12🐺
Callen trug Noah zielstrebig zu der Eiche auf dem Schulhof, wo er sich im Schatten des großen Baumes niederließ. Er warf dessen Rucksack zur Seite und platzierte den kleineren so auf seinem Schoß, dass er ihn von der Seite her ansehen konnte. Er war überrascht und erfreut gewesen, als Noah öffentlich seinen Anspruch auf ihn geltend gemacht hatte. Niemals hätte er so etwas von dem Kleinen erwartet. Dass Olivia dabei eine wichtige Rolle spielte, war ihm in dem Moment klar gewesen, als der Braunhaarige sie angefaucht hatte, sie solle ihre Finger von ihm nehmen. Die Eifersucht war dem Kleinen dabei aus allen Poren geströmt. Er hatte fantastisch gerochen, als er Callen für sich beansprucht hatte. Nun saßen sie beisammen und sein Mate kuschelte sich zufrieden an ihn.
„Schimpf ruhig mit mir. Du hast jedes recht dazu!“, begann Noah vorsichtig und hob den Kopf. Zerknirscht sah er in Callens wunderschönes Gesicht. Langsam hob er die Hand und fuhr dessen Unterlippe mit dem Daumen nach. „Ich habe dich so sehr vermisst. Es tat so weh und wurde von Tag zu Tag schlimmer“, flüsterte er zerknirscht.
„Ich weiß. Es ging mir ganz genauso.“ Callen wirkte ruhig und gefasst, was jedoch täuschte.
„Bitte Callen. Sag mir doch, wie blöd ich war. Dass es mir recht geschieht, so unglücklich gewesen zu sein. Ganz abgesehen davon, diese Schmerzen erleiden zu müssen. Du kannst mir ruhig sagen, dass ich dich eigentlich nicht verdient habe.“ Noah brach ab. Mit jedem Wort, das er sagte, wurde Callens Grinsen breiter, bis er sogar lachte. „Hey, was soll das denn? Willst du nicht mit mir schimpfen? Warum lachst du denn?“ Noah schlug dem Alpha gegen die stahlharte Brust, was diesen nur noch mehr zum Lachen brachte. Beleidigt schob Noah seine Unterlippe vor und verschränkte störrisch die Arme.
„Ach, Kleiner. Warum sollte ich noch mit dir schimpfen, wenn du doch schon alles gesagt hast? Ich denke, du hast dir bereits selbst die Leviten gelesen.“ Callen zog Noah näher an seinen Körper und sog dessen wundervollen Duft ein. Er hatte das starke Bedürfnis, zu kuscheln.
„Nicht nur ich. Cian und Maddy auch. Da fällt mir ein, wenn ich am Wochenende keine Prügel kassieren möchte, benötige ich ein Bild von uns beiden.“ Er zog sein Handy heraus und sah Callen fragend an.
„Mach nur. Solange du mir versprichst, so etwas nie wieder zu tun.“ Der Alpha betrachtete die Katze aufmerksam.
Noah schüttelte den Kopf. „Nie wieder, das verspreche ich“, schwor er überzeugt und drehte sich auf Callens Schoß so, dass er sich mit dem Rücken an ihn lehnen konnte. Während er sich an Callens breite Brust lehnte, machte er ein Selfie von ihnen beiden in dem Moment, wo Callen ihn auf den Hals küsste und dabei in die Kamera blickte. Dann sah er sich das Bild an.
„Wow, ich sehe ja richtig klein neben dir aus“, meinte er überrascht und sah zufrieden auf das Bild, bis ihm etwas darauf auffiel. Er war so konzentriert in den Anblick des Selfies vertieft, dass er nicht spürte, wie der Alpha ihn noch näher an sich zog. Mit den Fingern vergrößerte er einen Bildausschnitt und betrachtete neugierig Callens Augen.
„Oh“, flüsterte er und drehte langsam den Kopf. Bernsteinfarbene Wolfsaugen starrten ihn intensiv an. „Callen, deine Augen. Woah, sie sind wunderschön.“ Noah legte sein Handy zur Seite, drehte sich auf Callens Schoß so, dass er direkt auf ihm saß und betrachtete eingehend das Gesicht seines Mate. Dann roch er dessen Erregung und seine Augen wurden groß. Er spürte, wie Callens Hände sich über seinen Rücken schlängelten. Eine Hand landete auf seinem unteren Rücken, die andere auf seinem Hinterkopf, wobei sich die Finger in seinen Haaren vergruben.
Der Alpha sagte kein einziges Wort, als er Noah näher an sich zog. Mit einem tiefen Knurren drückte er seinen Mund auf die Lippen der Katze und schob seine Zunge in deren Mund. Noah entwich ein Stöhnen. Gleichzeitig krallte er sich in Callens Oberarme. Unter sich spürte er dessen Erektion, die sich fordernd gegen ihn drückte. Immer wieder überfiel der Größere seinen Mund und Noah begann erregt zu wimmern. Unruhig rieb er seinen Unterkörper an der Härte seines Mate, da wurde ihm endlich wieder bewusst, wo sie sich eigentlich befanden.
„Arghhh, Callen warte. Hör auf damit, wir sind mitten auf dem Schulhof“, protestierte Noah, als sein Mate ihm das Shirt ausziehen wollte. Doch der Alpha hörte ihm nicht zu. Während Noah versuchte, sein Shirt wieder nach unten zu ziehen, schob Callen es zielstrebig abermals nach oben und legte seinen Mund auf sein Schlüsselbein, an dem er sich fest saugte.
„Callen, nicht“, bettelte der Kleinere, als er langsam nach hinten gedrückt wurde. Der Wolfswandler schob sich über ihn und ließ seine Hand in Noahs Schritt gleiten. Dieser keuchte erschrocken auf und fing an, sich zu wehren.
„Cian, hilf mir! Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Wenn er so weiter macht, nimmt er mich gleich hier unter dem Baum!“, flehte Noah seinen Leoparden an.
„Das ist deine eigene Schuld. Du hast ihn nach unserer Verbindung allein gelassen und gerade da benötigen Alpha ihren Gefährten! DU hast uns getrennt und ihn auf Abstand gehalten!“ Sein Leopard war immer noch sauer und wollte ihm wohl nicht helfen.
Während Noah versuchte, durch Cian Unterstützung zu bekommen, hatte Callen ihm bereits die Hose geöffnet und schob zielstrebig seine Hand unter den Bund seiner Boxer. „Cian“, wimmerte Noah flüsternd. Er war den Tränen nah.
„Na gut. Beiß ihn an beliebiger Stelle, damit er wieder zu sich kommt“, gab ihm seine Katze den Rat. Sofort machte Noah, was Cian ihm sagte, und schlug seine Zähne in Callens Lippen, die sich voller Leidenschaft auf seinen Mund drückten.
Mit einem unterdrückten Zischen fuhr der Alpha hoch. Das Grau seiner Augen kehrte zurück und Noah atmete erleichtert auf.
„Callen, nicht hier in der Öffentlichkeit. Du darfst ja mit mir schlafen, aber bitte an einem intimeren Ort“, versuchte er es noch einmal.
„Fuck, Kleiner. Das tut mir so leid. Ich wollte das so nicht, aber Seki ...“, flüsterte er und brach ab. Sofort zog er seine Hand aus der Hose seines Mate. „Ich habe keine Ahnung, wie lange ich ihn noch unterdrücken kann. Er tobt wie ein Verrückter in mir“, entschuldigte sich der Größere.
Noah nickte verstehend und konnte erkennen, wie Callens Augen, nach und nach, wieder die Farbe von Bernstein annahmen.
„Noah, beeil dich lieber. Seki will Sex und dich innerlich kennzeichnen. Er wird sich nicht aufhalten lassen!“, drängte Cian ihn und Noah kroch unter Callens großen Körper hervor. Ihm war klar, dass er jetzt nicht noch einmal davonkommen würde, also schnappte er sich seinen Rucksack. Er packte Callens Hand und zog diesen mit sich zu den Umkleideräumen der Schwimmhalle. Der Alpha folgte ihm stolpernd, da er mit aller Kraft versuchte, seinen Wolf unter Kontrolle zu halten.
Zum Glück hatte heute niemand Schwimmunterricht und die Halle, samt Umkleide, war leer. Kaum hatten sie den Raum betreten, hörte er Callen etwas Knurren. „Wage es nicht, ihm weh zu tun, Seki!“ Kurz darauf schlangen sich kräftige Arme um seinen Körper und er wurde hochgehoben.
Erschrocken schrie Noah auf und ließ den Rucksack fallen. Erfolglos stemmte er sich gegen die Hände, die auf seinem Bauch lagen und sich in sein Shirt krallten, welches gleich darauf zerriss und zur Seite geworfen wurde. Dann wanderte eine Hand zielstrebig erneut in seine Hose und fing an, ihn grob zu streicheln. „Warte, Callen. Wir haben keine Gleitcreme“, versuchte Noah einzuwenden.
„Das macht nichts. Wir benötigen keine“, hörte er ein Grollen und erschauerte. Er war sich nicht ganz sicher, aber das war nicht Callen! Die Stimme klang tief und wütend.
„Seki“, folgerte er und bekam ein bestätigendes Knurren. „Bitte, Seki. Du machst mir Angst!“ Der Riese hinter ihm erstarrte.
„Versuch ja nicht davonzulaufen“, grummelte es in sein Ohr und endlich lockerten sich die schraubstockartigen Arme, die um seinen Körper lagen. Noah atmete erleichtert ein. Callens Hand umfasste immer noch sein steifes Glied und fing nun an, sich wesentlich vorsichtiger auf und ab zubewegen.
Ein Stöhnen stieg in Noahs Kehle hoch und kam über seine halb geöffneten Lippen. Die zweite Hand des Alpha lag auf seiner Brust und drückte ihn gegen den Körper hinter sich. Er roch Callens Erregung und spürte seine Katze, die näher an die Oberfläche kam. Noch war er verkrampft, was man an seinen Fingern sehen konnte, die sich in den starken Unterarm seines Mate krallten.
„Entspann dich, Noah. Sonst könnte es unangenehm für dich werden“, warnte Cian ihn und er verdrehte die Augen.
„Als wüsste ich das nicht selbst. Es ist schließlich erst mein zweites Mal und Callen ist ein Riese, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest“, erwiderte Noah giftig und hörte Cian gehässig lachen.
Noah lehnte sich seufzend gegen den großen Körper hinter sich und versuchte sich so gut es ihm möglich war, zu entspannen. Er spürte, wie Callen sein Kinn auf seiner Schulter ablegte und schloss die Augen. Dabei überließ er sich schließlich den Gefühlen, die langsam aber sicher in ihm hochstiegen.
Callen hingegen versuchte weiterhin, gegen seinen Wolf anzukämpfen, doch Seki war nicht bereit, sich zurückzuziehen. Der Wolf wollte seinen Gefährten unterwürfig sehen. Noah musste dafür, dass er sie leiden ließ, unbedingt bestraft werden. Die Schmerzen waren unerträglich gewesen. Der Kleine würde schon noch lernen, zu wem er gehörte und dass es nicht gut war, sich mit einem Alpha anzulegen. Seki spürte, wie Noah sich langsam gegen Callens Körper lehnte und grinste zufrieden.
Was der Wolf jedoch nicht bedachte, war, dass Noah als Katzenwandler seinen eigenen Kopf hatte. Dieser zog dessen Hand aus seiner Hose, drehte sich schließlich in seinen Armen um und streckte sich ihm entgegen. Er zog sich katzengleich an dem Größeren hoch und schlang seine Beine um ihn, während er seine Lippen auf dessen Mund drückte.
Seki knurrte erregt, drückte seinen Unterkörper gegen den seines Mate und hörte, wie Noah mit einem unterdrückten Stöhnen antwortete. Kurz darauf löste sich die Katze von ihm.
„Seki, bitte gib mir Callen wieder. Ich verspreche dir auch, dass ich mich nie wieder von euch zurückziehen werde“, versuchte Noah den Wolf zu überreden.
„Nein!“, kam es als wütendes Grummeln.
Noah blieb kurz still und überlegte, da kam ihm plötzlich eine Idee. „Bitte, du willst doch nicht, dass ich Angst vor dir bekomme.“
Seki starrte ihn mit seinen bernsteinfarbenen Augen voller Dominanz an. Noah spürte, wie sich seine Härchen am ganzen Körper aufrichteten. Er hatte eigentlich vorgehabt, zurückzustarren, wurde aber von seiner Katze davor gewarnt. „Du solltest besser den Blick senken! Im Moment ist der Wolf ganz Alpha und möchte uns unterwürfig sehen.“
Noah befolgte sofort den Rat seiner Katze und senkte den Blick auf Callens breite Brust. Ein zufriedenes Brummen ertönte und er spürte, wie der Alpha sein Ohrläppchen zwischen seine Lippen nahm und er gezwickt wurde. Er ließ ein erschrockenes Zischen hören, hielt den Blick aber weiterhin gesenkt.
„Noah“, hauchte Callen plötzlich und er hob den Kopf. „Das eben tut mir leid! Seki hatte die völlige Kontrolle übernommen und wollte sie mir nicht mehr zurückgeben. Weil du gerade so unterwürfig warst, hat er sich wieder beruhigt. Wie bist du denn darauf gekommen?“ Der Alpha hielt Noah immer noch auf seinen Armen.
„Cian hat mir dazu geraten“, gab der Kleinere unumwunden zu.
„Er ist eine schlaue Katze. Du solltest ihm dankbar sein“, riet ihm sein Mate und Noah nahm sich vor, genau dies später auch zu tun.
„Gut. Jetzt, wo du wieder du bist, sollten wir vielleicht nach Hause gehen?“
„Tut mir leid, Kleiner“, wurde er vom Alpha unterbrochen. „Aber ich werde hier und jetzt Sex mit dir haben. Seki wird nicht zulassen, dass wir ohne gehen. Wir können beide froh sein, dass er mir wieder die Führung überlässt, denn er ist ziemlich angepisst, weil du uns die letzten Tage ständig aus dem Weg gegangen bist.“
„Wieso habe ich das bloß geahnt?“, brummte Noah frustriert und lehnte seine Stirn gegen Callens Schulter, während er ihn lachen hörte. Er hing immer noch in den Armen des Wolfes, der ihn mit seinen großen Händen stützte und mit einem frechen Grinsen anfing, seinen Hintern zu kneten.
**********
Tja, lieber Noah. Mit einem Alpha-Wolf sollte man sich nicht anlegen.
Schon gar nicht kurz nach einer Bindung zweier Mates.
Du kannst echt froh sein, das dein Leopard so besonnen und hilfsbereit ist, sonst wäre es nicht so glimpflich für dich ausgegangen.
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