Kapitel 22
Die Stimmung beim Abendessen war furchtbar, wie immer, wenn die Ganze Familie zusammen kam.
Mein Onkel und meine Tante berichteten gerade von ein paar „Skandalen" die sich kürzlich zugetragen hatten.
„Habt ihr schon gehört? Abraxas hat seine Tochter enterbt." Ich erstarrte.
„Oh tatsächlich?", überrascht sah meine Mutter meine Tante an: „Weiß man auch warum?"
Meine Tante schüttelte den Kopf. „Leider nicht."
Ich spürte wie sich sämtliche Blicke auf mich richteten.
Ich versuchte mich in meinem Stuhl so klein wie möglich zu machen.
"Nun, es gibt wohl in jeder Familie ein schwarzes Schaf.", meinte mein Vater nur, nicht ohne dabei einen Blick auf Sirius zu werfen, der trotzig das Kinn hob.
Hauselfen kamen herein und servierten den nächsten Gang.
Mein Vater erhob sich von seinem Platz.
"Nun ich denke es ist nun an der Zeit, den eigentlichen Grund für unsere Zusammenkunft zu verkünden.
Meine Tochter Olivia.", ich erstarrte: „Seit gestern ist sie glücklich verlobt. Der glückliche ist Jonathan Lestrange."
Mir wurde urplötzlich schlecht und der Raum begann sich vor meinen Augen zu drehen.
Besorgt sprang mir meine Cousine Cissi zur Seite und stützte mich,
so dass ich nicht vom Stuhl kippte.
"Oh nun wie es aussieht ist meine Tochter noch etwas überwältigt. Kreacher bitte bring Olivia auf ihr Zimmer."
Der Hauself erschien und brachte mich auf mein Zimmer, wo ich aufs Bett viel und reglos liegen blieb.
Was sollte ich nur tun? Auf keinen Fall würde ich dieses Ekel heiraten! Schnell sprang ich auf, griff mir eine Vase
von der Kommode und erbrach mich.
Danach ging es mir ein klein wenig besser. Kraftlos sank ich aufs Bett zurück.
Irgendwann hörte ich wie sich unten die Tür öffnete und wieder schloss. Die Verwandtschaft musste sich wohl auf den Heimweg gemacht haben.
Ich hörte wie meine Eltern zu Bett gingen und kurz darauf ein Geräusch im Zimmer meines Bruders. Er machte sich wohl nun auf den Weg.
Mit einem Schlag setzte ich mich auf. Das war es! Ich wusste was ich zu tun hatte! Ich musste gehen.
Ich sprang vom Bett und griff mir meinen Koffer aus dem Schrank.
Willkürlich griff ich mir ein paar Kleidungsstücke aus dem Schrank und warf sie in den Koffer.
Anschließend nahm ich meine Bücher aus dem Regal und packte sie ebenfalls ein. Als letztes nahm ich noch mein Fotoalbum aus dem Regal und packte es ebenfalls in den Koffer.
"Du gehst?" Ich fuhr herum.
In der Tür stand Regulus und lächelte mich traurig an.
"Reggie ich...", begann ich doch er unterbrach mich: „Es muss dir nicht leidtun. Du hast keine andere Wahl. Du kannst auf keinen Fall diesen Troll heiraten!"
Traurig lächelte ich ihn an. „Danke Regg. Aber ich kann doch nicht einfach hier zurück lassen, komm doch mit. Bitte."
Regulus tat einfach so, als hätte er mich nicht gehört. „Wo willst du hingehen?", fragte er mich.
Ich seufzte. „Zu Lucius. Er hat jetzt eine eigene Wohnung."
Mein Bruder nickte nur.
"Regulus bitte! Du kannst nicht hierbleiben! Bitte! Komm mit!", versuchte ich es ein letztes Mal.
Aber er schüttelte wieder nur den Kopf. „Ich kann nicht."
Unter Tränen nahm ich meinen kleinen Bruder in den Arm.
"Pass auf dich auf!", flüsterte ich. „Mach ich, versprochen. Du aber auch."
Als ich meinem Bruder in die Augen sah, sah ich, dass auch er den Tränen nahe war.
Ich nahm meinen Koffer und ging die Treppe hinunter. Am Ende der Treppe blieb ich stehen und drehte mich um.
Am oberen Absatz stand Regulus und sah mir hinterher.
Ich hob die Hand zum Abschied. Dann ging ich durch die Tür, zum letzten Mal, so dachte ich.
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