➻ Thirteen

Ashton POV

In der letzten Nacht tat ich so, als ob ich schon schlafen würde, um einer Unterhaltung mit Michael aus dem Weg gehen zu können. Ich war wahrscheinlich nur wieder am übertreiben und interpretierte alles mögliche in diese Szene hinein.
Luke war verheiratet und in seinen Flitterwochen. Er hatte eine Frau, die so hübsch und lieb war, dass ich sie nicht einmal hassen konnte. Alles wäre so viel einfacher, wenn ich zumindest das könnte.

Ich hörte, wie Michael sich leise auszog, bevor er sich zu mir ins Bett legte und einen Arm um mich schlang. Ein kleines Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit, als mir bewusst wurde, dass Michael mich niemals verlassen würde.

"Pass auf dein Herz auf, Ash'', flüsterte er leise in mein Ohr, weswegen ich mich nur näher an ihn kuschelte und tatsächlich versuchte, einzuschlafen.

--

Am nächsten Morgen beschlossen Michael und ich wie immer, zum Pool zu gehen. Er hatte mich zum Glück nicht auf den Vorabend angesprochen und ließ mir Zeit und Raum, darüber nachzudenken, bis ich für mich selbst entscheiden würde, mit ihm darüber zu reden.

Wir waren schon recht früh am Pool, da ich Luke und Amalia beim Frühstück nicht schon sehen wollte. Mir war bewusst, dass ich den beiden nicht für die nächsten vier Wochen aus dem Weg gehen konnte. Aber vielleicht für die nächsten drei Wochen und sechs Tage.

Ich konnte mich zunächst nicht auf mein Buch konzentrieren, da mich das schlechte Gewissen überrannte und mich quasi dazu zwang, über Luke nachzudenken. Ich wollte Michael davon erzählen, doch ich wusste sowieso, dass das alles nur Kinderscheiße war. Kinderscheiße, für die Luke zu alt war.
Doch mich plagte das Bedürfnis, darüber reden zu müssen.

Michael hatte Erfahrungen. Vielleicht könnte er mir ja helfen, über Luke hinweg zu kommen?

Ich seufzte und legte nach minutenlanger Überlegung das Buch weg, um Michael anzusehen.

"Wir haben uns fast geküsst."

Der Rothaarige öffnete sofort seine Augen und sah mich überrascht an.

"Was?'', er zog seine Augenbrauen erst wütend zusammen, sah mich dann aber verständnisvoll an. "Ash, Luke ist verhei-''

"Er ist verheiratet, mit einer Frau, die wunderschön und sympathisch zugleich ist, ich weiß. Das macht die Tatsache jedoch nicht einfacher, dass dieser Mann mir den Kopf verdr-'', weiter konnte ich nicht sprechen, da mich eine weibliche Stimme unterbrach.

"Hey! Da seid ihr ja! Ich dachte wir wollten zusammen frühstücken gehen?''

Ihr noch den Rücken zugedreht, murmelte ich ein leises 'bitte nicht' unter meinem Atem, setzte dann jedoch ein Lächeln auf. Michael warf mir einen seltsamen Blick zu, bevor er ihr antwortete.

"Ja, wir waren schon so früh wach und hatten Hunger, verzeih mir'', er warf ihr einen schmollenden Blick zu und die Sache war nach einem Kurzen,

"Wie könnte ich dir denn nicht verzeihen?'',

erledigt.

Als Luke mich mit so einem intensiven Blick ansah, fing ich jedoch an, nervös zu werden. Ich wollte nicht schwach wirken und hielt diesem deswegen stand.

Dies war keine High School Romanze. Luke war schließlich vierundzwanzig Jahre alt. Männer wie er, wollten keine Jugendliebe, in der der Junge das zerbrochene Mädchen heilen will. Sie wollen eine selbstbewusste Person vor sich stehen haben. Keinen Loser. Außerdem ließ mein Stolz nicht zu, nun schwach zu wirken.

Den Tag über, ignorierte ich das Paar die ganze Zeit und war damit beschäftigt, die letzten Seiten des Buches 'Du oder das ganze Leben' zu lesen. Ich wagte nicht einen einzigen Blick zu Luke, doch als Amalia ihn irgendwann am Nachmittag bat, sie einzucremen, konnte ich nicht anders.

Ich sah dabei zu, wie Luke in Badehose auf dem Hintern seiner Frau saß und sie mit einem verliebtem Blick eincremte. Erst malte er einen Smiley auf ihren Rücken und danach einen Penis auf ihren Hintern, weshalb ich meine Augen rollte. Konnten die beiden nicht woanders ihre Verliebtheit ausleben? Ich fühle mich gestört.

Amalia bemerkte den Penis anscheinend, denn sie fing laut an zu kichern und versuchte Luke zu schlagen.

"LUCAS''

Dieser grinste jedoch nur und fing an ihren Hintern einzucremen.

"Wir wollen doch nicht, dass dein süßer Po verbrennt, oder Baby?''

Amalia hörte nach kurzer Zeit auf sich zu wehren, da sie zu sehr lachen musste und ließ Luke seinen Moment genießen.

Eifersucht machte sich in mir breit. Ein Gefühl, welches ich so sehr zu vermeiden versuchte. Doch nicht wegen ihrer Unterhaltung, sondern, weil ich seine Knutschflecke am Hals und Schlüsselbein entdeckte. Also kam er gestern und wollte mich küssen, nur um danach sofort mit Amalia zu schlafen? Ich schluckte hart und schüttelte diese Gedanken von mir ab.

Amalia fing wieder an zu lachen.

"Hör auf Luke!''

Der Blonde war gerade dabei, ihr Bikini Oberteil aufzumachen und kitzelte sie dabei leicht. Sein Grinsen war so echt und man konnte ihm ansehen, wie sehr er seine Frau liebte. Er küsste ihre Schulter und knabberte danach an ihrem Ohr.

"Wie in Teenager Zeiten'', grinste er und schmunzelte leise, als sie wieder anfing zu lachen.

"Werden wir nun also wieder Teenager oder was?'',  alberte sie und so ging das noch zwei weitere Minuten.

Sie machten sich über ihre Teenage Zeiten lustig, obwohl zwei Teenager direkt neben ihnen saßen.
Als Luke diese Sachen sagte, spürte ich, wie sich mein Herz zusammen zog und sich Wasser in meinen Augen sammelte. Gestern sahen die Teenager Zeiten doch gar nicht so lustig aus. Zum Glück trug ich eine Sonnenbrille.

Um mir deren Unterhaltung nicht weiter anhören zu müssen, beschloss ich, mich an die Bar zu setzen und bestellte mir ein Wasser.

"Bitte schön'', der Typ lächelte mich warmherzig an, weswegen ich nicht anders konnte, als meine Mundwinkel leicht hochzuziehen. Meine Hände umfassten das Glas und ich nahm einen Schluck. "Nicht dein Tag, hm?'', sprach er zu mir, weswegen ich nur seufzend meinen Kopf schüttelte.

"Nicht mein Urlaub'', fügte ich hinzu, weshalb ich einen sympathischen Blick von dem gut aussehenden Bar Keeper bekam.

Er wischte den Tresen ab und sah mich dabei an.

"Er ist ein Fuckboy. Sei nicht traurig wegen jemandem wie ihn."

Verwirrt drehte ich meinen Kopf.

"Woher weißt du-"

"Ich sehe eure Blicke und wie ihr euch verhaltet. Klingt gruselig, ich weiß, aber er hängt öfter an dieser Bar und flirtet mit meinen Kolleginnen. Und wenn er betrunken ist, kann er nicht aufhören über dich zu reden."

Mein Blick senkte sich sofort und meine Wangen erhitzten sich.

"Du bist sowas von verliebt in diesen Typ."

Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf.

"Das stimmt nicht!''

Er warf mir einen wissenden Blick zu.

"Hör zu, kid. Menschen wie er, achten nicht auf Gefühle, sie wollen nur ihren Spaß auf Kosten anderer. Du wirst am Ende der mit dem Liebeskummer sein. Und du bist viel zu süß für so etwas."

Erneut spürte ich die Hitze in meinen Wangen und biss mir auf die Lippe, um ein Grinsen zu verbergen.

"Danke."

Er zwinkerte mir nur zu und kurz darauf kamen andere Hotelgäste weshalb ich wieder mit einem Lächeln zurück lief. Anscheinend war doch nicht jeder Junge ein Arschloch.

--

"Sag du mir nicht, was richtig und falsch ist. Du bist doch der jenige, der mit einem verheirateten Mann schläft!", warf mir mein bester Freund vor, weshalb ich ihn nur fassungslos ansah.

"Ich schlafe hier mit Niemandem! Was fällt dir eigentlich ein? Alles was ich möchte ist, dass ich nicht jedes mal bis drei Uhr Nachts alleine draußen sein muss, nur weil du gerade dabei bist, irgendein belanglosen Mädel zu vögeln!"

Es war kurz nach dem Abendessen des nächsten Tages, als Michael und ich oben im Zimmer waren und uns heftig stritten.

Ich konnte letzte Nacht schon wieder bis drei Uhr nachts draußen warten, bis er ein weiteres Mädchen befriedigt hatte. Dieses Mal ließ ich es aber nicht auf sich Ruhen und wir hatten schon den ganzen Tag eine komische Stimmung, bis es dann gerade zum Auslöser kam, als es darum ging, wer denn nun die Zimmer Karte mitnehmen würde.

"Wo soll ich das denn sonst machen? Soll ich jetzt wegen dir den ganzen Urlaub auf Sex verzichten oder was?''

"Wenn du unbedingt ficken willst, dann treibt es doch in ihrem Zimmer!''

Ich wurde immer lauter und kam auf ihn zu. Wieso mussten wir wegen so etwas unnötiges denn Streiten? Der Rothaarige verdrehte seine Augen und lachte humorlos auf.

"Benimm dich doch nicht wie ein Baby! Werd erwachsen Ashton! Das ist der Grund warum Luke dich nicht will. Du bist neunzehn, Jungfrau und denkst immer noch, deine große Liebe wird dich zum ersten mal Vögeln! Shoutout: Niemand will eine Jungfrau'', direkt nachdem er das sagte, änderte sich sein Blick von Wut in Schock und danach Reue. Mein Mund stand offen und ich schüttelte meinen Kopf. "Ashton, das war nicht so gemei-'',

"Vergiss es! Du hast es genau so gemeint und nicht anders.''

Mit diesen Worten rannte ich aus unserer Suite, wo ich auf dem Weg zu unserem Fahrstuhl, wie immer Luke und Amalia traf.

Er sah mich besorgt und verwirrt an und wollte mich stoppen.

"Hey, was ist denn los?''

Wütend schüttelte ich meinen Kopf und schubste ihn aus den Weg.

"Verpiss dich Luke, Nicht jetzt!''

Auch wenn das nicht normalerweise nicht ich war, änderte ich meine Wortweise nicht. Dieser ganze Urlaub war nicht normal.

Und als hätte es nicht anders kommen können, endete ich an der Pool Bar. Betrunken. Wie ich das geschafft hatte, keine Ahnung. Ich erkannte nur den hübschen Bar Keeper vom Vortag, als dieser vor mir stand und einen Cocktail hinstellte. Er sah mich eindringlich an und sagte so etwas wie,

"Lieber Alkohol, als deine Arme'' und das Angebot lehnte ich auf keinen Fall ab, denn die roten Stränge auf meinen Arm zeigten, wie ich mich unbewusst in Gedanken selbstverletzt haben muss. Etwas, was ich nie wieder tun wollte. Also war ich das erste Mal in meinem Leben betrunken und es war lustig und traurig zugleich.

Als Luke mich von der Bar mehr oder weniger wegzerrte, konnte ich nicht anders als zu kichern.

"Bin ich jetzt wieder interessant oder wie?''

Wir liefen ziemlich eng aneinander zum Strand, was mich beruhigte aber gleichzeitig auch beunruhigte. Um sicher zu gehen, führte ich einen kleinen Sicherheitsabstand ein und stellte mich, sobald ich Sand unter meinen nackten Füßen spürte, zu einer Laterne, um mich dort anlehnen zu können.

"Du warst nie uninteressant Ashton, sei nicht albern."

Ich kicherte wieder.

"Albern wie diese Laterne? Oder albern wie dein Gesicht?''
Der Blonde sah mich nur belustigt an, was mich wütend werden lies.
"Was ist so lustig?''

Luke schüttelte mit dem Kopf.

"Nichts. Du bist betrunken, Ash.''

"Nenn mich nicht Ash, das dürfen nur meine Freunde'', unterbrach ich ihn.

"Na gut, Ashton-"

"So dürfen mich nur Menschen nennen, die ich mag."

Nun verdrehte er seine Augen.

"Und wie soll ich dich dann nennen?''

Ernst sah ich ihn an.

"Mister Kartoffel-Reis.''

Es war ein Moment ruhig, bis der Ältere in schallendes Gelächter ausbrach. Ich sah ihm mit schiefen Kopf verwirrt zu.

"Was ist jetzt schon wieder so lustig?''

"Nichts nichts."

Ich zuckte nur mit meinen Schultern und seufzte.
Nach ein paar stillen Minuten, bemerkten beide, wie die Stimmung langsam kippte.

"Was fällt dir eigentlich ein, mich so vor Cole zu blamieren?''

Da wir unter der Laterne standen, konnte ich ein Stirnrunzeln bei ihm ausmachen.

"Er hat dich abgefüllt, Ashton. Es war offensichtlich, dass er nur Sex von dir wollte."

Mit dieser Antwort traf er einen Wunden Punkt bei mir; Michaels und meinen Streit noch frisch im Kopf.

"Und was willst du?'', erwartungsvoll sah ich in sein nun eher geschocktes Gesicht.
"Was?'', gab ich nun frech von mir. Es war doch die Wahrheit.

Erst ignorierte er mich für zwei ganze Tage und nun meint er mir einen Vortrag zu halten, mit wem ich mich unterhalten soll und mit wem nicht, als würde er sich tatsächlich Sorgen machen. 

"Glaubst du wirklich, ich will nur mit dir schlafen?'', er lachte, "Ich bin verheiratet, Ashton."

Mein Blick senkte sich kurz beschämt, doch der Alkohol in mir sagte, mich nun nicht unter buttern zu lassen. Also machte ich meine Schultern gerade und den Kopf hoch, um ihm die Stirn bieten zu können.

"Dann küss mich nicht fast und schlaf im nächsten Atemzug mit Amalia!'', sobald ich diesen Satz aussprach, bildeten sich wieder Tränen in meinen Augen, die ich zu unterdrücken versuchte. Luke's Blick erweichte sofort.
"Tu nicht so, als würdest du dich für mich interessieren, wenn du jede Möglichkeit ausnutzt, mich fertig zu machen, nur damit du dir sicher bist, dass du sie noch liebst. Oder wie war das noch?  'Wir benehmen uns wieder wie Teenager, wie in alten Zeiten' Shoutout: hier steht einer, genau vor dir!''
Einzelne Tränen lösten sich, die ich jedoch mutig wegwischte.
"Cole wollte nicht nur mit mir schlafen. Er ist momentan der Einzige, dem ich vertraue. Er hat mich beschützt und nicht abgefüllt."

Ich schluckte und sah traurig nach unten, verschränkte dabei meine Arme vorsichtig ineinander. Die aggressiven Stränge nun spürbar, weswegen ich mich wieder nur schämte. Dieses Mal war es wirklich unterbewusst.

Um diese Gedanken abzuschütteln, setzte ich jedoch nun ein Lächeln auf und sah hoch zu Luke, an dem ich wieder einmal näher stand, als gewollt.

In meinem Kopf drehte sich alles.

Ich hakte mich also mit meinem Finger in seiner Gürtelschlaufe ein, um Halt zu gewinnen. Plötzlich schien es, als würden wir in einem Break Dance No.1 auf dem Jahrmarkt stehen.

"Aber das ist egal, denn ich werde dich jetzt küssen und dann ist endlich alles gut.''

Wieder grinste der Größere von uns beiden und schüttelte seinen Kopf.

"Du wirst dich jeden Moment übergeben'', verkündete er.

"Werde ich nicht.. Ich genieße die Fahrt."

"Aber wir fahren doch gar nicht.''

"Oh'', sagte ich völlig durcheinander. Ich ließ seinen Gürtel los und konzentrierte mich auf meine Füße. "Mir ist nur schwindelig, das ist alles. Mir geht's gut.''

"Von wegen."

"Wenn du aufhören würdest, dich zu bewegen, würde es mir viel besser gehen.''

"Ich bewege mich auch nicht, Ashton. Auch wenn ich es hasse, das sagen zu müssen, aber du wirst gleich kotzen."

Und er behielt recht. Nach nur ein paar Wimpernschlägen beugte ich mich über und begann damit, meinen Mageninhalt zu lehren.

[***]

Ach ist dieses Wetter nicht herrlich? Und ich muss gleich zum Training. Wuhu ._.

Wir hoffen euch hat das Kapitel gefallen und ab jetzt wollen wir ein paar Widmungen bei den Kapiteln raus geben. Also schreibt fleißig einen Kommentar und euch wird vielleicht das nächste Kapitel gewidmet :)

Dieses geht an gay_like_larry , da mich deine Kommentare so zum Lächeln gebracht haben. Ich widme es dir später am Laptop noch richtig xx

Bis demnächst und denkt an eine kleine Rückmeldung für uns xx

-Michelle❤️

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