37🐺

Noah erwachte noch vor Callen und betrachtete voller Entzücken den jungen Mann neben sich. Er hatte wirklich ein Prachtexemplar von einem Kerl als Gefährten und konnte sich gar nicht genug an ihm sattsehen. Noah hatte sich total in ihn verliebt, gestand er sich mit einem Schmunzeln ein. Während er seinen Mate so betrachtete, schlug dieser plötzlich die Augen auf und drehte den Kopf ihm zu. 
    
„Guten Morgen, Kleiner“, sagte er mit einer unglaublichen Morgenstimme, die Noah einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte.
     
„Du meinst wohl eher, guten Abend!“ Kichernd kletterte Noah über Callen und setzte sich auf dessen Bauch. Seine Hände platzierte er auf der breiten Brust des Wolfes und fing an, diese unbewusst zu streicheln. Gelegentlich streiften seine Finger Callens Brustwarzen, die sich sogleich fordernd aufrichteten. 
    
Callens Hände hingegen glitten sofort zu Noahs knackigen Hintern, wo er sich leicht festkrallte. Von unten betrachtete er seinen braunhaarigen Gefährten durch halb geschlossene Lider. Ein leichtes Lächeln umspielte dabei seine Lippen, als er daran dachte, wie Noah ihn begrüßt hatte. Dieser verrückte Leopard war dabei tatsächlich aus dem zweiten Stockwerk der Schule direkt in seine Arme gesprungen. Die Katze war einfach unglaublich und dazu auch noch absolut niedlich. Wie er da so auf ihm saß und ihn von oben herab mit diesen intensiv grünen Augen betrachtete, war die Liebe, die sein kleiner Gefährte für ihn empfand, deutlich sichtbar. 
    
Schweigend sahen sie sich an, bis Noah an sich hinunterblickte und das Gesicht verzog. „Iiihhh, wir sind wohl eingeschlafen, ohne uns sauberzumachen.“ 
    
Callen blickte nun ebenfalls auf ihre Bäuche, dann fing er an, zu grinsen. Dort klebte, bereits angetrocknet, Noahs Sperma. 
    
„Ich muss duschen“, murrte die Katze und machte Anstalten aufzustehen, wurde aber vom Alpha zurückgehalten. 
    
„Zuerst bekomme ich einen guten Morgenkuss“, sagte Callen und zog seinen Gefährten zu sich hinunter. 
    
Noah lachte. „Du meinst wohl einen guten Abendkuss!“ Im nächsten Moment spürte er Callens Lippen auf seinen und reagierte auf dessen Bitte um Einlass, indem er sofort seinen Mund öffnete. Während ihre Zungen sich zärtlich umspielten, erkundete Callen seine Mundhöhle und Noah stöhnte leise in den Kuss. 

Obwohl der Alpha der Dominante von ihnen beiden war, drängte er Noah zu nichts. Die Katze kam ihm noch etwas näher und lag bereits wieder komplett mit seinem Körper auf seinem Mate. Seine Hände in Callens Haaren vergraben, gab er sich der Zärtlichkeit seines Gefährten hin. Ihr Kuss blieb dabei sanft und zurückhaltend, war aber dennoch unglaublich intensiv. 

Erst als Noah die Luft knapp wurde, löste er seine Lippen von Callen, der ihn verträumt ansah und sich den Speichel von den Lippen leckte.
    
„Manchmal glaube ich, in dir ist eine Katze verloren gegangen“, flüsterte Noah und grinste frech. 
    
„Ich beweise dir gleich, dass ich mit Sicherheit keine Katze bin“, knurrte Callen gespielt böse und warf einen erschreckt auf quiekenden Noah zur Seite, nur um sich sogleich über ihn zu schieben. Dann fing er an, die protestierende Katze zu kitzeln. Es dauerte nicht lange, da bettelte Noah bereits um Gnade, die der Wolf ihm gnädigerweise gewährte. Aber nicht ohne Noah noch ein Zeichen aufzudrücken. Callen liebkoste den Hals seines Gefährten zuerst mit kleinen Küssen, nur um es anschließend mit einem Knutschfleck zu beenden. Als er seine Lippen vom Hals seines Mate entfernte, gab dieser ein kleines Keuchen von sich. Voller Stolz betrachtete er den lilafarbenen Fleck auf der zarten Haut, ehe er den Blick hob und dem Leoparden in die wissenden Augen sah.
    
„Es soll wohl jeder sehen, dass ich zu dir gehöre, hmm?“ Noah wuschelte ihm grinsend durch die Haare. „Dann will ich aber auch“, flüsterte er schließlich und bemerkte überrascht, dass Callen ihm sofort seinen Hals hinhielt. 

Mit einem zufriedenen Kichern saugte er sich fest. Kurz darauf löste er sich wieder von ihm. Fasziniert betrachtete er den kleinen Fleck an dessen Hals. „Meins!“, sagte er besitzergreifend, dann hob er den Blick. 
    
„Deins“, bestätigte Callen. „Genau so, wie du mir gehörst!“ 
    
Der Leopard nickte bestätigend. „So und jetzt runter von mir, du böser Wolf. Ich will endlich duschen gehen. Außerdem habe ich Hunger.“ Damit begann er den Riesen von sich zu schieben, was bei dessen Größe gar nicht so einfach war, denn Callen wollte ihn noch nicht loslassen. Der Zufall kam ihm zu Hilfe in Form von Maddy, die sie rief. 
    
„Noah, Callen! Wir bestellen heute Chinesisch. Wollt ihr auch was?“ Maddys Stimme kam direkt von der anderen Seite der Tür. 
    
Der Leopard kämpfte sich endlich unter dem Riesen hervor und setzte sich an die Bettkante. „Ja, gerne. Wir müssen nur schauen, auf was wir Lust haben. Könnt ihr noch fünfzehn Minuten warten?“ Als sich von hinten lange Arme um ihn schlangen und Callen sich hinter ihn setzte, verbesserte er sich noch einmal. „Mach eine halbe Stunde daraus. Wir müssen noch duschen.“ 
    
„Geht klar, Hase. Aber sieh zu, dass Callen schnell zum Abschluss kommt. Ich habe nämlich Hunger“, lachte Maddy und entfernte sich wieder. 
    
Noah versuchte aufzustehen, was der große Wolf, der sich um ihn gewickelt hatte, allerdings verhinderte. 
    
„Cal, lass mich los. Ich möchte mich endlich waschen. Das fängt an zu jucken“, nörgelte der Leopard und versuchte dessen Arme von sich zu schieben. 
    
„In Ordnung, aber du hast deine Freundin gehört. Wir sollen uns mit dem Sex beeilen.“ Callens tiefe Stimme jagte Noah einen angenehmen Schauer über den Rücken.  
    
„Pfft. Es gibt jetzt keinen Sex. Es wird nur geduscht, dann etwas gegessen. Außerdem müssen wir noch das Bett frisch beziehen. Danach sehen wir uns einen schönen Film an und dann können wir den Sex in Erwägung ziehen“, erklärte Noah bestimmend. 

Noah hätte sich eigentlich denken können, dass es ganz anders kommen würde, als er geplant hatte.

*****

Eine gute dreiviertel Stunde später tauchten Noah und Callen endlich im Wohnzimmer auf, wo Maddy und Diane vor dem Fernseher saßen und ihre bestellten Nudeln verspeisten. 
    
„Ah, da seid ihr beiden ja endlich. Wir haben uns schon mal was bestellt. War ja klar, dass ihr länger brauchen würdet, so wie ihr gestöhnt habt.“ Madeleine nahm absolut kein Blatt vor den Mund und lachte Noah jetzt auch noch mit einem Augenzwinkern frech an. 
    
Noah hörte seine Mutter kichern, während sie weiterhin zum Fernseher sah. Mit einem bösen Funkeln in den Augen drehte er sich zu seinem Gefährten um, der ihn schulterzuckend angrinste. 

Mit einem leise gefauchten ‚Das ist deine Schuld!‘, boxte er Callen gegen die ausgeprägten Bauchmuskeln, was bei diesem Riesen nur leider nichts brachte, außer dass er daraufhin anfing, laut zu lachen. 
    
„Verdammt, Cal. Ich habe dir gesagt, dass ich Hunger habe!“ Enttäuscht drehte er sich zu Maddy um, die ihn mit einem belustigten Funkeln in den Augen beobachtete.
    
„Keine Sorge, Hase. Da ich deinen Geschmack kenne, habe ich dir deine gebratenen Nudeln mit Ente bestellt. Und für dich Callen habe ich Schweinefleisch süßsauer mit Reis. Ich hoffe, das ist okay so. Steht beides in der Küche.“ Nachdem Maddy dies erklärt hatte, drehte sie sich wieder zum Fernseher um und konzentrierte sich auf den Film, der gerade lief. 
    
„Ich esse eigentlich alles. Danke, Maddy“, antwortete der Wolfswandler und steuerte grinsend die Küche an. Noah folgte ihm mit einem Seufzen. In der Küche angekommen, setzten sie sich an den Tisch, füllten ihre Teller und begannen zu essen. 
    
„Verdammt, Cal. Das war peinlich“, begann Noah und hörte Callen leise lachen. Unter dem Tisch trat er nach dem Riesen neben sich und sah zufrieden, wie dieser zusammen zuckte. „Das ist nicht zum Lachen!“, fauchte er mit blitzenden Augen und stopfte sich beleidigt eine Gabel Nudeln in den Mund. 
    
„Was kann ich denn dafür, dass du deine Lust immer so herausschreien musst? Wobei ich das wirklich absolut heiß finde und an dir so sehr liebe“, widersprach Callen und grinste weiterhin vor sich hin, während auch er sich eine gefüllte Gabel in den Mund schob und anfing zu kauen. 
    
„Das ist doch deine Schuld! Würdest du deine Hände bei dir lassen, wie ich das eigentlich wollte, hätte ich auch nicht vor Lust so geschrien.“ Noah war immer leiser geworden. Nun spürte er, wie seine Wangen anfingen zu glühen. 
    
„Ach, Kleiner. Mach dich nicht verrückt. Deine Mum scheint das nicht gestört zu haben, sonst hätte sie bestimmt etwas gesagt, aber das hat sie nicht. Wenn ich das richtig gesehen habe, hat sie sogar gelacht“, versuchte Callen seinen Mate zu beruhigen. 
    
„Das ist umso schlimmer“, brummte Noah beleidigt. 
    
„Schmecken deine Nudeln?“ Um seinen Gefährten von diesem Thema abzulenken, blickte der Wolf Noah fragend an und sah ihn nicken. Zufrieden mit sich selbst, beugte er sich vor und öffnete den Mund.
    
Noah sah Callens offenen Mund und schob ihm eine volle Gabel hinein. Während dieser genüsslich kaute, öffnete er selbst ebenfalls den Mund und deutete mit seinem Finger auf den Teller seines Gefährten. Der Alpha zögerte nicht und fütterte ihn mit Reis und Fleisch. „Hmm, lecker“, schmatzte Noah begeistert. „Gib mir deins. Ich will tauschen!“ Schon schob er Callen seinen Teller hin. 
    
Der Alpha lachte nur und tauschte das Essen ohne Probleme. „Du bist ziemlich frech, Kleiner!“ 
    
„Na und? Du liebst mich trotzdem“, gab Noah überzeugt zurück, während er genüsslich seinen Reis vertilgte.
    
„Stimmt“, gab der Alpha unumwunden zu. 
    
Während sie aßen, unterhielten sie sich noch ein wenig, bis Noah auf ein Thema kam, das ihm schon eine ganze Weile auf der Zunge brannte. „War dein Training hart?“ 
     
Callen schob seinen leeren Teller von sich, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. „War es“, begann er. „Sehr hart sogar. Dazu kam dieser verdammte Trennungsschmerz.“ 
     
„Für mich auch.“ Noah schob ebenfalls seinen Teller zur Seite, nur dass er sich nach vorne beugte und sein Kinn mit seinen Händen abstützte, während er Callen betrachtete. „Aber wenn es für mich schon so schlimm war, wie war es dann für dich als Alpha?“
    
Callen zuckte die Schultern. „Es ist vorbei.“ 
    
Noah beobachtete seinen Mate eindringlich, dann stand er auf und kam auf ihn zu. Er schwang ein Bein über Callens Beine und setzte sich mit dem Gesicht zu ihm auf dessen Schenkel. Callen nahm die Arme auseinander und legte ihm die Hände auf die Hüften. 

Noah war mit dieser Antwort nicht zufrieden, denn er konnte spüren, dass Callen irgendetwas beschäftigte. Sanft legte er ihm seine Handflächen auf die Wangen und küsste ihn. 
    
„Was beschäftigt dich?“ Noah ließ nicht locker. „Sag es mir!“ 
    
Callen wollte ihn von sich schieben, denn er hatte nicht vor, darüber zu reden. Aber diese sture kleine Katze ließ sich einfach nicht abwimmeln und klammerte sich einfach an ihm fest. Mit einem frustrierten Seufzen gab er auf. 
    
„Weißt du? Am vorletzten Tag dachte ich wirklich, es wäre überstanden. Wir lagen im Bett und waren bereits eingeschlafen, dann fing ich an zu träumen.“ Callen brach ab und merkte gar nicht, wie seine Finger sich tiefer in Noahs Hüfte bohrten. „Ich träumte von dir, dass ich mit dir schlafe.“ Wieder unterbrach er sich. „Als ich aufwachte, war ich so erregt, dass Seki hervorbrach und mich komplett unterdrückte. Er verwandelte sich und sprang einfach durch das Fenster. Dann machte er sich auf den Rückweg zu dir. Er hatte nur einen Gedanken im Sinn. Er wollte dich dominieren und hart rannehmen.“ 
    
Callens Blick sah durch Noah hindurch, als er sich daran zurückerinnerte. „Er hätte dich wieder verletzt, wenn ich ihn nicht daran gehindert hätte, indem ich ihn dominierte. Aber Kleiner, es war so schwer! Ich war nach diesen Tagen so erschöpft und musste noch gegen meinen Wolf ankämpfen, der unbedingt zu dir wollte. Dazu hatte ich selbst ebenfalls diese Sehnsucht nach dir und diese Schmerzen in der Brust. Versteh mich nicht falsch, er liebt dich. Aber zu diesem Zeitpunkt war er reiner Instinkt. Also habe ich ihn unterdrückt und gezwungen, sich mir unterzuordnen, was mir letztlich auch gelang.“ 
    
„Ist das nicht das, was ihr wolltet?“ Noah löste vorsichtig Callens Hände von seiner Hüfte und verschränkte sie mit seinen. 
    
„Eigentlich schon. Aber mein Wolf ist unheimlich stolz und obwohl man ihn in meinen Augen sieht, hat er sich in mir zurückgezogen.“ Callen wirkte unsicher und traurig. 
    
Noah kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe. „Kannst du ihm auch die Führung überlassen? Ich meine, sodass er für sich entscheiden kann?“ Callen neigte den Kopf, was Noah als ein ‚Ja‘ deutete. „Okay. Mal angenommen, du lockerst beim Sex mit uns die Zügel, so dass er mehr oder weniger übernehmen kann. Würde er mich wieder verletzen oder könntest du jederzeit eingreifen?“ 
    
Der Alpha sah ihn erstaunt an. „Worauf willst du hinaus?“ 
    
„Sag schon. Hättest du ihn trotz allem unter Kontrolle?“ 
    
„Ja“, antwortete Callen selbstsicher. 
    
„Gut. Dann komm mit.“ Noah stieg von den Schenkeln seines Mate und zog ihn vom Stuhl. Dann gingen sie zur Tür. „Mum?“, rief er. 
    
„Ja, mein Schatz?“ 
    
„Ich schlafe heute bei Callen, wir sehen uns dann morgen!“ 
    
„Viel Spaß und schlaft gut“, antwortete sie.
    
„Aber passt auf, dass ihr nicht wieder so laut werdet!“ Maddy hatte sich diesen Kommentar nicht verkneifen können und beide Frauen lachten lauthals, während Noah errötete und einen grinsenden Callen hinter sich die Haustür hinauszog. 

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Was hat Noah vor?
Und was ist mit Seki? Werden er und Callen sich wieder vertragen?

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