Kapitel 57: Ich will dich nicht verlieren (1.190)

Taehyung's Sicht:

Schweißgebadet schrecke ich mit einem Aufschrei aus meinem Albtraum auf und fasse direkt neben mich. Wie in meinem Traum liegt Jungkook nicht neben mir, weshalb ich voller Panik aus seinem Bett aufstehe und nach unten renne, wobei ich nicht auf meine Umgebung achte und auf der Treppe mit jemandem zusammenstoße.

Ich höre wie die andere Person die wenigen Stufen nach unten fällt, doch gerate selbst ins Schwanken. Und so kommt es wie es kommen muss und auch ich falle.

Doch anders als erwartet spüre ich weder die Treppen noch den Boden unter mir, sondern stattdessen fühlt es sich kurzzeitig so an, als würde ich schweben, ehe ich plötzlich auf dem Boden liege.

„Was zur Hölle ist passiert? Alles okay, Kookie?" vernehme ich Hoseok's Stimme und kurz darauf ein schmerzhaftes Zischen, während ich noch immer wie versteinert auf dem Boden liege. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als ich spüre, wie jemand seine Hand an meine Wange legt und dabei sagt: „Tae. Baby. Was ist passiert? Geht es dir gut?"

Als ich die Stimme erkenne, sehe ich mit Tränen in den Augen in das Gesicht meines Freundes, ehe ich mich schnell aufsetze und ihn umarme, wobei er auf seinen Hintern fällt, jedoch die Umarmung erwidert.

„Hast du wieder schlecht geträumt?" fragt er leise, woraufhin ich nicke und mich noch mehr an ihn drücke, mich in sein T-Shirt kralle und die Tränen nun über meine Wangen rinnen.

Er seufzt kurz, ehe er mir einige Küsse in meine Halsbeuge und auf meinen Haarschopf haucht.

„Wirst du mir irgendwann erzählen, was dir die ganze Zeit so eine unfassbare Angst macht?" „Das weißt du doch schon längst." entgegne ich mit zitternder Stimme und spanne mich kurzzeitig an, woraufhin ich wahrnehmen kann, wie Jungkook kurz schmerzhaft zischt.

„Kookie, lass uns das erstmal ansehen." sagt plötzlich Hoseok und versucht mich von ihm wegzuziehen, was ihm jedoch nicht so gut gelingt, da ich mich zu sehr an ihn kralle. Zu groß ist die Angst, dass er nicht real ist.

Warum träume ich das in letzter Zeit immer und immer wieder?
Warum träume ich in letzter Zeit immer und immer wieder davon, dass er tot ist?

„Taehyung. Lass nur mal für ein paar Sekunden von Jungkook ab. Ich muss ihn mir kurz ansehen." spricht wieder Hoseok, weshalb ich mich nun widerwillig von meinem Freund löse.

Hoseok hilft Jungkok auf seine Beine, wobei er wieder ein schmerzhaftes Zischen von sich gibt, weshalb ich ihn mit großen Augen ansehe. Hoseok stützt Jungkook bis zu einem der Küchenstühle. „T-Shirt aus, Kookie." befiehlt der älteste Anwesende. Der Angesprochene folgt seiner Anweisung und zieht sich das Oberteil über den Kopf.

„Tut das weh?" fragt Hoseok, während er mit leichtem Druck seine Seite abtastet. Wieder gibt er ein schmerzvolles Zischen von sich, ehe er seine Frage abnickt.

Was habe ich getan?

„Tae. Hol mir mal bitte den Erste-Hilfe-Kasten aus dem Flur." sagt Hoseok, doch ich bleibe noch immer wie versteinert stehen. Den Blick stetig auf seine linke Seite gerichtet, welche eine leichte Lilafärbung angenommen hat.

„Taehyung?" wedelt Hoseok nun vor meinem Gesicht umher, doch noch immer bin ich zu unfähig mich zu bewegen, während die Tränen über meine Wangen laufen.

Jungkook will gerade schon aufstehen, da kommt ihm jedoch schon Hoseok zuvor: „Du bleibst gefällig noch sitzen, bis ich mit dir fertig bin, Mister!" Erschrocken über den sehr seltenen befehlenden Tonfall aus dem Mund unseres Sonnenscheines bleibt er sitzen, ehe sich dieser nun selbst den Erste-Hilfe-Kasten holt.

Ab diesem Moment kann ich nicht mehr, weshalb ich einfach die Treppen nach oben renne.

Nur wegen mir scheint Jungkook jetzt verletzt zu sein.

„Tae!" höre ich ihn mir noch hinterher rufen, doch ignoriere es und setze meinen Weg in sein Zimmer fort, wo ich mich direkt auf das Bett werfe und in sein Kissen weine.

Wieso kann ich nicht wenigstens aufpassen, wenn ich Volldepp schon so dumm bin die Treppen nach unten zu rennen?

Nach einigen Minuten habe ich mich weitestgehend beruhigt, bin jedoch noch immer mit meinen Gedanken bei dem eben Geschehenen.

Als ich höre wie sich die Tür öffnet, spanne ich mich augenblicklich an. Und als die Stimme meines Freundes dann mit einer solchen Sänfte meinen Namen haucht, beginnen wieder still die Tränen über meine Wangen zu laufen. Nur kurz darauf spüre ich, wie sich die Matratze hinter mir senkt, was dann wohl heißt, dass sich Jungkook aufs Bett gesetzt hat.

„Tae, ich weiß dass du wach bist. Bitte dreh dich zu mir und rede mit mir." spricht Jungkook weiter, während er mir durch meine Haare streicht. „Bitte hör auf zu weinen. Was ist passiert, mein Engel?" spricht er weiter auf mich ein, doch noch immer rege ich mich nicht.

Zu sehr plagen mich meine Schuldgefühle.

Ich höre Jungkook frustriert aufseufzen, ehe er sich nun hinter mich legt und mich in seine Arme schließt. In diesem Moment kann ich nicht mehr, weshalb ich nun auch zu schluchzen beginne, ehe ich mich umdrehe und mein Gesicht in seine Brust vergrabe.

„Ich will dich nicht verlieren." schluchze ich in seine Brust. „Das wirst du auch nicht. Das sind nur Albträume, Tae." spricht der Schwarzhaarige beruhigend auf mich ein, während er mir durch meine Haare streicht.

„Aber warum träume ich das in letzter Zeit immer?" „Ich weiß es nicht, TaeTae. Aber nur weil du das träumst, heißt es nicht, dass es auch wahr wird. Es sind und bleiben immer noch Träume und das ist auch gut so. Ich will auch nicht, dass die Albträume die ich hatte, wahr werden. Es sind nur Träume, Baby. Nimm sie nicht zu ernst."

Auch wenn ich weiß, dass er eigentlich Recht hat, so habe ich dennoch unglaubliche Angst.

Dieses mulmige Gefühl, das ich bereits hatte, als ich nur in Jungkook verliebt war, ist nur noch stärker geworden, als ich mit ihm zusammen gekommen bin und dass jetzt auch noch diese Albträume dazu kommen, macht mir ungeheure Angst.

Das kann doch nicht alles einfach nur Zufall sein, oder?
Heißt es nicht auch, dass Träume, die man öfter hat, einen warnen wollen?

„Vielleicht hast du Recht, aber ich habe dennoch Angst." entgegne ich auf die Worte des Jüngeren und kuschle mich noch etwas näher an ihn, woraufhin er ein unterdrücktes, schmerzhaftes Zischen von sich gibt und ich mich wieder von ihm entferne.

„Was...Was hast du eigentlich?" frage ich. „Hoseok meint, es sei eine leichte Prellung, also nichts schwerwiegendes. Ich sollte mich die nächsten paar Wochen nur nicht mehr so körperlich anstrengen. Heißt kein Sex." lächelt er und bringt mich damit zum Kichern. „Du bist so ein Depp." entgegne ich und boxe ihm leicht gegen seine Schulter.

„Es tut mir leid, Kookie." entschuldige ich mich schuldbewusst wegen des Fallens von der Treppe. „Ist schon okay, Tae. Das wird wieder. Du bist eh viel wichtiger." entgegnet er und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.

„Ich liebe dich so sehr. Bitte steh das nächste Mal nicht einfach so auf." entgegne ich. „Ich liebe dich auch, mein Engel. Und ich werde mein bestes geben und immer deine Hand halten, wenn du schlecht träumst." lächelt er verschmitzt, woraufhin ich amüsiert meine Augen verdrehe und anschließend meine Lippen mit seinen verbinde.




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Mir ist, während ich das Kapitel hier Korrekturgelesen habe, aufgefallen, dass ich das eigentlich mit dem letzten veröffentlichen wollte, da es ja zusammengehört. Ist schließlich die selbe Situation, nur eben aus Tae's Sicht.

Hab' es allerdings vergessen, mit zu veröffentlichen.

Deshalb kommt noch ein Kapitel.

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