Kapitel 39: Zufluchtsort (1.254)

Taehyung's Sicht:

„Hier drüben, Taehyungie!" winkt Jimin mich lächelnd zu dem Tisch, an dem er und Hoseok bereits auf mich warten, als ich am Café ankomme. Ich erwidere das Lächeln des Blondhaarigen und bewege mich nun auf den Tisch zu, wo ich mich dann gegenüber von Hoseok niederlasse. „Hey." begrüße ich sie und frage gleich: „Wo ist denn Kookie?"

„Er...Er musste noch etwas erledigen. Er müsste jeden Moment wiederkommen. Hoffe ich zumindest." Den letzten Satz flüstert Jimin so leise, dass ich ihn kaum verstanden hätte, doch habe ich es, weshalb ich direkt hellhörig und besorgt werde. „Was heißt, du hoffst das?" frage ich besorgt. „Nun Ja..." stammelt Jimin, doch sagt nichts, während Hoseok meinem Versuch von Blickkontakt einfach ausweicht. „Oh hey, da ist er." sagt der Braunhaarige dann und Jimin atmet erleichtert aus, ehe er aufsteht und auf meinen Freund zu geht.

Besorgt legt Jimin seine Hände auf die Schultern des Jüngeren, woraufhin dieser überrascht ein wenig zurück stolpert und seine Hände nach Halt suchend an die Arme Jimin's legt und diesen mit großen Augen ansieht. „Und?" fragt Jimin besorgt. „Sie wissen es noch nicht. Zum Glück. Aber die Polizei hatte anfangs tatsächlich eine Spur gefunden, doch haben sie in Seoul, nahe unserer ersten Wohnung, wieder verloren. Sie sind uns dichter auf den Versen, als uns lieb ist. Allerdings scheinen sie laut der Polizei noch nicht zu wissen, dass wir tatsächlich dort gewohnt haben, aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, Jimin. Ich will das nicht mehr. Wann ist das Alles endlich vorbei?"

Mit jedem weiteren Wort, das Jungkook's Lippen verlässt, sammeln sich mehr und mehr Tränen in den Augen des Schwarzhaarigen und bei mir breitet sich mehr und mehr ein mulmiges Gefühl aus, was mich so langsam an den Rand der Verzweiflung treibt.

Direkt als Jungkook zu Ende gesprochen hat, beginnt er zu weinen, woraufhin Jimin den Jüngsten einfach in seine Arme schließt und dieser seinen Kopf in der Schulter des Blondhaarigen vergräbt, welcher beruhigend über den Rücken und durch die Haare des Schwarzhaarigen streicht.

Ich weiß nicht, was ich in diesem Moment machen soll, weshalb ich Jimin und Jungkook einfach nur besorgt bei ihrer Umarmung beobachte, was Hobi mir gleich tut.

Als Jungkook sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hat, lacht er leicht über sich selbst, während er sich die Tränen von den Wangen wischt und danach sagt: „Entschuldigt, Leute. Und danke, Jimin." „Wir reden zuhause nochmal darüber, okay Kooks?" Diese Frage des Blondhaarigen nickt Jungkook einfach ab, ehe sich die Beiden wieder mit zu uns an den Tisch setzen. Jimin neben Hoseok und Jungkook neben mich.

Direkt lehnt der Schwarzhaarige, noch immer mit einigen Tränen in den Augen, seinen Kopf gegen meine Schulter und schließt seine Augen, während er tief durchatmet. Augenblicklich blende ich alles um mich herum aus und widme mich ganz meinem Freund, indem ich besorgt meine Hand an seine Wange lege und mit meinem Daumen über diese streiche. Direkt hebt Jungkook seine Hand, um sie an meine Hand zu legen, die an seiner Wange ruht, doch hat seine Augen noch immer geschlossen. Jedoch schleicht sich nun ein leichtes Lächeln auf das Gesicht meines Freundes, während er meine Hand leicht drückt, ehe er sie von seiner Wange entfernt, um mir einen Kuss auf meinen Handrücken zu hauchen.

Auch ich muss aufgrund seiner Aktion lächeln.

Jedenfalls öffnet Jungkook nun wieder seine Augen und spielt mit unseren Händen. Er legt sie aneinander, so als würde er sie vergleichen, und beobachtet sie erstmal eine Weile, ehe er noch etwas breiter lächelt und unsere Hände miteinander verschränkt. Auch ich muss noch breiter lächeln, während Jungkook noch etwas näher an mich rutscht.

Wie kann er nur so unendlich niedlich sein?

„Okay, dann mal Themenwechsel. Was wollen wir in den Ferien machen?" sagt Jungkook dann, während er eng neben mir sitzt. „Auf jeden Fall Freizeitpark." sagt Hoseok mit leuchtenden Augen und übermotiviert, was Jungkook und Jimin lächeln lässt.

Wann genau ist diese total depressive Stimmung in diese übermotivierte gewechselt?

Aber gut. Mir ist alles Recht, so lange ich nur Jungkook's Lächeln sehen kann.

Auch wenn ich unbedingt wissen will, was genau Jungkook so sehr bedrückt hat, dass er sogar vor uns geweint hat — was man bei ihm ja nicht gerade oft sieht — so spare ich mir die Frage, da ich einfach nur will, dass mein Engel glücklich ist.

Jedoch stockt mir zeitgleich auch der Atem, bei Hoseok's Vorschlag. „F-Freizeitpark?" frage ich nochmal stotternd nach. „Klar. Das ist doch wunderbar." klatscht nun auch Jimin übermotiviert in seine Hände. „Das wird bestimmt spaßig. Ich war schon ewig nicht mehr im Freizeitpark." lächelt nun auch Jungkook und da kann ich natürlich nicht anders, als zuzustimmen. „O-Okay." stimme ich also leise zu.

„Aah, da fällt mir etwas ein. Wegen der Sache vorhin...Ähm...Jin war ja dabei und da hat er vorgeschlagen, dass wir vielleicht mal für eine Woche oder so in den Urlaub fahren können, um die Spuren noch einmal zu verwischen, die zu uns führen und einfach mal entspannen können. Selbstverständlich müssen wir dennoch wachsam sein. Wir wissen schließlich nicht genau, wo sie sich aktuell aufhalten." sagt Jungkook und scheint wieder gegen Tränen anzukämpfen, weshalb ich seine Hand etwas fester drücke, sodass er mich ansieht.

Ich weiß zwar nicht, wovon sie sprechen, aber dennoch kann ich es einfach nicht ertragen, Jungkook weinen zu sehen, weshalb ich die Chance nutze und unsere Lippen miteinander verbinde, als er seinen Kopf zu mir dreht, um mich ansehen zu können. Direkt kann ich spüren, wie Jungkook den Kuss erwidert und in diesen hinein grinst.

Während des Kusses wandert seine freie Hand an meine Wange und als wir den Kuss lösen, lehnt Jungkook lächelnd unsere Stirnen aneinander.

Okay, vielleicht interpretiere ich da jetzt zu viel hinein, aber ich habe das Gefühl, dass auch ich in gewisser Art und Weise sowas wie ein Zufluchtsort für ihn bin, genau so wie er meiner ist. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, aber tatsächlich habe ich manchmal das Gefühl, dass es meinem Freund so viel besser geht, wenn er bei mir ist. Wenn ich ihn küsse oder einfach nur seine Hand halte.

„Ich liebe dich." sagt er dann, als er unsere Stirnen aneinander lehnen hat. Direkt wird auch mein Lächeln breiter und ich erwidere seine Worte, ehe wir erneut einen kurzen Kuss teilen. Als wir nun auch diesen lösen, fragt Jungkook wieder: „Was haltet ihr davon? Jin hat den Strand vorgeschlagen. Wärt ihr mit dabei?" „Klar." sagen JiHope, wie im Chor. „Und du, Tae?" fragt Jungkook nun mich und stützt sein Kinn auf meiner Schulter ab, um mich ansehen zu können, wobei er seine freie Hand noch dazwischen liegen hat, damit sich sein Kinn nicht in meine Schulter bohrt.

Er sieht gerade so ungeheuer niedlich aus, dass ich nicht anders kann, als ihm einen Kuss auf seine Stirn zu hauchen und seine Frage breit lächelnd zu bejahen, während ich mit meiner freien Hand einige seiner Haare aus seiner Stirn streiche.

Eigentlich kann das gar nicht mehr möglich sein, aber dennoch habe ich noch immer das Gefühl, ich würde mich mit jedem neuen Tag nur noch mehr in meinen Freund verlieben.

Ich brauch' nur an ihn zu denken und schon spielen meine Gefühle verrückt.

Und je mehr ich mich in ihn verliebe, desto mehr steigert sich meine Angst und dieses mulmige Gefühl in meinem Bauch.

Als würde bald etwas auf mich zukommen, das mir den Boden unter den Füßen wegreißt und das hat definitiv mit Jungkook zu tun.

Vielleicht nicht morgen oder nächsten Monat, aber irgendwas wird auf jeden Fall passieren.




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