14🐺
Rhys saß im Unterricht und rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Immer wieder flog sein Blick zur Uhr, die über der Tür hing. Gleich war große Pause und er hatte vor, Cayden die Tasche mit den Kleidern zu übergeben. Er wollte zumindest Wechselkleider haben, wenn Rikku oder Luca ihn mitten in der Nacht zu ihrem Gefährten brachten, was durchaus vorkommen könnte, da war er sich sicher.
Als endlich der Gong ertönte, schnappte er sich die Tasche und stürmte als einer der Ersten zur Tür hinaus. Er rannte auf den Schulhof und sah erleichtert, dass Cayden tatsächlich schon da war. Der Alpha saß wie immer unter dem Baum und schien jemanden zu suchen. Als er Rhys entdeckte, blieb sein Blick an ihm hängen und ein zärtlicher Ausdruck erschien auf seinem Gesicht.
Rhys blieb unschlüssig stehen und betrachtete die Tasche mit den Kleidern in seinen Händen. „Lass es. Ihm gefällt es bestimmt besser, wenn du nackt neben ihm schläfst“, sprach Rikkus Stimme zu ihm und das war der Antrieb, den er benötigte, um zu dem Alpha zu gehen. Als er bei dem Wolf ankam, sah dieser etwas unsicher zu ihm hoch. „Hey“, sagte Cayden leise und lächelte etwas schräg.
Rhys blickte zu ihm hinunter und ließ die Tasche neben ihn fallen. „Hier“, brummte er und blickte verlegen zur Seite.
Cayden sah die Tasche erstaunt an. „Was ist das?“ Er machte keine Anstalten, hineinzusehen.
„Kleider“, antwortete Rhys leise und sah ihn wieder an. Dabei spürte er, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg.
„Deine?“ Nun nahm Cayden die Stofftasche doch zur Hand und blickte neugierig hinein.
Rhys nickte und ging neben Cayden in die Knie. „Ja. Ich will ja nicht immer nackt bei euch herumlaufen müssen und deine Kleider sind mir eindeutig zu groß“, erklärte er verlegen.
Cayden stieg Rhys verführerischer Duft in die Nase, als dieser sich neben ihn hinkniete. Langsam hob er den Kopf und blickte seinem Gefährten tief in die Augen. Rhys wurde die Situation etwas unangenehm, weshalb er Anstalten machte aufzustehen. Plötzlich bekam er einen Stoß in den Rücken und fiel direkt in die Arme seines grinsenden Gefährten. „Hey“, schrie er entrüstet und drehte den Kopf zu dem Angreifer. „Was soll denn das?“
Jaron und Nika standen hinter ihm und sahen ihn mit einem strengen Gesichtsausdruck an. „Du weißt, was Paps dir befohlen hat, also halt dich auch dran“, erklärte Jaron und zeigte abwechselnd auf Cayden und ihn.
„Ist ja gut“, knurrte Rhys und setzte sich zwischen Caydens Beine. Dann lehnte er sich an die breite Brust des Wolfes. Sofort spürte er dessen Arme, die sich um seinen Bauch legten.
„Danke, Jaron“, hörte er den Alpha gegen seinen Nacken murmeln. Der Atem seines Gefährten, der auf seine Haut traf, löste dabei einen angenehmen Schauer in ihm aus.
„Ja, danke Jaron“, meinte Rhys nun ebenfalls, nur dass sein Ton eher patzig war.
Mit einem lauten Lachen drehten sich sein Bruder und seine Schwester um. „Wir lassen euch beide dann mal allein“, winkte er. Kurz darauf waren sie auch schon zwischen den anderen Schülern verschwunden.
Eine unheimliche Stille breitete sich zwischen ihm und Cayden aus, der sein Gesicht immer noch gegen seinen Nacken drückte. „Ich hatte schon Angst, du würdest mir wieder aus dem Weg gehen“, sagte der Alpha plötzlich und hob seinen Kopf.
„Hatte ich eigentlich auch vor. Doch Rikku und Luca lagen mir permanent in den Ohren, dass ich das nicht tun dürfe und die beiden zusammen können ziemlich nervig sein“, brummte Rhys und weigerte sich Cayden anzusehen. Er sah noch immer zu der Stelle, wo seine Geschwister verschwunden waren und innerlich verfluchte er sie. Nicht nur, dass sich sein Wolf und seine Katze gegen ihn stellten. Nein, seine Geschwister taten es ebenfalls.
„Rhys“, hörte der Omega seinen Namen und drehte mit einem leisen Seufzen nun doch den Kopf. Er hoffte nur, dass Cayden das, was in der Nacht vorgefallen war, nicht ansprach. Er konnte und wollte darüber noch nicht reden.
Cayden hatte tatsächlich vorgehabt, das, was in der Nacht passiert war, anzusprechen, doch sein Wolf hielt ihn mit einer Warnung zurück, also ließ er es bleiben. Stattdessen stellte er eine einfache Frage und war über die Antwort verblüfft.
„Darf ich dich küssen?“ Statt zu antworten, kam Rhys ihm entgegen und er legte seine etwas raueren Lippen auf die weicheren des Omegas. Ein leises, erregtes Stöhnen entkam seiner Kehle, als sie sich auf diese Weise berührten.
Rhys atmete erleichtert auf. Er hatte eigentlich gedacht, Cayden würde die Nacht erwähnen, aber stattdessen fragte sein Gefährte ihn, ob er ihn küssen durfte. Nur zu gerne stimmte er zu und so kam es, dass er schließlich hier auf dem Schulhof zwischen Caydens Beinen saß und er sich mit dem Wolf ein Duell ihrer Zungen lieferte. Mit einem Keuchen löste er den Kuss und atmete zittrig ein. „Wow“, flüsterte er und schob sich näher an den Alpha, während er seinen Mund erneut gegen die seines Mate drückte.
Cayden konnte es nicht fassen. Rhys küsste ihn freiwillig und schien es sogar zu genießen. Immer wieder trafen ihre Lippen aufeinander. Das machten sie so lange, bis der Schulgong zur nächsten Unterrichtsstunde läutete.
Rhys fuhr zurück, als hätte er sich verbrannt. „Oh“, sagte er dann. „Ich habe gar nichts gegessen“, jammerte er.
Langsam standen sie auf und klopften sich den Staub von den Kleidern. „Ich auch nicht“, meinte Cayden, bevor er nach einem anzüglichen Zwinkern in seine Richtung weiter sprach. „Aber das ist mir egal. Das hier war viel besser, als etwas zu essen.“
Rhys starrte ihn unsicher an. Innerlich stimmte er seinem Gefährten zu, aber das würde er niemals offen zugeben. „Na, wenn du meinst“, grummelte er, drehte sich um und ließ einen glücklich lächelnden Alpha einfach stehen.
Cayden blickte Rhys hinterher. Der Omega hatte nicht, wie sonst immer, energisch widersprochen. So wie es aussah, machte er Fortschritte mit dem Kleinen. Pfeifend bückte er sich nach der Tasche, die Rhys ihm gegeben hatte, und machte sich ebenfalls auf den Weg zum Unterricht. Heute war der Schmerz in seiner Brust direkt zum Aushalten.
Rhys saß etwas später im Unterricht und dachte an das, was in der Pause vorgefallen war. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte es ihm unheimlich gefallen, so mit Cayden zusammen zu sein und mit ihm zu kuscheln. Er hatte deutlich dessen aufkommende Erregung gerochen und sogar gespürt und es hatte ihn gefreut, dass der Alpha so heftig auf ihn reagierte. Allerdings hatte Rhys auch die Größe von Caydens Männlichkeit bemerkt und war sich nun überhaupt nicht mehr sicher, ob dieser auch wirklich in ihn passen würde. Er wusste zwar, dass sein Dad keine Probleme damit hatte, seinen riesigen Gefährten in sich aufzunehmen, aber er war schließlich nicht Noah!
In Gedanken versunken, schrieb er nebenbei das mit, was der Lehrer an die Tafel schrieb. Er brauchte einen Rat. Am besten, er sprach noch einmal mit seinem Dad.
Auch Cayden saß im Unterricht, nur dass er dabei gegen ein kleines oder besser gesagt, größeres Problem in seiner Hose ankämpfte. Die Küsse, die er und Rhys getauscht hatten, waren nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Jetzt saß er hier und bekam sein Problem einfach nicht in den Griff.
Immer wieder musste er daran denken, wie seine Zunge Rhys Mundhöhle erforscht hatte und mit jedem Mal, wo seine Zunge sich in dessen Mund versenkte, hatte er Bilder im Kopf, wie auch etwas anderes in Rhys hinein glitt. Erneut überkam ihn eine Welle der Erregung und er legte stöhnend seinen Kopf auf dem Tisch ab. Kurz darauf bekam er den Ellenbogen seines Beta und besten Freundes in die Seite, weshalb er den Kopf hob.
Der Lehrer Herr Holland stand neben ihm und blickte auf ihn hinab. „Geht es ihnen nicht gut, Herr Claymore?“ Ein fragender Blick lag auf ihm. „Sie sehen etwas kränklich aus, mit ihren roten Wangen. Haben Sie vielleicht Fieber?“
Cayden überlegte, was er tun sollte und entschied sich dazu, sich nach Hause schicken zu lassen. „Tut mir leid, Herr Holland. Mir ist tatsächlich nicht wohl. Vielleicht steckt noch etwas von meiner Erkältung in mir“, log er dreist und richtete sich stöhnend auf.
„Nun gut. Dann ist es wahrscheinlich besser, wenn ich sie nach Hause schicke“, sagte der Lehrer und winkte ihm zu. „Gehen sie schon.“ Damit war er entlassen und der Lehrer fuhr mit dem Unterricht fort.
Cayden packte seine Sachen zusammen und verließ das Klassenzimmer. Über seinen Link zu Leon informierte er diesen darüber, was er vorhatte. Der Beta nickte ihm noch zu, dann war er auch schon draußen und lief zu seinem Auto. Der Alpha stieg in seinen Wagen, dann machte er sich auf den Weg zum Alpha-Haus von Rhys Eltern. Dort angekommen, stieg er aus und lief zur Tür. Zögernd blieb er stehen, da öffnete sich diese plötzlich und Noah höchstpersönlich stand im Türrahmen. Er hatte noch nicht einmal geklopft.
„Ich habe mich schon gefragt, wann du endlich auftauchen würdest“, wurde er begrüßt und mit einem Winken hereingebeten. „Möchtest du etwas trinken?“ Noah warf ihm einen Blick zu, bevor er zum Kühlschrank ging und zwei Flaschen Wasser herausholte und ihm eine davon reichte.
Cayden nahm das Wasser an und drehte die Flasche auf. Dann nahm er einen großen Schluck, um seine ausgetrocknete Kehle zu befeuchten. Er war aufgeregt und wusste nicht, wie er anfangen sollte.
„Du willst wissen, was du tun musst, um Rhys auf dein Eindringen vorzubereiten“, stellte Noah sachlich fest.
Der junge Alpha nickte sprachlos. „Ähm ...“, begann er schüchtern und spürte, wie ihm Hitze in die Wangen stieg.
„Schon gut, Cayden. Du brauchst dich nicht zu schämen. Aber beantworte mir eine Frage. Dein Schlingel da unten.“ Noah deutete mit dem Kopf in Richtung Caydens Schritt. „Ist er sehr groß?“
Augenblicklich schoss die Röte in Caydens Wangen und der junge Alpha fühlte sich äußerst unwohl. Es war ein Fehler gewesen, hierherzukommen. Langsam stand er auf. „Ich glaube, ich sollte besser gehen“, sagte er leise und wollte sich umdrehen, da sprach Noah in einem Ton mit ihm, der ihn gehorsam wieder auf seinen Platz trieb.
„Setz dich“, knurrte die Katze und hellblaue Augen starrten ihn an. Noah wartete, bis der Gefährte seines Sohnes sich erneut hingesetzt hatte. Danach lächelte er den jungen Mann wieder freundlich an. Er mochte Cayden, das hatte er schon immer. „Gut“, sagte er. „Und jetzt beantwortest du meine Frage und solltest du daran denken, mich anzulügen, dann musst du wissen, dass ich es spüre, wenn du mich belügst.“ Das war zwar glatt gelogen, aber das war Noah egal, denn hier ging es um seinen Jüngsten. Er konnte es höchstens am Geruch erkennen.
„Ähm ...“, begann Cayden vorsichtig und brach wieder ab. Er fühlte sich mehr als nur unwohl. Durch Noahs Katzengeruch wusste er nicht, ob dieser die Wahrheit sagte oder log.
Der Katzenwandler sah ihm neugierig in die Augen, dann nickte er wissend. „Du weißt nicht, womit du deinen Vergleich ziehen sollst“, stellte er fest und Cayden nickte erleichtert.
„Okay. Im Vergleich zu anderen Wandlern, die du schon nackt gesehen hast. Bist du da groß oder sehr groß, wenn er in entspanntem Zustand ist?“
Wieder stotterte Cayden nur herum. „Ich weiß nicht so recht“, gab er leise zu. „Aber ich denke, ich bin ziemlich groß.“
„In Ordnung. Jetzt sag mir noch etwas. Wird dein Glied deutlich größer, wenn du erregt bist?“ Noah hatte keine Hemmungen, ihn über sein Geschlecht auszuquetschen wie eine Zitrone.
Cayden schluckte. Am liebsten würde er flüchten. Er überlegte zu lügen, doch dann erinnerte er sich an Noahs Worte, was ihn dann doch nicken ließ.
„Hmm. Ziemlich groß und wird deutlich größer, wenn du erregt bist. Allem Anschein nach ist dein Lümmel genauso groß wie der meines Mannes“, überlegte Noah leise und legte dabei den Kopf schief. „Da ich denke, dass mein Jüngster nach mir geht, solltet ihr nach dem ersten Mal Sex keine großen Probleme mehr haben. Allerdings ist er ein Omega und daher von Natur aus wesentlich ängstlicher als alle anderen Wölfe, was sich auch im Bett zeigen könnte“, überlegte der Braunhaarige. „Wenn du mit ihm schlafen willst, solltest du ihn sehr gut darauf vorbereiten“, begann Noah schließlich mit seiner Aufklärung.
Cayden atmete einmal tief durch. „Und wie mache ich das?“ Er blickte Noah, obwohl er selbst ein Alpha war, schüchtern in die Augen.
„Zuallererst benötigst du ausreichend Gleitgel.“ Das klang logisch, also nickte er. „Dann musst du ihn ablenken. Sollte er verkrampfen, küss ihn, streichel ihn, mach ihm Komplimente und beruhige ihn.“ Cayden hing regelrecht an Noahs Lippen. „Ich weiß, mein Sohn ist starrsinnig und wird es dir nicht leicht machen. Du musst dafür sorgen, dass er nicht mitbekommt, wenn du ihn auf dein Eindringen vorbereitest. Beschäftige seinen Kopf, dann sollte es dir problemlos gelingen.“
Cayden dachte nach, dann stellte er die Frage, die ihn immer noch beschäftigte. „Wie kann ich ihn denn vorbereiten?“
„Ahh, endlich stellst du die wichtigste aller Fragen. Du nimmst deine Finger! Du musst seinen Eingang dehnen. Erst mit einem Finger und wenn er entspannt bleibt und sich dieser widerstandslos in ihn schieben lässt, nimmst du den nächsten dazu. Du solltest sie hin und her bewegen und auch immer wieder mal spreizen. Das machst du so lange, bis du denkst, dass es ausreichend ist.“ Noah betrachtete ihn kurz, bevor er weitersprach. „Was denkst du, wie viele Finger du benötigen wirst?“
Cayden blickte unsicher auf seine Hand. „Ich weiß nicht so genau“, gab er leise von sich und betrachtete nachdenklich seine Hand.
Noah wiegte langsam seinen Kopf hin und her, als würde er nachdenken. „Also von dem, was ich erfahren habe, wirst du mindestens drei Finger brauchen, ich denke aber eher vier und du solltest versuchen, seinen Lustpunkt in ihm zu finden, das wird ihn ablenken.“
Cayden nickte verstehend, dann stellte er doch noch eine Frage. „Lustpunkt?“
Noah lachte. „Das musst du selbst herausfinden. Aber wenn du ihn gefunden hast, wird er den Sex mit dir lieben“, erklärte er, dann stand der Braunhaarige auf, denn er hatte die Haustür gehört. „Ach, Cayden“, sagte der Braunhaarige noch und drehte sich zu ihm um. „Egal, wie erregt du bist, lass ihm Zeit, sich an dich zu gewöhnen. Denn solltest du ihm wehtun, hetze ich Callen auf dich“, versprach Rhys Vater ihm mit einem unschuldigen Lächeln, dann begrüßte er seine Kinder, die von der Schule nach Hause kamen.
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Was für ein Gespräch.
Zumindest weiß Cayden nun, was er zu tun hat!
Doch wie wird Rhys reagieren, wenn er seinen Gefährten bei seinem Vater vorfindet?
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