2. Expecto Patronum
POV Remus Lupin
Endlich frische Luft. Ich blickte auf die Ländereien von Hogwarts hinab. Der verbotene Wald, die kleine Hütte, der große See. Nichts hatte sich verändert. Es war eine sehr lange Zeit her, als ich das letzte Mal Hogwarts betrat. Damals war ich selbst noch Schüler. Welch schöne Zeiten es doch waren, die aber ein grausames Ende fanden. Ich seufzte leise auf. Eigentlich hätte ich es mir niemals erdenken können, noch einmal Hogwarts zu betreten.
Alle alten Erinnerungen kamen hoch. Reiß dich zusammen, Remus. Dies wird ein neuer Schritt in ein besseres Leben. Ich konnte es erst gar nicht glauben, als ich die Eule von Dumbledore bekam. Ich konnte es immer noch nicht begreifen, wieso wollte er mich als Professor einberufen hat.
Jedoch versuchte ich mit vollen Tatendrang in die Zukunft zu blicken. Dies fiel mir gewiss nicht leicht, denn die Selbstzweifel über meine eigene Person und das erschwerende Gefühl des Kontrollverlustes, welches zu Vollmond jedes Mal siegte, zogen mich jedes Mal in einen Abgrund. Ich versuchte abermals das Gute an seiner Situation zu sehen, immerhin hatte mir Dumbledore versprochen, dass Professor Snape sich darum bemühen würde ihm einen Wolfsbanntrank zu brauen.
Aber wenigstens würde der Trank bewirken, dass ich bei der Verwandlung in die Bestie zwar Höllenqualen ertragen müsse, aber ich würde nicht die Kontrolle über sich selbst verlieren. Was aber nur Schadensbegrenzung für alle Beteiligten ist.
Im normalen Leben könnte ich mir dieses Gebräu gar nicht leisten oder ich würde es wahrscheinlich aus Scham nicht einmal kaufen.
Denn die derzeitigen Werwolf-Gesetze erlaubten Wesen wie mir kein normales Leben. Eigentlich dürfte ich nicht einmal einen Job besitzen. Hoffentlich weiß Dumbledore, was er tut.
Ich schaute an mir herab. Mein Umhang war an einer bereits geflickten Stelle gerissen. Verdammt, dass muss wahrscheinlich passiert sein, als ich Harry Potter half den Dementor im Zug zu vertreiben. Genervt grummelte ich und blickte wieder in die Ferne.
Ich sah einzelne Dementoren die am Waldesrande schwebten. Ich konnte es ganz und gar nicht nachvollziehen, weshalb das Ministerium es für richtig hielt, solche Ungeheuer auf die Schüler zuzulassen. Denn sie kannten keinen Unterschied zwischen Gut und Böse und griffen willkürlich an.
Das Böse, hinter dem sind sie her und dies ist kein geringerer als mein alter Schulkamerad und ehemaliger bester Freund Sirius Black. Er ist vor wenigen Wochen aus Askaban ausgebrochen und trieb nun sein Unwesen.
Natürlich sah ich es ein, dass die Dementoren alle möglichen Aufenthaltsorte von Black absuchen mussten, wahrscheinlich um auch Harry zu schützen. Aber müssen diese Viecher unbedingt so nah beim Schloss sein?
Ein Dementor kam bedrohlich nah einem Hang bei Hagrid's Hütte hinauf. Man konnte förmlich die Luft gefrieren sehen.
Doch was bei Merlin machte dieses Mädchen da? Sieht sie den Dementor nicht?
Mir blieb die Luft weg. Ohne zu zögern rannte ich los. Doch dann hörte ich schon die Worte „Expecto Patronum". Ein blauer Strahl blendete mich und ein Habicht kam zum Vorschein. Der Dementor verschwand augenblicklich und das schwarzhaarige Mädchen fiel erschöpft zu Boden.
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