➻ Two

Luke POV


"Ich kann es einfach nicht glauben, dass wir jetzt zwei Stunden gebraucht haben", seufzte Amalia gespielt genervt und ich lachte nur, legte meinen Arm um ihre Schulter und zog sie näher an mich heran. Unsere Tasche für den Strand hing locker um meine Schulter, während wir durch den Garten des Hotels gingen, um zum Strand runter zu kommen.

Erstaunlicherweise, war es auch gar nicht so voll in dem Hotel, was entweder daran liegt, dass es viel zu teuer ist oder, dass es so groß ist, dass sich die Menge gut verteilen kann und es deswegen nicht so übermächtig wird. Unsere Flip-Flops machen diese komischen Geräusche, die sie halt machen und es nervte mich, konnte mich jedoch nicht aus der Bahn werfen. Nichts würde mir diesen Tag vermiesen können.
Während wir schweigend den Weg entlang liefen, eine angenehme Stille die einen Nachdenken lässt, sehe ich mich noch ein wenig um.

Verschieden große Palmen erstreckten sich in den Himmel und auch sonst sah man viele andere Arten von Pflanzen, die ich niemals entziffern könnte, aber auch nicht musste. Auch Amalia interessierte sich nicht wirklich für grünes, was bedeutete, dass unsere Wohnung lediglich die paar Pflanzen aufweisen, die unsere Eltern vorbei bringen. Und selbst diese halten nicht wirklich lange. Das positive dabei war aber, dass sie nicht von mir erwartete, dass ich ihr Blumen schenkte. Diese würden nämlich sowieso nicht lange überleben.

"Da hinten! Schau, Luke, da hinten ist das Meer", schrie sie begeistert auf, entwirrte sich aus meinem Arm und rannte vor. Ich konnte nicht anders, als belustigt den Kopf zu schütteln und ihr dann erst zu folgen, natürlich mindestens genau so schnell, um gerade noch mitzubekommen, wie sie sich ihre Schuhe von den Füßen striff und sie in die Hand nahm, um über den Strand zu laufen.

Doch da hatte sie nicht mit mir gerechnet. Ich machte nämlich noch einmal klar, dass die Tasche fest sitzt, ehe ich lossprintete, sie hochnahm und auf meinem Rücken platzierte, was einfach ist, da sie nicht besonders groß und demnach auch nicht besonders schwer war. Was soll ich schon sagen; ich stand nun mal auf kleinere Menschen. Ich mochte es, sie aufgrund ihrer Größe zu necken oder auch einfach dabei zuzusehen, wie sie versucht, die hohen Sachen im Supermarkt ohne meine Hilfe zu erreichen.

Sie schrie lachend auf, hielt sich aber kurz darauf um meinen Nacken fest und ließ sich von mir über den Sand tragen, auf der Suche nach einem Platz für unsere Stranddecke. Im Gegensatz zum Hotel, war der Strand nämlich erstaunlich voll und so ergatterten wir lediglich einen Platz, in der Nähe eines Volleyball Feldes. An sich, war das ja nicht das Problem, solange sich keine Vollidioten dafür entscheiden würden, dort zu spielen. Denn, ganz im Ernst, ich hatte keinen Bock das Wasser und den Sand überall rumfliegen zu haben.

"Lass mich dir helfen", sagte ich, hielt die andere Seite der Decke fest, um sie sauber und ordentlich auf dem Sand zu platzieren. Danach folgten die Handtücher und zum Schluss war ich damit beschäftigt, den Luftmatratze meiner Frau aufzupusten, da sie, wie sie behauptete, zu wenig Puste dafür hätte und außerdem die einzige von uns beiden war, die wusste, wie man den Sonnenschirm aufstellen würde.

Also gab ich mich geschlagen, denn es gab definitiv schlimmere Aufgaben und sah mich währenddessen ein wenig um. Tatsächlich hatten anscheinend zwei Jungs entschieden, sich auf dem Volleyballfeld breit zu machen und ich konnte mir nur schwer ein seufzen verkneifen. Jetzt war es auf jeden Fall vorbei mit der wunderschönen Ruhe und Geschrei würden stattdessen meine Gehörgänge füllen. Ihr würdet vielleicht behaupten, dass ich übertreibe, doch irgendwo tief in euch drin, gebt ihr mir doch Recht.

Der mit den komischen Roten Haaren, versuchte sich an einem Aufschlag und versenkte diesen direkt im Netz, woraufhin er selbst genervt seufzte und der andere Junge, von welchem ich nur die blanke Rückenansicht zu Gesicht bekam, begann zu lachen. Und dieses war seltsamer Weise so ansteckend, dass auch meine Lippen sich zu einem Grinsen verzogen und ich meinen Kopf schüttelte.

Schadenfreude war eben die beste Freude.

"Kannst du mir den Rücken eincremen?"
Ich drehte mich zu meiner Frau um, welche mit der Sonnencreme in der Luft herum wedelte und mir ein atemberaubendes lächeln schenkte, weshalb ich mich gleich noch einmal in sie verlieben könnte.

"Nichts lieber als das", grinste ich anzüglich, schloss die Luftzufuhr der Luftmatratze und legte ihn so zur Seite, dass sie uns beide nicht länger stören würde. Dann nahm ich ihr die Creme ab, sie legte sich auf ihren Bauch und strich sich ihre Haare so zur Seite, dass sie mich nicht beim eincremen stören würden.

Ich schob ihre Träger zur Seite und tat etwas Creme auf meine Hand, ehe ich langsam damit begann, sie einzumassieren. Amalia ließ ein Summen erklingen und ich beugte mich gerade herunter, um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken, als ein Volleyball neben mir aufkam und Sand über der ganzen Decke verstreute.
Ich versuchte wirklich, meine Wut etwas zu zügeln, doch sobald ich mich umdrehte und in das Gesicht des Jungens mit den roten Haaren sah, war all das vergessen.

"Bist du zu blöd um auf dem Feld zu bleiben oder was? Hier sind auch noch andere Leute", zischte ich wütend und sofort veränderte sich sein entschudligendes Gesicht, während nun der andere Junge neben ihm auftauchte und ihn leise, nicht so leise das ich ihn nicht verstehen konnte, aber schon leise, fragte, was denn los sei.

"Nichts", murrte der rothaarige leise und nahm nun dankend den Ball an, den meine Frau ihm entgegenhielt.

Natürlich, sagte sie wieder nichts weiter dazu. Sie lächelte einfach nur, sagte das es nicht so schlimm sei und schüttelte den Kopf, als der rothaarige sich wieder und wieder bei ihr entschuldigte. Mein Blick hing stattdessen an dem Jungen neben ihm, wessen Gesicht ich immer noch nicht richtig gesehen hatte, da er den Blick auf den Sand gesenkt hatte und ihm seine Locken ins Gesicht fielen.

"Vielleicht könntet ihr uns ja als Entschuldigung mitspielen lassen?"
Diese Aussage von Amalia registrierte ich jedoch wieder und löste meinen Blick von dem Jungen mit den Locken, um sie geschockt anzusehen.

Hatte sie echt vor, mit diesen beiden Idioten länger als zwei Minuten verbringen? Sie hatte eindeutig ein zu großes Herz.

"Natürlich, gern!", erwiderte der Rothaarige und meine Frau stand bereits auf, doch nichts auf dieser Welt würde mich dazu bringen, dort mitzuspielen.

"Ich gehe uns etwas zu trinken besorgen", murrte ich leise, doch sie verstand es und drehte sich zu mir um.

"Willst du nicht mitspielen?" Sie klang traurig und ich seufzte.

"Nein, ich habe Durst. Spiel du nur."

Ich drehte mich ohne ein weiteres Wort um und hörte noch, wie sie sich bei den beiden für mein Verhalten entschuldigte, ehe ich so weit entfernt war, dass ich die drei komplett hinter mir ließ.


Ashton POV

Nachdem Michael und ich uns erst einmal ein wenig frisch gemacht und die Koffer ausgepackt haben, sind wir, nach einer kurzen Hotel Erkundungs-Tour, die sage und schreibe dreißig Minuten dauerte, da diese Anlage verdammt groß war, runter zum Strand gelaufen und haben uns ein wenig im Wasser abgekühlt.
Ich zog, im Gegensatz zu Michael, mein Tank-Top vorerst nicht aus, da es mir aus verschiedenen Gründen unangenehm war, mich Oberkörperfrei zu zeigen.

"Ey, hör auf so viel nachzudenken Ash. Keine Sorgen haben wir gesagt, okay ?'', unterbrach Michael meine Gedankengänge und schwamm auf mich zu.

Ich stand nur bis zu den Oberschenkeln im Wasser, während der Rothaarige sich in den Wellen versinken ließ.
Ich sah ihn stirnrunzelnd an.

"Ich weiß, Sorry..''

Er nahm die Entschuldigung aber nicht einfach so hin, sondern legte seine Arme auf meine Schultern, um mir besser in die Augen sehen zu können.

"Du musst lernen, deinen Kopf auszuschalten, Kumpel. Versuch einfach mal,wenigstens ein wenig glücklich zu sein, ja ?''
Er lächelte mich ermutigend an, aber dann wechselte seine Miene zu einem Grinsen, als er über meine Schulter sah und eine Punkt fixierte.
"Lass uns Volleyball spielen! Wie damals in der zehnen!"

Ich drehte mich schnell um, damit ich das Volleyball Feld sehen konnte und nickte schnell. Ich liebte es, Volleyball zu spielen und das wusste mein bester Freund natürlich auch.

Als Michael dann aber den Aufschlag mit zu viel Druck ausübte und der Ball bei einem Pärchen landete, verzog ich unschuldig das Gesicht und meine Schultern hoch.

"Oops ?'', murmelte ich in mich hinein und kratzte mich am Nacken.

Ich wagte es mir, nur einen kleinen Blick auf das Paar zu erhaschen, drehte mich aber sofort wieder um, als ich bemerte, wie sauer der Typ war.

Er sah verdammt gut aus, um ehrlich zu sein, aber diese arrogante Art machte ihn sofort unsymphatisch.
Als wenn Michael mit Absicht deren Michael Kors Taschen und Gucchii Brillen dreckig gemacht hätte.

Natürlich ist es ärgerlich, aber er hatte sich doch entschuldigt; außerdem muss man ja nicht gleich so ausfallend werden.

Eigentlich hatte ich vor dem Kotzbrocken genau dies ins Gesicht zu sagen, was meine Schüchternheit letztendlich so oder so nicht zulassen würde.

Ehrlich gesagt, war ich auch nicht so begeistert, dass seine Partnerin mit uns Volleyball spielen wollte, aber sie sah gut aus; ich will Michael ja nicht den Spaß verderben. Erst recht nicht wenn Mister 'Ich bin zu hübsch und gut für sandige Hände', sich für einen Moment verzieht.

Innerlich seufzte ich auf.
Wieso bin ich in meinem Kopf immer so gut im kontern, kann es aber nie aussprechen ?

Ich schüttelte meinen Kopf und konzentrierte mich nun auf das Spiel. Die Frau, die sich als Amalia vorstellte, spielte auf Michaels Seite und die beiden flirteten nach einer Zeit sogar ein wenig, was mich grinsen und die Augenbrauen hochziehen ließ. Michael hatte definitiv seinen Spaß.

Es dauerte gar nicht lange, bis sich noch andere Menschen zu uns gesellten und uns fragten, ob sie mit uns spielen konnten. Es hat tatsächlich viel Spaß gemacht und es vergingen auch schnell ein einhalb Stunden.

Michaels Seite hatte gerade Aufschlag, als ich in der Mitte positioniert war und mich innerlich schon darauf vorbereitete, dass der Ball zu mir kam - was er letzendlich auch tat. Ich nahm diesen Ball jedoch nie an, denn als ich einen Schritt nach hinten machte, spürte ich, wie sich etwas Scharfes in meinen Fuß rammte.

Schmerzhaft verzog ich mein Gesicht und hob mein Bein an, um zu sehen was passiert war.
Alles was ich jedoch sehen konnte, war Blut und Sand.

"Fuck."

"Ashton! Ist alles okay ?''
Michael kam sofort auf mich zu gerannt und half mir, auf den Holzweg zu kommen.

Das Spiel wurde offensichtlich für einen Moment gestoppt, denn ich bemerkte viele Blicke auf mir.

"Ich glaub' ich bin in eine Scherbe getreten'', gab ich dann zu, denn diese saß definitiv noch in meinem Fuß drin.

"Das muss verarztet werden. Fuck du blutest stark!''

Ich sah ihn nur ungläubig an. Ich hatte eine ausgeprägte Phobie gegen Ärzte und Spritzen, das kam gar nicht in Frage.

"Ach was, so schlimm ist es jetzt auch nicht.."

"Ashton du blutest mehr, als eine Frau wenn sie ihre Tage hat!"

Plötzlich tauchte Amalia hinter Michael auf.

"Luke hat gerade sein Medizinstudium abgeschlossen, er kann helfen."

Ich bin mir sicher, dass ich noch nie in meinem Leben jemandem einen finstereren Blick zugeworfen hab.

"Nein, das geht scho-''

"Das ist selbstverständlich, er wird dir helfen. Ein 'Nein' wird nicht akzeptiert'', sie lächelte mich warmherzig an.

Bitte nicht.

[***]

So.. Kapitel zwei und erste Begegnung von Lashton

Schon irgendwelche Meinungen zu den Charakteren? Wie findet ihr Amalia?

Danke für die Kommentare, wir mussten so Lächeln. Wir dachten echt, dass wir einiges an Lesern verloren haben, aber viele treue sind geblieben. Danke dafür, vor allem, nach der langen Funkstille.

Kommentare kommentieren bitte, danke ❤️

-Andra &' Michelle ❤️

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top