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Nach dem duschen zog ich mir schnell eine neue Hose und ein lockeres Shirt an. Meine Haare trocknete ich etwas mit dem Handtuch, kämmte sie und entschloss mich dafür sie Luft trocknen zu lassen. Es war schon spät, so viele Menschen würden mir gleich nicht begegnen. Ich schlüpfte in meine Stiefel und verließ mein Quartier in Richtung des Speisesaals. Dort war tatsächlich niemand mehr anzutreffen. Ich packte mir ein Tablett und begann damit etwas essen darauf zu packen. Neben etwas Obst, Joghurt und einer Suppe landete auch eine Kanne Kaf auf dem Tablett. Ich trank zwar keinen Kaf, jedoch schätzte ich Hux so ein das er dieses Heißgetränk mochte.

Mit vollgepacktem Tablett führte mich mein Weg nun auf die Kommandobrücke.
Dort schien ich wohl eine hitzige Diskussion von Hux und Ren zu stören.
Lautes Gerede drang aus dem Konferenzraum. Leise trat ich heran und lauschte.

„Ren ich bitte sie. Ich habe kein Verhältnis mit ihr!" hörte ich einen aufgebrachten Hux sagen.
„Wieso sonst sollte sie bei ihnen geschlafen haben?!"
„Sie haben ihr Bett zerstört, da habe ich es ihr höflich angeboten, sie haben ja nicht einmal den Anstand besessen sie danach zu fragen wo und wie sie schlafen kann. Aber das habe ich ihnen schon oft genug erklärt."
Ich hörte ein wütendes schnauben von Ren.
„Halten sie sich fern von ihr." stellte er klar.
„Sie sollten sich einfach mal im Klaren werden ob sie lieber der Schrottsammlerin hinterher jagen oder vielleicht doch Interesse an ihr haben...." weiter kam Hux nicht. Ein Röcheln war zu hören.

Ich trat durch die Tür, begann das Tablett auf meiner linken Hand zu Balancieren und streckte die rechte nach Kylo aus. Kylo wurde wenige Meter nach hinten befördert.
„Lass das Kylo." wütend sah ich ihn an.
„Kylo?" entfuhr es Hux.
„So heißt er doch." bemerkte ich.

Ich stellte das Tablett auf dem Tisch ab.
„Ich hoffe es sind Sachen die du gern magst und ich hoffe du magst Kaf." sprach ich zu Armitage.
„Er hört uns." flüsterte er.

„Soll er uns doch hören. Ich habe nichts zu verbergen, auch nicht sein ausgedachtes Verhältnis zwischen uns." ich ging an was andere Ende des Tisches wo mein Datapad lag.

Der General schmunzelte.
„Guten Appetit." ich lächelte ihn noch einmal an und er nickte dankend.

Mit einem großen Schritt war ich bei Kylo und schob ihn aus dem Konferenzraum, über die Brücke zum Aufzug.

„Du warst duschen." stellte er im Aufzug fest.
„Gut erkannt. Übrigens war Hux auch da." neckte ich ihn.

Er war bei dir?!

Kam sein erzürnter Gedanke zu mir.

„Nein natürlich nicht ! Gott Kylo! Hör auf dir so etwas auszudenken. Ich gehe wie immer allein duschen. Ich brauche dazu keine Begleitung."
Auf der Ebene unserer Quartiere stiegen wir aus.

„Sei nicht so impulsiv. Das mag ich nicht. Du willst doch das ich dich leiden kann oder?" es kam keine Antwort von ihm.

Erst jetzt fiel mir die Narbe quer über seinem Gesicht auf.
„Kylo was ist passiert?" erschrocken über die Narbe und auch über meine Fürsorge gegenüber ihm ging ich auf ihn zu. Mit meinem Zeigefinger drehte ich sein Gesicht erst nach links, dann nach rechts um zu begutachten ob ihm noch etwas geschehen war.
Ich bekam einen kurzen Gedankenblitz....er hatte die Narbe schon gehabt als er mich beim Training überrascht hatte....aber ich war zu beschäftigt , sodass sie mir nur unbewusst aufgefallen ist...
Eilig schob ich ihn in Richtung seines Quartiers. Er öffnete es und wir traten ein.

Er legte seinen Mantel auf sein Bett und ging dann auf die kleine Sitzecke zu die in der hintersten Ecke seines Quartiers versteckt war. Er setzte sich und ich tat es ihm gleich.
„Was ist passiert?" fragte ich ruhig.

Kylo ballte seine Hände zur Faust und seine Miene wurde angestrengt, sie wurde gequält.

Ich nahm seine geballten Hände und umfasste sie mit meinen. Ich schloss meine Augen und versuchte in seinen Verstand vorzudringen. Erst dachte ich, ich würde es nicht schaffen, aber auf einmal wurde vor mir eine Szenerie abgespielt:

„Ben!" rief ein Mann
Ren blieb stehen..
„Han Solo...ich habe schon lang auf diesen Tag gewartet." antwortete dieser.

Es war sein Vater.

Han ging auf seinen Sohn zu.
„Zieh die Maske aus, du brauchst sie nicht."
„Was wirst du sehen wenn ich es mache?"
„Das Gesicht meines Sohn." entgegnete Han mit fester Stimme.
Es herrschte kurzes Schweigen.
Dann nahm Kylo Ren die Maske ab.
„Dein Sohn ist fort. Er war schwach und dumm, wie sein Vater. Also habe ich ihn zerstört." sprach Ren.
„Das ist das was Snoke dich glauben lässt. Aber es ist nicht wahr, mein Sohn lebt."
„Nein."
„Snoke benutzt dich wegen deiner Macht, wenn er das bekommen hat was er will, wird er dich zerstören....du weißt das es wahr ist."
Han und Ren standen sich nun direkt gegenüber.
„Es ist zu spät." sprach Ren.
„Nein ist es nicht. Komm mit mir...wir vermissen dich." sprach Han sanft.
„Ich bin zerrissen....ich will frei sein von diesem Schmerz...und ich weiß was ich tun muss, aber ich weiß nicht ob ich die Kraft habe es zu tun. Wirst du mir dabei helfen?"
„Ja egal was es ist." sprach Han.
Ren ließ seine Maske fallen.
Das nächste was geschah war das Ren seinem Vater den Todesstoß mit dem Lichtschwert verpasste.....

Erschrocken zuckte ich zurück und ließ seine Hände los.
Ich hätte aufstehen können. Ihn allein lassen können. Aber ich blieb.

Ich blieb weil ich seinen überforderten Blick sah. Überfordert und Hilfe suchend.

„Er ist tot." sprach er.
Ich schwieg vorerst, da ich nicht wusste was ich sagen sollte.

„Ich bin ehrlich ich weiß nicht was ich sagen soll." fand ich meine Stimme wieder.
„Aber ich verbiete mir über dich zu urteilen." ich umfasste seine Hände wieder mit meinen.
„Ich gebe deinem neuen Ich eine Chance, auch wenn das für dich vielleicht überhaupt keinen Sinn ergibt, nachdem was ich gerade gesehen habe. Aber ich glaube du brauchst mich jetzt am meisten. Es ist an der Zeit dir das zurück zu geben was du mir vor 5 Jahren gegeben hast. Aber ich habe eine Bedingung."

Fragend sah er mich an.

„Keine Jagd nach der Schrottsammlerin mehr. Falls du ihr doch unbedingt nachjagen willst dann komme ich mit." versuchte ich die Stimmung aufzulockern und er musste tatsächlich schmunzeln.

„Wenn du willst bleibe ich hier, damit du jemanden zum reden hast und selbst wenn du nicht reden willst, dann bist du wenigstens nicht allein."

Er nickte.
Also war es entschieden. Ich blieb hier.
Das konnte eine Nacht werden.

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