>●□● Collision and Insults ●□●< [Chapter 3]

Kapitel 3

Der Unterricht zieht sich wie alter Kaugummi. Aber das ist mir heute egal. Sobald ich die schützende Schule verlasse habe ich Marco am Hals. Und das obwohl ich noch nicht mal etwas dafür kann.
Ich brauche Luft und zwar jetzt.
„Frau Pöffen? Dürfte ich mal auf die Toilette?" Rufe ich rein ohne das sie mich dran genommen hat. Verwirrt über mein Verhalten nickt sie nur. Ich stehe schnell auf und gehe auf den Flur. Ohne zu wissen wo ich hinlaufe, renne ich ein Mädchen um. Sie landet auf dem Boden und schreit auf.
„Aua. Mein Tag war ja noch nicht beschissen genug. Nein! Jetzt blute ich auch noch. Welcher Idiot lässt auch Steine in einem Schulflur liegen." An ihren roten und geschwollenen Augen merke ich das sie schon länger weint. Sie tut mir leid und ich will ihr hoch helfen.

‚Ach ihr willst du helfen? Wir haben selber Probleme, erinnerst du dich?'

Jetzt stell dich nicht so an. Ich kann es nicht mit ansehen wenn andere leiden und das weißt du.
„Es tut mir leid. Komm ich helfe dir hoch und dann säubern wir auf der Toilette deine wunde." Sage ich schnell zu ihr damit Pearl mich nicht umstimmen kann. Sie schaut mich an als würde ich sie verarschen wollen oder als wäre das ein Trick, um sie weiter zu schikanieren.
„Glaub mir ich möchte dir wirklich helfen. Ich wollte dich nicht über den Haufen rennen." Versuche ich nochmal, als sie mich immer noch skeptisch anschaut. Ich Strecke ihr meine Hand entgegen. Nach kurzem zögern nimmt sie diese auch und lässt sich von mir hoch ziehen. Schweigend gehen wir zur Mädchentoilette und ich ziehe Tücher aus der Halterung um sie mit Wasser anzufeuchten.
„Das könnte ein bisschen schmerzen. Aber ich muss sicher gehen das kein Steinchen in deiner Hand stecken geblieben ist." Vorsichtig tupfe ich mit dem Tuch ihre innere Handfläche ab. Sie verzieht ihr Gesicht sagt aber kein Wort.

'Da will wohl jemand einen auf hart machen.'

„Ich bin Celina und wie heißt du?" Frage ich, ohne auf Pearl einzugehen, aber sie schaut auf ihre Hände die ich immer noch mit dem Tuch bearbeite und sagt nichts.

‚Die ist ja gesprächig. Wir sollten unbedingt mit ihr mal telefonieren. Das wird ein angenehmes Gespräch!'

„Du redest anscheinend nicht sehr viel. Naja. Ich normalerweise auch nicht also mach dir nichts draus." Sage ich und versuche Pearl wie immer zu ignorieren.
Nach einer Weile habe ich alle Wunden gereinigt und schmeiße die Tücher weg.
„Ich heiße Isabell aber alle meine Freunde nennen mich Easy. Naja meine Familie nennt mich so. Freunde gibt es keine."
Ich kann nicht anders aber ich muss sie einfach umarmen. Wer weiß was sie hier alles schon durchmachen musste. Besonders da ich sie noch nie gesehen habe.
„Bist du neu hier auf der schule?" Frage ich deswegen.
„Nein. Ich bin hier in dieser Stadt geboren und gehe seid der 5. Klasse auf diese Schule." Das sie dabei eine Lachattacke bekommt verstehe ich nicht aber ich kann nicht anders als mit lachen.
„Wieso hab ich dich noch nie gesehen?"

‚Wie sollte man denn? Guck dir das graue Mäuschen mal an.'

Nicht sehr nett von dir Pearl. Jetzt sei doch bitte einmal ein wenig mitfühlend.

‚Das ist Menschen Kram. Da kenne ich mich nicht mit aus.'

Jetzt sei doch bitte ruhig.
„Ich weiß wie man in der Menge untertauchen kann." Sagt sie und unterbricht meinen Gedanken Kampf mit Pearl. Es klingelt zur nächsten pause.
„Möchtest du dich zu mir und meiner besten Freundin setzen? Also nur wenn du möchtest? Du musst natürlich nicht." Frage ich Sie. Amelie wird schon nichts dagegen haben. Immerhin finde ich sie eigentlich ganz nett und da sie genauso unbeliebt ist wie wir, warum sollten wir dann nicht zusammen unbeliebt sein? Sie nickt nur und ich gehe voraus.
Ich setze mich neben Amelie auf die Bank. Sie guckt echt traurig.

‚Was dachtest du denn? Das sie es auf die leichte Schulter nimmt. Du warst eben echt fies. Und das ist normalerweise mein Part.'

„Hey. Es tut mir leid das ich dich heute morgen so angegangen bin. Es war wirklich lustig was du gemacht hast." Meinen Arm legte ich auf ihre Schulter und sie schmunzelt.
„Ja es war eine coole Idee. Aber du kriegst jetzt den Ärger dafür. Ich habe nicht nachgedacht vorher. Ich wollte doch nur das er auch etwas unter der Verlobung leidet." Sie hebt den Blick und sieht Isabell neben mir auf der Bank.
„Oh... Ehm... Ja... ich meinte ob er sich an eure Absprache hält wegen dem Schluss machen mit Jenny und so." gut gerettet Amelie.
„Amelie das ist Easy. Easy das ist Amelie."
Wir reden über belanglose Sachen und ich merke wie meine Mitschüler mich anschauen und die Köpfe zusammen stecken, wenn die vorbei laufen. Die Klingel ertönt und wir gehen rein, schade das wir alle in unterschiedlichen Klassen sind. Ich betrete den Klassenraum und merke wie mich alle anstarren.

‚Noch nie ein weibliches Wesen gesehen? Solche Idioten.'

„Und du sollst es also geschafft haben das Marco sich in dich verliebt hat?" Sam steht vor mir und versperrt mir den Weg zu meinem Sitzplatz.
„Wie hast du das nur geschafft? Das ein Typ wie Marco sich in dich verliebt. Wer rechnet den mit so etwas? Du gehörst zu den Loosern und das wirst du auch bleiben. Egal wie du es geschafft hast bei Marco. Bei uns wird das nicht funktionieren." Schnauzt mich jetzt Tanja, die beste Freundin von Jenny, an.
"Mach dich darauf gefasst das die Schule ab heute die reinste Hölle für dich wird. Ich möchte nicht du sein." Sagt jetzt eine andere Freundin von Jenny.
"Wer möchte das schon?" Lacht Tanja.
Ich versuche einfach an den Leuten vorbei zu gehen, doch sie lassen mich nicht. Tanja schubst mich nach hinten und ich falle mit meinem Rücken genau an den Lehrer Pult. Der Schmerz zieht sich durch meinen kompletten Rücken bis zu meinem Nacken. Frau Pöffen kommt zur Türe rein und sieht mich auf dem Boden liegen.
„Was ist hier passiert?" Fragt sie in die Runde.
„Sie ist gestolpert Frau Pöffen und dann hingefallen. Wir wollten sie ja noch fest halten aber sie ist einfach zu schwer." Lügt Tanja und ich werde wütend weil sie mich so beleidigt. Ich bin dünner als sie aber ich soll zu schwer sein?

‚Mach sie fertig!!'

Nein! Ich bleibe ruhig. Wenn ich jetzt sauer werde hat sie das erreicht was sie möchte.

‚Ach und das wäre was? Miss super Therapeutin!'

Ihre Beleidigung darf mir nicht weh tuen. Das ist es was sie will.
„Celina, du gehst am besten nach hause. Du siehst schon den ganzen Tag so blass aus." Sie hilft mir hoch und führt mich zu Türe.
„Geh am besten ins Sekretariat und lass deine Eltern anrufen." Höre ich noch während sie die Türe hinter mir schließt. Sie hat wahrscheinlich recht und ich mache mich auf dem weg zum Sekretariat.
Keine halbe Stunde später sehe ich das Auto meiner Mutter.
„Also was ist passiert?" Fragt sie in einem Ton der mir klar machen sollte, das ich Mist gebaut habe.
„Vater ist passiert. Was denkt der sich dabei? Wie kann er mir das antun? Du weißt doch wie es ist wenn man gezwungen wird zu heiraten. Kannst du nicht nochmal mit Vater reden? Bitte?" Platzt es aus mir raus und in meinen Augen sammeln sich Tränen.
„Mama bitte. Es ist mir einfach zu viel. Ich kann das nicht." Versuche ich nochmal weil sie nicht antwortet.
„Dein Vater und unsere Hochzeit ist das beste was mir passieren konnte, Schatz. Irgendwann wirst du es auch so sehen." Seufzt sie schließlich.

‚Ist das ihr ernst? Wir sollen uns damit abfinden?'

„Das meinst du nicht so oder? Mama bitte. Sag mir das du auf meiner Seite bist. Pearl hasst Fenrir wie soll sie es ein Leben lang aushalten? Irgendwann wird sie die Kontrolle übernehmen und Marco umbringen." Stöhnend hält sie an und dreht sich zu mir. Ihre Augen funkeln wütend.
„Ich habe deinen Vater lieb gewonnen. Shaia hat es am anfang auch nicht auf die leichte Schulter genommen mit Amos. Aber jetzt kann sie nicht mehr ohne ihn Leben. Also geb ihr Zeit sich daran zu gewöhnen. Es ist nicht fair das du es musst, aber das sind unsere Gesetze. Keine Prägung auf einen anderen, also wirst du verheiratet. So. Und ich habe den Befehl meines Alphas und meines Mannes das diese Hochzeit stattfinden muss! Ich weiß ich sollte auf deiner Seite sein aber ich kann nicht . Du weißt doch selber. Man kann sich den Befehlen nicht wieder setzen." Schreit sie nun fast. Meine letzte Hoffnung ist gerade geplatzt.

‚Wie eine Seifenblase. Puff.'

Ich beiße auf meine Unterlippe damit ich nicht anfange zu weinen und zu schreien. Sie redet mit mir doch ich ignoriere sie. Draußen vor dem Fenster kann ich endlich unser Haus sehen. Sobald sie anhält mache ich die Türe auf und laufe in mein Zimmer.
Mein Handy vibriert und ich habe zwei verpasste anrufe und vier Nachrichten.

> Hey hübsche. Heute bei dir? Soll ich Easy auch fragen? <

> Antworte mir doch bitte <

> Da du nicht antwortest nehme ich das als ein ja auf. <

> Easy und ich sind um 16 Uhr bei dir. Bitte räum ein wenig auf. Ich kenne ja deine Unordnung. <

Ich gucke mich um. Amelie hat recht es herrscht das Chaos in meinem Zimmer, aber so mag ich das. Naja ich Räume ein wenig auf und versuche alle Sachen die draußen rum liegen in Schubladen zu stopfen. Es klopft an meiner Türe. Wenn das schon die beiden sind ging die Zeit aber sehr viel schneller um als gedacht.
„Ja kommt rein." Kaum gesagt geht auch schon die Türe auf und Marco kommt zum Vorschein.
„Was willst du?" Frage ich.
„Nicht gleich so zickig bitte. Da du deine kleine Freundin geschickt hast, um mich zu nerven und Jenny deswegen morgen Abend nicht mit mir zur Party geht, wirst du da mit mir hingehen. Und außerdem wirst du nett sein und wenigstens so tun als ob wir glücklich zusammen sind. Alles klar? Hier ist ein Kleid für morgen Abend." Er klingt fast schon nett.

'Zu nett.'

Während er mir einen großen Karton auf mein Bett stellt kann ich ihn nur geschockt ansehen.
„Das ist dein Ernst?" Stottere ich und gehe einen Schritt zurück um den Abstand zwischen uns zu vergrößern. Er hat es anscheinend nicht gemerkt, denn er bleibt stehen wo er ist.
„Es ist mein Ernst. Und ich habe extra die letzten zwei Stunden in der schule sausen lassen, um mit deinem Vater darüber zu reden. Er ist meiner Meinung. Du darfst auch gerne Amelie mitbringen, aber es ist das beste für das Rudel wenn wir wenigstens in der Schule so tun als wären wir glücklich. Die Party ist nur für Schüler unserer Schule als wirst du da auch eine Show abziehen. Und jetzt. Denk an unseren Deal und komm her." Den letzten Satz musste er auch unbedingt sagen. Der Rest war nett gesagt aber dann kommt wieder ein Befehl.
„Celina komm her. Ich möchte dir nur einen Kuss auf die Stirn geben und dann bin ich weg." Wütend streckt er die Hand aus.

‚Als ob wir freiwillig zu ihm gehen. Ich kann Fenrir bis hier hören. Er leckt sich die Lippen. Ekelhaft!'

Ich gebe nicht klein bei. Marco scheint das zu merken. Seine Hand ist immer noch gestreckt.
„Komm schon kleines. Ich habe nicht ewig zeit. Und wenn deine kleinen Freundinnen, die gerade die Einfahrt hoch laufen, hier ankommen ohne das ich dir den Kuss gegeben habe werden sie Zeuge deiner Markierung. Willst du das?" Ein hinterhältiges grinsen ziert sein Gesicht.
„Nur einen Kuss. Dann verschwindet du. Ohne das die beiden dich sehen!" Sage ich und ohne eine Antwort abzuwarten gehe ich zu ihm hin.

‚Ich dachte du gibst nicht klein bei? Was ist denn mit dir los? Als ob er vor einem Mensch seine Zähne zeigt.'

Ich kann es nicht riskieren das wäre ihr Tod. Wenn Sie wüsste was abgeht und wer wir sind, wird sie sofort zu meinem Vater gebracht. Es ist schon gefährlich das sie hier im Hauptquartier zu Besuch ist.
Er legt eine Hand auf meinem Rücken und die andere an meinen Hals. Er haucht einen Kuss auf meine Stirn, lässt mich wieder los und geht.

‚Das war ja schon fast sanft. Was denn mit dem los?'

Das wüsste ich auch zu gerne.

‚Er denkt doch nicht wenn er jetzt auf einmal nett ist das wir uns mit der Hochzeit abfinden oder?'

Ich hoffe es nicht.

‚Der wird sein blaues wunder noch erleben.'

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