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„Warum sollte ich eigentlich doch heute schon starten?" fragte ich Armitage.
Wir waren gerade im Konferenzraum und ich las mich durch die Berichte der letzten Tage, um wieder auf dem aktuellsten Stand zu sein.
„Ich dachte mir, das du mit mir gemeinsam diese Schicht leitest, damit du einen Ansprechpartner hast falls Fragen auftreten."
Eine Nachtschicht mit zwei Generals?
Das war mir noch nie passiert. Weder hier noch auf der Absolution.
Es war absolut unüblich.
Aber so langsam dämmerte mir etwas.
Vor allem nach der Sache mit der Karte die ich bei ihm gefunden hatte.
„Armitage was zur Hölle ist los mit dir? Du verhältst dich komisch. Du bleibst mit in der Nachtschicht falls ich Fragen habe ? Ich bitte dich! Du weißt ganz genau das ich mich hier wieder schnell rein finde. Also was ist los?!"
Ich stand schnell auf und schloss die Tür die zur Brücke führte.
Erwartungsvoll sah ich ihn an.
„Das mit der Karte ist eine Sache. Aber hast du auch dort mal darüber nachgedacht was du eigentlich machst ? Das ist ein Eingriff in meine Privatsphäre. Stell dir doch mal vor ich habe Sex und dann platzt du rein! Das ist jetzt ein zwar komischer Vergleich, aber ich will nicht das du in Momenten herein platzt wo es absolut unpassend ist!" Es war gut das ich die Tür verschlossen hatte, die Crew sollte so was nicht mithören.
Sex?
Lia liebes, wann wirst du das jemals haben.
Aber na ja man sollte ja schließlich niemals nie sagen.
Gerade darüber nachzudenken das Armitage in solch einem Moment hätte rein kommen, wenn ich die Karte nicht gefunden hätte, machte mich doch etwas sauer.
„Anthelia als du weg warst....es waren nur ein paar Tage, aber ich bin gestorben vor Angst....." er stand auf und trat auf mich zu.
„Ich musste mir eingestehen das ich im Moment mehr als nur ein Freund sein will, ich will bei dir sein. Aber egal was ich mache du blockst mich ab." sprach er.
Entsetzt sah ich ihn an.
„Also war mein Gefühl richtig, dass auch diese Nachtschicht keinen arbeitstechnischen Grund hatte? Du wolltest mich bei dir?"
Er nickte.
„Das geht so nicht! Warum redest du nicht mit mir, wenn sich deine emotionale Lage so verändert?! Dann wäre ich erst einmal auf Abstand gegangen." aufgeregt fuhr ich mir durch mein Gesicht.
„Anthelia gebe mir doch bitte eine Chance. Nur eine. Bitte." flehte er wirklich.
„Nein das kann ich nicht. Ich würde dich belügen Armitage. Das kann ich nicht. Ich kann dich nicht belügen nur damit du glücklich bist. Ich bin nicht die richtige für dich."
Das die Beziehung zwischen mir und Armitage eine solch rasante Wendung nehmen würde kam unerwartet. Aber ich empfand wirklich nicht mehr als Freundschaft.
Wieder kam er einige Schritte auf mich zu und sah mir in die Augen.
„Bitte...eine Chance." sein Blick war so bittend, aber dieser Bitte konnte ich nicht nachgeben.
Ich schüttelte meinen Kopf.
„Nein." ich sah ihn festen Blickes an.
„Nein heißt nein. Ich werde diese Schicht auch nicht mit dir zusammen leiten. Ich werde jetzt gehen und dir einige Tage geben um herunter zu kommen. Ich werde diese Freundschaft nicht wegschmeissen. Aber im Moment ist es nicht gut für dich bei mir zu sein."
Ich wollte mich gerade herumdrehen und gehen, als er mich an meinem Handgelenk packte. Er drehte mich wieder zu sich, schlang seinen linken Arm um mich, um mich zu fixieren. Blitzschnell beugte er sich zu mir und ehe ich realisieren konnte was er vor hatte war es passiert.
Er küsste mich.
Wenige Momente später zog er sich zurück und lächelte mich an.
„Bitte eine Chance." wiederholte er.
Aber anstatt ihm zu antworten verpasste ich ihm eine saftige Ohrfeige.
„Wie kannst du es wagen." knurrte ich.
Ein perplexer Armitage stand mir nun gegenüber.
„Das ging zu weit." ich drehte mich sofort um und ging. Da ich so schnell wie möglich einfach nur weg wollte nahm ich dieses Mal die Treppen.
Ich hätte es ahnen müssen das so etwas passiert. Ich hätte es wirklich wissen müssen.
Aber ich war so durch den Wind das ich überhaupt nicht darauf geachtet hatte, was er möglicherweise denkt und vor hat.
Katastrophe Lia. Du bist mehr als eine Katastrophe.
Meine Beine trugen mich wie von allein zu Kylos Quartier.
Die Tür öffnete sich nicht und auch mein Versuch sie zu manipulieren scheiterte.
Ich war wirklich aufgelöst, an Konzentration war nicht zu denken.
„Kylo bitte mach auf." ich klopfte.
Natürlich wusste ich, das es an sich keine gute Idee war ihm davon zu erzählen, aber ich konnte und wollte es ihm nicht verschweigen.
Zudem: irgendjemandem musste ich es erzählen und Kylo war eben die einzige Bezugsperson.
Natürlich hatte ich noch die Ritter von Ren, aber ihnen so was zu erzählen hielt ich nicht für richtig, da ich seit meiner Rückkehr auch nur mit ihnen einmal gegessen hatte.
„Anthelia!" aus der Weite rief jemanden meinen Namen. Es war Armitage.
Oh Gott. Bitte nicht.
„Kylo bitte, ich wäre dir sehr dankbar wenn du diese verdammte Tür jetzt öffnest!" Ich hämmerte unaufhörlich gegen die Tür.
„Anthelia!" rief Armitage erneut. Er kam schnell näher und ich hoffte wirklich das Kylo bald die Tür öffnen würde, denn in mein Quartier konnte ich nicht mehr flüchten da Armitage viel zu nah war.
Die Tür öffnete sich.
„Was?" brummte mir Kylo entgegen. Er trug immer noch das lockere, schwarze Shirt und die lockere, schwarze Hose.
Doch ich schlüpfte so schnell ich konnte in sein Quartier.
„Lia?" fragte er verwirrt.
Kylo schloss die Tür zu langsam und so stand Armitage ebenfalls in seinem Quartier.
„Hux?" Kylos Miene wechselte von verwirrt zu sauer.
„Bring ihn hier raus!" knurrte ich und zeigte auf Armitage.
„Anthelia bitte...." fing Armitage an.
Kylo sah einen Moment so aus als würde er sich komplett auf den General konzentrieren. Danach trat ein bedrohliches Blitzen in seinen Augen hervor.
„Das haben sie nicht getan Hux..." Kylo baute sich vor dem General auf.
„Ich weiß nicht was sie meinen."
Kylos Hand schnellte nach vorn, umfasste Hux' Kehle und drückte ihn gegen die nächste Wand.
„Sie wagen sich allen Ernstes sie anzufassen? Obwohl ich sie davor gewarnt habe es zu tun?"
Armitage sah ängstlich zu mir.
Aber war es schlecht von mir zu denken, das es seine eigene Schuld war?
Er wusste wie ich zu ihm stand, er wusste wie Kylo darauf reagierte wenn er mir zu nahe kam...
„Sie will mich genauso wie ich sie." presste er hervor. Mir blieb bei seiner Aussage die Luft weg.
Ich war sonst ein recht ruhiger Mensch, aber bei seinen Worten bekam ich starke Anflüge von Wut.
„Machen sie sich nicht lächerlich Hux." Kylo schüttelte seinen Kopf.
„Machen sie sich nicht lächerlich Ren!" irgendwie gelang es Armitage sich aus Rens Griff zu befreien.
„Sie kann man nicht lieben. Anthelia empfindet nichts für sie. Wie könnte sie auch?! Sie sind ein Monster!"
Nachdem er seine Tirade beendet hatte, eilte ich auf ihn zu. Bestimmt schob ich Kylo zur Seite.
„So redest du nicht mit ihm !" mit diesen Worten machte Armitage ein zweites Mal Bekanntschaft mit meiner Hand in seinem Gesicht.
Ich packte ihn an seinem Kragen und zog ihn in Richtung der Tür.
„Du wirst jetzt gehen. Wenn ich mich recht entsinne hast du die Nachtschicht zu leiten." sagte ich bissig.
„So viel zu deinen Lia-Ehrenwort." ergänzte ich noch. Er hätte sich einfach zurückhalten können. Diese Freundschaft wäre so viel mehr Wert als das ganze Drama.
Ich lockerte meinen Griff um seinen Kragen.
„Noch einmal...." flüsterte er vor sich hin.
Ich will dich noch einmal küssen.
Hörte ich seine Gedanken.
Vorsichtshalber ging ich wenige Schritte zurück um auf Abstand zu bleiben.
Doch er folgte mir.
Abrupt wurde ich auf einmal herumgewirbelt. Kylo hatte mich schützend hinter sich versteckt.
Noch ehe ich mich versah war Kylos Faust auf Armitages Nase getroffen, die nach ein paar komischen Knacklauten einen Schwall an Blut freigab.
Das zischen seines Lichtschwerts ließ mich wieder etwas auf Abstand gehen. Denn sollte hier noch mehr passieren wollte ich nicht mitten im Geschehen sein.
„Verschwinden sie Hux oder ihre Nase wird nicht das einzige sein was ihnen Schmerz bereitet." zischte Kylo.
Armitage gab sich geschlagen und zog sich mit blutender Nase zurück.
Sein verschwinden ließ mich erleichtert aufatmen.
„Seine Nase ist definitiv gebrochen." stellte ich fest.
„Das hoffe ich. Er hat es mehr als verdient. Er kann froh sein, dass ich ihm nicht mehr gebrochen habe. Dieser widerliche Mistkerl." Kylo drehte sich wieder zu mir und deaktivierte sein Lichtschwert.
„Geht es dir gut?" fragte er auf einmal.
„Soweit schon.... nur mit so einer Eskalation hätte ich nie gerechnet. Zudem habe ich mir meinen ersten Kuss nicht so vorgestellt." gab ich zu.
„Lia, dein erster Kuss? Ach komm schon!" lachte er.
„Es ist die Wahrheit." ich erhob meine Hände.
„Es kann ja nicht jeder so wie du sein. Ich verschenke meine Lippen nicht an jeden."
Er trat noch näher an mich.
„Ach ja? Ich wette mit dir das du sie an einen liebend gern verschenken würdest." neckte er mich.
„Na ja....dieser Dameron sah schon nicht schlecht aus. Ein Versuch wäre es wert." neckte ich ihn zurück.
Ein gespielt empörter Ausdruck trat auf sein Gesicht.
„Aber um mal wieder etwas ernster zu werden..." sprach ich und sah ihn direkt in die Augen.
„Nachdem Hux mich geküsst hatte, wollte ich direkt zu dir. Ich habe gar nicht groß darüber nachgedacht. Meine Beine haben mich von allein zu dir getragen."
Kylo nickte um mir zu bedeuten das ich weiter sprechen konnte.
„Ich wollte das du es weißt. Du bist mir wichtig. Sehr sogar und so eine Information würde ich dir niemals verschweigen."
Kylo zog mich zu sich. Eng presste er mich an sich.
„Ich weiß das du immer ehrlich zu mir bist. Deswegen weiß ich, dass ich dir immer vertrauen kann. Du bist immer für mich da und würdest mich nie im Stich lassen."
„Danke." Ich lächelte ihn an.
Danach löste ich mich von ihm.
Zielstrebig ging ich auf seinen Schrank zu und holte mir dort ein paar Handtücher hervor.
„Was wird das?" fragte er verwundert.
„Ich dachte mir: dieses Mal bin ich dran deine Badewanne zu besetzen." ich ging ins Badezimmer, legte die Handtücher auf der kleinen Ablage neben der Badewanne ab, griff dann noch zu dem Bademantel den ich fand und hängte ihn zu den Handtüchern.
Danach begann ich mir das Wasser einzulassen.
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