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„Nicht er, sondern sie." sprach Poe.
„Tut mir leid das ich nicht durch Stoff hindurch sehen kann." wie kann er nur so unfreundlich sein? Aber ich musste gestehen, das ich ihm diese arrogante, herablassende und sture Art nicht abnahm.

Rey hingegen sagte nichts, stand auf und zog den Vorhang zur Seite.
Ich erkannte sie. Sie war an jenem Tag in meinem Kopf als wir gegen den Widerstand kämpften und ich auf der Kommandobrücke kollabierte.
„Das ist Leia. Bens Mutter. Sie liegt im Koma." sprach Rey.
War sie es? War sie es die mich hier so beeinflusste?
War das trotz Koma möglich ?
„Im Koma weil ihr eigener Sohn sie abgeschossen hat." spuckte Poe die Worte förmlich aus.
Es lag pure Abscheu darin.
„Kylo hat nicht geschossen." verteidigte ich ihn.
„Nimm dieses Monster nicht in Schutz!" rief er aus.
„Ich habe es doch gesehen das er es nicht war!" ich holte kurz tief Luft um etwas herunter zu kommen.
„Ich war auf der Kommandobrücke. Kylo hat nicht mit seinem Silencer auf die Brücke eures Schiffes gefeuert. Das waren zwei TIE Fighter. Er war es nicht."
Poe schwieg.

Meinen Blick lenkte ich zurück auf Leia.
„Rette ihn wenn Rey es nicht kann." flüsterte ich die Worte die sie damals in meinem Verstand zu mir gesprochen hatte.
Ich sah wie sich ihre Lippen bewegten. Poe eilte mit Rey zu ihr.
Auf einmal schenkte mir Poe einen bösen Blick, stürzte auf mich und packte mich am Kragen. Meine Hände waren noch immer fixiert und so konnte ich mich nicht wehren.
„Was hast du mit ihr gemacht das sie deinen Namen flüstert?!"
„Gar nichts." sagte ich mit zitternder Stimme.

„Poe lassen Sie sie los. Sofort!" rief eine weibliche Stimme. Doch es war nicht Rey.
„General Organa." Poes Haltung wurde ehrfürchtig.
Ich sah zu dem Krankenbett rechts von mir, wo nun Leia aufrecht saß und sichtlich nicht mehr im Koma lag.
„So geht man mit keinem Gast um. Machen sie ihr sofort die Fesseln ab und wehe sie protestieren gegen meinen Befehl." in ihren energisch starken Worten sah ich etwas von Kylo und musste kurz lächeln.
Da Poe sich allerdings nicht rührte kam Rey zu mir und nahm mir die Fesseln ab. Meine befreiten Handgelenke brannten. Zimperlich gingen sie hier anscheinend nicht mit einem um.
„Kannst du aufstehen Liebes?" fragte Leia neben mir.
Sie war es tatsächlich. Ihre Aura war jetzt noch viel stärker als vorher. So positiv beeinflussend.
„Ich denke schon." antwortete ich.
„Poe gehen sie uns etwas zu essen vorbereiten." ohne etwas zu sagen verschwand er aus dem Raum.
„Rey bring ihr doch bitte Kleidung von dir. In diesem Kittel kann sie hier doch nicht herum laufen." nun war auch Rey verschwunden und ich war mit der Mutter von Kylo allein.
Ich setzte mich auf die Bettkante und bedeckte meine Beine mit der Decke.
Leia trug einen Zweiteiler und konnte so auf jeden Fall auch außerhalb der Krankenstation herum laufen.
Sie setzte sich neben mich. Ich wich nicht zur Seite.

„Tut mir leid das du so behandelt wurdest. Poe ist immer so grob. Aber wer konnte schon wissen das ich im Koma liege." sagte sie.
„Aber was machst du hier meine Liebe?" fragte sie neugierig.
„Ich hätte nicht damit gerechnet das ich dich hier so schnell sehe und das du auch diejenige bist die mich aus dem Koma holt."

Ich hatte sie doch nicht aus dem Koma geholt. Ich hatte mich lediglich an die Worte erinnert die sie mir geschickt hatte.

„Doch doch liebes. Du warst es die mich erweckt hat. Auch wenn es für dich unbegreiflich scheint. Deine Worte die ich dir einst gesendet habe, waren der Schlüssel."
Anscheinend hatte ich laut gedacht und so vertrieb sie meinen Zweifel.

„Ich bin übrigens hier, weil Rey mich entführt hat." beantwortete ich ihre Frage mit einem leichten schmunzeln.
„Sie hat was?" fragte sie erschrocken.
„Anders kann ich das ganze nicht beschreiben."
„Also hat sie dir nicht angeboten zum Widerstand zu kommen und du hast angenommen ?"
„Sie hat es mir vor ein paar Minuten angeboten." erklärte ich ihr die aktuelle Situation. „Aber ich habe darauf noch nichts geantwortet."
„Da ist wirklich einiges schief gelaufen. Eigentlich war das ganze anders geplant. So wollte ich dir das Wiedersehen mit deiner Familie nicht gestalten."
„Meine Familie?"
„Ja sie sind hier. Keiner weiß das du ihre Tochter bist. So offen haben wir die Geschichte deiner Eltern nicht besprochen vor den anderen. Nur ich weiß das ihr eine Verbindung habt."

„Das ganze klingt gerade so als hättet ihr das schon länger geplant." stellte ich fest.

„Nachdem mein Bruder in jener Nacht den Konflikt mit meinem Sohn hatte, erzählte er mir das Ben eine junge Frau beschützen wollte. Die warst du.
Ich musste lang nach dir suchen bis ich dich als Mitglied auf der Absolution ausmachen konnte. Ich wusste das du und Ben euch irgendwann wiedersehen würdet. Ich hatte gehofft das er der dunklen Seite komplett entsagt wenn ihr aufeinander trefft. Wenn er sieht was für ein Unmensch Snoke war. Während der Zeit im Tempel warst du sehr wichtig für ihn, er hat oft von dir erzählt." ich lauschte ihren Worten und traute meinen Ohren nicht.
„Dann kam Rey zu uns und hat vieles auf den Kopf gestellt. Plötzlich war sein Streben so gelenkt sie zu bekehren. Später erfuhr ich das du auf die Finalizer versetzt wurdest und hatte gehofft das ihm das den nötigen Schubs zur hellen Seite der Macht gibt. Aber das passierte nicht, weil auch du nicht so gehandelt hattest wie ich es gedacht hatte. Aufgrund deiner Eifersucht hast du weiter an der Ersten Ordnung festgehalten."
das war mir so nie aufgefallen...aber rückblickend betrachtet stimmte es wohl. 
Hätte ich eher gewusst das ich für Ben damals wichtig gewesen war hätte ich bei vielem anders gehandelt. So nebenbei betrachtet war es mir auch etwas unangenehm das die Mutter des Mannes, der mir wichtig war, alles über meine Gefühle zu ihm zu wissen schien.
„Aber ich gehöre zur Ersten Ordnung. Ich gehöre zur dunklen Seite der Macht. In mir steckt keine Jedi."
„Glaubst du das wirklich liebes?"
Ihre Frage brachte mich ernsthaft ins wanken. Es lag an ihrer Art. Sie war wie Ben. Ihre Worte klangen so ehrlich. So ehrlich das eine kleine Stimme in mir rief es sich zu überlegen.
„Er ist dir genauso wichtig wie mir." ertappt stieg mir die Röte ins Gesicht.
„Die Macht sieht das genauso. Die Macht hat euch verbunden. Euch ist das nur nicht so richtig bewusst, weil Snoke ein künstliches Band zwischen ihm und Rey geschaffen hat."
„Vielleicht ist aber das künstlich erschaffene Band das was er braucht." daran zweifelte ich tatsächlich, das ich die Richtige für ihn war.
„Die Macht irrt nicht liebes."

Rey trat wieder in den Raum mit einem Stapel Klamotten in ihrer Hand.
„Hier das müsste dir passen."
„Danke."

Leia erhob sich und lächelte mich noch einmal an.
„Ich werde Poe jetzt erst einmal klar machen, das du keine Gefangene bist. Nicht das er wieder auf dumme Ideen kommt." sie verschwand aus dem Raum und ließ mich nun mit Rey allein.

„Ich bin keine Gefangene ?" fragte ich Rey.
Sie schüttelte ihren Kopf.
„Nein ich habe dich nicht mitgenommen damit du unsere Geisel bist. Ich wollte eigentlich nur Ben anlocken."
„Kylo." korrigierte ich sie. „Das ist nicht Ben, nicht immer, zu neunzig Prozent ist er Kylo." erklärte ich.
„Aber du siehst auch das Licht in ihm oder ?" fragte sie erwartungsvoll.
„Ich sehe und spüre manchmal Ben. Wie er sich wieder durch den ganzen Kylo Kram kämpft. Aber meistens kommt diese Seite nicht lang gegen sein neues Ich an."

„Du hast dich in der kurzen Zeit ziemlich verändert. Du bist hier aufgewacht und bist wie ein anderer Mensch." sprach sie.
„Das merke ich selbst. Ich kann mir das nicht erklären, ob das ganze nun an Leia liegt oder ob es mir einfach nur gut tut von der ganzen Dunkelheit fort zu sein.  Auf der Finalizer hatte ich ja nur die Ritter, Armitage und Kylo. Mehr nicht. Hier wache ich auf und du kümmerst dich um mich, obwohl ich dich manchmal echt lieber tot gesehen hätte. Auf einmal wacht Kylos Mutter wieder auf. Alles etwas viel wenn du mich fragst."

Rey wollte noch etwas sagen, doch die Tür wurde aufgerissen und ich blickte in zwei mir bekannte Gesichter.
„Lia." sprach die Frau, die Ich Mutter genannt hatte, mit Tränen in den Augen.
Mein Vater neben ihr hatte auch Tränen in seinen Augen.
Meine Mutter kam auf mich zu und zog mich in eine enge Umarmung.

Die Verwirrung in mir stieg noch mehr an. Hatten sie sich doch vor 5 Jahren von mir abgewandt....
Ich wusste nicht mehr wo oben oder unten war. Mein Kopf war kurz vor dem Platzen. So viele Sachen die geschahen, als wäre ich in einem Film.

„Ich glaube wir müssen dir einiges erklären mein Kind." sprach mein Vater.

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