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Reed rührte sich nicht mehr und Caleb wurde langsam unruhig. Er wusste nicht, was er erwarten sollte. Sein Mate hielt immer noch seine Erektion umfasst, bewegte sich aber sonst nicht.
„Reed?“, fragte er vorsichtig und richtete sich langsam auf. Sein Gefährte ließ von ihm ab und trat einen Schritt zurück, während er sich ratlos umdrehte. „Willst du nicht?“
Der junge Alpha schüttelte den Kopf. „Du hättest mich wirklich in dich gelassen?“ Fragend legte er den Kopf schief.
Caleb nickte unsicher. „Nicht gut?“ Sein Blick senkte sich auf den Boden. Er fühlte sich auf unbekannte Weise nackt. Nicht körperlich, denn er stand hier gerade in seiner ganzen unbekleideten Pracht mitten im Wald. Nein, eher seelisch und er wusste nicht, wie er sich jetzt verhalten sollte.
„Fuck, Cale. Du hättest mich das wirklich tun lassen“, fluchte Reed und kam Caleb näher. Plötzlich wurden dessen Lippen durch einen heißen Kuss verschlossen und der andere Alpha zog sich an ihm hoch und umschlang ihn mit den Beinen.
Reed konnte es kaum glauben. Er wollte sich nur einen kleinen Scherz mit seinem Gefährten erlauben, indem er ihm weiß machte, er wolle jetzt mit ihm schlafen, im nächsten Augenblick hing er in dessen Armen und spürte, wie Caleb sanft in ihn eindrang.
Da er durch die Hitze seiner Wölfin tatsächlich feucht war, glitt Caleb geschmeidig in ihn. Mit einem erregten Zittern nahm er seinen Gefährten problemlos in sich auf.
„Aahhh, Cale. So war das aber nicht geplant“, keuchte er dennoch und warf stöhnend den Kopf in den Nacken, womit er offen seine Kehle preisgab. Ein Zeichen seines derzeitigen Vertrauens.
Caleb lachte und hob seinen Gefährten etwas an, der sich Halt suchend an seine Schultern klammerte. „Ich weiß. Aber das ist genau das, was ich jetzt brauche“, keuchte er leise in Reeds Ohr und ließ diesen wieder sachte auf seinen Schaft gleiten.
Reeds Stöhnen kam tief aus ihm heraus, als Caleb sich wiederholt vorsichtig in ihn schob. Dabei streifte der Alpha immer wieder gezielt seine Prostata, was in ihm eine unerträgliche Spannung aufbaute. Gleichzeitig rieb sich sein Glied zwischen ihren Körpern.
Immer schneller und tiefer stieß Caleb in seinen Gefährten, der sich wimmernd an ihm fest klammerte. So wurde der Wald erfüllt vom Stöhnen und Keuchen der beiden Alphas, die sich nicht darum kümmerten, dass sie von vielen kleinen Äuglein misstrauisch beobachtet wurden.
Gerade weil sein Gefährte so zärtlich zu ihm war, nahm Reeds Bedürfnis, Caleb noch einmal zu kennzeichnen, überhand. Er zog sich langsam an ihm hoch und setzte seine Zähne an dessen Halsbeuge an. Im selben Augenblick, in dem sich seine inneren Muskeln um Calebs Erektion zusammenzogen, er sich zwischen ihren Körpern entlud und der Alpha in ihm kam, versenkte er seine Zähne in seinem Gefährten.
„Fuck, Babe“, stöhnte Caleb und ließ sich mit Reed in den Armen vorsichtig zitternd zu Boden sinken. „Das war unglaublich“, keuchte er. Dabei hatte er den Kopf leicht zur Seite geneigt, um Reed für seinen Biss Platz zu lassen.
Langsam löste sich sein Gefährte von seinem Hals. „Meins“, knurrte Reed besitzergreifend und leckte noch einmal über die betroffene Stelle. Dann hob dieser schließlich den Kopf und sah dem Braunhaarigen unsicher in die Augen.
„Und du gehörst mir“, bestätigte sein Mate zu seiner Erleichterung und küsste ihn wild. In ihren Augen waren ihre Wölfe zu erkennen, was aber keinen der beiden wirklich störte.
Nach einiger Zeit lösten sie sich wieder voneinander. „Jetzt sollten wir aber zusehen, dass wir nach Hause kommen. Außerdem müssen wir reden, denn wir haben so einiges zu klären“, meinte Caleb schließlich ernst und sein Mate nickte zögernd. Mit deutlichem Bedauern schob er Reed von sich, der sich an seinen Schultern abstützte und mit zitternden Beinen aufstand. Dann nahm er die Hand, die sein Gefährte ihm hinhielt, und zog sich in die Höhe.
Hand in Hand machten sie sich schließlich nackt und in ihrer menschlichen Gestalt auf den langen Weg nach Hause.
*****
In Calebs Zimmer angekommen entschieden sie sich, erst einmal zu duschen. Während sie unter dem warmen Wasser standen, erkundeten sie gegenseitig ihre Körper. Auch beim Abtrocknen konnten sie ihre Finger nicht voneinander lassen. Immer wieder hatten sie das Bedürfnis, sich zu küssen.
Endlich hatten sie es geschafft sich anzuziehen und saßen in der Küche, wo sie darauf warteten, dass die Pizza, die Caleb gerade in den Ofen schob, fertig wurde.
Nach dem Essen gingen sie wieder hoch in Calebs Zimmer. Reed hatte seinem Vater Bescheid gegeben, dass es ihm gut ging und er bei seinem Gefährten übernachten wollte. Er versprach Burke auch, dass er ihnen alles am nächsten Tag erklären würde.
Reed saß an das Kopfende gelehnt, mit einem Kissen im Rücken im Bett und Caleb hatte seinen Kopf in seinem Schoß abgelegt. Sanft ließ er immer wieder seine Hand durch dessen weiche Haare gleiten.
„Weißt du“, begann Reed. „Nachdem mich damals meine angeblichen Freunde wegen meiner Wölfin ausgelacht hatten, waren ich und Lark am Boden zerstört. Wir vertrauten niemandem mehr“, erklärte er.
„Das verstehe ich“, stimmte Caleb ihm zu und schloss die Augen. Er genoss das sanfte Streicheln von Reeds Fingern durch seine Haare.
„Als wir dich kennenlernten, wollte Lark sich dir schon nach einiger Zeit offenbaren, doch ich wehrte mich dagegen. Gerade als ich nachgeben wollte, haben wir uns voneinander entfernt und unsere Freundschaft ging in die Brüche. Das war ein weiterer Schlag, der meinen Wolf und mich tief traf.“ Nachdenklich schwieg Reed, während er fortfuhr, durch Calebs Haare zu streichen. Der Wolf in seinem Schoß schwieg betroffen.
„Du hast mich danach immer wieder geärgert und ständig eine Schlägerei mit mir angefangen. Dabei wollte ich nur meine Ruhe, denn immer, wenn du mich berührt hast und wieder gegangen bist, hatte ich das Gefühl, du würdest einen kleinen Teil von mir mit dir nehmen.“ Reed holte ein paar mal tief Luft.
„Das Jahr bei meinem Onkel hat mir wirklich gutgetan, obwohl ich dich mehr oder weniger vermisste“, gab Reed zu. Er starrte einfach vor sich hin, ohne dabei wirklich etwas zu erkennen. Seine Hand hatte sich mittlerweile in die weichen Haare seines Gefährten gekrallt, was ihm nicht einmal bewusst war. „Als ich dann zurückkam und wir uns als Mates erkannten, konnte ich es nicht fassen. Dann haben wir uns geküsst und ich hatte tatsächlich Hoffnung, aber die hast du mit einem einzigen Satz wieder zerstört.“ Er gab einen missbilligenden Ton von sich.
Caleb öffnete die Augen und sah ihn entschuldigend an. „Ich wusste es damals nicht besser. Das war ein unverzeihlicher Fehler und es tut mir wirklich leid“, gab er zu.
Reed nickte. „Die Sehnsucht meines Wolfes nach seinem Gefährten machte mich fast wahnsinnig. Wir trafen immer wieder aufeinander und jedes Mal haben wir einander verletzt.“ Er blickte auf Caleb hinunter und fing wieder damit an, ihm durch die Haare zu streichen, denn es beruhigte ihn. „Jedes Mal, wenn wir aufeinandertrafen, war da diese sexuelle Spannung und dann haben wir endlich miteinander geschlafen und ich habe dich markiert.“
„Reed, ich wusste wirklich nicht, was ich dir mit meiner Weigerung, dich zu kennzeichnen, antat“, schwor Caleb und setzte sich auf. Ernst sah er Reed dabei in die Augen. „Ich bin dir sofort nachgereist, habe dich im Wald gesucht, habe alles versucht, um mein Verhalten wiedergutzumachen. Aber du hast mich, als wir wieder zu Hause waren, gemieden, was mich ebenfalls krank machte. Ich hätte nie gedacht, dass man jemanden so sehr vermissen kann, wie ich dich vermisst habe“, versuchte Caleb sich zu erklären.
„Ich weiß“, seufzte Reed und drückte Caleb einen sanften Kuss auf die Lippen. „An dem Tag, als der Unfall passierte, wollte ich dir von Lark erzählen, dann hörte ich das Gespräch zwischen dir und deinem Vater. Mir fiel gar nicht auf, dass ich nur Bruchstücke zu hören bekam. Erst Lark hat mich darauf hingewiesen.“ Reed strich Caleb zärtlich über die Wange. „Nach meinem Unfall konnte ich mich wirklich an gar nichts mehr erinnern. Als ich dich dann wegschickte, hatte ich das Gefühl, ein Teil von mir ginge mit dir, obwohl ich dich eigentlich nicht kannte. Das dachte ich zumindest. Da Lark noch immer nicht bei mir war, wusste ich nicht, was das zu bedeuten hatte.“
Caleb schmiegte sein Gesicht gegen die Hand, die warm an seiner Wange lag. „Ich bin froh, dass du zu mir gekommen bist. Ich hatte solche Schmerzen und mein Wolf hat so sehr gelitten.“
Reed lachte leise. „Das hast du meinem Vater zu verdanken. Er hat mir sozusagen befohlen, zu dir zu gehen und ich habe es ohne Wenn und Aber getan, denn es fühlte sich so unglaublich richtig an, obwohl ich keine Ahnung hatte, warum.“
„Der Mondgöttin sei Dank, bist du gekommen, denn dadurch hast du dich wieder erinnert, obwohl dein Wolf ausgebrochen und davongelaufen ist.“ Caleb sah ihn ernst an und Reed nickte.
„Zum Glück bist du mir gefolgt und Zero ist rechtzeitig aufgetaucht, als die Wölfe hinter mir her waren, sonst wäre das Ganze ziemlich unschön ausgegangen.“ Reed blickte Caleb durchdringend an. „Die Zeit vor dem Unfall, als wir uns einander angenähert haben, war schön und ich möchte das wieder haben. Allerdings bin ich sehr misstrauisch, was durch die vielen schlechten Erfahrungen, die ich gemacht habe, entstanden ist. Aber ich werde daran arbeiten, das verspreche ich“, gab Reed zu.
Caleb schob sich näher an seinen Gefährten heran und zog ihn in seine Arme, was der Wolf mit einem zufriedenen Seufzen zuließ. „Solange du mich anhörst, bevor du dir selbst ein falsches Bild von einer Situation machst, sollte es eigentlich keine Probleme mehr zwischen uns geben!“
Reed kuschelte sich in die Arme, die ihm ein Gefühl der Geborgenheit gaben. Er könnte das immer haben, sofern er es schaffte, sein Misstrauen abzulegen. Aber er wusste auch, dass ihm das sehr schwerfallen würde, doch er versprach sich selbst sein Bestes zu geben.
Eng umschlungen schliefen sie schließlich ein.
*****
Die nächsten Wochen schien es, als würde es gut zwischen Reed und Caleb laufen. Sie unternahmen viel zusammen, gingen in den Freizeitpark, ins Schwimmbad, trafen sich mit Freunden. Manchmal unternahmen sie gemeinsam mit Freunden etwas am See oder blieben einfach nur zu Hause und kuschelten.
In der Schule akzeptierte man mittlerweile, dass sie Gefährten waren und die Unruhe hatte sich endlich gelegt.
Doch es gab auch Neider. Unter anderem Sarah, eine Ex-Freundin von Caleb, die ihn zurück haben wollte und ihrem eigenen Mate noch nicht begegnet war. Die Blondine legte alles daran, die beiden Gefährten auseinanderzubringen und dazu war ihr jedes Mittel recht.
Also legte sie sich einen Plan zurecht und beobachtete erst einmal. Sie wusste, dass sie sich Reeds, noch immer vorhandenes, Misstrauen seinem Gefährten gegenüber und seine Eifersucht zunutze machen konnte. Und ihre Chance sollte schneller kommen, als sie angenommen hatte!
**********
Upps. Drama bahnt sich an... mal wieder.
Ob Caleb und Reed irgendwann einmal zueinander finden werden?
Wer weiß das schon? Denn so wie es aussieht scheint das Schicksal gegen sie zu sein. 😧
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