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Ein lautes Geräusch, eher ein dauerhaftes piepen, zwang mich zum aufwachen.
Müde und noch etwas benommen öffnete ich meine Augen. Ich versuchte das Geräusch zu lokalisieren und konnte es schließlich auf Kylos Schreibtisch ausfindig machen.
Langsam schwang ich meine Beine über die Bettkante und schlich zum Schreibtisch um dem Geräusch ein Ende zu bereiten. Kylo hatte tatsächlich einen Wecker gestellt. Nur war er nicht davon wach geworden sondern ich.
Neben seinem Datapad lag ein Stapel von Klamotten, die irgendwie nach meinen aussahen.
Auf einmal blitzte mir mein Namensflock entgegen.
Wie zur Hölle?
Verdutzt sah ich auf den Stapel und fragte mich wann und wie diese Sachen dort hin gelangt waren.
Ich sah zu Kylos Bett wo er noch immer friedlich schlief. Beim genaueren hinsehen fiel mir auf das er verdächtig nah an mir gelegen hatte.
Aber dieser Gedanke stimmte mich irgendwie glücklich. Es tat gut zu wissen, dass ich ihm das was er mir damals als Ben Solo gegeben hatte , nun zurück geben konnte und wenn es nur ein ruhiger Schlaf war.
Ich überlegte ob ich es wagen sollte mich hier zu duschen oder ob ich schnell in mein Quartier gehen sollte. Kylo schien im Moment nicht so als würde er direkt aufwachen, also beschloss ich es zu wagen hier zu duschen und mich umzuziehen.
Zuvor sicherte ich noch mein Datapad, denn das lag noch auf Kylos Bett, also nahm ich es und legte es mit auf den Schreibtisch.
Dann nahm ich mir den Stapel Klamotten und ein neues Handtuch aus dem Schrank. So leise wie möglich schlüpfte ich nun ins Badezimmer.
Mit einem dumpfen klicken fiel die Tür Gott sei dank recht leise ins Schloss. Schnell zog ich mich aus und schlüpfte unter die Dusche.
Das Ganze nahm auch nur einen kurzen Moment in Anspruch. Ich wollte mich lediglich erfrischen.
Als ich das Wasser ausstellte vernahm ich jedoch eine hitzige Diskussion.
So schnell wie möglich zog ich mir die frischen Klamotten an, schlüpfte in meine Stiefel und kämmte mir kurz durch die Haare.
„Ren was haben sie mit ihr gemacht ?!" Armitages Stimme klang wirklich aufgebracht.
Sprach er etwa von mir ?
„Ich habe gar nichts gemacht! Was fällt ihnen eigentlich ein einfach so hier herein zu platzen?!"
„Der oberste Anführer will uns heute sehen. Sie, mich und auch General Nawil. Ich wollte sie holen, aber in ihrem Quartier ist sie nicht. Wo ist sie?!" knurrte Armitage.
Bevor das Ganze weiter eskalierte, öffnete ich mit Schwung die Tür und trat heraus.
„Er hat nichts getan und mir geht es gut." verwirrt sah mich Hux an.
„Ich weiß auch das der oberste Anführer mich sehen will. Ich werde mit Kylo zu ihm gehen."
Seine Miene wurde noch verwirrter.
Danach machte er allerdings kehrt und verschwand ohne ein weiteres Wort aus dem Quartier.
Nun war es an mir eine verwirrte Miene aufzusetzen.
„Was war das denn?" fragte ich Kylo.
„Er versteht nicht das du hier bist."
„Ich glaube das versteht keiner." lachte ich.
Kylo stand nun auch auf und kam auf mich zu.
„Gut geschlafen?" fragte ich schmunzelnd.
„Kein Kommentar." neckte er mich.
„Na ja so gut kann der Schlaf nicht gewesen sein, wenn du die Zeit gefunden hast mir neue Klamotten zu holen." ertappt sah er mich an.
„Ich muss gestehen das ich dir die neuen Klamotten geholt habe, das stimmt. Ich wollte das du dich so lang wie möglich ausruhen kannst."
Ich sah ihn verdutzt an.
„Wenn wir vom obersten Anführer zurück sind bringe ich dich auf die Krankenstation. Ich glaube du wirst krank." sagte ich lachend.
Kylo ging an mir vorbei ins Badezimmer.
Ich sah in der Zeit, die er im Bad verbrachte, nach meinem Datapad.
Ich hatte eine neue Nachricht von Armitage, in der er schrieb das er sich bereits auf dem Weg zum obersten Anführer befand, da er schnell wieder zurück auf der Finalizer sein wollte.
Das konnte ich mehr als verstehen. Nach so einer Doppelschicht würde ich auch einfach nur ins Bett wollen und ich interpretierte die Nachricht so als wollte er so schnell wie möglich ins Bett.
Kylo war auch recht schnell fertig und kam mit seiner üblichen Kluft aus dem Badezimmer. Danach griff er in den Schrank und holte dort seine Maske und seinen Mantel, diesen legte er sich direkt an.
Danach bedeutete er mir ihm zu folgen. Ich nahm mein Datapad und griff schnell nach dem Stapel meiner alten Klamotten.
Wie gingen aus seinem Quartier.
„Moment ich bringe das nur schnell zu mir." sprach ich als wir an meinem Quartier vorbei kamen. Schnell lief ich auf mein Bett zu und legte dort alles ab.
„Wir können weiter." Kylo nickte und unser Weg führte uns nun zu den Hangaren.
„Snoke ist nicht hier auf dem Schiff?" fragte ich. Irgendwie hatte ich bisher nie danach gefragt und in den Akten die ich zu Beginn gelesen hatte stand nichts. Der Saal in den mich Vicrul vor 5 Jahren gebracht hatte, hätte auch genauso gut auf der Finalizer sein können.
„Nein der oberste Anführer hat seinen Sitz auf der Supremacy, deswegen haben wir letztens das Vergnügen mit seiner Projektion gehabt." Also war der Saal wohl auf der Supremacy.
„Ich dachte schon er wäre in dem Moment einfach nur zu beschäftigt gewesen sich persönlich blicken zu lassen."
Wir betraten Hangar 11 in dem mich bekannte Gesichter erwarteten.
Lächelnd ging ich auf die Gruppe von Männern zu.
„Was für ein schöner Anblick der sich mir am Morgen bereitet." sprach Cardo zu mir.
Doch als er realisiert das Kylo mit mir gekommen war wechselte seine Miene in einen erschrockenen Ausdruck.
Trudgen begann im Hintergrund zu lachen und auch Ap'lek musste mit sich kämpfen.
Kylo jedoch trat neben mich und baute sich vor Cardo auf.
Sein Kiefer bebte vor Wut, seine Hände waren zu Fäusten geballt.
Kylo ist schon gut. Er ist immer so.
Schickte ich meinen Gedanken an ihn.
„Tja das Hübsche Ding muss ja auch deinen Erwartungen gerecht werden."
Sagte ich lachend.
Jeder grinste nur Cardo wusste nicht wie er sich verhalten sollte, weil Kylo immer noch vor ihm stand.
Ich ging an Kylo vorbei und trat in das vorbereitete Shuttle. Dort setzte ich mich direkt.
„Das Ren ihm keine verpasst hat ist echt ein Wunder." Trudgen setzte sich neben mich.
„Glaub mir er war bestimmt kurz davor." schmunzelte ich.
Kylo kam mit schweren Schritten ebenfalls ins Shuttle. Er setzte sich neben mich.
Am liebsten hätte ich ihn bis zur Besinnungslosigkeit gewürgt. Niemand sollte so mit dir reden.
Drang seine Stimme in meinen Verstand.
Cardo ist Cardo. Ignoriere das doch einfach. Ich finde daran nichts schlimm.
Sendete ich ihm meine Antwort.
Ap'lek, Kuruk, Vicrul, Ushar und Cardo betraten zuletzt das Shuttle und setzten sich ebenfalls.
Trudgen saß rechts von mir, Kylo links von mir.
Die anderen hatten gegenüber von uns Platz genommen und beobachteten uns. Vor allem mich und Kylo.
Wenige Momente später hob das Shuttle ab.
„Hast du einen Plan?" flüsterte mir Kylo zu.
„Wofür?"
Snoke.
„Wir werden doch nicht so tun als würden wir uns nicht ausstehen können. Irgendwie wird er es herausfinden und sei es jetzt durch Hux. Ich bin nämlich der festen Überzeugung das er ihn fragen wird." sagte ich leise zu ihm.
„Hux macht sich zwar immer Sorgen um mich, aber ich denke er weiß was du für einen Stellenwert für mich hast. Er ist nicht dumm." fuhr ich fort.
„Wenn wir gefragt werden, dann sind wir Verbündete. Dagegen wird der oberste Anführer wohl nichts haben."
Gut.
Bestätigte er.
Ich spürte seine Nervosität.
Seine Angst.
Ich bin bei dir. Ich pass auf dich auf.
Kylo schmunzelte kurz, setzte dann aber wieder eine ernste Miene auf.
Ich lehnte mich nach hinten. Die Zeit des Fluges wollte ich ausnutzen um noch etwas zu schlafen. Es dauerte nicht lang und ich war tatsächlich eingeschlafen.
Durch ein kurzes wackeln des Shuttles wachte ich wieder auf. Kylo und seine Ritter standen bereits.
Ich folgte den Männern aus dem Shuttle. Alle setzten , bevor sie das Shuttle verließen, ihre Helme auf.
Die Ritter bogen nach rechts ab, Kylo jedoch lief weiter gerade aus. Ich schloss zu ihm auf.
Der Hangar in dem wir gelandet waren, war gespenstig leer. Mittlerweile erkannte ich auch die kalte, dunkle Aura die das Schiff auch schon vor 5 Jahren umwoben hatte.
Wir betraten einen Aufzug.
Wieder war da seine Nervosität. Er musste sich nun gleich der Schmach stellen und davon berichten das er die Jedi nicht aufhalten konnte. Wenn Snoke nicht schon etwas davon wusste.
Die Tür des Aufzugs öffnete sich und wir traten in den dunklen, hohen Saal auf dessen Thron der oberste Anführer saß. Neben ihm seine Prätorianergarde.
Vor dem Thron konnte ich eine bekannte Gestalt aus machen.
„Der Widerstand wird uns schon bald in die Hände fallen."
„Danke sehr oberster Anführer." entgegnete Armitage. Dieser machte nun auf den Hacken kehrt und machte sich daran den Saal zu verlassen.
Als wir aneinander vorbeigingen nickte ich ihm noch einmal lächelnd zu, er tat es mir gleich.
Im Hintergrund vernahm man das Lachen von Snoke. Kalt und hämisch hallte es durch den Saal.
Kylo ging vor dem obersten Anführer auf die Knie, ich folgte ihm in die selbe Position.
„Du fragst dich, warum ich einen tollwütigen Köter in einer solch machtvollen Position dulde?"
Bei dieser Frage die an Kylo gerichtet war schürte sich ein kleines Feuer der Wut in mir. Das Snoke Armitage als tollwütigen Köter betitelte machte mich sauer.
„Die Schwäche eines Köters kann, entsprechend eingesetzt, zu einem scharfen Werkzeug werden."
Als ob Armitage eine abgerichtete Schachfigur wäre. Soweit würde es nicht kommen, nicht wenn ich ebenso General auf der Finalizer war. Ich würde es nicht zulassen das Snoke seine dreckigen Finger über ihn hielt.
„Wie geht es deiner Wunde?" fragte Snoke Kylo.
„Unbedeutend." kam es von ihm.
Snoke brummte auf seine Aussage.
„Der mächtige Kylo Ren." Snoke erhob sich von seinem Thron.
„Als ich dich fand, sah ich wonach jeder Meister sucht, rohe ungezähmte Kraft und darüber hinaus wahrlich besonderes.
Das Potenzial deiner Blutlinie.
Ein neuer Vader."
Bei Snokes Worten bekam ich Gänsehaut. Ich wusste das Kylo nie zu einem neuen Vader werden würde.
„Nun fürchte ich, ich war im Irrtum."
„Ich habe euch alles gegeben was ich habe. Der dunklen Seite habe ich alles gegeben." sprach Kylo.
„Nimm dieses lächerliche Ding ab." befahl Snoke.
Es war die Maske gemeint...diese nahm Kylo auch ab.
„Ja. Da ist es. Es steckt zu viel von deinem Vater in dir, junger Solo."
Snokes Masche war perfekt. Er wusste das Kylo im Moment emotional sehr prägbar und manipulierbar war. Also spielte er diese Karte.
„Ich habe Han Solo getötet." dieses verzweifelte Suchen nach Anerkennung....es hatte ihn soweit gebracht seinen Vater zu töten. In mir stieg die Wut. Ins Unermessliche. Ich entwickelte sie gegen Snoke.
„Als der Moment kam habe ich nicht gezögert." rechtfertigte sich Kylo.
„Sieh dich an, diese Tat hat dich bis ins Mark erschüttert. Du warst nicht im Gleichgewicht, wurdest geschlagen von einem Mädchen die noch nie ein Lichtschwert hielt." ich spürte wie Snokes Worte Kylo trafen.
„Du hast versagt!" rief Snoke aus.
Kylos Wut war anscheinend so weit angestiegen das er aufsprang und sich den Mantel vom Leib riss.
Snoke schickte auf einmal Blitze auf Kylo, der von der Wucht zu Boden fiel.
Ich sprang nun auch auf. Es war genug.
„Skywalker lebt!" rief Snoke aus. Natürlich war mir der Name bekannt und ich wusste auch das damit mein Alter Meister Luke Skywalker gemeint war.
„Die Saat des Jedi Ordens lebt und so lang das der Fall ist, lebt die Hoffnung in der Galaxis. Ich dachte das du derjenige wärst der sie vernichtet." sprach er an Kylo gerichtet, der sich gerade wieder aufrappelte.
„Doch leider bist du kein Vader. Du bist nur ein Kind mit einer Maske."
„Es reicht!" entfuhr es mir. „Bei allem Respekt oberster Anführer. Es reicht!" verwundert sah er mich an.
„So schwach ist der große Kylo Ren, das ein Mädchen ihn schützen muss." säuselte Snoke.
„Ich beschütze ihn nicht. Aber so redet keiner über meinen Verbündeten." knurrte ich. „Sie werden General Hux auch nie wieder als Köter bezeichnen!"
Snoke begann zu lachen.
„Sieh sie dir an. Das ist das was dir noch fehlt mein Schüler." Kylo sah kurz zu mir.
„Das was ihr denkt was ihm fehlt, hat er nun. Seine Schwächen sind meine Stärken. Seine Stärken meine Schwäche. Wir gleichen uns aus. Zusammen werden wir die Saat der Jedi auslöschen. Ich verspreche das wir zusammen daran nicht scheitern werden." fest sah ich ihn an.
„So willst du also mit Kylo Ren zusammen arbeiten? Du willst kein General mehr sein?"
Ich nickte.
„Lasst mich seine Schülerin sein damit ihr seht das er keine Enttäuschung ist. Denn das ist er nur in euren Augen. In meinen Augen ist er einer der mächtigsten Machtnutzer die sich derzeit in unserer Galaxis befinden."
„Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Vorteile sehe ich." Snoke setzte sich auf seinen Thron.
„Dein Potenzial als General ist immens, aber wenn du noch alle Fähigkeiten eines Machtnutzers erlernst und sie trainierst, dann wirst du eine noch größere Bereicherung für die Erste Ordnung sein."
„Ich habe nur eine Bedingung: ich will mich nicht komplett vom Posten des General zurück ziehen."
„So sei es. Du wirst nun also mit den Rittern von Ren und meinem Schüler trainieren." sprach er. „Ab und zu wirst du zudem auf der Kommandobrücke sein, um deiner Arbeit als General nachzukommen." Snoke schien von dem ganzen Plan mehr als überzeugt.
Ich drehte mich um, ging an Kylo vorbei zum Aufzug. Er folgte mir schnellen Schrittes.
„Du hättest das nicht tun sollen." sprach er als der Aufzug sich in Bewegung setzte.
„Habe ich aber. Ich bereue es auch nicht." antwortete ich.
„Wir schaffen das. Das weiß ich." ergänzte ich.
Wenig später erreichten wir nun den Hangar in dem sich das Shuttle befand.
Vicrul, Trudgen und die anderen waren auch schon wieder da.
Ich blieb vor ihnen stehen. Kylo ebenso.
„Willst du es ihnen sagen oder soll ich?" verwirrt sahen mich die Ritter an und Kylo bedeutete mir das ich fortfahren soll.
„Ren hat eine Schülerin." sprach ich.
„Wer?" fragte Cardo.
„Das Hübsche Ding." Ich zwinkerte ihm zu.
„Na dann können wir uns ja warm anziehen." lachte Vicrul auf einmal.
„Oh und wie ihr das könnt." sprach ich. Kylo löste sich aus der Gruppe und ging voraus ins Shuttle.
„Sei ehrlich. Du hast den Posten bekommen das du die Fehler der Nullnummer korrigieren kannst." neckte Cardo.
„So ungefähr." sprach ich und mehr wollte ich auch erstmal nicht über das Thema preisgeben. Beziehungsweise ich wollte über das Thema jetzt im Moment nicht mehr reden.
Ein Impuls hatte schließlich dazu geführt. Ein Impuls der aus mir herausgebrochen war.
„Komm lasst uns ins Shuttle gehen und endlich diesen Ort verlassen." ich stieg nun auch ins Shuttle, gefolgt von den Rittern.
Jetzt wollte ich einfach nur so schnell wie möglich auf die Finalizer zurück.
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