>●□● Powerless ●□●< [Chapter 31]
"Du hast doch nicht wirklich geglaubt das ich dich Liebe oder? Es ist nur eine Prägung, das heißt nicht das ich darauf eingehe und von heute auf morgen Gefühle entwickel. Es war nur sehr hilfreich. So konnte ich dich markieren ohne das du dich wehrst." Ich höre seine Stimme wie durch Watte und merke wie meine Brust sich immer nur weiter zusammen zieht. Das wimmern von Pearl jagt mir eine Gänsehaut über den Körper und ich merke wie meine Tränen an meiner Wange runter laufen.
"Das du sie schon markierst war aber nicht Teil unseres Plans, Marco!" Die Hände die sich auf meine Schulter legen, versuche ich abzuschütteln doch erfolglos. Sie drücken nur fester und halten mich auf den Beinen.
"Es ging nicht anders. Sonst hätte sie bestimmt noch ein Alpha gefunden. Das hätte unseren Plan nur zerstört."
"Dann bring sie nach oben. Du hast sie markiert obwohl ich das machen wollte, also wirst du auch für Nachwuchs sorgen!" Er wollte mich markieren? Die Vorstellung alleine lässt meinen Magen umdrehen.
"Natürlich Vater." Ich schaue hoch und sein Grinsen wirkt teuflisch. Wie konnte er sich nur so sehr verstellen? Ich dachte wirklich das er mich liebt. So Naiv und blöd kann auch nur ich sein.
"Nach dir meine Schöne! Den Weg in dein altes Zimmer kennst du doch noch oder?" Mit einem Schubs falle ich aus der Türe und lande auf allen Vieren im Flur.
"Steh schon auf!" Marco zerrt mich grob an meinem Arm wieder auf die Füße, das wird ein dicker blauer Fleck. Ich kann mich nicht wehren. Meine Kraft ist wie weggeblasen und ich fühle mich schwach und mache einfach einen Schritt nach dem anderen. Eine Treppe nach der anderen gehe ich hoch. In meinem Kopf schwirrt nur eine Frage.
Wieso?
Ist Macht einem soviel wert, dass man mir so weh tuen muss und mein Leben so zerstören muss?
Pearl ich dachte du und Fenrir ihr seid die beiden aus der Legende? Du kannst dich doch nicht so getäuscht haben oder?
Pearl?
Die Stille in meinem Kopf lässt meine Brust nur noch weiter schmerzen. Ich fühle mich einsam und mir kommen die Tränen. Meine Hand liegt auf der Tür Klinke und zittert.
"Nun geh schon rein!" Ich zucke zusammen, ich hatte Marco total ausgeblendet und sein genervtes Knurren ist direkt an meinem Ohr. Seine Nähe spaltet meine Gefühle. Ich will ihn hassen und doch brauche ich seine Nähe. Wie kann sowas sein? Er hat mich verraten und doch will mein Körper nur von ihm berührt werden. Sein Atem an meinem Ohr lässt mich beinahe aufkeuchen. Um ihm zu entkommen gehe ich in mein altes Zimmer und möchte die Türe schließen, doch da hatte ich wohl Marco falsch eingeschätzt denn er drückt sie einfach wieder auf und kommt rein.
"Na na. Du willst doch deinen Gefährten nicht die Tür vor der Nase zu knallen, oder?" Er schnalzt mit der Zunge und lehnt sich an die Wand neben der Türe. Anstatt auf ihn einzugehen sehe ich mich um, meine Schranktüren sind zersplittert, zwei von den Pfosten meines Himmelbettes sind gebrochen und das Gerüst hängt schräg darüber. Meine Matratze ist zerfetzt und ich weiß das es Pearl war als sie Marco, oder eher Fenrir, abgehalten hat uns zu markieren. Meine Klamotten liegen auf dem Boden zerstreut und die Wände sehen auch aus als hätten sie meine Krallen kennengelernt. Alles in allem ist mein Zimmer eher ein Schlachtfeld. Ich Atme einmal tief durch und fange an meine Sachen vom Boden aufzuheben und wenigstens etwas Ordnung zu schaffen. Zu meiner Verwunderung hilft Marco mir und räumt mit mir auf. Schweigend versuchen wir den Raum wieder herzurichten und ich vergesse sogar für einen kleinen Moment in was für einer Situation ich mich befinde. Die Schranktüren reiße ich aus ihren Angeln und werfe sie einfach in den Flur. Da ich die Vorhänge von meinem Bett nicht mehr brauche hänge ich sie über den Schrank und werfe meine Klamotten einfach hinein. Das knacken von Holz zieht mich wieder in die Realität und ich schaue Marco zu wie er die zwei letzten Pfosten entzweibricht um dann das Gestell zu meinen Schranktüren zu werfen. Sein Blick ist bedrückt und ich beobachte ihn weiter wie er die Matratze wendet und die Decken und Kissen neu bezieht. Unter seinem Shirt sieht man jeden einzelnen Muskel und mein Mund wird trocken. Mit der Zunge befeuchte ich meine Lippen und beiße mir danach darauf. In meinem Kopf werfe ich ihn auf das frisch bezogene Bett und klettere über ihn. Bevor ich meine Gedanken in die Tat umsetze, schnappe ich mir etwas frisches zum anziehen und flüchte ins Badezimmer.
Unter dem heißen Strahl der Dusche holt mich die Verzweiflung und der Schmerz wieder ein. Ich sinke an der Wand runter und weine, ich weine um Marco, um meine Familie und um meine Freiheit. Ich habe keine Kraft um mich dagegen zu wehren. Nicht jetzt. Nicht ohne Pearl. Nicht ohne Marco. Ich wollte Marco nur nicht Heiraten weil ich auf meinen Gefährten warten wollte, doch jetzt ist er mein Gefährte und er zerbricht mein Herz als würde es ihn nicht kümmern. Mein Herz fühlt sich an als würde man ein Messer immer wieder drehen und die Wunde Stück für Stück vergrößern, in der Hoffnung das sich die Wunde niemals schließt und mich mein Leben lang daran erinnert niemanden zu trauen. Die Tränen hören auf zu fließen und ich schaue einfach nur auf die Fließen. Nach gefühlten Stunden rappel ich mich auf und stelle die Dusche aus. Mit einem Wisch über den Spiegel sehe ich mich und wünsche ich könnte weg sehen. Meine Haut ist knallrot wegen dem heißen Wasser, meine Augen sind geschwollen und meine Tätowierungen sind Glanzlos und kaum sichtbar. Ich streiche über das Symbol von Marcos Markierung an meinem Hals und fange an zu zittern. Tränen bilden sich wieder in meinen Augen und ich nehme meine Hand schnell weg.
Ich Atme tief ein und aus und ziehe mich dann an. Morgen überlege ich mir etwas um aus dieser Höhle zu entkommen. Auch wenn es heißt Marco nie wieder zu sehen und alleine zu bleiben. Bei diesem Gedanken dreht sich das Messer in meinem Herzen wieder um und ich schlinge meine Arme um meinen Oberkörper. Ich sollte schlafen. Das wird mir helfen um meine Gedanken zu sortieren und Kraft zu tanken. Ich drehe mich zur Türe die mich von Marco trennt und ich höre das er immer noch aufräumt. Meine Hand liegt auf der Türe und ich lehne meinen Kopf auch dagegen. Ich schließe meine Augen und stelle mir vor wie es wäre wenn er mich nicht verraten hätte, sondern mir geholfen hätte seinen Vater zu bekämpfen. Mit einem Kopfschütteln wische ich die Träne weg die sich einen Weg über meine Wange sucht und öffne die Türe.
Marco steht mit dem Rücken zu mir in meinem Zimmer und versucht meinen Schrank zu ordnen. Der Rest des Zimmers sieht wieder halbwegs normal aus und ich übersehe jetzt einfach die Kratzer in meinen Wänden. Ohne etwas zu sagen lege ich mich ins Bett, drehe mich auf die Seite und ziehe mir die Decke bis ans Ohr. Ich merke nur wie die Türe zum Badezimmer auf und zu geht und versuche einzuschlafen. Pearl bitte, nehm mir meine Gedanken und lass mich schlafen. Auch wenn du gerade nicht mit mir redest oder nicht mit mir reden möchtest. Tu mir diesen einen Gefallen, ich brauche jetzt Schlaf. Ein Gedanke nach dem anderen Verschwindet und ich gleite in das entspannende Schwarz meines Schlafes.
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