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Im Wohnzimmer saßen Callen, Lloyd, Dean, Niklas und Kyle zusammen und wunderten sich, wo ihre Gefährten blieben.
"Ich werde mal nachsehen, wo sie bleiben", verkündete Lloyd und stand auf. Dann machte er sich auf den Weg in die Küche.
Dort angekommen stellte er fest, dass Natalie und Mary-Lou den Salat putzten, Maddy und Fynn die Tomaten und Gurken schnitten und Noah dabei war einen Kuchen zu backen.
"Oh hallo, Schatz. Braucht ihr etwas?" Maddy sah ihm fragend entgegen.
Lloyd schüttelte den Kopf und blickte durch die Runde. "Nein, Süße. Alles gut. Ich wollte nur sehen, wo ihr bleibt oder ob ihr noch Hilfe braucht. Aber wie ich sehe, habt ihr alles im Griff. Ihr macht sogar einen Kuchen? Sehr schön."
"Hör mal. Wir wollen ein paar Cocktails mixen. Haben wir Maracujasaft und Kirschsaft im Haus?" Maddy war aufgestanden und drückte ihm einen Kuss auf das Kinn.
Lloyd schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht!" antwortete er.
"Oh. Könntet ihr welchen besorgen? Und wenn ihr schon dabei seid, bring doch noch etwas Knabberzeug und Gummibärchen mit." Damit wandte sie sich mit einem Lächeln wieder von ihm ab. "Ach ja... es wäre schön, wenn ihr alle geht, denn wir haben noch etwas vorzubereiten, was eine Überraschung werden soll... für euch alle!"
Lloyd's Augen begannen zu glänzen. "Na, wenn ihr eine Überraschung für uns habt, gehen wir doch gerne," meinte der Alpha lächelnd und verließ die Küche.
Etwas später verabschiedeten sich ihre Gefährten von ihnen und machten sich auf den Weg, um einzukaufen.
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Das war der Augenblick, auf den Noah und die anderen gewartet hatten. Nun gingen sie ins Wohnzimmer, setzten sich auf die Couch und steckten die Köpfe zusammen, dann fingen sie an, alles zu besprechen. Maddy war dabei die Gruppenführerin.
"Also... mal sehen, was wir wissen. Wir alle haben uns am gleichen Tag verlobt und wir sollten darüber Stillschweigen bewahren. Zudem glaube ich, dass die Kerle wegen der Verlobung, den Ringen oder irgendetwas, wo damit zu tun hat, gewettet haben. Nur weiß ich nicht, was es sein könnte."
Maddy brach ab und blickte nacheinander jeden einzelnen an. "Hat jemand von euch eine Idee?"
Mary-Lou räusperte sich verlegen und alle Blicke richteten sich auf sie. "Ich habe zufällig ein Gespräch zwischen Dean und Kyle gehört. Sie sprachen darüber, dass jeder glaube, seine Gefährtin würde gewinnen. Damals habe ich nicht weiter darüber nachgedacht, aber jetzt...," sie brach schulterzuckend ab.
"Das ergibt Sinn!," warf Fynn ein. "So wie es aussieht warten sie darauf, wer von uns es als erstes bemerkt." Der Omega fühlte sich, trotz seiner Zurückhaltung immer wohler unter seinen Freunden und öffnete sich ihnen immer mehr.
"Boah, diese Kerle!" fauchte Maddy und hob entschuldigend die Hände. "Nichts für ungut," meinte sie dann in Richtung Fynn und Noah.
"Okay, aber was sollen wir jetzt tun?" Natalie stellte diese Frage.
Nachdenklich saßen sie da, bis Noah anfing zu sprechen. "Zuallererst sollten wir entscheiden, wer von ihnen diese Wette gewinnen sollte. Ich bin für Kyle. Da wahrscheinlich keiner von uns viel Geld für seinen Geburtstag beisteuern konnte, könnten wir ihn indirekt damit unterstützen."
Maddy klatschte begeistert in die Hände. "Das ist eine gute Idee. Also wird Natalie diejenige sein, die zuerst bemerkt, dass auch wir anderen einen Ring tragen. Sind alle damit einverstanden?"
Einstimmiges Nicken war die Antwort. "Sehr schön. Also dann, Süße. Du wirst die erste sein, die es bemerkt. Jetzt müssen wir uns nur noch überlegen, was wir tun sollen, um ihnen einen Denkzettel zu verpassen. Hat jemand eine Idee?"
Alle überlegten. Dann begann Noah zu sprechen. "Zuerst sollten wir so tun, als würden wir deswegen in Streit geraten. Vielleicht indem wir uns beschimpfen. Maddy und ich könnten auch in unserer Katzengestalt aufeinander los gehen, so wie früher, als wir uns diese Fake-Kämpfe geliefert haben. Weißt du noch?"
Maddy nickte und ein hinterlistiges Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. "Oh ja. Wir haben damals so manchen geschockt, weil sie dachten, wir würden uns gleich zerfleischen. Dabei haben wir uns halb tot gelacht," kicherte Noah.
"Genau... jetzt stell dir mal das Gesicht unserer Gefährten vor, wenn sie denken, wir beide hätten einen furchtbaren Streit." Die Rothaarige lachte leise in sich hinein. "Seid ihr alle dabei?" Sie blickte jeden einzelnen an und sah sie nicken.
Auch Fynn war bereit seinen Teil dazu beizutragen, denn er war neugierig, was Maddy und Noah zu tun gedachten. Es amüsierte ihn zu sehen, wie diese beiden Katzen zusammen arbeiteten. Man spürte deren Freundschaft zueinander und zu allen anderen deutlich. Langsam aber sicher fühlte er sich bei ihnen so wohl, wie bei sonst keinem, außer seinem Gefährten. So hatte er noch nie gefühlt und es gefiel ihm.
"Sehr schön. Also gut. Natalie, du wirst während des Essens Mary-Lou auf ihren Ring ansprechen. Mary-Lou, du solltest schauen, dass du deine Hand mit dem Ring sozusagen offen präsentierst. Dann werden Noah und ich den Tisch abräumen und in die Küche gehen", begann die Karakal Pläne zu schmieden.
"Dort werden wir uns in die Haare bekommen. Vielleicht sollten wir uns dabei verwandeln und in unserer Katzengestalt miteinander kämpfen. Ist Cian dabei?" Fragend sah sie Noah an, der lächelnd nickte.
"Wunderbar. Rory kann es gar nicht abwarten mal wieder mit ihrem Leoparden zu raufen. Sie hat Cian unendlich vermisst. Wir sollten die beiden wieder mal öfter zusammen bringen. Sollen wir vielleicht einen Tag ausmachen, wo wir sie miteinander laufen lassen?"
"Das wäre toll. Cian hat deine Katze auch vermisst. Wollt ihr anderen uns vielleicht begleiten? Ich meine... es wäre doch schön, wenn wir ab und zu nur etwas für uns und unsere Tiere tun würden," schlug Noah ganz spontan vor.
Natalie lachte leise. "Meine Füchsin Fine ist ganz begeistert von dieser Idee. Also ich wäre dabei."
Mary-Lou nickte. "Ich und Skylar ebenfalls."
Nun wandten sich alle Blicke Fynn zu, der sie nachdenklich ansah. "Ich weiß nicht so recht," meinte er, da sprach sein Wolf Aiden zu ihm. "Bitteeeee, ich will mit ihnen laufen. Ich möchte die Katzen sehen und die Füchsin und mit ihnen toben. Gib es zu... niemals hätten wir gedacht, dass wir mal solche Freunde bekommen würden!"
Fynn musste schmunzeln. So begeistert war sein Wolf noch nie gewesen. Also hob er zustimmend die Schultern. "Okay. Wir sind dabei. Aiden kann es kaum erwarten."
"Juhuuu," quietschte Noah und sprang begeistert auf. "Oh," meinte er dann. "Ich muss nach meinem Kuchen sehen." Damit verschwand er in der Küche.
"So, jetzt wo das alles besprochen ist, sollten wir unser Essen weiter vorbereiten. Die Jungs werden bestimmt bald wieder hier sein." Damit scheuchte sie die anderen ebenfalls in die Küche.
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Als Lloyd, Callen, Dean, Kyle und Niklas zurück kamen, hatten ihre Gefährten bereits den großen Tisch gedeckt und alles vorbereitet.
Sich miteinander unterhaltend setzten sie sich. Sie hatten sich Zeit gelassen, um ihren Mates die Möglichkeit zu geben, sich miteinander zu unterhalten.
Wenn sie gewusst hätten, was das auslösen würde, wären sie so schnell wie möglich wieder zurück gekommen. So saßen sie nun zusammen und unterhielten sich miteinander. Die Stimmung schien ausgelassen, doch dieser Eindruck täuschte.
Während die Alphas und Betas darauf lauerten, wer von ihren Gefährten als erstes entdeckte, dass auch die anderen Verlobt waren, wartete die Gegenpartei auf eine günstige Gelegenheit, ihren Plan in die Tat umzusetzen.
Endlich war das Fleisch fertig und sie konnten anfangen zu essen. Jeder schlug dabei zu und das Essen wurde von allen ausreichend gelobt.
Sie waren fast fertig mit dem Essen, da nickte die Rothaarige Natalie heimlich zu.
"Oh, Mary-Lou. Was hast du da für einen Ring? Ich habe noch nie gesehen, dass du Schmuck trägst," begann die Füchsin und nahm die Hand der Omega. Dabei beugte sie sich tief über das glänzende Schmuckstück, um so ihr verräterisches Lächeln zu verstecken.
Am Tisch war es still geworden und man hörte ein leises 'Yes!' von Kyle, der gleich darauf anfing zu Grinsen.
Während die anderen so taten, als hätten sie nichts davon bemerkt, errötete die Angesprochene verlegen und räusperte sich. "Normalerweise trage ich auch keinen Schmuck," gab Mary-Lou zu und ihre Röte vertiefte sich gekonnt.
"Warum dann diesen da?" bohrte Natalie weiter, dann wurden ihre Augen groß. "Sag jetzt nicht, du hast dich verlobt! Wann? Gestern? Denn Vorgestern hattest du ihn noch nicht."
Mary-Lou nickte zaghaft. "Ja", hauchte sie leise, dann betrachtete sie Natalies Hand, an der ebenfalls ein Ring glänzte. "Und du? Seit wann trägst du denn einen Ring?" fragte sie nun etwas lauter.
Natalie begann zu strahlen. "Ebenfalls seit gestern", sagte sie erfreut und warf einen Blick auf Kyle, der ihr strahlend zulächelte.
Maddy stand unterdessen auf und begann das Geschirr abzuräumen. Noah half ihr dabei. Sie hatte ihn über ihren gemeinsamen Link darum gebeten, mit ihr zu kommen. Nun verschwanden die beiden in der Küche, wo Stufe zwei ihres Planes in Kraft treten sollte.
Am Esstisch unterhielten sich die anderen Acht weiterhin über die Verlobung der beiden Paare, da hörte man plötzlich lautes Geschrei.
"Mein Ring ist viel schöner, als deiner! Lloyd hat dafür ein kleines Vermögen ausgegeben," hörte man Maddy schreien.
"Schwachsinn...! Callen hat mir den schönsten Ring geschenkt! Gestern haben wir ihn zusammen gekauft! Ich durfte ihn mir sogar selbst aussuchen!" Hörte man Noah entrüstet zurück schreien.
"Jaaa, das behauptest du! Du hast dich so sehr verändert, seit du mit diesem Riesen zusammen bist. Du bist zu einer richtigen Memme geworden", keifte Maddy.
Plötzlich hörte man etwas zu Boden fallen und zersplittern. "Das nimmst du zurück oder du bist die längste Zeit meine Freundin gewesen!" schrie nun wieder Noah.
Callen und Lloyd waren entsetzt aufgesprungen und wollten gerade zur Küche laufen, da hörte man das Fauchen zweier Großkatzen. Kurz darauf stürzte ein knurrendes Bündel, bestehend aus einem Schneeleoparden und einer Karakal ins Wohnzimmer.
"Fuck!" schrie nun Lloyd und blieb wie erstarrt stehen. Hilfesuchend blickte er zu Callen, der genauso geschockt neben ihm stand.
Auch die anderen waren aufgesprungen und während Lloyd, Callen, Dean, Niklas und Kyle betroffen auf die raufenden Katzen sahen, die durch das Wohnzimmer tobten und dabei kämpften, mussten Mary-Lou, Natalie und Fynn sich ziemlich zusammen reißen, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen.
"Maddy, Süße... hör auf damit. Noah ist doch dein Freund," versuchte Lloyd seine Gefährtin zu überzeugen, mit dem Streit aufzuhören. Auch Niklas, Dean und Kyle gaben ihr bestes und sprachen beruhigend auf die kämpfenden Katzen ein.
Callen hingegen beobachtete schweigend das Geschehen. Irgendetwas stimmte hier nicht, denn er spürte keine Wut in Cian, sondern nur Belustigung.
Die beiden Katzen fauchten und knurrten sich abwechselnd an. Dabei kullerten sie als ineinander verkeiltes Bündel im Wohnzimmer umher.
Callen ließ seinen Blick nun zu der Füchsin und den beiden Omegas schweifen, die etwas abseits standen und mit einem belustigten Funkeln in den Augen alles beobachteten.
Fynn bemerkte als einziger seinen Blick und zuckte mit einem unterdrückten Grinsen die Schultern. Nun wusste Callen ganz sicher, dass der Kampf der beiden Katzen nicht echt war.
Entspannt stand er mit vor der Brust verschränkten Armen da und beobachtete nun seinerseits belustigt die vergeblichen Versuche von Lloyd und den Betas, die beiden Katzen auseinander zu bringen.
"Verdammt Callen. Hilf uns endlich!" fuhr ihn der andere Alpha irgendwann an.
Lloyd konnte es nicht fassen. Sein Freund stand einfach nur ganz entspannt da und sah dabei zu, wie Noah und sein Mädchen sich fast zerfleischten.
Callen zuckte nur die Schultern und beobachtete mit einem leichten Lächeln auf den Lippen das Geschehen. Endlich ging er auf die Knie und breitete seine Arme aus.
"Cian, mein Kätzchen. Komm her zu mir," sagte er leise und sofort hob der Leopard, der gerade auf der Karakal lag, den Kopf.
"Komm Süßer und gib mir Noah wieder zurück," bat er erneut. Cian gab ein versöhnliches Gurren von sich, leckte der Karakal einmal über die Schnauze und erhob sich. Dann trabte er auf Callen zu und schmiegte sich an ihn.
Lloyd und die Betas sahen dabei sprachlos zu. Sie selbst hatten mit allen Mitteln versucht die beiden Raufenden auseinander zu bringen und Callen rief nur leise nach dem Leoparden und dieser kam zu ihm. Nun betrachteten sie die Szene, die sich vor ihren Augen abspielte.
"Noah...," sagte Callen leise und der Leopard begann sich zu verwandeln.
Noah schmiegte sich sofort an ihn. "Cal... ich bin nackt und hier sind Mädchen," nuschelte er beschämt gegen seine Brust, was Callen leise lachen ließ. Der Alpha schlüpfte aus seinem Pullover und zog ihn seinem Gefährten über den Kopf. Der Pulli ging dem Kleineren bis zu den Knien und schützte ihn somit vorerst einmal vor neugierigen Blicken.
Der Leopard seufzte zufrieden und kuschelte sich in den warmen Stoff, an dem Callen's unverwechselbarer Geruch haftete. Er gab dem Riesen einen Kuss auf das Kinn, denn höher kam er nicht, dann machte er sich auf den Weg in die Küche, wo seine Kleider lagen.
Dort zog er sich wieder an, doch den Pullover behielt er an. Mittlerweile hatte auch Maddy sich zurück verwandelt und war angezogen.
Nun waren sie alle wieder im Wohnzimmer, wobei die Alpha's und Betas auf der Couch saßen, wie ertappte Schuljungen und die Omegas, Katzen und die Füchsin standen.
"So, Jungs", begann die Rothaarige. "Jetzt sagt uns mal, wer auf die bescheuerte Idee kam, uns allen am selben Tag einen Verlobungsring zu geben! Außerdem möchten wir wissen, um was zum Teufel ihr genau gewettet habt!"
Maddys Stimme war erstaunlich ruhig, was nichts Gutes verhieß. "Und jetzt raus mit der Sprache und keine Ausflüchte!" fauchte sie schließlich und die Wölfe auf der Couch zogen betroffen den Kopf ein.
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Tja... die großen Wölfe mal ganz klein!
Man sollte Maddy, Noah, Mary-Lou, Natalie und Fynn eben nicht unterschätzen. 😛
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