>●□● For several lifetimes ●□●< [Chapter 22]

"Was hat Pearl mit der ganzen Sache zu tun? Sie ist ein neuer Wolf." Mein Kopf rattert und ich versuche meine Gedanken zu ordnen.
Ich suche den Sinn in der Legende.
Ich suche die Logik.

Wieso sollte Pearl etwas darüber wissen?

'Ich weiß darüber nichts! Und ich weiß nicht was dieser Bram von mir will. Es gibt bestimmt noch mehrere Werwölfe die Pearl heißen. Er hat nur die Falsche erwischt.'

"Sie denkt sie wäre ein neuer Wolf? Es ist beinahe eine Schande wie gut unser Plan klappt." Bram kommt einen Schritt auf mich zu, ich möchte instinktiv zurückweichen doch seine Hand legt sich auf meine Schulter und zwingt mich zum sitzen. Seine Augen verwundern mich immer noch, doch seine Worte noch mehr.
Ihr Plan?
Von wem?

Ich schaue wieder in die Richtung in die mein Instinkt mich leiten möchte. Der Druck verstärkt sich auf Anhieb, meine Augen füllen sich trocken an, wie immer kurz bevor ich weine und ich fühle den Kloß in meinem Hals. Egal wohin mich mein Instinkt bringen wollte es ist wichtig.

Wichtig für mich.
Wichtig für Pearl.
Es scheint obwohl ich mich nicht bewege trotzdem näher zu kommen.  Ich fühle mich ausgelaugt und müde. Wenn ich meine Augen schließe, werde ich bestimmt einschlafen. Aber ich muss erst die Wahrheit wissen. Ich drehe meinen Kopf zu Bram, der mich unentwegt beobachtet und schaue ihm in die Augen.

"Soll ich dir erzählen wie es weiter ging? Es gibt nur wenige Menschen die das Privileg haben, diese Geschichte zu hören!"

"Es ist doch nur eine Legende. So etwas kann nicht wahr sein." Ich werde langsam wütend, wie sollte ich an einen Mondgott glauben oder daran das die ersten beiden Werwölfe nur entstanden sind wegen der Tochter des Gottes.

"Wir sind Legenden. Die Menschen glauben wir seien Legenden. Und du sagst mir das du nicht an so etwas glauben kannst?" Er verzieht keine Miene, doch seine Worte sind nur ein zischen. Er hat ja recht aber...

'Es ist totaler Schwachsinn.'

"Wieso sollte ich Pearl fragen? Was hat sie mit der Legende zu schaffen?"

"Das darf ich dir nicht sagen. Möchtest du nun erfahren was sich danach zugetragen hat?"

"Ich bin zu müde um zu gehen. Also erzähl es mir. Bitte." Das Bitte hänge ich erst nach ein paar Sekunden dran. Ich wollte es ja wissen und meine Höfflichkeit habe ich noch nicht verloren.

"Aber nur weil du so nett bitte gesagt hast." Er schnalzt mit der Zunge und legt den Kopf in den Nacken. Obwohl es Mittag ist, sieht sein Blick aus als würde er in die Sterne sehen und sie um Erlaubnis bitten. Irgendetwas sagt mir das er mehr mit der Legende zu tun hat, mehr als wie ich es im moment weiß und mehr als wie ich es wissen möchte. Es vergehen Minuten, keiner sagt etwas oder bewegt sich. Ich schließe die Augen und sehe wieder die Bilder, die ich so sehr verdrängen möchte. Sie schmerzen zu sehr. Ich möchte diesen Schmerz nicht fühlen. Mein Atem stockt wieder und ich fühle wie mein Herz sich zusammen zieht. Tränen laufen mir über die Wange und ich weine Stumm. Ob ich jemals wieder nach Hause kann?

'Wieso solltest du nicht?'

Vielleicht weil mein Vater mir das nicht verzeihen würde?

'Vielleicht bist du diejenige die ihm verzeihen sollte?'

Ich ihm? Er hat mich verletzt und benutzt. Nur um Alpha zu bleiben.

'Er hat dich beschützt, seid deiner Geburt. Keiner durfte von dir erfahren, sonst würde dich der stärkste Alpha unterwerfen und die Rudel zusammen führen. Dieser Alpha wäre sicher nicht gut für dich. Und Marco war wohl die Partie die alle glücklich gemacht hätte.'

Wie meinst du das? Und woher weißt du das alles?

'Celina. Ich... Wenn du schläfst wache ich über unseren Körper und da hört man so einiges. Dein Vater war nicht so eiskalt wie er sich dem Rudel gegenüber verhalten hat. Das war nun mal die Rolle die er spielen musste. Er saß ab und zu in der Nacht an deinem Bett, hat dir beim schlafen zu gesehen und sich den Kopf darüber zerbrochen wie er dich beschützen konnte.'

Aber wieso? Was ist passiert das er mich so beschützen muss. Erst seid Ramon...

'Genau Ramon. Er war der Anwärter des Alpha, der Nachfolger. Doch als er gegen die Regeln verstoßen hat, musste dein Vater ihn verbannen. Wenn du als Tochter des Alphas  und seine Nachfolgerin 18 wirst lockst du andere Alphas an. Sie spüren die Macht die hier zu holen ist. Wenn dich der stärkste von ihnen holt, müsste er um die Rudel zusammen zu führen, deine Familie töten. Dein Vater war gebrochen als er seinen Sohn weg schicken musste. Es war nicht sein Tod vor dem er Angst hatte. Er war auch oft bei Nick im Zimmer.'

Und das sagst du mir erst jetzt? Pearl! Hätte ich das gewusst, hätte ich doch anders gehandelt.

'Es tut...'

"Bist du fertig?"

"B..Bitte wa...was?" Ich öffne die Augen und frage mich wie lange ich so auf der Stelle verharrt habe.

"Ich weiß ja nicht was du wichtiges mit Pearl zu besprechen hattest, aber ich würde gerne bevor die Dämmerung anbricht fertig sein mit meiner Erklärung." Mein Kopf platzt. Was kommt denn noch? Aber meine neugier ist gestiegen und deswegen mache ich mit meiner Hand eine Geste die ihm deuten sollte anzufangen.

"Wo hatte ich aufgehört? Achja, Ihre Liebe scheiterte in jedem weiterem Leben. Dafür sorgten die Fünf Krieger, die von ihrem Vater auf die Erde geschickt worden sind. Sie wurden genau wie die zwei zu Werwölfen. Die Krieger schafften es jedes mal die beiden aufzuhalten. Jedes neue Leben brachte neue Hoffnung. Doch jedes mal wurde sie zerschlagen von einem der Fünf und immer wenn dies geschah starb ein Teil ihres Herzens. Sie wollten nicht aufgeben. Ihre Liebe schien zu stark. Sie waren in jedem Leben beinahe bei einander. Immer ein Stück näher an den anderen. Dieses Stückchen schenkte ihnen immer wieder neue Kraft. Kraft, um das nächste Leben voller Schmerzen auszuhalten. Sie liebten sich so sehr das sie lieber im Schmerz lebten als nachzugeben. Der Gott des Mondes wollte nur das seine Tochter wieder zu ihm kommen würde. Doch sie liebte diesen Mann zu sehr als das sie ohne ihn konnte. Die Menschen an denen sie sich banden, verstanden diese Liebe nicht und so mussten sie immer warten bis der Mensch alt genug war um den anderen zu finden. Ihre innere Verbindung war stark. Stärker als wie das von jedem anderen Werwolf. Der eine von beiden konnte am anderen Ende der Welt wieder geboren werden, doch sie spürten genau wo der andere war. Das letzte mal als die beiden sich beinahe wieder gefunden hatten, entschied der jüngste von den fünf Kriegern ihnen wenigstens eine Nacht zu lassen. Die beiden genossen jede Sekunde die sie hatten und schliefen das erste mal nach so vielen Leben neben einander ein. Am nächsten Morgen wachte Sie auf und sah das Ihr Geliebter fest gehalten wurde von drei Kriegern. Sie brachten ihn um, vor ihren Augen, das hatten sie noch nie getan, da sie immer kurz bevor sich die beiden fanden einen der beiden töteten. In Ihrer Wut rieß sie zwei von den Kriegern den Kopf ab. Durch diese eine Nacht wurden ihre Gefühle noch stärker und sie konnte nicht mehr. Jedes Leben nahm ihr noch mehr Kraft. Der jüngste Krieger sah das sie sich nicht gegen ihn oder gegen das sterben wehrte. "Nehm mir die Erinnerungen an ihn. Nehm sie mir bitte alle. Ich kann diesen Schmerz nicht mehr ertragen. Nehm sie auch ihm. Keiner sollte so Leben müssen wie wir." Sie sah in die Augen des jüngsten Kriegers und flehte ihn an. Dieser war so erschüttert und merkte erst da, was er in all den Jahrhunderten angestellt hatte. Seine Wut steigerte sich und er nahm beiden die Erinnerungen. Nahm sie in sich auf um sich selber zu bestrafen."

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