Kapitel 2
Ich drücke auf den Homeknopf meines IPhones: 16:53.
Gut, in etwa einer Stunde würde mich mein Bruder zum Geburtstag fahren, da ich angeboten hatte noch etwas beim Aufbauen zu helfen. Die Woche war wie im Flug vergangen. Mein Alltag bestand allerdings auch hauptsächlich aus Schlafen, Essen und Schule.
Gestern hatte meine Mutter mich auf meinen vielen Schlaf angesprochen, ob wir vielleicht das doch mal von einem Arzt durchchecken lassen sollten. Ich hab es auf die Pupertät geschoben und meine Mutter hatte es vorerst dabei belassen.
Da die ersten warmen Tage begannen entschied ich mich für ein Kleid mit einer dünnen schwarzen Strumpfhose. Zu dem Anlass konnte man ja auch mal ein Kleid anziehen.
Ich trug ein wenig Schminke auf, wollte allerdings auch nicht übertreiben, da ich ja nicht vorhatte irgendwen zu beeindrucken und man meiner Meinung nach noch erkennen sollte, dass ich noch ein Mensch war.
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Die Fenster hatten wir halb offen gelassen, der Fahrtwind schleuderte meine Haare durch die Gegend. Wahrscheinlich wenn ich ankam konnte ich mich als Wischmop vorstellen.
"Der neue Mia17, ganz neu in unser Wischmop Kollektion. Wir Schaffens ganz ohne Zauber, mit dem Mia17 wird alles sauber."
In meinem Kopf spielten sich schon Werbesprüche ab.
Mein Bruder war derjenige der mich wieder aus diesen abstrusen Gedanken rief: "Wir sind da Partymaus, ich bitte darum nun auszusteigen."
Ich schaute ihn kurz verwirrt an, schließlich drückte ich ihm noch als Dankeschön ein Küsschen auf die Wange und verließ den Wagen.
Bevor ich die Tür wieder schloss warnte ich ihn noch: "Vergiss nicht auf dein Handy zu gucken, wenn du nicht willst, dass ich irgendeinen Fremden frage ob er mich nach Hause bringt."
"Ach dafür müsstest du ja erstmal mit einem männlichen Wesen Kontakt aufnehmen", grinste er mich an "Spaß beiseite, ich achte schon drauf."
Fenster fährt hoch und schon düst er weg. Da hat es aber jemand eilig.
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Dröhnender Bass, meine Haare klebten durchs drüber gekippte Bier, eine tanzende Menge und diese drückende Luft. Eine Party wie im Bilderbuch.
Ich saß hier auf diesem Bierhocker und die Welt schien langsamer geworden zu sein und zusätzlich bewegte sich auch noch der Stuhl.
Okay vielleicht war ich doch irgendwie abgefühlt worden.
Ich (17) hielt einen roten Partybecher in der Hand, saß auf diesem Stuhl und sah von außen betrachtet vermutlich wie das größte Absturz Kind aus.
Vielleicht sollte ich einfach nach Hause? Mich würde schon keiner vermissen.
Da ging er an mir vorbei. Ich kannte ihn nicht, zumindest konnte das unmöglich sein. Ich kannte niemanden außer den Chaoten aus meiner Schule und da zählte er nicht zu.
Und doch kam er mir bekannt vor und doch machte er nicht Klick. Warum war er mir direkt aufgefallen?
Ashley, das Geburtstagskind rannte auf ihn zu. Sie begrüßte ihn. Wer zu Hölle war er?
Alles Gute nochmal, waren die ersten Worte welche ich aus seinem Mund hörte.
Ich wollte sein Gesicht sehen, vielleicht fiel es mir dann einfacher ihn irgendwo in meinem Leben zu zuordnen.
Vielleicht schlug mir der Alkohol auch einfach so in Kopf, dass ich nicht mehr mich an ihn erinnern konnte und bildete mir da durch einfach nur ein ihn zu kennen?
Wer zur Hölle war er?
Einen Satz später und ich wusste wen ich hier vor mir hatte.
Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.
Ihn, der Junge der mich schon so lange in meinen Träumen verfolgte.
Er drehte sich um, er sah anders aus und hatte doch Ähnlichkeiten. Er lachte über etwas und es war das selbe Lächeln.
Plötzlich wendete er sich an mich: "Geht es dir gut?"
Ich nickte flüchtig, ich hatte ihn total angestarrt, peinliche Sache.
Er musterte mich genauer: "Kennt man sich denn?"
Erkannte er mich? Wusste er tatsächlich auch wer ich war? War er es der Tag ein und aus mir in meinen Träumen begegnete.
Ich zuckte mit den Schultern, was sollte ich denn antworten? Klar ich träume jede Nacht von dir?
Ashley wendet sich mit einem neuen Getränk in der Hand wieder an ihn und lächelte mich anschließend auch an.
"Darf ich vorstellen Jonathan, das ist Mia. Mia Jonathan, Jonathan Mia."
Er nickte mir lächelnd zu. Ich blickte Ashley fragend an, woher kannte sie ihn? Also fing sie an zu erklären: "Jonathan ist vor 2 Monaten mit seiner Familie hergezogen. Wir haben uns vor so 5/6 Wochen auf einer Party kennengelernt. Du bist ja leider so selten dabei, sonst hättet ihr euch bestimmt schon kennen gelernt...."
"ASHLEY." schrie eine kleine Gruppe die grade eingetroffen war.
Sie fielen ihr um den Hals und zogen sie hinter sich her. In die Richtung von jemandem mit einem gewaltigen Geschenk Paket in den Armen.
Ich wendete dem Spektakel für einen kurzen Augenblick meine ganze Aufmerksamkeit, dann wendete ich mich aber schnell wieder ab, so spannend war das dann doch nicht.
Ich blickte wieder zu Jonathan, als unsere Blicke aufeinander trafen mussten wir beide Lächeln.
Um dies nicht in einer peinlichen Situation enden zu lassen, trank ich einen Schluck. Naja oder ich wollte es, der Becher war leer. Vielleicht war das ja auch besser so.
"Ach komm ich hätte auch gerne langsam was zu trinken, ich geb dir den nächsten Drink aus.", lächelte er mich an.
Schnappte sich meinen Becher und lief Richtung Bar.
Ich blickte ihm hinterher, ich konnte nicht begreifen wen ich da vor mir hatte und dann war er auch noch so super freundlich.
Plötzlich runzelte ich die Stirn, Moment die Drinks waren doch heute umsonst. Ich konnte nur drüber lachen.
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