Kapitel 27: Unerwiderte Liebe (1.184)
Taehyung's Sicht:
Wie in Trance stehe ich nun auf und setze mich vor das Bett, um ihn genauer ansehen zu können.
„Schläfst du?" frage ich vorsichtshalber nochmal, doch erhalte keine Antwort. Um mir ganz sicher zu sein, puste ich kurz leicht in sein Gesicht und da sich seine Augenlider nicht bewegen, scheint er tatsächlich schon tief und fest zu schlafen, weshalb sich ein noch breiteres Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitet.
Ich decke ihn also erst zu, ehe ich verträumt und mit dem Wissen, dass er tatsächlich schläft, meine Hand nach vorne ausstrecke und ihm sachte einige Haare aus seinem Gesicht streiche, um einen besseren Blick auf dieses erhaschen zu können.
Er sieht so unglaublich gut, doch vor allem auch niedlich aus, wie er da so vollkommen sorglos und tiefenentspannt schläft, ja fast schon wie ein Engel.
Nein, nicht nur wie einer, er ist einer. Zumindest für mich.
Es klingt so bescheuert, wenn ich darüber nachdenke, aber Jungkook ist tatsächlich sowas wie mein Schutzengel. Er war in den schlimmsten Momenten meines Lebens immer bei mir und hat mir beigestanden.
Er war für mich da, als ich diesen Suizid-Gedanken hatte und hat somit mein Leben gerettet.
Auch wenn ich eigentlich nicht sterben wollte, so hätte ich damals echt für nichts mehr garantieren können, wenn Jungkook nicht aufgetaucht wäre.
Ich liebe ihn so sehr und das nicht nur, weil er eben in diesen Momenten immer bei mir war.
Anfangs dachte ich tatsächlich, ich hätte mich nicht in ihn verliebt, sondern in das was er alles für mich getan hat, doch dann hat er mich angelächelt und sofort legte sich diese angenehme Wärme um mein Herz und die Schmetterlinge spielten in meinem Magen fangen. Als er mich berührte, begann es überall in meinem Körper zu kribbeln.
Da wurde mir klar: Ich liebe zwar auch das, was er alles für mich getan hat, doch vor allem liebe ich ihn, weil er einfach er ist.
Er ist zwar nicht perfekt, denn das ist niemand, aber er ist perfekt für mich. Er ist alles, was ich mir je erträumt und gewünscht habe, auch wenn er nicht so fühlt wie ich.
Als mir das klar wird, spüre ich plötzlich, wie sich mein Herz leicht verkrampft, weshalb ich mir auf meine Unterlippe beiße.
Was soll ich bloß tun?
Wenn ich dieses Gefühl weiter für mich behalte, so wird es mich irgendwann auffressen und ich sehe schon kommen, wie ich dann wieder in dieses Loch falle.
Es beschäftigt mich ja jetzt schon so sehr, dass sich meine Depressionen wieder weiter ausbreiten.
Doch ich kann es Jungkook nicht sagen.
Wenn ich es ihm sage, so könnte er mich von sich wegstoßen und so würde ich nur noch tiefer fallen, als wenn ich weiter mit dieser unerwiderten Liebe leben würde.
Ich brauche ihn, also kann ich ihm nichts von meinen Gefühlen zu ihm sagen.
Zu groß ist die Angst, dass er mich von sich stößt und ich dann nicht einmal ein kleines Glühwürmchen in meiner Dunkelheit zu Gesicht bekomme.
Ich musste ihm versprechen, dass ich immer zu ihm komme, wenn mich etwas beschäftigt, aber zu wem soll ich gehen, wenn er es ist, der mich beschäftigt?
Mit ihm kann ich ja schlecht über ihn reden und Jimin und Hoseok würden mich so lange ausfragen, bis ich ihnen sage, dass es mein bester Freund ist, auf den ich ein Auge geworfen habe. In den ich mich verliebt habe.
Entweder würden sie direkt zu Jungkook gehen und es ihm sagen, sodass ich ihn verlieren könnte oder sie würden es nicht ernst nehmen.
Okay, vielleicht male ich mir das jetzt schlimmer aus, als es ist, da Jimin und Hoseok ja eigentlich nicht so ticken, aber meine Angst und mein fast schon grenzenloser Pessimismus überwiegen wieder einmal.
Ich will und kann mein einziges Licht in dieser so endlos wirkenden Dunkelheit nicht einfach verlieren.
Wenn auch nur eine minimale Chance besteht, dass ich Jungkook — mein Licht, meine Hoffnung, meinen Kraft- und Wärmespender — verlieren kann, so werde ich diese Möglichkeit direkt über Board werfen und das schließt eben auch ein, mit Jimin und Hoseok zu reden.
Oh man, seit wann bin ich eigentlich so kitschig?
Doch es ist einfach so.
Jungkook ist mein Licht in der Dunkelheit, mein Hoffnungsgeber und mein Wärme- und Kraftspender und ich kann ihn einfach nicht verlieren.
Aish, das sind so viele Gedanken und Gefühle auf einmal! Ich muss mit irgendwem reden, sonst frisst mich das Ganze noch auf und ich habe Jungkook doch versprochen, mich nicht mehr von mich selbst auffressen zu lassen, indem meine Gedanken und Gefühle mein Handeln übernehmen!
Doch mit wem nur?
Jin ist ein genau so großes Risiko, wie Jimin und Hoseok, also bleiben nur noch meine Eltern.
Meine Eltern! Natürlich!
Mit ihnen kann ich reden, muss jedoch aufpassen, dass ich nicht zu viel sage.
Plötzlich werde ich aus meinen Gedanken gerissen, als Jungkook sich mit einem Mal unruhig in seinem Schlaf windet und verzweifelte Laute von sich gibt.
Was hat er denn auf einmal? Einen Albtraum?
Besorgt lege ich meine Hand an seine Stirn und tatsächlich ist diese ein wenig warm und schwitzig.
„Hey, Kookie. Es ist alles okay. Es ist nur ein Traum." versuche ich auf ihn einzureden, auch wenn er mich nicht hören kann, während ich eine seiner Hände in meine linke nehme und mit der anderen beruhigend durch seine Haare streiche.
Jedoch steigert sich meine Sorge, als sich nun auch plötzlich Tränen aus seinen Augen lösen und er ein verzweifeltes und fast schon quälendes „Nein." haucht.
Was um alles in der Welt träumt er nur?
Ich weiß nicht wirklich, was ich tun kann, weshalb ich einfach das Erstbeste mache, das mir in den Sinn kommt und das ist mich neben ihn unter die Decke zu legen und ihn an mich zu drücken. Für ihn da zu sein.
„Ssssht." sage ich, während ich ihn an mich drücke und über seinen Rücken streiche.
Als ich früher immer Albträume hatte, hat das meine Mutter auch immer bei mir gemacht und dabei gesummt, was mich tatsächlich beruhigt hat.
Aus diesem Grund versuche ich diese Taktik nun auch bei Jungkook, denn irgendwo ist schließlich jeder Mensch noch tief in seinem Inneren ein Kind.
Und tatsächlich zeigt es nach und nach seine Wirkung, denn der Jüngere entspannt sich langsam wirklich in meinen Armen.
„Lass mich bitte nicht alleine." murmelt er noch, ehe seine Stimme nun komplett verstummt und er wieder ruhiger atmet, als zuvor während des Albtraumes.
„Ich werde dich niemals aus freien Stücken alleine lassen. Auch wenn du nicht das Gleiche fühlst, so liebe ich dich und werde an deiner Seite bleiben, so lange es mir möglich ist." entgegne ich leise, wohlwissend, dass er noch immer schläft, da ich es sonst niemals im Leben gesagt hätte.
Anschließend drücke ich ihm noch einen Kuss auf seinen Haarschopf, ehe ich ihn noch etwas näher an mich drücke. Er vergräbt seinen Kopf in meiner Brust, während ich meine Wange in seinen Haaren vergrabe und nun auch meine Augen schließe.
Diese Wärme von Jungkook macht mich schneller müde, als ich gedacht hätte, weshalb ich auch schon bald in einen so friedlichen Schlaf wie lange nicht mehr drifte.
—————————————————————————————————
I don't know why, but somehow I love this Chapter.🥰
So much Fluff.🤗💖
(At least in this moment.😈)
Ich habe den Urknall schon fast fertig geschrieben und kann auch schon bald mit der Fortsetzung anfangen, doch ihr müsst euch noch etwas gedulden.^^
Da ich aktuell jedoch unglaublich motiviert für diese Story bin, werde ich demnächst wieder mehrere Kapitel veröffentlichen, damit ihr nicht arg lang warten müsst.
Außerdem habe ich morgen im Prinzip den letzten Schultag, da wir Donnerstag Bowlen und wir ja am Freitag schon unsere Zeugnisse bekommen und da auch schon um 11:20 Uhr Schluss haben.
Ich hoffe ihr freut euch genau so sehr wie ich und wir lesen uns Donnerstag wieder.^^
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top