21. Kapitel
"Habt ihr schon den Tagespropheten gelesen?", fragte Neville uns am nächsten Morgen.
"Ja ich hab ihn gelesen", sagte Hermine und es überraschte mich kein bisschen, dass sie ihn bereits gelesen hatte. Sie hatte ihn wahrscheinlich von vorne nach hinten und von hinten nach vorne gelesen.
"Gab es was interessantes?"
"Es hieß, dass eine Heilerin von Todessern angegriffen wurde und sie nur knapp entkommen war."
"Soph?", erklang eine Stimme hinter mir und ich musste mich nicht einmal umdrehen um zu wissen wer hinter mir stand.
"Was willst du?", fragte ich angepisst und drehte mich immer noch nicht um.
"Ich muss mit dir reden."
"Verschwinde einfach, Malfoy", erwiderte ich.
"Es ist wichtig..."
"Hast du sie nicht gehört, Malfoy?", fragte Ron aggressiv.
"Du sollst verschwinden!", wiederholte Harry angriffslustig.
"Soph, bitte!"
"Ich sagte du sollst verschwinden!", schrie ich nun laut und wahrscheinlich sah nun die gesamte Schule zu mir hinüber inklusive die Lehrer. Mein Blick fiel auf den Platz meines Vaters, der leer war. "Wo ist mein Vater?"
"Wenn du jetzt mal endlich mit mir kommen würdest, dann kann dir alles erklären, aber ich werde es garantiert nicht hier sagen. Ich rede nicht mehr mit Potter als ich muss."
"Und ich will dir nicht länger zuhören..."
"Soph ich glaube du solltest mit Malfoy gehen", mischte sich Hermine ein und ich nickte.
"Das heißt noch lange nicht, dass ich dir Verzeihe, Malfoy!" , zischte ich und stand auf
"Du bist süß, wenn du versuchst sauer zu sein",sagte Draco.
"Sei still, Malfoy."
"Soph, ich weiß du bist enttäuscht, aber bitte verzeih mir... ich... es tut mir leid. Also das Lied nicht wirklich... aber unser Gespräch..."
"Wie kann man nur so sein, Draco?", fragte ich und Tränen liefen über mein Gesicht. "Kommt es euch wirklich nur darauf an? Kommt es euch Todessern nur auf das Blut an? Charakter ist euch wohl egal, oder was?"
"Soph, ich bin kein Todesser... immer noch nicht, okay. Und wie gesagt es tut mir leid... bitte verzeih mir", er nahm meinen Arm und drehte mich so, dass ich ihn anschauen musste. "Bitte, Soph."
"Okay", stammelte ich, da ich diesem Blick nicht widerstehen konnte. "Was wolltest du denn von mir?"
"Hast du den Tagespropheten gelesen?"
"Nein", antwortete ich ehrlich.
"Eine Heilerin..."
"Ich weiß. Hat Hermine gerade erzählt..."
"Sie ist entkommen und ist im Wald gelandet. Im Verbotenen Wald und soweit ich weiß hat dein Vater sie gefunden."
"Ist er deswegen nicht beim Frühstück gewesen?"
"Soph, denk mal darüber nach... Heilerin ... Todesser ... Welche Heilerin wollen die Todesser unbedingt?"
"Mum!", schrie ich laut. "Drac, wo ist sie?"
"Soweit ich weiß ist sie im Krankenflügel."
"Komm!",schrie ich und zerrte an seinem Ärmel. "Beeile dich, Drac!", keuchend und außer Atem kamen wir beide vor den Türen des Krankenflügels stehen. Auf einmal öffnete sich die Doppeltür und mein Vater kam heraus.
"Was tut ihr hier?", fragte er entsetzt nachdem er uns sah.
"Wo ist Mum?", fragte ich und stürmte auf ihn zu.
"Woher... Draco..."
"Ja, Sir?",sagte er nervös. "Es tut mir leid... aber ich meine Mona ist ihre Mum und... und ich finde sie hat es verdient sie zu sehen."
"War das der Grund weshalb Dumbledore dich sprechen wollte?", fragte ich ihn und erinnerte mich an die Unterbrechung von McGonagall am gestrigen Abend.
"Ja."
"Und dir kam nicht die Idee mich dann noch zu holen?", fragte ich vorwurfsvoll und verletzt zugleich.
"Es war spät."
"Das ist keine Begründung. Ich will sie sehen!"
"Später", sagte mein Vater.
"Nicht später. Jetzt!",ich lief schnell an ihm vorbei und in den Krankenflügel hinein.
"Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte mich eine Krankenpflegerin.
"Ich muss zu...", begann ich.
"Sie gehört zu mir", unterbrach mich mein Vater, der nun plötzlich zusammen mit Draco hinter mir stand.
"Sehr wohl, Professor Snape",erwiderte die Krankenschwester und ließ uns stehen.
"Ich will..."
"Hier lang, Sophie", unterbrach mich mein Vater nun erneut und ich folgte ihm zusammen mit Drac. Meine Beine waren wie Wackelpudding und ich hatte Schwierigkeiten vernünftig zu laufen. Drac sah mich verunsichert an, lächelte und nahm meine verschwitzte Hand in seine kalte - jedoch weiche Hand.
"Danke...",sagte ich leise und er nickte als Antwort. Der Weg zum Bett meiner Mutter kam mir vor wie eine Ewigkeit. Angstperlen bildeten sich auf meiner Stirn. Ich wusste nicht, wie schlimm meine Mutter verletzt war.
"Sophie?", fragte meine Mum und riss mich somit in die reale Welt zurück.
"Mum!",schrie ich erleichtert, ließ Draco's Hand los und stürmte auf ihr Bett zu. "Ich hatte solche Angst um dich, Mum...",gestand ich.
"Alles gut", sie lächelte leicht.
"Mum, bist du verletzt?"
"Nein!", sagten beide meiner Eltern zur selben Zeit.
"Seid ihr euch sicher?", fragte ich.
"Ja, Schatz. Ich bin nicht so leicht zu verletzten."
"Aber was ist mit deinem Bein?"
"Ach...",sie lachte erneut. "Das ist nur gebrochen."
"Nur gebrochen?", wiederholte ich erschrocken. "Mum..."
"Es ist schon fast geheilt", unterbrach sie mich. "Mach dir keine Sorgen, Schatz."
"Ich hab dich vermisst, Mum."
"Ich dich auch, Soph",erwiderte sie und nahm meine Hand. "Wenn das nicht mal Draco Malfoy ist."
"Hey...", murmelte Drac.
"Komm her, Draco. Lass dich mal ansehen", sagte meine Mum und Drac errötete leicht. "Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen..."
"Ja, Ma'am."
"Wie groß du doch geworden bist, Draco."
"Mum...",sagt ich nun peinlich berührt. "Du hörst dich an wie eine Oma."
"Und?", fragte meine Mum.
"Und was?", fragte ich.
"Seid ihr zusammen?"
"Nein", sagten Draco und ich gleichzeitig.
"Ich dachte nur, weil ihr beide Hände..."
"Mum!", rief ich empört. "Es läuft nichts zwischen uns", stellte ich nocheinmal klar.
"Ihr solltet los zum Unterricht",beendete Dad die Unterhaltung.
"Ich komm heute Abend nochmal vorbei", versprach ich meiner Mum als ich sie zum Abschied umarmte.
"Ich schau später nochmal nach dir, Mona."
"Danke für alles, Severus", sagte meine Mutter und Dad lächelte zum ersten mal kurz.
"Kommt", befahl er und wir verließen den Krankenflügel.
"Sorry für die komischen Fragen, die meine Mum gestellt hat", sagte ich entschuldigend als Drac mich zu meinem Klassenraum brachte, da er eine Freistunde hatte.
"Ach alles gut", sagte er entspannt. "Wir wären schon ein gutes Paar", sagte er und boxte mir spaßig gemeint in die Seite.
"Oh ja auf jeden Fall", erwiderte ich ebenso spaßig. "Danke, dass du mir Bescheid gegen hast."
"Dafür sind Freunde doch da."
"Und es tut mir leid, dass ich so harsch zu dir gewesen war..."
"Entschuldigung angenommen."
"Danke, Drac. Wir sehen uns in Verwandlung", verabschiedete ich mich von ihm und betrat verspätet den Klassenraum. Ich hoffte, dass Binns mich nicht bemerken würde, doch ausgerechnet heute schwebte er aufmerksam im Klassenzimmer umher.
"Miss Snape?"
"Entschuldigen Sie meine Verspätung... ich war im Krankenflügel", sagte ich und hoffe nun er würde mir glauben und nicht weitere Fragen stellen.
"Setzten Sie sich, Miss Snape", sagte er ohne was weiteres zusagen und ich tat was er sagte.
"Was wollte Malfoy von dir?", fragte Hermine mich leise.
"Hat er dir was angetan?", fragte Ron und sah mir ernst in die Augen.
"Nein...", erwiderte ich. "Die Heilerin im Tagespropheten ist hier nach Hogwarts appariert als sie entkommen war", Hermine sah mich überrascht an.
"Woher weißt du das? Und warum kam sie nach Hogwarts? Warum ist sie nicht woanders hin? Ich meine sie kann nicht aufs Gelände apparieren. Sie muss im Wald gelandet sein. Und wenn sie dann noch verletzt war oder ist..."
"Ich hab mit ihr geredet."
"Woher wusste Malfoy eigentlich, dass sie hier ist?", fragte Harry und suchte eine logische Erklärung.
"Er hat eins und eins zusammen gezählt was ich nicht getan habe und hat sich ein wenig umgehört."
"Warum sollte er das tun?", fragte er misstrauisch. "Die Heilerin ist vor Todessern geflohen."
"Wenn Todesser hinter ihr her sind, muss die Heilerin sehr gut und nützlich für sie sein."
"Du meinst für Voldemort", sagte Harry.
"Pssst", zischte Hermine. "Sei still, Harry!"
"Sie ist meine Mum", sagte ich plötzlich.
"Deine Mum?",fragte Hermine ein wenig zu laut und hielt sich die Hand vor den Mund.
"Deine Mum ist eine Heilerin?", fragte Ron verblüfft.
"Deswegen hat Malfoy sich also umgehört", sagte Hermine , die zusammen mit Ginny die einzige war, die über Draco und meine gemeinsame Kindheit wusste.
"Was?", fragte Ron.
"Ich verstehe auch nichts...",gestand Harry.
"Draco - also ich meine Malfoy und ich kennen uns schon seitdem wir Kinder sind. Anscheinend haben wir zusammen viel Zeit verbracht und daher kennt er meine Mutter. Daher hat er mich auch an dem einem Abend vor den Todessern gerettet."
"Seit ihr Kinder wart? Und du hast ihn nicht erkannt?"
"Ab meinem Vierten Geburtstag hatten wir keinen Kontakt mehr. Und ich hatte keinerlei Erinnerung an ihn."
"Also willst du uns gerade erklären, dass deine Mutter eine gute Heilerin ist, die Du-weißt-schon-wer unbedingt haben will ist?"
"Ja, Ron."
"Weißt du weshalb er sie braucht oder will?", fragte Hermine leise.
"Nein. Ich hab keine Ahnung...", doch das würde ich ändern.
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1. Wie fandet ihr das Kapitel?
2. Was hat euch gut/ nicht gut gefallen?
3. Seit wann magst du Harry Potter?
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