistet. Mein Übermut hat uns drei wichtige Gefangene des Widerstands genommen. Das ist unverzeihlich."
„Einsicht ist der richtige Weg liebe Anthelia." sprach er mit kalter Stimme.
„Zudem ist mir zu Ohren gekommen das du unerlaubt ein Lichtschwert geführt hast."
„Mir war nicht bewusst das mir dies untersagt ist. Ich habe es im Kampf mit der Jedi von ihr an mich genommen, um mich zu verteidigen." sprach ich.
„Dabei wolltest du noch vor 5 Jahren nie wieder eines berühren. Ich dachte es wäre der richtige Weg, dich komplett aus diesen Disziplinen herauszunehmen, aber ich habe immer mehr das Gefühl das wir noch wichtiges Potential in dir ruhen lassen haben."
„Ich bin General der ersten Ordnung. Das ist meine Bestimmung." ich blickte Snoke nun direkt an.
Wer ist sie verdammt?!
Wieder hörte ich seine mechanische Stimme.
„Kylo Ren, tritt heran mein Schüler." säuselte die Gestalt und schwere Schritte waren zu vernehmen.
„Anthelia steh auf." Ich erhob mich. Ren stand nun direkt neben mir.
„Du wirst sie unterrichten mein Schüler. In jenen Disziplinen aus denen sie sich die letzten 5 Jahre herausgewunden hat."
„Wie soll das gehen ? Sie ist kein Machtnutzer." gab er seinem Master schnippisch zurück.
„Bist du dir da sicher mein Schüler?" grinsend sah Snoke zwischen mir und ihm hin und her.
„Sie ist doch nicht mal zu den einfachsten Dingen in der Lage. Sie ist definitiv keine Machtnutzerin." spottete er.
Nun war es an mir das mir der Kragen platzte.
„Hör mir mal zu Du Möchtegern - Darth Vader. Es reicht ! Du behandelst die Leute hier wie Dreck, verarbeitest kleinste Niederlagen wie ein Kleinkind indem du alles kurz und klein schlägst! Und jetzt nimmst du es dir auch noch raus so zu reden als würdest du mich kennen?! Nach einem Tag den ich hier verbracht habe?!"
Die gesamte Besatzung zog scharf die Luft ein.
Nur Hux sah ich aus dem Augenwinkel grinsen.
„Du weißt gar nichts über mich Ren. Gar nichts! Weißt nicht welchen Schmerz ich in mir trage. Dennoch versuche ich mich zusammen zu reißen. Das einem Fehler passieren ist menschlich. Fällt dir was auf? Richtig! Ich bin ein Mensch, mir passieren Fehler. Das das direkt am ersten Tag passiert ist war mies, aber dennoch kann man sich auch wie ein erwachsener Verhalten und mit mir darüber reden. Nicht zum obersten Anführer rennen und dort alles breit treten. Da hast du eine Instanz übersprungen! Nämlich mich! Und noch eins: lass meine Crew da raus, denn die können nichts dafür, die haben mich noch davor gewarnt weder dich noch Hux zu kontaktieren." beendete ich meine Tirade.
Ich fixierte seine Maske.
Natürlich spürte ich die Wut die in ihm aufkochte. Doch ich wollte klar machen das ich mich nicht unterkriegen lassen würde.
„Genau deswegen bist du hier meine Liebe." säuselte Snoke.
„Auch wenn es noch nicht so wirkt, es sind schon erste Veränderungen zu spüren." fragend sah ich das Hologramm an.
„Die ersten Menschen stehen bereits hinter dir. Allen voran deine Crew."
Über meine Schulter sah ich zu ihnen. Snoke hatte recht. Egal wenn ich ansah ich spürte überall die Welle der Unterstützung.
Hux Crew hingegen, die an ihren Arbeitsplätzen saß, wusste noch nicht so ganz was sie von mir halten sollten.
„Nun gut da mein Schüler sich weigert wirst du eben auf andere Weise trainieren. Mit den Rittern meines Schülers." die 6 Männer nickten stumm.
Wieder spürte ich den Zorn von Kylo Ren neben mir.
„Wir werden uns bald wieder sehen." sagte Snoke noch bevor er verschwand.
Ren machte auf der Stelle kehrt. „Das wird noch Konsequenzen haben Nawil." sprach er bedrohlich und verschwand von der Brücke.
Erleichtert das ich Snoke und auch Ren im Moment los war , nahm ich einen tiefen Atemzug.
„Ich wünsche ihnen eine ruhige Schicht General Nawil." tönte es von Hux und erst jetzt fiel mir auf wie spät es schon war. Meine Crew nahm gerade ihre Plätze ein.
Und ich hatte noch immer nichts gegessen....seit gestern.
„Danke sehr General Hux. Ihnen eine gute Nacht." auch er verschwand von der Brücke, nur noch die Ritter von Ren waren anwesend.
Diesen bedeutete ich mir in den Konferenzraum zu folgen. Ich ließ alle eintreten und verschloss die Tür.
Ihre Haltung mir gegenüber schien neutral. Auf jeden Fall nicht abgeneigt oder hassgeladen wie es bei Ren der Fall war.
Ich zeigte auf die freien Stühle am Tisch und wir alle nahmen Platz.
„Wäre es möglich das sie die Masken abnehmen ? Oder ist es ihnen untersagt?" fragte ich vorsichtig.
Bei Ren würde ich mich so eine Frage nicht trauen , aber da sie mir gegenüber recht neutral schienen versuchte ich mein Glück.
Wenig später hörte ich ein sechsfaches klicken und einige Momente später lagen sechs Helme vor mir auf dem Tisch.
„Ich bin Vicrul." kam es von meinem Retter von vor 5 Jahren. Braune Augen sahen mich aus einem markanten Gesicht an. Seine Haare waren an den Seiten kurz rasiert, am Oberkopf stellten sich dichte schwarze Locken zur Schau.
„Ap'lek." kam es kurz vom zweiten. Ein junger Mann asiatischer Abstammung sah mich an. Seine kurzen schwarzen Haare Standen in alle Richtungen ab.
„Cardo. Der wohl gut aussehendste in der Runde." ein breit gebauter Mann sah mich mit blauen Augen an. Seien Haare lagen in Mittel langen Locken um sein rundes Gesicht. Selbstbewusstsein hatte er definitiv.
„Trudgen. Leider bin ich sein Bruder." er sah zu Cardo. „Was heißt hier leider. Es ist eine Ehre mit mir verwandt zu sein." entrüstete sich dieser.
Ich musste lachen. Trudgen war anders als sein Bruder. Er hatte kurz rasierte Haare, ein markantes schmales Gesicht und einen dreitage Bart. Die einzige Gemeinsamkeit lag in den blauen Augen.
„Ich bin Kuruk. Erfreut sie wieder zu sehen." er reichte mir seine Hand und etwas überrumpelt nahm ich sie an. Er schien der jüngste zu sein. Blonde Locken lagen um ein sanftes Gesicht. Grüne aufgeweckte Augen starrten mir entgegen.
„Ushar." ein Mann mittleren Alters streckte mir ebenfalls seine Hand hin, die ich annahm. Er hatte dunkle Haare, braune Augen und einen Dreitage Bart.
„Darf ich das DU verwenden oder eher das Sie?"
„Anthelia wir hassen dieses förmliche herum Geschwafel. Bitte nutze das Du." entgegnete Cardo.
„Also erst einmal wollte ich mich bei euch bedanken, dass ihr mich vor 5 Jahren gerettet habt. Bisher hatte ich noch nicht die Möglichkeit dazu." ich sah zu Vicrul.
„Vor allem bei dir Vicrul. Denn du hattest die meiste Arbeit damit meine Wenigkeit auf Händem zu tragen." zum Ende hin musste ich lachen.
„So ein hübsches Ding hätte ich auch auf Händen getragen." kam es von Cardo, doch dieser kassierte einen Schlag gegen die Schulter von Trudgen.
„Entschuldige meinen Bruder er leidet unter massiven Schlafmangel und macht dann Dinge die er später bereut."
Ich schmunzelte bei Trudgens Worten.
„Als zweites wollte ich euch sagen das ihr mich nicht trainieren müsst, wenn ihr es nicht wollt. Ich bin da nämlich so ein Problemfall."
„Problemfall? Ich glaube nicht." lachte Vicrul.
Ich sah ihn fragend an.
„Wir alle haben gestern gesehen wie du mit der Jedi gekämpft hast." kam es von Ap'lek.
„Also bei aller Liebe wenn du das von gestern einen Problemfall nennst, dann weiß ich nicht weiter." lachte Trudgen.
„Aber ihr kamt doch erst in den Hangar als ich gegangen bin?!" etwas peinlich berührt verdeckte ich mein Gesicht mit meinen Händen.
„Oh Gott da habe ich mir etwas schönes eingebrockt." Ich ließ meine Hände sinken. „Gestern sind zum Teil auch Kräfte aus mit heraus gekommen, die seit 5 Jahren nicht mehr beansprucht wurden."
„Mal unter uns gesagt, wir alle verstehen auch nicht warum du als General hier vergammelst und Ren alle Prioritäten genießt." flüsterte Cardo über den Tisch gebeugt.
„Also hat Snoke euch meine ganze Geschichte erzählt?" fragte ich in die Runde.
„Wir wussten bereits alles an dem Tag als wir dich retteten. Wir wussten auch was er mit dir vor hatte." beantwortet Vicrul meine Frage.
„Als er uns einige Tage später diese Nullnummer vorgestellt hat, als seinen Schüler, sind wir vom Glauben abgefallen." sprach Cardo.
„Cardo das stimmt nicht ! Diese Nullnummer wurde uns viel früher vorgestellt. Allerdings haben wir dann seine Entscheidung in Frage gestellt als wir sie auf der Absolution abgesetzt hatten." verbesserte Trudgen seinen Bruder.
„Dann war es eben so." Cardo ließ sich nach hinten in den Stuhl sinken.
„Nun gut also seid ihr damit einverstanden mir noch ein paar Dinge beizubringen ?"
„Aber natürlich." sprach Cardo mit einem breiten Grinsen. Dafür kassierte er erneut einen Schlag gegen die Schulter. „Bis dahin bringe ich meinen Bruder ordentliches Benehmen bei." Trudgen schüttelte gespielt verzweifelt den Kopf.
„Wir können dir leider nur nicht helfen in Dingen die die Macht angehen. Manche von uns sind etwas machtsensitiv, aber keiner von uns ist Machtnutzer."
„Solange ich besser in Selbstverteidigung werde und weiß wie man eine Waffe richtig führt, ist mir der Rest egal."
Vicrul nickte und sah dann in die Runde.
„Wie werden dir Bescheid geben wenn wir das nächste mal trainieren." sprach er.
„Danke." entgegnete ich.
Die Ritter von Ren erhoben sich, nahmen ihre Masken vom Tisch und gingen zur Tür.
Vicrul ließ die anderen vor und drehte sich dann noch einmal zu mir.
„Behalte dein Herz auf der Zunge. Man muss Ren in Mancher Hinsicht bändigen und zurück feuern. Das vorhin war mutig und vor allem notwendig."
Ich nickte und schon war auch er verschwunden.
Die Ritter von Ren beschloss ich zu mögen. Sie waren wirklich sehr nett und ihre Emotionen waren stets positiver geworden. Sie freuten sich wirklich das sie mich trainieren durften.
Doch durch diese Stille wurde meine Aufmerksamkeit auf meinen knurrenden Magen gelenkt und mittlerweile fragte ich mich immer mehr wie ich das bis morgen ohne essen oder trinken aushalten sollte.
Ich hoffte einfach nur das diese Schicht schnell und ohne Zwischenfälle vorbei ging.
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