16. Kapitel
Und tatsächlich hatte ich Recht mit meiner Vermutung. Am nächsten Wochenende befanden wir uns in Hogsmeade und Hermine und ich hatten fleißig heimlich Werbung für unsere Idee gemacht. Zu viert saßen wir im Eberkopf, ein kleiner und schmutziger Laden ein wenig außerhalb von Hogsmeade.
"Da kommt eh keiner", beschwerte sich Harry. "Das ist alles umsonst."
"Nein, Harry es werden ein paar Leute kommen", versicherte ich ihm.
"Wer will denn schon von mir unterrichtet werden. Die denken doch alle ich bin verrückt."
"Ich will gerne von dir unterrichtet werden, Harry. Ich kann gar nichts."
"Ja aber du bist auch erst dieses Jahr zu uns gekommen. Ich glaube nicht, dass jemand kommt."
"Da hast du falsch gedacht", sagte Hermine und deutete auf die Tür die sich gerade geöffnet hatte. Neville kam als erstes zusammen mit Dean und Lavender. Dicht gefolgt von Padma und Pavati Patil und zwei Mädchen welche ich nicht kannte.
"Wer ist..."
"Cho und ihre Freundin", sagte Ron leise bevor ich überhaupt die Frage formuliert hatte. Danach Luna Lovegood (allein und so verträumt, dass sie auch zufällig hätte hereinkommen können); es folgten Katie Bell, Alicia Spinnet und Angelina Johnson, Colin und Dennis Creevey, Ernie Macmillan, Justin Finch-Fletchley, Hannah Abbott, ein Hufflepuff-Mädchen mit einem rückenlangen Zopf, deren Name ich erneut nicht kannte; drei Ravenclaw-Jungs, von denen ich ziemlich sicher war, dass sie Anthony Goldstein, Michael Corner und Terry Boot hießen, Ginny und hinter ihr ein großer hagerer blonder Junge.
Als letztes kamen Fred und George Weasley mit ihrem Freund Lee Jordan.
"Ein paar Leute?", sagte Harry "Ein paar Leute?"
"Ja, nun, die Idee schien ziemlichen Anklang zu finden", sagte Hermine zufrieden. "Ron, würdest du noch ein paar Stühle holen?"
"Hi", sagte Fred, der als Erster den Tresen erreichte, "könnten wir ... fünfundzwanzig Butterbier haben, bitte?"
"Prost", sagte Fred und verteilte die Flaschen. "Und rückt alle das Geld raus, dafür hab ich nicht genug ..."
Harry wandte sich wütend an Hermine und mich :"Was hast du den Leuten erzählt? Was erwarten die?"
"Ich hab dir doch gesagt, sie wollen einfach nur hören, was du zu sagen hast", sagte Hermine "Du brauchst jetzt noch gar nichts zu tun, ich rede zuerst mit ihnen."
"Hi, Harry", sagte Neville strahlend
"Ähm", sagte Hermine und ihre Stimme klang vor Nervosität ein bisschen höher als sonst. "Nun - ähm - hi. Nun ... ähm ... ja, ihr wisst, warum ihr hier seid. Ähm ... also, Harry hier hatte die Idee - besser gesagt ich hatte die Idee - dass es gut wäre, wenn Leute, die Verteidigung gegen die dunklen Künste lernen möchten - und ich meine wirklich lernen, versteht ihr, nicht den Stuss, den Umbridge mit uns macht weil das niemand Verteidigung gegen die dunklen Künste nennen kann...Also, ich dachte, es wäre gut, wenn wir, nun, die Dinge selbst in die Hand nehmen würden. Und Sophie hat mir dabei geholfen. Und damit meine ich lernen, wie wir uns richtig verteidigen, nicht nur in der Theorie, sondern indem wir tatsächlich zaubern -"
"Du willst doch auch deine ZAG-Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste bestehen, wette ich?", sagte Michael Corner.
"Natürlich will ich das", erwiderte Hermine prompt. "Aber ich will noch mehr, nämlich richtig ausgebildet sein in Verteidigung, weil ... weil ...", sie holte tief Luft "... weil Lord Voldemort zurück ist."
"Nun ... das ist jedenfalls der Plan", sagte ich. "Wenn ihr mitmachen wollt, müssen wir entscheiden, wie wir -"
"Wo ist der Beweis, dass Du-weißt-schon-wer zurück ist?", sagte der blonde Hufflepuff
"Nun, Dumbledore glaubt es -", setzte Hermine an.
"Du meinst, Dumbledore glaubt ihm", erwiderte der blonde Junge und nickte in Harrys Richtung.
"Wer bist du eigentlich?", sagte Ron ziemlich grob.
"Zacharias Smith", sagte der Junge, "und ich glaube, wir haben das Recht, genau zu erfahren, weshalb er behauptet, Du-weißt-schon-wer sei zurück."
"Sieh mal", griff Hermine ein, "darum sollte es bei diesem Treffen eigentlich überhaupt nicht gehen -"
"Ist schon gut, Hermine", sagte Harry, "Weshalb ich behaupte, Du-weißt-schon-wer sei zurück?", fragte er und blickte Zacharias offen ins Gesicht. "Ich habe ihn gesehen. Aber Dumbledore hat letztes Jahr der ganzen Schule erklärt, was passiert ist, und wenn du ihm nicht geglaubt hast, dann wirst du mir auch nicht glauben, und ich verschwende keinen Nachmittag mit dem Versuch, irgendjemanden zu überzeugen."
"Dumbledore hat uns letztes Jahr nur gesagt, dass Cedric Diggory von Du-weißt-schon-wem getötet wurde und dass du Diggorys Leiche nach Hogwarts zurückgebracht hast. Er hat uns keine Einzelheiten genannt, er hat uns nicht genau gesagt, wie Diggory ermordet wurde, und ich denke, wir alle würden gern wissen -"
"Wenn ihr hierher gekommen seid, um genau zu erfahren, wie es ist, wenn Voldemort jemanden ermordet, kann ich euch nicht helfen", sagte Harry wütend . "Ich möchte nicht über Cedric Diggory reden, klar? Also, wenn ihr deshalb hier seid, dann verschwindet ihr am besten wieder."
"Also", sagte Hermine, wieder mit sehr hoher Stimme. "Also ... wie ich schon sagte ... wenn ihr lernen wollt, wie ihr euch verteidigen könnt, dann müssen wir besprechen, wie wir vorgehen, wie oft wir uns treffen wollen und wo wir -"
"Stimmt es", unterbrach sie das Mädchen mit dem Rücken langen Zopf und blickte Harry an, "stimmt es, dass du einen Patronus zustande bringst?"
"Ja", sagte Harry abweisend.
"Einen gestaltlichen Patronus?"
"Ähm - du kennst nicht zufällig Madam Bones, oder?", fragte er.
"Sie ist meine Tante", sagte sie. "Ich bin Susan Bones. Sie hat mir von deiner Anhörung erzählt. Also - ist es wirklich wahr? Du erzeugst einen Hirsch als Patronus?"
"Ja", sagte Harry.
"Ist ja irre, Harry!", sagte Lee, offenbar tief beeindruckt. "Das hab ich gar nicht gewusst!"
"Und hast du einen Basilisken mit diesem Schwert aus Dumbledores Büro getötet?", wollte Terry Boot wissen. "Das hat mir eines von diesen Porträts erzählt, als ich letztes Jahr bei ihm war ..."
"Ähm - ja, hab ich, ja", sagte Harry.
"Und im ersten Schuljahr", sagte Neville in die Runde, "hat er den Stein der Meisen gerettet -"
"- der Weisen", zischte Hermine.
"Ja, genau - vor Ihr-wisst-schon-wem", schloss Neville.
"Und nicht zu vergessen", sagte Cho "nicht zu vergessen die ganzen Aufgaben, die er letztes Jahr beim Trimagischen Turnier lösen musste - an Drachen und Wassermenschen und einer Acromantula vorbeikommen und so weiter ..."
"Hört mal", begann er und schlagartig verstummten alle, "ich ... ich möchte nicht so klingen, als versuchte ich bescheiden zu sein oder so, aber ... ich hatte bei alldem eine Menge Hilfe ..."
"Bei dem Drachen, da hattest du kein", sagte Michael Corner prompt. "Da bist du wirklich ganz cool geflogen ..."
"Ja, schon -", sagte Harry.
"Und diesen Sommer hat dir keiner geholfen, die Dementoren zu verjagen?", sagte Susan Bones.
"Nein", sagte Harry, "nein, okay, ich weiß, manches hab ich ohne Hilfe geschafft, aber was ich eigentlich sagen will, ist -"
"Weichst du aus wie ein Wiesel, weil du uns nichts von diesen Sachen beibringen willst?"
"Wie wär's", warf Ron laut ein, "wenn du endlich mal die Klappe hältst?"
"Naja, wir sind alle hier, damit wir was von ihm lernen, und jetzt erzählt er uns, dass er im Grunde nichts davon kann", sagte er.
"Das hat er nicht gesagt", fauchte Fred.
"Willst du vielleicht, dass wir dir mal die Ohren ausputzen?", fragte George und zog ein langes und lebensgefährlich aussehendes Metallinstrument aus einer der Zonko-Tüten die er dabei hatte.
"Oder sonst was von dir, wir sind echt nicht zimperlich, wo wir das hinstecken", sagte Fred.
"Ja, schön", sagte ich hastig, "wir müssen weitermachen ... die Frage ist, sind wir uns einig, dass wir bei Harry Unterricht nehmen?"
Es gab allgemein zustimmendes Murmeln.
"Gut", sagte Hermine, sichtlich erleichtert, dass wenigstens ein Punkt erledigt war. "Nun, dann ist die nächste Frage, wie oft wir uns treffen. Ehrlich gesagt, weniger als einmal die Woche hat wohl keinen Sinn -"
"Wart mal", sagte Angelina, "wir müssen aufpassen, dass wir unserem Quidditch-Training nicht in die Quere kommen."
"Ja", sagte Cho, "unserem auch nicht."
"Auch nicht unserem", ergänzte Zacharias Smith.
"Ich bin sicher, wir finden einen Abend, an dem alle können", sagte Hermine ein wenig ungeduldig, "aber versteht ihr, das ist ziemlich wichtig, immerhin geht es darum, dass wir uns gegen V-Voldemorts Todesser zu verteidigen lernen -"
"Gut gesagt", rief Ernie Macmillan, "Ich persönlich halte das für äußerst wichtig, vielleicht noch wichtiger als alles andere, was wir dieses Jahr tun, einschließlich der ZAG-Prüfungen! Ich persönlich begreife einfach nicht, warum uns das Ministerium in dieser schwierigen Zeit eine so unbrauchbare Lehrerin vorsetzt. Offensichtlich wollen sie nicht wahrhaben, dass Ihr-wisst-schon-wer zurück ist, aber uns eine Lehrerin zu schicken, die uns im Ernst daran hindern will, defensive Zauber einzusetzen -"
"Wir glauben, der Grund, warum Umbridge nicht will, dass wir in Verteidigung gegen die dunklen Künste ausgebildet werden", erklärte Hermine,
"ist der, dass sie irgendeine ... irgendeine Wahnidee hat, dass Dumbledore seine Schüler zu einer Art Privatarmee aufstellen könnte. Sie denkt, er würde uns gegen das Ministerium ins Feld führen."
Diese Erklärung schien fast alle zu verblüffen; alle außer Luna Lovegood, die nun die Stimme erhob: "Ja, das passt zusammen. Schließlich hat auch Cornelius Fudge seine Privatarmee."
"Was?", sagte Harry, völlig verdutzt.
"Ja, er hat eine Armee aus Heliopathen", sagte Luna verträumt.
"Nein, hat er nicht", fauchte Hermine.
"Doch, hat er", sagte Luna.
"Was sind Heliopathen?", fragte Neville und sah ahnungslos drein.
"Das sind Feuergeister", sagte Luna, "riesig große Flammenwesen, die übers Land galoppieren und alles niederbrennen, was ihnen -"
"Es gibt sie nicht, Neville", sagte Hermine schneidend.
"O doch, es gibt sie!", sagte Luna erzürnt.
"Tut mir Leid, aber wo ist der Beweis dafür?", fauchte Hermine.
"Es gibt genug Augenzeugenberichte. Nur weil du so engstirnig bist, dass man dir alles unter die Nase halten muss, bevor du -"
"Chrm, chrm", machte Ginny und ahmte damit so gut Professor Umbridge nach, dass sich einige erschrocken umdrehten und dann lachten. "Wollten wir nicht gerade beschließen, wie oft wir uns zum Verteidigungsunterricht treffen?"
"Ja", bestätigte Hermine rasch, "ja, das wollten wir allerdings, Ginny."
"Nun, einmal die Woche klingt gut", sagte Lee Jordan.
"Solange -", begann Angelina.
"Ja, solange das mit Quidditch klargeht", sagte Hermine in angespanntem Ton. "Nun, was wir noch entscheiden müssen, ist, wo wir uns treffen ..."
"In der Bibliothek?", schlug Katie Bell vor.
"Madam Pince wird sicher nicht so begeistert sein, wenn wir Flüche in ihrer Bibliothek ausprobieren", sagte Harry.
"Vielleicht in einem unbenutzten Klassenzimmer?", sagte Dean.
"Ja", sagte Ron, "vielleicht überlässt uns McGonagall ihres, das hat sie auch getan, als Harry für das Trimagische geübt hat."
"Nun gut, wir werden versuchen was zu finden", sagte Hermine. "Sobald wir ein Datum und einen Ort für das erste Treffen haben, lassen wir eine Nachricht an alle rumgehen."
Sie stöberte in ihrer Tasche und holte Pergament und Feder heraus "Ich - ich denke, ihr solltet alle eure Namen aufschreiben, nur damit wir wissen, wer da war. Und ich denke auch wir sollten uns einig sein, dass wir nicht groß rumposaunen, was wir tun. Wenn ihr also unterschreibt, erklärt ihr euch einverstanden, weder Umbridge noch sonst jemandem zu sagen, was wir vorhaben."
Fred streckte die Hand nach dem Pergament aus und unterschrieb gut gelaunt.
"Ähm ...", sagte Zacharias langsam und rührte das Pergament nicht an, das George ihm hinhielt, "nun ... sicher erzählt mir Ernie, wann das Treffen ist."
Doch auch Ernie widerstrebte es offensichtlich, zu unterschreiben. Ich sah ihn mit hochgezogenen Brauen an.
"Ich - nun, wir sind Vertrauensschüler", platzte Ernie heraus. "Und wenn jemand diese Liste findet ... also, ich wollte sagen ... du hast es selbst gesagt, wenn Umbridge das rauskriegt -"
"Eben hast du noch verkündet, diese Gruppe sei für dich das Wichtigste in diesem Jahr", erinnerte ich ihn.
"Ich - ja", sagte Ernie, "ja, das denk ich auch, es ist nur -"
"Ernie, glaubst du wirklich, dass ich diese Liste einfach rumliegen lasse?", sagte Hermine gereizt.
"Nein. Nein, natürlich nicht", sagte Ernie, "Ich - ja, natürlich, ich unterschreibe."
Als der Letzte - Zacharias - unterschrieben hatte, nahm Hermine das Pergament wieder an sich und steckte es behutsam in ihre Tasche.
"Nun, es wird langsam Zeit", sagte Fred munter und stand auf. "George, Lee und ich müssen noch Waren heikler Natur erwerben, wir sehen uns dann später", auch der Rest der Gruppe stand auf und nacheinander verließen sie den Pub.
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1. Wie fandet ihr das Kapitel?
2. Was hat euch gut/ nicht gut gefallen?
3. Wann hast du Geburtstag?
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