Kapitel 4
Ich steige aus dem Zug und strecke mich. Ganze 4 Stunden hatte ich nach dem letztem Umstieg auf diesem Platz verbracht. Ich habe das Gefühl das mir der Hintern eingeschlafen ist. Ich schaue mich um, dieser Banhof ist noch kleiner als der bei uns zu Hause. Seufzend binde ich mir meine Haare erneut zusammen und mache mich auf dem Weg zum Ausgang. Diese Stadt ist eher ein Dorf. Es gibt nur ein paar Straßen, wenige Einkaufsmöglichkeiten, zwei Schulen und einen Club. Die Menschen starren mich an, wahrscheinlich sehen sie nicht so oft neue Menschen. Unwohl wegen den Blicken schaue ich auf mein Handy und tippe meine neue Adresse ein. Laut meines Navi's muss ich nur 3 Minuten laufen um zu meiner neuen Wohnung zu gelangen. Ältere Frauen lehnen sich aus Ihren Fenster und unterhalten sich über die ganze Straße, scheint nicht ungewöhnlich hier zu sein. An der Ecke ist ein Restaurant und schon knurrt mein Magen, ich habe vergessen was zu essen einzupacken und gehe deswegen hinein.
Mit einem Pizza Karton und meiner Tasche gehe ich den Weg weiter und stehe vor einem kleinem Buchladen.
"Bücherschatz," Murmel ich leise vor mich hin. Max ist anscheinend schon weg, ich sehe keinen Umzugswagen. Er hat mir eine Nachricht geschickt das er den Schlüssel wieder in der Bücherrei abgegeben hat. Also gehe ich hinein und eine leise Glocke kündigt an das jemand den Laden betreten hat. Meine Tasche und die Pizza lege ich links neben mir auf einen Stuhl und gehe weiter in das Geschäft hinein.
"Hallo. Sie müssen Frau Pahl sein." Ein Mann tritt zwischen den Regalen hervor. Ich schätze ihn auf Mitte 40. Er trägt einen Anzug, hat Blonde Haare und Blaue Augen. Er erinnert mich vom Körper Bau ein bisschen an Dennis. Ich versuche ihn nicht zu sehr zu mustern.
"J-ja. Guten Tag Herr Steinmelzer?." Frage ich etwas unsicher. Seine Präsens macht mich nervös. Er schaut mich von oben bis unten an und ich werde immer kleiner bei seinem Blick. Etwas überlegenes liegt in seinem Blick und ich kann nicht beschreiben wieso er mich so einschüchtert.
"Schön das sie es noch rechtzeitig geschafft haben, ich wollte eigentlich gerade gehen. Der Schlüssel für die Wohnung liegt auf dem Tresen. Der Eingang ist Seperat aber sie können auch hinter dem eben genanntem Tresen durch die Türe gehen und dort zu Ihrer neuen Wohnung gelangen. Morgen früh um 10 Uhr bin ich wieder da und ich zeige Ihnen alles. Seien Sie bitte so nett und benutzen sie diesen Eingang aber nur wenn Sie auch in den Laden müssen. Sie sind die einzige die in diesem Haus wohnt. Es war mal meine Wohnung aber meine... andere Arbeit nimmt mich mehr in Anspruch und ich kann mich nicht mehr um das Geschäft kümmern, deswegen werden sie viele Freiheiten haben und mich nicht oft zu Gesicht kriegen. Wenn Sie mir dann hinaus folgen würden dann kann ich den Laden abschließen und Ihnen Ihren Eingang zeigen." Ich nicke und schnappe mir den Schlüssel vom Tresen um Ihm dann zu folgen. Meine Tasche und mein Essen schnappe ich mir noch bevor ich wieder in die Nachmittagssonne trete. Herr Steinmeier schließt hinter mir ab und geht etwas weiter um vor einer Türe stehen zu bleiben.
"Das hier ist Ihr Eingang. Ich werde sie jetzt mal in Ruhe auspacken lassen und wir sehen uns dann morgen früh." Und schon ist er um die nächste Ecke verschwunden ohne das ich mich überhaupt verarbschieden konnte. Ich atme tief ein und aus um mich wieder zu beruhigen. Irgendwas an diesem Mann macht mich unsicher. Bevor ich mir darüber weiter den Kopf zerbrechen kann, nehme ich den neuen Schlüssel und schließe die Türe auf. Über eine kleine Treppe gelange ich nach oben und stehe sofort in einem großem Flur, mehrere Regale sind aufgehangen und einige Haken für Jacken. Hier würde mein Sessel gut hinpassen. Ich öffne die Wohnungstür und fange an mich umzusehen. Ein weiterer kleiner Flur in denen sich Türen befinden erstreckt sich vor mir. Ich öffne die erste Tür und das erste Zimmer sieht aus wie das Wohnzimmer. Die Kartons und Kisten stappeln sich unsortiert in diesem Raum und die Möbel sind unaufgebaut daneben abgeladen wurden. Der Raum ist groß und hat eine sehr hohe Decke. Grinsend öffne ich eine andere Türe und entdecke eine Küche. Wenigstens hat Max die Möbel für die Küche, den Herd und den Kühlschrank in die Küche tragen lassen. Noch zwei Türen öffne ich, wo sich ein Badezimmer und ein Schlafzimmer hinter verstecken. Ich lasse mich seufzend auf meine Couch fallen und merke die Erschöpfung. Provisorisch stelle ich mir den Fernseher auf ein paar Kisten und schnappe mir meine Pizza, die mittlerweile schon kalt ist. Da wir erst Nachmittag haben fange ich nach dem Essen an auszupacken und einen Teil meiner Möbel schaffe ich auch aufzubauen. Nur für die Küche werde ich mir hilfe holen müssen. Es wird ja wohl einen Elektriker in diesem Dorf geben, der mir den Herd anschließt und meine Lampen aufhängt. Es wird langsam dunkel und ich baue meine Stehlampe auf. In den anderen Zimmern hängen provisorisch Glühbirnen doch im Wohnzimmer nicht. Ich schaffe es meine Wohnwand aufzubauen und sortiere schon mal die Bilder wieder an die richtige Stelle. Das letzte Bild ist eins von mir und Cassandra. Ich streiche kurz drüber und schaue mich weiter um. Diese dicken Vorhänge vor dem Fenster nehme ich ab und öffne die Balkontüre. Die Aussicht von hier ist Atemberaubend. Der Wald scheint nicht aufhören zu wollen, man sieht in der Ferne nur einen Berg und den Mond der langsam aufgeht. Was für ein harmonisches Bild, hier werde ich wohl mehr Zeit verbringen. Ich hole mir einen Stuhl aus der Küche und mein Handy. Cassandra schicke ich ein Foto von diesem Ausblick und setze mich hin.
"Genau das richtige für dich. Wie war dein Tag sonst so?" Kommt auch prompt die Antwort. Ich weiß nicht genau wie ich Ihr meinen Chef beschreiben soll oder ob ich überhaupt über Ihn reden soll. Also schreibe ich einfach das ich schon angefangen habe auszupacken und total erschöpft bin.
Nach mehreren Nachrichten wünsche ich Ihr eine Gute Nacht, da es recht spät geworden ist durchsuche ich meine Kartons nach meinem Duschsachen und gehe ins Bad. Das Bad ist weiß gekachelt und ein Spiegel ist darin eingearbeitet. Er hängt genau richtig für meine Größe und das Waschbecken ist groß genug um meine wenigen Kosmetikartikel darauf zu stellen. Ein dünner Schrank ist daneben und ein Regal für die Handtücher. Links ist eine Dusche, die mit Glasscheiben verschlossen werden kann, rechts eine Eckbadewanne. Die so groß ist das man da locker zu zweit reinpassen würde. Ich hätte jetzt echt Lust Baden zu gehen, entscheide mich aber doch für die Dusche, weil ich erschöpft bin und wahrscheinlich in der Badewanne einschlafen würde. Meine Schultern entspannen sich unter dem warmen Strahl der Dusche und ich muss gähnen. Ich beeile mich mit dem abtrocknen und gehe in mein neues Schlafzimmer. Erschöpft und nervös lege ich mich in mein Bett und versuche zu schlafen.
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