39🐺

Am nächsten Morgen erwachte Noah und stellte missmutig fest, dass er alleine im Bett lag. Vorsichtig drehte er sich auf den Rücken und atmete erleichtert auf. Die Schmerzen in seinem Hintern waren auf ein Minimum geschrumpft. Sein Leopard hatte bei der Heilung in der Nacht ganze Arbeit geleistet. 

„Danke, Cian“, bedankte er sich artig und streckte sich gerade, als die Tür aufging. Callen kam mit einem vollen Tablett ins Zimmer und stellte dieses auf dem Nachttisch ab. Er betrachtete seinen Gefährten, der sich verführerisch in seinem Bett räkelte und ihn aus halb geschlossenen Augen ansah. Der Alpha konnte nicht widerstehen und beugte sich zu dem Kleineren hinunter, welcher ihn an seinem Shirt schnappte und mit einem leisen Lachen auf sich zog. 

„Ich habe dich vermisst“, flüsterte Noah und begann kleine Küsse auf dem Gesicht des Wolfes zu verteilen.

Callen grinste belustigt. „Ich war doch gar nicht so lange weg.“

„Aber ich bin aufgewacht und du warst nicht da.“ Noah schob schmollend die Unterlippe vor und sein Gefährte konnte nicht widerstehen und saugte sanft daran, was die Katze erregt stöhnen ließ.

Callen löste sich von dem Kleineren und starrte ihm in die vor Leidenschaft glänzenden Augen. „Ich habe Frühstück gemacht.“

„Ich habe keinen Hung...“, begann Noah, doch ein Bauchgrummeln unterbrach ihn. 

Der Wolf fing an zu lachen und setzte sich an die Bettkante. „Soso, du hast also keinen Hunger?“

Die Katze errötete und setzte sich langsam auf. „Na ja, vielleicht doch ein bisschen“, meinte er kleinlaut und wieder ertönte ein Knurren. „Ach verdammt, ich gebe es zu. Ich habe großen Hunger. Auf dich!“ Damit kletterte er auf Callens Schoß und küsste ihn erneut, bis sein Magen noch einmal ein Grummeln von sich gab. 

„Ich gebe es auf“, fluchte die Katze und strich sich resigniert über das Gesicht. „Dann eben anders. Erst was essen, dann wird geschmust!“ Mit einem Nicken angelte er sich ein Sandwich vom Tablett und biss hinein. 

Während Noah mehr oder weniger mit sich selbst sprach, hörte Callen ihm belustigt zu. Sein Gefährte war eben doch nur ein niedlicher, kleiner Schmusekater, der auch mal die Krallen zeigen konnte, wie er wenig später am eigenen Leib feststellen durfte. 

*****

Maddy packte am Nachmittag aufgeregt ihre Tasche. Heute würde sie bei ihrem Mate schlafen, den sie bereits ungemein vermisste. Niemals hätte sie gedacht, dass dieses Gefühl so sein könnte. Es war, als würde ihr ein Stück von sich selbst fehlen, wenn sie nicht bei ihm war. 

Zum Glück hatte sich herausgestellt, dass Lloyd eigentlich doch ganz in Ordnung war. Keine Ahnung, was sie getan hätte, wenn er Katzen hassen würde. Aber Gott sei Dank hatte er an ihr einen regelrechten Narren gefressen. 

Mit einem letzten Blick überflog sie ihre Sachen, dann nickte sie zufrieden. Sie hatte alles eingepackt, was sie für eine Nacht brauchen würde. Sie sah auf ihre Armbanduhr und stellte fest, dass Lloyd eigentlich jeden Augenblick da sein sollte. Der Wolf wollte sie abholen und mit zu sich nach Hause nehmen, da klingelte es bereits an der Tür. 

Maddy schnappte sich fröhlich ihre Tasche und stürmte die Stufen zum Erdgeschoss hinunter. Im Flur ließ sie ihr Gepäckstück fallen, riss die Haustür auf und sprang dem überraschten Lloyd direkt in die Arme. Die Hände in seinen Haaren vergraben, überfiel sie sein Gesicht mit vielen Küsschen.

„Ich habe dich so vermisst“, hauchte sie, bevor sie seine Lippen eroberte.

Der Alpha grinste erfreut in den Kuss, denn mit solch einer Begrüßung hätte er jetzt wirklich nicht gerechnet. Sein Mädchen hatte ihre wundervollen, langen Beine um seine Mitte geschlungen und küsste ihn gerade ziemlich wild. 

Ohne zu zögern, erwiderte er den Kuss und schob seine Zunge in ihren Mund. Voller Genuss erkundete er ihre Mundhöhle und umschmeichelte ihre samtene Zunge. Erst akuter Luftmangel ließ sie auseinanderfahren. Schwer atmend sahen sie sich an und Lloyd grinste belustigt.

„Wow, das nenne ich mal eine Begrüßung. Da hat mich wohl jemand wirklich sehr vermisst“, lachte er und sah dabei zu, wie sein Mädchen beschämt errötete. „Aber das gefällt mir. Das darfst du gerne öfter machen“, hauchte er ihr schließlich ins Ohr, bevor er sanft hineinbiss. 

Maddy kicherte und drückte ihm einen letzten, kurzen Kuss auf den Mund, bevor sie ihre Beine von ihm löste und sie wieder auf dem Boden abstellte. 

Der Alpha hielt sie noch einen Augenblick an ihren Hüften fest und blickte ihr in die schönen grün-braunen Augen. „Bist du bereit für die Nacht unseres Lebens?“ 

Seine kleine Wildkatze lachte und nickte zustimmend. „Oh ja. Ich bin so was von bereit“, bestätigte sie.

„Perfekt, dann mal los“, forderte er sie auf und Maddy bückte sich nach ihrer Tasche, die Lloyd ihr sofort abnahm. Sein Mädchen schloss noch ab und folgte ihm schließlich zu seinem Auto.

„Woah. Das ist dein Auto? Wie reich bist du eigentlich?“ Maddy staunte nicht schlecht, als sie in den schwarzen-grünen Ford Mustang stieg. 

Lloyd grinste nur und zuckte mit den Schultern, bevor auch er einstieg. Er startete den Motor und fuhr schweigend los. Auf dem Weg zu seinem Zuhause unterhielten sie sich über belanglose Dinge. Maddy erzählte davon, dass sie nur hier war, weil sie Noah, ihren besten Freund, so sehr vermisst hatte. Lloyd gab zu, dass er dies das Beste hielt, was ihnen passieren konnte. Zwanzig Minuten später kamen sie an einer prächtigen Villa an und Lloyd fuhr direkt in die große Garage, wo sie ausstiegen. 

Maddy kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nicht nur, dass die Villa riesig und das Grundstück endlos war! Nein, in der Garage standen ganze zehn luxuriöse Autos und zwei Motorräder. 

Die Katze lief sofort zu der schwarz-grünen Maschine, eine Kawasaki Z800. „Ist das deine?“ Liebevoll strich sie mit dem Finger über den Tank. 

Lloyd, der ihr gefolgt war, nickte. „Ja, das ist mein Baby. Ich liebe sie über alles.“ 

„Das glaube ich dir. Sie ist wunderschön. Und diese Farben. Meine Lieblingsfarben.“ Maddy sah ihn mit leuchtenden Augen an. „Werden wir mal zusammen damit fahren?“ 

„Wenn du das möchtest.“ Lloyd lächelte. Sein Mädchen schien ganz begeistert, was sie in seinen Augen nur noch perfekter machte, denn viele Mädchen mochten keine Motorräder. 

„Komm“, sagte er und hielt ihr die Hand hin. Ihre Tasche hatte er bereits geschultert. „Ich zeige dir mein Zimmer.“ Maddy nahm seine Hand und ließ sich mit in die Villa ziehen. Mit großen Augen betrachtete sie die prunkvolle Eingangshalle. Eine große, breite Treppe führte ins Obergeschoss. Auf diese lief Lloyd direkt zu und stieg die Stufen hinauf. 

„Ähm, ihr seid anscheinend wirklich sehr reich.“ Maddy wurde langsamer, bis sie schließlich mitten auf der Treppe stehen blieb. Unsicher blickte sie sich um.

„Ist das ein Problem für dich?“ Lloyd war ebenfalls stehen geblieben und sah von oben auf die betrübt wirkende junge Frau hinunter.

„Versteh mich nicht falsch, Lloyd. Aber ich komme eher aus ärmlichen Verhältnissen. Was werden deine Eltern sagen, wenn sie das erfahren? Ich meine ... ach, ich weiß auch nicht“, hilflos brach Maddy ab. Sie konnte spüren, wie Tränen in ihren Augen aufstiegen.

Lloyd spürte die Unsicherheit, die seine Gefährtin befallen hatte. Er setzte ihre Tasche ab und kam die beiden Stufen, die er über ihr stand, wieder hinunter. „Du denkst, sie könnten dich nicht akzeptieren, weil du arm bist?“ 

Die Rothaarige nickte. Eine erste Träne löste sich aus ihren Wimpern und lief ihr über die Wange. 

„Ach, Süße. Wir haben reichlich Geld, da brauchen wir nicht noch mehr. Lerne erst einmal meine Eltern kennen. Ich bin mir sicher, du wirst sie mögen. Meine Mom freut sich schon darauf, dich zu treffen. Sie sind erleichtert, dass ihr Sohn endlich seine Mate gefunden hat.“ Lloyd wischte ihr mit dem Daumen die Tränen aus den Augenwinkeln und gab ihr einen Kuss auf die Nase. 

„Es ist ja nicht nur euer Reichtum, was mich verunsichert. Da ist noch die Tatsache, dass du ein Wolf bist und ich ...“, seufzend brach sie ab.

„Und du eine Katze?“, beendete der junge Alpha ihren Satz, Schulter zuckend. „Ja und? Das wissen sie bereits und da sie mit Callens Eltern gut befreundet sind, wissen sie auch, wie glücklich deren Sohn mit seinem kleinen Leoparden ist. Meine Eltern sind ziemlich offen für so was.“ 

„Aber du hast Noah am Anfang gehasst!“

„Nicht wirklich gehasst. Er hat mir nur ziemlich gestunken. Kommt an unsere Schule, wirkt wie ein Omega und ist selbstbewusst wie ein Beta. Dann stellte sich heraus, dass er eine Katze ist und mich auch noch besiegt hat. Mein Stolz hat darunter ganz schön gelitten. Ich war für ein paar Tage dem Gespött der ganzen Schule ausgesetzt und das hat mich ziemlich angepisst. Zudem schien er Callen ziemlich glücklich zu machen. Sie waren Mates, die sich gefunden hatten und ich war Eifersüchtig, denn ich hatte meine immer noch nicht gefunden. Bis jetzt“, erklärte der Wolf und küsste sie noch einmal.
„Zerbricht dir nicht dein hübsches Köpfchen. Meine Eltern freuen sich mit mir, dass ich endlich meine zweite Hälfte gefunden habe. Ihnen ist es egal, ob du eine Katze, ein Hund oder eine Maus bist. Hauptsache, ich bin glücklich!“ 

Maddy hatte staunend zugehört und war sich nun sicher. Mit diesem jungen Mann hatte sie den Jackpot gezogen. „Aber mein Essen bezahle ich weiterhin selbst“, beharrte sie und nickte bekräftigend. 

Lloyd unterdrückte ein Lachen. „Das, meine Süße, werden wir erst noch sehen! Jetzt komm, ich zeige dir mein Zimmer.“ Damit nahm er ihre Tasche und führte sie weiter die Treppen hinauf. 

Maddy folgte ihrem Gefährten, der sich tatsächlich die Mühe gemacht hatte, ihr alles zu erklären und ihr dadurch auch die Angst vor dem ersten Zusammentreffen mit seinen Eltern nahm. 

Schließlich traten sie durch eine dunkle Tür und standen in einem großen Schlafzimmer. Die Wände waren in einem dunklen Anthrazit gestrichen. Dazu gab es weiße Möbel und einen schwarz gefliesten Boden. Ein flauschig weißer Teppich lag in der Mitte des Zimmers vor dem Bett. Die Vorhänge waren hellgrau und das Bett mit schwarzer Satinbettwäsche bezogen. Rechts und links neben dem übergroßen Bett standen jeweils weißer ein Nachttisch. Obwohl die Farben des Zimmers recht dunkel gehalten wurden, wirkte es nicht drückend. Dies war der breiten Fensterfront zu danken, die zu einem großen Balkon hinausführte. 

Während Maddy durch das Zimmer lief und es begutachtete, legte Lloyd ihre Tasche auf einem grauen Ohrensessel ab, der ebenfalls im Zimmer stand. Sein Mädchen stand mittlerweile vor dem Fenster und blickte hinaus. Lloyd trat hinter sie und schlang seine Arme um ihre Mitte. „Gefällt dir mein Zimmer?“ 

Maddy drehte sich zu ihm um und warf einen Blick auf das Bett. „Ja, es ist wirklich schön. Vor allen Dingen deine Spielwiese dort“, sagte sie mit einem Kichern. 

Lloyd drehte sich zu seinem Bett um und grinste. „Du darfst dich geehrt fühlen“, begann er. „Du bist das erste Mädchen, das darin schlafen darf.“ 

Die Katze sah ihn aus großen Augen an. „Wie meinst du das?“ 

„Das sag ich dir. Du bist das erste Mädchen, das mein kleines Reich hier sehen darf. Außerdem wirst du das einzige Mädchen sein, das es jemals zu Gesicht bekommen wird“, erklärte er mit ernstem Gesichtsausdruck. 

Maddy starrte ihn sprachlos an. „Warum?“ 

„Ich habe immer auf die Richtige gewartet und nun bist du hier“, flüsterte er und zog sie näher an seinen Körper. Dann begann er, sie zärtlich zu küssen. 

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Mir graut es vor dem nächsten Kapitel. 😨
Hetero-Sex... Ich weiß nicht, ob ich das schaffe! 😂
Drückt mir die Daumen. 🤞

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