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Callen und Noah nutzten die nächsten Wochen, um zu lernen und Lernstoff aufzuholen. Zusammen saßen sie am Samstag Morgen in Noah's Zimmer und der Wolf erklärte der Katze nun zum dritten mal einen Rechenweg zu einer Aufgabe. Dabei beugte er sich über seinen Gefährten, der sich frustriert durch seine Haare strich und diese dabei zerzauste.
   
"Arghhh. Ich kapier das einfach nicht!" Noah raufte sich weiterhin die Haare, was Callen zum lachen brachte.
   
"Lach mich nicht aus. Du bist ein böser Wolf, Cal. Hilf mir doch endlich!" Noah sah von unten zu dem Wolf hoch und schob mürrisch die Unterlippe vor. 
   
Callen blickte auf die zerzauste Katze hinunter, grinste breit und drückte seinem Gefährten einen Kuss auf die Nase.
   
"Wie wäre es, wenn wir für heute Schluss machen? Wir haben nun schon zwei Stunden gelernt und du kannst dich sowieso nicht mehr konzentrieren," schlug Callen vor und Noah seufzte erleichtert. Dann klappte er sein Buch zu, stand auf und streckte seine verkrampften Muskeln.
   
Der Wolf beobachtete den Leoparden bei seinen geschmeidigen Bewegungen und zog ihn schließlich an sich. Noah kuschelte sich sofort an ihn und sah von unten zu dem Riesen hoch.

Callen ließ seine Hände unter den Hintern seines Gefährten wandern und hob ihn mit Leichtigkeit hoch. Noah umschlang ihn sofort mit den Beinen und hielt sich an seinen Schultern fest. Dann endlich küssten sie sich.

So standen sie inmitten des Zimmers, als die Tür aufgestoßen wurde und Maddy, gefolgt von Lloyd ins Zimmer gestürmt kamen.
   
"So ihr beiden, Schluss mit lernen. Und du Wolf nimm deine Zunge in deinen eigenen Mund. Ihr müsst euch anziehen. Wir gehen ins Einkaufszentrum, Kleidung kaufen. Lloyd und ich geben heute Abend eine kleine Party in unserem Freundeskreis, da sollen sich alle etwas aufhübschen."

Die Rothaarige stand mit gespreizten Beinen und in den Hüften gestemmten Händen neben ihnen und sah dabei zu, wie Noah vergeblich versuchte sich von dem Wolf zu lösen.
   
"Cal...hmpf...," nuschelte Noah, als sich erneut dessen Zunge in seinen Mund schob. Dabei gab der Wolf ein warnendes Knurren in Maddy's Richtung von sich, doch die Katze lachte nur frech.
   
"Du machst mir keine Angst, Wolf! Ich habe selbst einen Alpha an meiner Seite und weiß aus Erfahrung, das Wölfe die knurren niemals ihre Freunde beissen! Und jetzt auseinander ihr beide," forderte sie und wedelte mit ihrer kleinen Hand, als würde sie Mücken verjagen. Hinter ihr stand Lloyd und grinste nur.
   
Endlich konnte Noah sich kurz von Callen lösen, der ihn jedoch sofort wieder an seine Lippen ziehen wollte. In Callen's Augen war sein Wolf zu sehen. 
   
"Cal, hör auf. Du hast es gehört. Ich möchte auch dort hin. Wenn du mich jetzt brav los lässt, kaufen wir neues Spielzeug, das darfst du dann heute Nacht an mir ausprobieren," lockte Noah und endlich reagierte der Alpha.    
   
Während dieser ihn langsam auf dem Boden absetzte, knurrte der Schwarzhaarige etwas in dessen Ohr, was Noah eine erwartungsvolle Gänsehaut verursachte und ihn schwer schlucken ließ.
   
"Morgen wirst du nicht mehr laufen können und froh sein, das keine Schule ist. Du wirst den ganzen Tag im Bett bleiben wollen, so befriedigt wirst du sein, wenn ich schließlich mit dir fertig bin," versprach der Wolf mit einem leisen Knurren und trat endlich zurück. 
   
Maddy klatschte begeistert in die Hände und schob Noah in Richtung Schrank. "Sehr schön und jetzt zieh dich  schnell an, damit wir los können. Ach und Noah... Ich möchte mir auch Spielzeug kaufen, da könnten wir doch zusammen was hübsches aussuchen," sprach sie weiter und zwinkerte dabei ihrem Gefährten zu, der überrascht die Augen aufriss und nun ebenfalls schwer schluckte.
   
"Sieht ganz so aus, als würden wir heute Nacht herrlichen Sex bekommen," lachte Callen, dessen Augen wieder ihre hellgraue Farbe mit dem bernsteinfarbenen Rand um die Pupille hatten. Zusammen mit einem vor Vorfreude grinsenden Lloyd verließ er das Zimmer.
   
"Wir warten unten auf euch," rief Callen noch, dann waren sie auch schon verschwunden.
   
Noah begann seine Jogginghose und sein Shirt auszuziehen, während Maddy in seinem Schrank stöberte. Sie zog eine schwarze Jeans heraus, die etwas tiefer saß und Noah's kleinen Hintern betonte. Dazu ein dunkelgrünes Langarm-Shirt, das die Farbe seiner Augen zur Geltung brachte.
  
Nachdem Noah sich umgezogen hatte, rundete er sein Outfit mit schwarzen Sneaker ab. Dann schnappte er sich seine dunkelbraune Jacke und zusammen verließen sie endlich das Haus. Noah schloss noch ab und  ging anschließend zu den anderen, die auf sie warteten.
   
"Noah und Callen fahren mit uns und Kyle und Natalie mit Dean und Mary-Lou. Niklas wartet mit Fynn dort auf uns," bestimmte Maddy und so stiegen alle ein.
   
Auf der Fahrt bemerkte niemand, wie ihnen ein silberner Mercedes in einem größeren Abstand folgte.
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Nachdem sie in der Tiefgarage geparkt hatten, machten sie sich auf den Weg zu dem Café, wo sie sich mit den anderen beiden Wölfen treffen wollten. Sie setzten sich zu ihnen und bestellten sich erst einmal etwas zu trinken, dann besprachen sie, wo es als erstes hingehen sollte.
  
Nachdem sie ausgetrunken und bezahlt hatten, gingen sie in den großen Jeansladen. Dort verteilten sie sich und jeder stöberte in einer anderen Ecke nach schönen Kleidern. Nach einer knappen Stunde hatte jeder etwas gefunden, was er mitnehmen wollte und so gingen sie weiter.

     Noah und Maddy setzten sich irgendwann heimlich ab und steuerten kichernd den Erotik-Laden an. Dort betrachteten sie die verschiedenen Dildos, Vibratoren, Liebesketten, Plugs, Fesseln, Cockringe und vieles mehr.
   
Maddy entschied sich für einen schönen Vibrator aus edlem Holz, während Noah mit ein paar schönen Handfesseln liebäugelte. Dazu betrachtete er noch ein paar Cockringe aus Edelstahl. Ob Callen so etwas tragen würde?
   
Letztendlich hatte Maddy den Holz-Vibrator und ein sexy Maid-Outfit in ihrer Tüte und Noah die Leder-Fesseln, einen großen Cockring, einen Plug und ein Vibro-Ei. Unter viel Getuschel und Gelächter stießen sie wieder auf die Gruppe, die an einem Springbrunnen auf sie warteten.
   
"Na, wo wart ihr beide denn?" fragte Mary-Lou und beäugte neugierig die nichtssagenden Tüten. Auch Natalie, die neben der Omega stand sah sie Neugierig an.
    
Noah kicherte und blickte Callen mit blitzenden Augen an. "Spielzeug kaufen," grinste er und bemerkte zufrieden, wie der Wolf hart schluckte.
   
"Spielzeug? Seid ihr beide dafür nicht schon etwas zu groß?" Natalie legte fragend den Kopf schief.
   
Maddy und Noah lachten sich an. Auch die anderen kicherten. Nur Mary-Lou wirkte genauso ratlos, wie Natalie.
   
Noah ging zu den beiden Mädchen und öffnete die Tüte. Die Füchsin und die Omega warfen einen Blick hinein und erröteten sofort.
   
Mit großen Augen sah Natalie ihn und Maddy abwechselnd an. "Und das soll Spass machen?"
   
"Oh ja," beteuerte Noah und Maddy zuckte mit den Schultern.
    
"Ich weiß das noch nicht, aber ich bin mir sicher, ich werde das noch heute Nacht herausfinden," lachte die Karakal und zwinkerte ihrem Mate zu, der hart schluckte und versuchte einen Blick in Maddy's Tüte zu werfen.

Doch die Katze ließ ihn nicht. "Das wird eine Überraschung, also lass das!" schimpfte sie und schob den Wolf, der ein erregtes Knurren hören ließ, lachend von sich.    
    
Callen hatte Noah an sich gezogen und beugte sich zu ihm hinunter. "Ich hoffe, du hast etwas schönes ausgesucht," raunte er ihm ins Ohr und Noah erzitterte, als ihn Callen's warmer Atem am Nacken streifte. 
   
"Das siehst du dann, wenn es soweit ist," kicherte er und legte eine Hand auf Callen's breite Brust. Er konnte den schnellen Herzschlag seines Gefährten unter seinen Fingern spüren und wusste sofort, wie sehr sich der Wolf darauf freute.

Da es bereits früher Nachmittag war, entschieden sie sich Essen zu gehen. Sie setzten sich in ein griechisches  Restaurant und nach einem Blick in die Karte, bestellten sie.

Während des Essens unterhielten sie sich darüber, was sie in den nächsten Ferien alles zusammen Unternehmen könnten. Der Vorschlag zum See zu fahren und dort für ein paar Tage zu Campen wurde von allen begeistert aufgenommen. Auch wollten sie in den Freizeitpark, den es in der Nähe gab. Schwimmen stand ebenfalls auf ihrer Wunschliste.
   
Nach dem Essen schlenderten sie noch etwas durch die Gegend und durchstöberten ein paar Geschäfte. Fynn blieb bei einem Piercing-Studio stehen und betrachtete die verschiedenen Tunnels.
   
"Gefällt dir etwas davon?" Niklas stand hinter ihm und Fynn lehnte sich vertrauensvoll an seinen Gefährten, der sofort die Arme um seine Mitte legte.
   
"Ja, siehst du die da? Die mit den beiden Wölfen, die aussehen wie ein Yin und Yang Zeichen?"
    
Niklas beugte sich nach vorne und betrachtete die Tunnels, auf die sein Gefährte zeigte. "Mit dem schwarzen und dem weißen Wolf?"
   
Fynn nickte. "Komm... Ich kaufe sie dir," sagte der Beta und nahm ihn an der Hand. Dann zog er einen unsicher protestierenden Omega hinter sich her in das Geschäft.
   
Kurze Zeit später, kamen sie wieder heraus. Fynn trug bereits stolz die neuen Tunnels, die ihm sein Mate soeben geschenkt hatte.
   
"Das hättest du nicht tun müssen," sagte er und griff sich vorsichtig an sein Ohr.
   
"Das weiß ich doch, aber ich wollte dir sowieso etwas schenken. Fynn, du bist alles für mich. Lass mich dich einfach etwas verwöhnen," antwortete der Beta und küsste ihn zärtlich.
   
Fynn krallte sich an seinen Gefährten und sagte schließlich etwas, was ihm einfach so heraus rutschte, seinen Mate aber unglaublich glücklich machte. "Ich liebe dich, Nik...!"
   
"Ich liebe dich auch, Süßer. Du glaubst gar nicht, wie sehr." Der Beta zog ihn erneut an sich und küsste ihn. Dann gingen sie zurück zu ihren Freunden.
   
Fynn betrachtete zufrieden die Gruppe, die nun mit ihm aus Zehn Personen bestand. Er hätte nie gedacht, dass er sich irgendwann einmal so wohl fühlen könnte.

Er ließ seinen Blick über seine Freunde gleiten und blieb an dem Mann hängen, der nun für den Rest seines Lebens an seiner Seite sein würde.

Niklas' Mutter hatte seinem Vater tatsächlich ein kleines, aber hübsches Haus besorgen können, das nur Minimal teurer war, als ihre alte Mietswohnung. Es hatte vier Zimmer, eine kleine Küche und ein großes Bad. Ja, der Omega konnte tatsächlich behaupten, dass er zum ersten mal in seinem Leben wirklich glücklich war.
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Noah hatte den ganzen Tag über das Gefühl beobachtet zu werden. Unauffällig sah er sich zum wiederholten male um, konnte aber wieder einmal nichts ungewöhnliches fest stellen.

Nun machten sie sich bereit, um aufzubrechen und nach Hause zu fahren, da wurde er auf eine Bewegung in seinem Augenwinkel aufmerksam. Er drehte den Kopf und was er sah, verschlug ihm die Sprache.
   
"Dad?" keuchte er überrascht und starrte den Mann mit den grünen Augen verwirrt an. Er wollte sich gerade in Bewegung setzen, da hielt ihn Maddy auf.
    
"Was hast du, Hase? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen!" Die Katze sah ihren blass gewordenen Freund neugierig an.
   
Noah sah sie nur kurz an und dann gleich wieder zurück zu der Stelle, wo er den Mann gesehen hatte, der wie sein Vater aussah, doch dieser war verschwunden. Enttäuscht schüttelte er den Kopf. Sollte er sich geirrt haben? Suchend überflog er die Passanten in seiner Umgebung, doch der Mann blieb verschwunden.
    
Nachdenklich nahm er seine Taschen und machte sich an der Seite seines Gefährten auf den Rückweg zu Lloyd's Auto. Er musste unbedingt seine Ziehmutter darauf ansprechen.
   
Kurz darauf hatte er die Begegnung mit dieser Person für den Augenblick auch schon wieder vergessen.
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Wer war der Mann, der Noah's Vater so ähnlich sieht? Lebt sein Vater vielleicht doch noch und möchte ihn zurück haben?

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