✨26

Nach Anakins Besuch stand ich immer noch etwas verloren im Raum. Ich wusste schlichtweg nicht was ich nun tun sollte.

Es war doch einfach nur verrückt. Es war verrückt was in so kurzer Zeit geschehen war.
Was ich erfahren hatte.
Wem ich begegnet war.

Ich ging ein paar Schritte auf meinen Schreibtisch zu und griff nach meinem Datapad.
Nicht eine persönliche Nachricht an mich, nur allgemeine informative Rundschreiben.
Ich loggte mich in das System der Kommandobrücke ein, um zu überprüfen ob ich für einen Dienst eingeteilt war. Aber auch hier wurde ich enttäuscht. Ich war nicht eingetragen.

Nun gut nach Armitages Reaktion vorhin gehe ich nicht davon aus das er direkt Bescheid gegeben hat das ich wieder da bin. Er war ja anscheinend direkt nach seiner Nachtschicht in Rens Quartier gekommen.

Seufzend legte ich das Datapad zurück.

Ich ließ die letzten Stunden Revue passieren und mir fiel glimmend heiß aus, wie dumm es war nicht daran zu denken das jeder Hangar mit Überwachungskameras ausgestattet war.
„Oh Lia manchmal bist du echt eine Katastrophe...." seufzte ich.
Die Tatsache das ich auch eigentlich wusste das das Überwachungsmaterial am Ende der Nachtschicht ausgewertet wurde, machte es nicht gerade besser.

Aber als ich nun noch einmal über alles nachdachte fiel mir etwas an dieser Szenerie auf was ich nicht erklären konnte.

Wie war Armitage in Kylos Quartier gekommen, wo das System doch über den Fingerabdruck der jeweiligen Person funktioniert?
Für mich als Machtnutzer war es ein leichtes dieses System zu manipulieren und mir so Zutritt zu verschaffen...aber nicht für Armitage...
Ein Bohren, außerhalb meines Quartiers, riss mich aus meinen Gedanken.
Ich öffnete meine Tür und lugte nach links. Dort kamen die Geräusche her.
Vor Kylos Quartier konnte ich zwei Techniker ausmachen, die am Modul für den Fingerscan beschäftigt waren. Denn das war sichtlich kaputt und kleine Funken tanzten um das Modul herum.
Vorsichtig zog ich mich zurück.

Warum war mir das vorhin nicht aufgefallen ?

Diese Frage konnte ich mir nicht beantworten, dafür aber eine andere: ich wusste nun wie Armitage in Kylos Quartier gekommen war.
Wie wütend er auf mich gewesen sein muss...
Aber er konnte ja nicht direkt wissen ob ich bei Kylo bin, oder etwa doch ?

Wieder öffnete ich meine Tür und lugte dieses Mal zu meinem Modul. Meines war zwar nicht so schwer beschädigt wie das von Kylo, aber es zeigte deutliche Risse am Display.
Wenn ich das nun richtig deutete, hatte er erst versucht in mein Quartier zu gelangen.
Warum auch immer er dann auf die Idee kam in Kylos Quartier einzudringen.
Aber auch diesen Gedanken konnte ich schnell erklären.
Wie auch im Hangar gab es hier Überwachungskameras, was ich gern vergaß, so hatte er es wohl überprüfen können wo ich mich befand.
Meine Tür fiel leise ins Schloss.

Tja und was machst du jetzt Lia? Den ganzen Tag hier warten bis Armitage oder Kylo hier her kommen und dir noch einmal eine Standpauke halten?

Ich schüttelte meinen Kopf.
Dafür war ich nicht zurück gekehrt....um darauf zu warten das die stursten Männer auf mich zukommen.
Ich war zurück gekehrt weil ich nach Hause wollte.
In mein gewohntes Umfeld.

Als ich an mir herunter sah fiel mir auf das ich noch immer die Klamotten trug die Rey mir gegeben hatte.
Ich ging zu meinem Schrank und öffnete ihn. Alles sah so aus wie immer. Als wäre ich nie fort gewesen.
Ich griff nach einer schwarzen, lockeren Hose und einem langärmeligen Shirt.
Reys Sachen zog ich aus und warf sie auf mein Bett. Mein Weg führte mich zur Dusche.
Das warme Wasser brannte auf meiner Haut. Es war aber kein unangenehmes Gefühl...nein....im Gegenteil es verbreitete ein gutes Gefühl.

Als ich aus der Dusche in das, von Dampf eingehüllte, Bad stieg, beschloss ich erst einmal etwas essen zu gehen.
Eilig zog ich mich an und föhnte meine Haare.
Mehrmals griff ich mir in die blonde Mähne und war mit keiner Frisur zufrieden. Ich griff zu einem Haargummi und band sie mir zu einem lockeren Dutt.
Nachdem ich noch meine schwarzen Stiefel angezogen hatte, verließ ich mein Quartier um mich auf den Weg zum Speisesaal zu machen.
Vor Armitages Quartier blieb ich stehen und starrte auf die Tür.
Ich verstand ihn. Verstand warum er so aufgebracht war. Aber ich musste Kompromisse eingehen um zurück zu kehren. Dieser Kompromiss war das Versprechen an Dameron - ihn gehen zu lassen.
Mir bedeutete ein Versprechen viel.
Ohne Grund hatte ich noch nie eins gebrochen.
Ich wollte gerade weiter gehen, doch eine sich öffnende Tür ließ mich inne halten.

Die rot haarige Gestalt sah mich an.
Ich spürte das er nicht mehr sauer war und auch das er seinen Ausbruch bereute.
„Hör zu..." begann ich. „...es tut mir leid."
Armitage trat aus seinem Quartier.
„Es ist vieles nicht so gelaufen wie ich mir das vorgestellt habe. Vor allem in den letzten Tagen. Armitage, ich wollte einfach nur wieder zurück....Dameron werden wir auch so in unsere Gewalt kriegen, aber ich konnte einfach nicht mehr warten bis ihr mich findet."
Er trat vor mich und sah mich an.
„Ich glaube ich muss mir eingestehen, dass ich tief in mir nicht sauer auf dich war weil du Dameron hast gehen lassen."
Fragend sah ich ihn an.
„Ich war sauer weil du direkt zu Ren bist."
Ich spürte seine Enttäuschung zu mir herüber wabern.
Es war wieder ein Moment wo ich die Zuneigung spürte, die ich mir so von Kylo erhoffte.
Mein Blick glitt in Richtung des Bodens um seinen grünen Augen auszuweichen.

„Es tut mir so leid...." flüsterte ich.

Armitage ergriff sanft meine rechte Schulter.
„Mir tut es leid das ich dich so angegangen habe." entgegnete er.

„Wollen wir zusammen essen?" fragte er.
„Willst du nicht lieber etwas schlafen ?"
„Doch schon, aber ich muss gestehen ich habe etwas Hunger." ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen.
„Ich habe sogar tierischen Hunger." ich musste ebenfalls lachen.
Wir liefen nun gemeinsam zum Speisesaal.
„Ich muss aber gestehen. Kylos Modul, vor seinem Quartier, ist wirklich nicht mehr zu retten gewesen. Deine Wut muss wirklich immens gewesen sein." ich musste schmunzeln.
„Ich war wirklich sehr sehr aufgebracht." gab er zu.
„Aber Lia: das soll nun kein Thema mehr sein. Ich muss mich aufgeführt haben wie ein Trottel. Das ist mir mehr als unangenehm."
„Sagen wir mal so...es war sehr Hux-untypisch."
„Hux-untypisch?"
„Mir warst du nie so gegenüber getreten. So impulsiv und aggressiv. Das hat mich echt schockiert."
„Ich verspreche dir das ich nie wieder so mit dir reden werde." er hob seine Hand.
„Großes Lia-Ehrenwort."
Ich ergriff seine Hand.
„Warum Lia-Ehrenwort? Ich verspreche doch gar nichts." lachte ich und ließ seine Hand wieder los.
„Du versprichst nichts, das stimmt. Aber ich werde mein Versprechen mit einer Ernsthaftigkeit behandeln, so wie du es mit deinen tust."
Seine Worte ehrten mich.
Sie stimmten mich glücklich.

Ich hatte das Gefühl wieder so richtig anzukommen. Jetzt musste ich mich nur noch wieder mit Kylo „vertragen" und meine Freunde, die Ritter von Ren, besuchen damit wieder alles beim alten war.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top