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Als Noah am Nachmittag endlich nach Hause kam, wurde er von seinem Gefährten begleitet. Er wollte Callen seiner Ziehmutter vorstellen, denn dieser würde in der nächsten Zeit ganz sicher öfter bei ihm auftauchen. Zum Glück wusste Diane, dass er schwul war, denn sonst käme er sicherlich in ziemliche Erklärungsnot. 
    
Zu Hause angekommen öffnete er umständlich die Tür, da Callen ihn durchweg umarmte. Man meinte fast, der Alpha wäre hier die Katze, so verschmust wie dieser war. Er war total anhänglich und konnte kaum seine Finger von ihm lassen. 

Erst nach dem dritten Mal Sex hatte er ihn davon überzeugen können, die Schwimmhalle wieder zu verlassen und nach Hause zu gehen. Dieser Riese begrabschte ihn auf dem Weg nach Hause in einer Tour, was ihm so langsam aber sicher anfing, auf die Nerven zu gehen. 

Da Callen in seiner ungezügelten Leidenschaft Noahs Shirt zerrissen hatte, trug dieser nun ein T-Shirt von dem Riesen, in dem er fast versank und welches sie in dessen Spind in der Schwimmhalle fanden.
    
„Bin wieder zu Hause“, rief er, während sie sich im Flur ihre Schuhe auszogen. Er hatte sich kaum aufgerichtet, da klebten Callens Lippen erneut an seinem Nacken, wie bereits gefühlte tausend andere Male zuvor. Er spürte das kräftige Saugen an dieser empfindlichen Stelle und wusste, dass ein weiterer Knutschfleck seine Haut zierte. 

Augen verdrehend, schob er den Alpha von sich. „Seki, aus! Beherrsche dich endlich mal“, schimpfte er mit dem Wolf, der sich erneut in den Augen seines Gefährten zeigte. Sofort wechselte die Farbe der Augen von Bernstein zu Sturm grau. 
    
„Tut mir leid“, hauchte Callen und zog ihn gleichzeitig in seine Arme. Er und sein Wolf hatten das dringende Bedürfnis, mit ihrem Mate zu kuscheln. Obwohl es Callen bewusst war, dass er Noah damit auf die Nerven gehen musste, konnte er sich einfach nicht zurückhalten. 
    
„Schon gut“, seufzte der Kleine. „In meinem Zimmer können wir schmusen, soviel du möchtest. Aber bitte, halte dich vor Diane etwas zurück. Sie hat noch weniger Ahnung vom Wandler-Dasein als ich. Sie weiß zwar, dass ich ein Wandler bin und mich in eine Katze verwandeln kann, aber das war es auch schon“, versuchte er zu erklären, bemerkte dann aber, dass der Alpha ihm nicht zuhörte. 

Dieser war nämlich damit beschäftigt, an seinem Hals zu knabbern. „Na, das kann ja heiter werden“, grummelte Noah vor sich hin und zog seinen Gefährten mit sich in die Küche, wo Diane das Abendessen für später vorbereitete. 
    
„Hallo, Schatz. Wie war die Schule?“, fragte sie und sah von dem Gemüse hoch, welches sie gerade schälte. „Oh, wer ist denn dieser hübsche junge Mann?“ Überrascht betrachtete sie den Riesen, der ihrem Sohn auf dem Rücken klebte und ihn von hinten fest umarmte. 
     
„Darf ich vorstellen? Das ist Callen, das lebende Kaugummi. Irgendwie werde ich ihn einfach nicht los. Er hängt an mir, wie eine Klette“, fauchte Noah nach hinten und versuchte gleichzeitig, die Hände, die sich unter das zu große Shirt geschoben hatten, von seinem Körper zu bekommen. 

„Verdammt, Cal. Lass das endlich. Kannst du dich nicht mal für ein paar Minuten zusammenreißen?“ Wütend drehte sich die Katze in den muskulösen Armen um und schob den Größeren von sich. Beide Hände lagen dabei auf dessen Brust und Noah stemmte sich dagegen. 

Mit einem listigen Grinsen trat Callen schnell einen Schritt zurück, was den Kleineren zum Stolpern brachte und ihn gleich wieder in die Arme des Alphas beförderte. Frustriert fauchte Noah erneut, bis Diane etwas sagte, was ihn überrascht aufhorchen ließ.
    
„Wie ich sehe, hast du deinen Mate gefunden!“ Dianes Mundwinkel umspielte ein sanftes Lächeln.
    
Geschockt sah Noah seine Ziehmutter an. Auch Callen blickte zu der blonden Frau, die am Tisch saß und weiterhin ihr Gemüse putzte. 
    
„Was? Woher weißt du das?“ Noah spürte, wie er näher an Callens breite Brust gezogen wurde und ließ es zu. Denn würde ihn der Alpha nicht stützen, hätten seine Beine unter ihm nachgegeben und er wäre unschön auf dem Boden gelandet. 
   
„Ach, Schätzchen. Man sieht eine frische Markierung an deinem Hals. Außerdem bekam dein Vater diese Anhänglichkeit auch ein paar mal, nämlich immer dann, wenn sie sich länger nicht sehen konnten. Deine Mutter klagte dann immer über Herzschmerz während ihrer Trennphase“, begann Diane. 

„Dadurch, dass dein Vater beruflich bedingt immer wieder mal für ein paar Tage auf Geschäftsreise war, kam es ziemlich oft vor. Das scheint so eine Art Hitze bei den männlichen Wandlern zu sein“, erklärte sie weiter und Noah hörte staunend zu.
    
„Wie meinst du das bei den männlichen Wandlern? Ich bin auch männlich. Ich spüre zwar den Herzschmerz, aber nicht diese Anhänglichkeit.“ Noah war verwirrt. 
    
„Nun ja, das mag daran liegen, dass du in dieser Beziehung den weiblichen Part darstellst. Du bist doch der, welcher unten liegt? Hihihi, natürlich bist du derjenige“, beantwortete Diane ihre eigene Frage selbst und musste, nach einem weiteren Blick auf den Riesen hinter Noah, schmunzeln.
    
Noah gab einen Laut von sich, der sich anhörte, wie das Spucken eines kleinen Kätzchens. Er schob beleidigt seine Unterlippe vor, da hörte er den Alpha hinter sich unterdrückt lachen. 
    
„Schatz, mach dir nichts draus. Mir war von Anfang an klar, dass du Bottom bist“, versuchte sie ihn zu beruhigen und machte es stattdessen nur schlimmer. 
    
„Waaas? Aber warum denn das?“ Erneutes Lachen in seinem Nacken. Wütend stieß er seinen Ellenbogen nach hinten und traf. Zufriedenheit blitzte in seinen Augen auf, als er Callen schmerzvoll stöhnen hörte.
    
Diane hatte die beiden beobachtet und musste innerlich lachen. Obwohl Noahs Gefährte ein Riese war, hatte ihr Sohn den Kerl in seiner Hand. „Callen, sag mir doch mal, was für ein Tier in dir steckt“, sprach sie nun Noahs Mate direkt an, der bisher noch kein einziges Wort gesprochen hatte. 
    
Callen hob den Kopf, den er an den Nacken ihres Sohnes gepresst hatte, um an diesem zu schnuppern und sah die Mutter seines Gefährten an. „Ich bin ein Wolf“, antwortete er mit tiefer Stimme.
    
Diane sah ihn überrascht an. „Ein Wolf also. Und wenn ich mich nicht irre, auch noch ein Alpha.“ 
    
Jetzt blickte Noah sie überrascht an. „Woher weißt du das?“ 
    
Diane kicherte. „Das sagt mir seine Stimme, aus der diese unglaubliche Dominanz herauszuhören ist.“
    
Noah hob den Kopf und sah von unten zu Callen hoch. Dieser ließ es sich nicht nehmen, ihm einen Kuss auf die Nase zu drücken und noch näher an sich zu ziehen. „Cal, du erdrückst mich“, protestierte er und versuchte sich aus der Umklammerung zu befreien. Nach einem kurzen Gerangel gab er es schließlich mit einem frustrierten 'Tzz' wieder auf. 
    
„Und weißt du, wie lange er so an mir kleben wird?“ Noah deutete mit dem Kinn auf den Riesen hinter sich, der zärtlich an seinem Hals knabberte. 
    
„Na ja, so kurz nach der Bindung kann es durchaus etwas dauern, bis sich das wieder legt. Am besten ist es, er schläft bei dir oder du bei ihm. Denn je öfter und länger ihr beisammen seid, desto schneller geht die Kuschel-Phase wieder vorbei. Das hat zumindest deine Mum immer behauptet.“ 
    
Noah stöhnte entsetzt. Tag und Nacht würde dieser Riese wie eine Klette an ihm hängen? „Ich finde es gut“, schaltete sich sein Leopard wieder ein.
    
„Ach, da bist du ja wieder, du Verräter! Du hast mich einfach allein gelassen“, schimpfte Noah in Gedanken mit seiner Katze.
    
„Tut mir leid“, lenkte der Leopard kleinlaut ein. „Denn obwohl ich in unseren Mate vernarrt bin, ist er dennoch ein Riese, im Vergleich zu dir. Das hat mich doch ein wenig in Panik versetzt. Zudem habe ich Sekis unbändiges Verlangen gespürt. Aber wie ich sehe, hast du es schadlos überstanden, was für mich so viel bedeutet, dass er perfekt zu uns passt“, schnurrte Cian zufrieden. 
    
„Trotzdem bist du ein Verräter. Und jetzt verzieh dich“, beharrte Noah. 
    
„Bin ja schon weg“, schmollte Cian und zog sich zurück.
    
„Geht doch noch ein wenig in dein Zimmer. Ich rufe euch, wenn das Essen fertig ist.“ Diane war aufgestanden und hatte Töpfe auf den Herd gestellt. Sie winkte ihnen noch auffordernd zu, dann konzentrierte sie sich auf das Kochen.
    
Noah löste sich mühevoll aus den Armen des Alphas und zog ihn mit sich in das obere Stockwerk. In seinem Zimmer angekommen, schob ihn Callen direkt zum Bett und zog ihm gleichzeitig das zu große Shirt über den Kopf. 
    
„Callen, warte, ich benötige eine Pause. Ich fühle mich wund. Immerhin war es erst das zweite Mal, dass ich Sex hatte“, versuchte Noah einzuwenden.

Der Alpha sah ihn kurz an und nickte. „Okay, dann kuscheln und das nackt“, beharrte er und zog sich sein eigenes Shirt über den Kopf. 
    
„In Boxershorts“, versuchte Noah es noch einmal und sah dabei zu, wie Callen seine Hose samt Unterwäsche abstreifte.

„Verdammt Callen. Zieh deine Unterhose wieder an. Wenn Diane ...“, begann Noah, wurde aber dadurch unterbrochen, dass sein Mate auf ihn zukam und anfing, seine Hose zu öffnen. 

Obwohl Noah versuchte, die eifrigen Hände des Alphas von sich zu schieben, gelang es ihm nicht, ihn aufzuhalten. Schon stand er nackt inmitten eines Kleiderhaufens und wurde hochgehoben. 

Einem Reflex folgend schlang er seine Beine um Callens Mitte und klammerte sich an ihm fest. „Du bist einfach unmöglich“, flüsterte er und kuschelte sich an den großen Körper. 
    
Callen lachte leise und krabbelte mit ihm auf das Bett. Dabei hing Noah wie ein Äffchen unter Callens Bauch und kicherte belustigt. Kaum lag sein Kopf auf dem Kissen, eroberte der Alpha seinen Mund. 

Stöhnend erwiderte er den Kuss und ließ dabei seine Hände über dessen Kehrseite gleiten. Sie schmusten eine Weile miteinander, bis Noah spürte, wie Callens Härte fordernd gegen seine Schenkel drückte. 
    
„Cal, warte. Wir wollten nur kuscheln. Ich benötige etwas Zeit, um mich zu erholen.“ Noah drückte gegen die breite Brust über sich, jedoch vergeblich. 
    
„Sorry, Kleiner, aber ich kann jetzt nicht mehr zurück.“ Callen sah ihn mit Augen an, die um die Pupille herum bernsteinfarben waren und nach außen hin grau wurden. Seki kam hervor!
    
„Was? Aber ... nein warte“, begann Noah, als Callen sich zwischen seine Schenkel schob. „Verdammt. Warte, habe ich gesagt“, schrie er schon fast und packte instinktiv Callens Erektion. 

Der Alpha gab ein erregtes Knurren von sich und stieß in Noahs Hand. Sofort nahm er seine zweite Hand dazu und verstärkte seinen Griff. Dann fing er an, seinen Mate zu streicheln, während dieser weiterhin sein Becken vor und zurückbewegte. 

Das ging einige Minuten so weiter und Noah dachte schon, er bekäme gleich einen Krampf in den Händen, da stöhnte Callen endlich seinen Namen.
    
„Noah ...“, keuchte der Alpha und stieß noch ein paar mal in die Hand, die um seinen Schaft lag. Mit einem zufriedenen Stöhnen kam er schließlich auf dessen Bauch. Sofort ließ er sich auf die Seite fallen. „Danke“, nuschelte er und fiel in Sekundenschnelle in einen entspannten Schlaf.
    
„Oh, Mann“, flüsterte Noah und setzte sich auf. Nach einem kurzen Blick auf seinen verschwitzten Gefährten entschloss er sich, ins Bad zu gehen. Also stand er auf und verschwand im angrenzenden Badezimmer. 

Dort wusch er sich das Sperma vom Bauch und den Händen, machte ein Handtuch nass und ging zurück ins Schlafzimmer. Dann krabbelte er zurück auf das Bett und fing an, den völlig verschwitzten Alpha abzuwaschen. Callen regte sich dabei kein einziges Mal. 
    
„Er muss ganz schön erschöpft sein, dass er davon nichts mitbekommt“, meinte Cian und Noah stimmte ihm zu. Als er fertig war, warf er das Handtuch auf den Boden und legte sich neben seinen Gefährten. Er zog seine Decke über sie beide, kuschelte sich an ihn und schloss die Augen. 

Kurz bevor er ebenfalls einschlief, spürte er, wie Callen ihn in seine Arme zog. Lächelnd fiel auch er in einen erschöpften Schlaf. 
    
Eine halbe Stunde später klopfte Diane an die Tür und trat leise ein. Als sie die beiden Schlafenden eng umschlungen im Bett entdeckte, lächelte sie und verschwand sogleich wieder. 

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Die Idee mit Callens Anhänglichkeit durfte ich mir bei einer anderen Autorin klauen und möchte mich hiermit für ihr Einverständnis bedanken, die Idee hier einfügen zu dürfen. Sie schreibt auch eine tolle Omega-Geschichte, die ich nur empfehlen kann. Es lohnt sich wirklich, da mal rein zu schauen.  😍

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