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Noah war mit seiner Tochter in der Küche gewesen und bat die Mondgöttin um Beistand, dass sein Plan aufging. Während Nika den Tee trank, den Noah ihr zubereitet hatte, versteckte er sein schlechtes Gewissen hinter dem Backen eines Kuchens. Er belog seine Familie nicht gerne, aber dieses Mal hielt er es für nötig. Sogar Cian unterstützte ihn dabei, denn er fand die Entscheidung der Beta, das Ritual der Trennung durchführen zu wollen übereilt.
Noah hatte mit Engelszungen auf seine Tochter eingeredet, doch das Mädchen war zu verletzt von Zaynes Verhalten ihr gegenüber, als dass sie noch klar denken konnte. Allerdings fand Noah Zaynes Verhalten ebenfalls falsch. Er hatte bemerkt, dass sich der Puma-Wandler bei seiner Tochter nur in seiner Tiergestalt zeigte, aber bei seinem Bruder und Jaron zeigte er sich auch in seiner menschlichen Gestalt.
Kopfschüttelnd mischte er die Backzutaten, als er ein leises Schluchzen hinter sich hörte und besorgt umdrehte. Nika stellte gerade den leeren Becher auf die Arbeitsfläche und schlug die Hände vors Gesicht. Sofort nahm er sie in die Arme und sprach beruhigend auf sie ein. „Beruhige dich, Prinzessin. Es wird alles gut, das verspreche ich“, murmelte er und drückte einen Kuss auf ihre Haare.
„Woher willst du das denn wissen, Dad? Ich werde mich von meinem Mate trennen, weil er mich nicht mehr haben möchte und verliere deswegen vielleicht sogar meine Wölfin. Ich ertrage das alles einfach nicht mehr ...“ Sie schniefte mehrmals, bevor sie weitersprach. „... erst dieser verdammte Trennungsschmerz, als er unsere Verbindung gekappt hat, dann die Angst, er könnte tot sein. Ich habe mich so gefreut, als er gerettet wurde und dann gibt er mir durch seine Taten zu verstehen, dass er mich nicht mehr haben möchte!“ sie fuhr sich mit dem Handrücken über ihre geröteten Augen. „Obwohl er sich nach seiner Rückkehr wieder mit mir verbunden hat, habe ich nichts mehr von ihm gespürt. Er hat sich vor mir verschlossen. Nur Castiel hat mir seine Liebe gezeigt, aber das reicht mir nicht! Ich vermisse ihn so sehr, Dad. Aber er möchte mich anscheinend wirklich nicht mehr, denn er weigert sich, mit mir zu reden.“
Noah lauschte schweigend den Worten seiner Tochter, während er sie Trost spendend umarmte. „Sogar mit Jaron spricht er und zeigt sich ihm, doch ich bekomme immer nur seinen Puma zu sehen. Wenn Jaron ihn auf sein Verhalten anspricht, blockt er immer wieder ab und verschwindet genervt. Wie soll ich denn da weiterhin glauben, dass er mich immer noch liebt?“ Nika hatte sich, während sie ihr ganzes Leid von der Seele redete, an ihrem Vater festgeklammert. Nun hob sie den Kopf und riss ängstlich die Augen auf.
„Oh Gott, Dad. Ich verliere sie, ich verliere Nyx! Ich kann es ganz deutlich spüren. Sie wird schwächer und sie ruft nach mir. Oh Gott, was habe ich getan?“ Nika war kurz davor zusammenzubrechen, doch plötzlich richtete sie sich auf und verschloss sich. Sie atmete ein paar mal tief durch, dann straffte sie sich. „Dann hat das wohl so sein sollen. Ich werde heute Abend mit meinen Freundinnen auf eine Party gehen. Wahrscheinlich schlafe ich nicht zu Hause, also warte nicht auf mich. Ich gehe mich dann mal fertig machen“, sagte sie gefasst, gab Noah einen Kuss auf die Wange und verließ die Küche.
Noah sah seiner Tochter besorgt hinterher. Dass Callen auswärts zu tun hatte, passte ihm gar nicht, war aber nicht zu vermeiden gewesen. Der Alpha musste auf ein Rudeltreffen, das bereits ihretwegen verschoben worden war und würde erst spät am Abend zurückkommen. Mit einem betrübten Seufzen backte er seinen Kuchen fertig.
Drei Stunden später beobachtete Noah, wie Nika sich vor dem Haus von Castiel verabschiedete. Ihre Freundinnen warteten bereits auf sie und Nika stieg letztlich in das Auto ein. Zusammen fuhren sie davon. Er sah, wie sich Castiel in Zayne verwandelte und dem Auto betroffen hinterher sah. Eine Zeit lang blieb der Wandler unschlüssig stehen und es schien, als würde er sich mit seinem inneren Tier unterhalten. Plötzlich griff sich Zayne an die Brust und fiel auf die Knie. Kurz darauf verwandelte er sich wieder und rannte panisch davon.
Daraufhin war Noah sich sicher, dass zwischen Nika und Zayne alles wieder gut werden würde, nur benötigten die beiden einen Schubs in die richtige Richtung und Noah hatte sie regelrecht gestoßen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen drehte der Wandler sich um, warf noch einmal einen Blick auf den gedeckten Tisch, dann verließ er die Küche.
Der Fleischeintopf auf dem Herd brauchte noch ein wenig und köchelte auf niedriger Stufe vor sich hin. Das Dessert wartete im Kühlschrank darauf, herausgeholt zu werden, und eine Flasche Rotwein stand bereits offen auf dem Tisch und konnte atmen.
Langsam lief der Schneeleopard nach oben in ihr Badezimmer. Callen würde bald hier sein und sie hatten das Haus für sich allein. Er stellte Duftkerzen auf, die er gleich anzündete und verteilte Blütenblätter. Danach ließ er heißes Wasser in die Wanne laufen und schüttete ein entspannendes Badeöl hinzu. Während das Wasser einlief, ging er ins Schlafzimmer, um sich zu versichern, dass auch hier alles stimmte. Das Bett war frisch bezogen, das Zimmer gelüftet und auch hier waren überall Duftkerzen verteilt, die Noah ebenfalls anzündete. Das Gleitgel lag auf dem Nachttisch und wartete nur darauf, benutzt zu werden. Alles war perfekt.
Noah ging zurück ins Badezimmer und drehte das heiße Wasser ab, dann lief er wieder nach unten und sah nach dem Eintopf. Dieser war soeben fertig und er drehte die Temperatur ganz ab, dann wartete er.
Callen war mehr als nur erschöpft. Die Suche nach Zayne und jetzt das Rudeltreffen hatte an seinen Nerven gezerrt. Jetzt freute er sich auf etwas zu essen, eine heiße Dusche und einen erholsamen Schlaf. Dass es anders kommen sollte und er dies, trotz seiner Erschöpfung, mit Begeisterung annehmen würde, lag ausschließlich an Noah, seinem Mate, den er über alles liebte. Dass sein kleiner Schneeleopard eigentlich immer wusste, was er gerade brauchte, fand er manchmal richtig unheimlich, aber gleichzeitig liebte er diese Art an Noah auch.
Nachdem er den Wagen vor dem Haus geparkt hatte und ausgestiegen war, begrüßte ihn der leckere Geruch nach Noahs herzhaftem Fleischtopf und ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Erst jetzt bemerkte er, wie hungrig er eigentlich war.
Callen schloss die Haustür auf und wurde mit einer warmen Umarmung begrüßt. „Endlich bist du da“, schnurrte Noah und zog sich an ihm hoch. Er legte sofort seine Hände unter den kleinen Hintern seines Gefährten und stützte ihn.
Während sie sich liebevoll küssten, steuerte er die Küche an, wo er Noah langsam wieder absetzte. „Das riecht wundervoll“, raunte er gegen die Lippen des Kleineren, wobei er ihn weiterhin im Arm hielt.
„Das ist noch nicht alles“, versprach Noah. „Komm, setz dich und iss.“ Damit schob er den Riesen zu dem schön gedeckten Tisch, nahm die Teller und befüllte sie. Dann setzte er sich ebenfalls. Sie unterhielten sich leise beim Essen und jeder erzählte, was er am heutigen Tag erlebt hatte. Als Noah ihm von Nika und Zayne und dem, was er getan hatte, erzählte, nickte Callen zustimmend.
„Das war eine gute Idee, Kleiner. Du bist ein wundervoller Dad und ich bin mir sicher, die beiden schaffen es, wieder zueinanderzufinden“, erklärte der Alpha gerade und schob sich den letzten Löffel des leckeren Schokoladen-Desserts in den Mund.
„Bist du satt?“, fragte Noah, während er das Geschirr in die Spülmaschine räumte. Dabei streckte er ganz bewusst seinen Hintern, der in einer engen schwarzen Jeans steckte, in Callens Richtung. Mit einem Lächeln auf den Lippen hörte er ein erregtes Knurren hinter sich. Die Erregung seines Gefährten hatte beim Dessert eingesetzt, als er angefangen hatte, den Löffel genießerisch abzulecken.
„Dieser Hunger ist gestillt, doch jetzt habe ich einen ganz anderen Hunger“, wurde dicht hinter ihm rau ausgestoßen.
Geschmeidig richtete sich Noah auf und drehte sich langsam um. In Callens Augen konnte er deutlich Seki erkennen. „Hallo, mein Großer“, schnurrte der Schneeleopard. Auch in seinen Augen stand sein Tier, das sich in seinen wundervollen, blauen Augen deutlich zeigte.
„Kleiner“ Callens Stimme klang durch seine Erregung noch tiefer als sonst, was Noah einen erwartungsvollen Schauer über den Rücken jagte.
„Bring mich nach oben ins Bad“, antwortet Noah leise und wurde sofort hochgehoben.
Callen war noch immer unglaublich stark und trug seinen Gefährten weiterhin liebend gerne durch die Gegend. Mit der Katze auf den Armen, die sanft an seinem Hals knabberte, erklomm er die Stufen zum oberen Stockwerk. Im Badezimmer angekommen, setzte er Noah ab und sie begannen einander auszuziehen. Der Alpha sah sich kurz um und hob eine Braue. „Hattest du geplant, mich zu verführen?“, meinte er mit einem unterdrückten Grinsen.
Noah kicherte. „Nicht vorgehabt! Ich verführe dich doch gerade“, gab sein Gefährte lachend von sich und stieg in die Wanne. Das heiße Wasser hatte mittlerweile die richtige Temperatur, um darin entspannt zu baden.
Callen blickte auf Noah hinunter, der in der Mitte saß und darauf wartete, dass er ebenfalls in die Wanne stieg. Also ließ er sich hinter dem Kleineren ins warme Wasser gleiten und zog die Katze in seine Arme. Beide seufzten wohlig und genossen das Bad. Noah drehte sich in Callens Armen um, sodass er auf dem Riesen zu liegen kam und betrachtete den Wolf ausgiebig.
„Du bist immer noch so attraktiv wie damals, als ich dich kennenlernte“, sagte er leise.
Callen grinste. „Und du bist immer noch so niedlich wie damals“, antwortete er und hörte Noah kichern. Sein kleiner Leopard liebte es, wenn er ihn niedlich nannte, auch wenn er öfter darüber motzte.
Zärtlich küssten sie sich, was schnell in wildes Gefummel ausartete. Es dauerte nicht lange, da hatten sie sich abgewaschen und stolperten nass, nackt und sich leidenschaftlich küssend ins Schlafzimmer. Callen hatte dabei nur Augen für Noah, weshalb er die Kerzen und die sanften Klänge von leiser Musik nicht wirklich wahr nahm.
Eng umschlungen fielen sie auf das Bett und Callen griff sofort nach dem Gleitgel, welches Noah in weiser Voraussicht bereitgelegt hatte. Erregt schmierte der Alpha sich das Gel auf seine Erektion, die ihn bereits seit dem Abendessen verrückt machte. Der erregende Duft seines Mate machte es ihm nicht gerade leichter, sich zu beherrschen.
Callen gab ein dumpfes Grollen von sich, als er Noahs Beine spreizte und sie sich über die Schultern legte. Da sie schon so oft miteinander geschlafen hatten, brauchte sein Mate nur noch wenig Vorbereitung. Der Wolf tastete vorsichtig nach dem Eingang seines Gefährten und während er gleich zwei Finger in ihn schob, sah er seiner Katze tief in die Augen.
Noah stöhnte erregt und senkte genießerisch die Lider. Callen dehnte ihn sanft und nahm auch sofort seinen dritten und vierten Finger hinzu. Während die Katze sich an ihm fest krallte, entzog der Alpha seinem Gefährten die Finger und positionierte sich. Mit einem einzigen, geschmeidigen Stoß versenkte er sich in seinem Mate.
Beide stöhnten sie erregt. „Fuck! Das fühlt sich immer wieder herrlich an, in dir zu sein“, knurrte Callen unterdrückt. Er steckte ganz tief in seiner Katze und genoss die enge Hitze, die ihn umgab.
Noah kicherte leise, was Callen ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte. „Das sagst du jedes Mal“, lachte der Leopard und zog Callens Kopf zu sich hinunter, um ihn zu küssen. „Und jetzt beweg dich endlich, mein Riese“, forderte er und spannte sich innerlich an.
Callen spürte die zusätzliche Enge durch Noahs Anspannung und stöhnte verhalten. „Lass das, Kleiner, sonst komme ich noch, ohne mich groß in dir bewegt zu haben!“ Wieder hörte er Noahs Gekicher. ‚Der Schneeleopard möchte also spielen?‘, dachte Callen und zog sich fast ganz aus seinem Mate heraus. Die Katze legte erschrocken ihre Hände auf Callens Hintern und zog ihn in sich zurück. Nun lachte der Wolf und Noah knurrte, gespielt wütend. So verharrten sie einen Augenblick und sahen sich ein weiteres Mal nur an. „Du bist immer noch so gelenkig wie früher“, stellte Callen nach einem Blick auf Noahs Beine fest, die über seinen Schultern lagen.
„Ich bin ja auch eine Katze“, meinte der Kleinere mit einem leisen Fauchen. „Wir sind nun mal von Natur aus geschmeidiger als ihr steifen Wölfe!“
„Gib es zu ... du liebst es doch, wenn ich so steif bin“, knurrte Callen, entzog sich Noah und drückte sich wieder ganz in ihn.
Aus dem Schneeleoparden kam ein leises Gurren, was er eigentlich nur von sich gab, wenn er sich äußerst wohlfühlte. „Oh, jaaaa ... und jetzt fick mich endlich, mein Großer“, kam ungehalten aus der Katze.
Callen lachte unterdrückt. „Dein Wunsch ist mir Befehl, Kleiner“, antwortete er, dann fing er an, sich gleichmäßig in dem Leoparden zu bewegen. Da er den Körper seines Gefährten in- und auswendig kannte, traf er auch sofort dessen Lustpunkt. Es dauerte nicht lange, da bettelte Noah um Erlösung, die ihm der Alpha zu gerne gab.
Gemeinsam kamen sie zum Höhepunkt und schrien ihre Liebe zueinander laut hinaus.
Unterdessen war Nika mit Zayne zu dem Puma nach Hause gegangen. Jetzt lagen sie gemeinsam im Bett und hielten sich einfach nur eng umschlungen. Immer wieder hatte die Wölfin beteuert, dass es ihr leidtäte, so überstürzt gehandelt zu haben und Zayne entschuldigte sich seinerseits, dass er sich so plötzlich aus ihrer Verbindung gelöst hatte. Sie sahen beide ein, dass sie Fehler gemacht hatten und besprachen alle ihre Ängste und Sorgen. Dabei versprachen sie sich, nie wieder ihre Verbindung zu trennen.
Während sie so da lagen, dabei einander streichelten und betrachteten, spürte Nika, wie Nyx langsam zu ihr zurückkehrte. Erleichtert fing sie ein weiteres Mal an zu weinen, wobei Zayne, als auch Nyx ihr Bestes taten, um sie zu beruhigen.
Etwas später schlief Nika erschöpft, aber glücklich in den Armen ihres Gefährten ein.
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Mir war heute nach Noah und Callen. Ich vermisse die beiden... 😢
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