EPISODE 3

»how to spell desperate;
miss him like your lover.«

DROLLERY

Knarrende Geräusche bahnen sich an, als
du Stufe für Stufe die Treppe des Hauses runtergehst. Du willst zu Hause sein, bevor Taehyung aufwacht.

„Du weißt schon, dass du jetzt genauso wenig wie heute Nacht in dein Haus kommen wirst.."
erwischt dich Taehyung, der oben am Rand der Treppe steht.

Seufzend siehst du zur Seite, du müsstest wirklich bis heute Abend warten, ehe deine Eltern wiederkommen.

„Ist es hier denn so schlimm? Sonst bist du hier doch immer freiwillig und viel zu lange geblieben." lächelt er leicht ironisch und geht ein wenig schwächelnd die Treppe runter, an dir vorbei, Richtung Küche.

„Sonst hast du mich auch nicht angelogen." kannst du es einfach nicht zurückhalten, musst ihn konfrontieren.

Sofort hält er inne, steht mit dem Rücken
zu dir. Der kalte Boden kitzelt seine nackten Füße, du frierst trotz des Sommers in deiner Nachtwäsche.

„Tu nicht so, als würdest du nicht wissen,
was ich meine. Seit wann bist du wieder hier, wieso hast du mir nichts gesagt?" gehst du einen Schritt an ihn heran, er dreht seinen Kopf etwas zur Seite.

Natürlich wusste er, dass du sauer sein würdest. Natürlich hätte er dies verhindern können.

„Tut mir leid, Y/N. Ich war so beschäftigt gewesen und hätte mich wirklich melden sollen." entschuldigt er sich aber einfach,
eher halbherzig.

Als du etwas entgegnen willst, dreht er sich wieder weg und geht erneut Richtung Küche.

Wütend und ungläubig folgst du ihm, doch auf halbem Wege werdet ihr durch ein komisches Geräusch aufgehalten.

Zur Seite sehend, bemerkt ihr, dass es sich
um den sich auf dem Sofa drehenden Jimin handelt, der nun schnarchend von diesem fällt und aufschreckt.

„Ohh Taehyung.." grölt er völlig fertig, als er seine Augen öffnet und diesen erblickt.

„Warum weckst du mich mit deinen Mammut Schritten und-" ist Jimin direkt auf Streit aus, doch verstummt für einen Moment als er dich sieht.

„Du.." lächelt er nun ein wenig.
„Ich habe von dir geträumt.." stützt er sich auf dem Boden mit einem Arm auf.

„Hoffen wir mal, dass es kein Albtraum war." rollst du die Augen und deine Stimme ist leider leiser als geplant.

Denn wenn du nach all den Jahren endlich
mal mit deinem damaligen Schwarm redest, kommen alte, unkontrollierte Gefühle hoch.

„Nein, es war ein Sextraum." lächelt er unverschämt und viel zu direkt.

Die Wangen rosa werdend, siehst du zu Boden, als Taehyung entsetzt aufseufzt und auf Jimin zu geht, ihm am Kragen packt und auf die Beine zieht.

„Mach dich fertig und verpiss dich dann." ordnet Taehyung grummelnd an und Jimin scheint von seiner plötzlichen Stimmung geschockt zu sein.

„Nicht nötig, gehe jetzt schon. Bye."
dennoch zwinkert Jimin dir zu, macht kehrt und nach einigen Sekunden hörst du nur noch die Haustür zuknallen.

Deine Brust hebt sich erleichternd, als die Tür ins Schloss fällt. Warst du etwa so aufgeregt?
Und das nur wegen Jimin, er weiß sicher nicht mal deinen Namen.

„Willst du ihm noch länger nachstarren,
oder kann ich uns jetzt Frühstück machen?" unterbricht dein bester Freund deinen Gedankengang so plötzlich.

Direkt weißt du, dass seine Aussage nur
eine indirekte Aufforderung an dich ist,
ihm Essen zu machen.

„Heute habe ich keine Lust, zu kochen." verschränkst du, über seine Lügen nicht vergessend, die Arme vor der Brust.

„Gut, dann machen wir eben zusammen Frühstück. Oder wohl eher Mittag, es ist
schon Dreizehn Uhr." blickt Tae auf die Wanduhr und zieht dich am Arm mit sich.

:::

„Könntest du dein Handy weglegen? Der Teig knetet sich nicht von alleine.." schielst du gestresst zu ihm rüber, als ihr schon seit ner halben Stunde hier fungiert.

Ihr habt euch doch dazu entschieden, Kuchen zu backen und diesen dann zu essen. Aber er hantiert an seinem Handy herum, schreibt mit irgendeiner Person, irgendeinem Mädchen.

Doch als er dein Seufzen wahrnimmt, legt er es beiseite und beäugt dich schief grinsend. Deine Wangen sind leicht mit Mehl beschmiert, deine Kleidung hast du zuvor zu einem Pullover und einer Sporthose von ihm eingetauscht.

Grinsend macht er einen Schritt an dich
heran, greift mit der Hand in die Mehlschüssel und wartet keine Sekunde, ehe er dir die Dosis über den Kopf rieseln lässt.

In derselben Sekunde hälst du inne, gibst einen hohen Ton von dir. Sofort schnappst du dir ein Ei und schlägst es an seiner Stirn auf, sodass der Inhalt an dieser hinunterläuft.

Für eine Sekunde glaubst du, dass er ziemlich sauer ist, denn er wischt es sich vom Gesicht, ohne seine plötzlich ernste Miene zu verlieren.

Dann aber gewinnt er wieder ein Lächeln und es ist klar, ihr habt euch den Krieg erklärt.

Zucker, Mehl und andere Zutaten.
Alles fliegt durch die Küche und nun gleicht diese einem RTL Schauplatz, so unordentlich ist es hier.

Lachend willst du um die Kücheninsel herumgehen, ihm entwischen.

Aber rechtzeitig hält Taehyung dich auf,
indem er dich von hinten mit seinen Armen umschlingt, dich an sich drückt.

Zwar hörst du ihn noch an deinem Ohr lachen, doch dein Lächeln wandelt sich in ein kleines Seufzen um, deine Augen sind aufgerissen und wenn er dein Gesicht sehen könnte, würde er sehen, wie aufgelöst du scheinst.

Mit seiner plötzlichen Nähe scheint sich alles in Zeitlupe abzuspielen, all eure Bewegungen scheinen verlangsamt und intensiver.

Seine starken Arme um deine Taille, sein
raues Lachen an deinem Ohr. Deine durch Mehl beschmutzten Hände, die durch die
Luft wirbeln.

Bis ihr ganz plötzlich inne haltet und nur noch euer hektischer Atem dem Raum erfüllt. Fast schon gleichzeitig verändern sich eure Mienen, als würdet ihr etwas realisieren.

Realisieren, dass ihr euch so nahe seid.
Realisieren, dass sich diese Nähe auf einmal ganz anders anfühlt, so fremd und neu.

Komischerweise riecht Taehyung gar nicht mehr nach Alkohol, vielleicht ist er in der Schnelle duschen gegangen, als du viel zu langsam und lange durch den Flur
geschlichen bist.

Doch anstatt dich loszulassen, fühlst du nur, wie sein Griff um dich stärker wird. Wie seine Hände sich mit den deinen verschränken und seine Nase nun an deinem Ohr ist.

Dein Herz setzt für einen Moment aus und du kannst nicht verstehen, dass das hier gerade wirklich der Realität entspricht.

„Einerseits tut es mir leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe..." fängt er langsam an, du schweigst, da du ahnen kannst, dass mehr hinter seinem Satz steckt.

„Andererseits tut es mir viel mehr leid, dass
ich deine Nähe so genieße, Y/N." raunt er dir zu, will dich indirekt anmachen, dich weich kriegen.

Für den Hauch einer Sekunde schließt du deine Augen, willst dich einfach nur umdrehen und deine Lippen auf die seinen legen, ihn küssen.

Bist du etwa keine beste Freundin mehr?
Will er etwas anderes von dir? Natürlich.

Aber du lässt seine Hände los, löst dich aus seinem Griff und gewinnst Abstand zu ihm.

„Ich nehme deine Entschuldigung an, Tae." ist das einzige, was du ihm momentan zu sagen hast, weichst seinem suchenden Blickkontakt gekonnt aus.

Seufzend bricht er seinen Blick nach einigen Sekunden dann doch von dir ab, fängt an, die Küche aufzuräumen.

Doch er kann seinen Sinnen nicht widerstehen, sieht immer mal wieder zu dir herüber, beißt sich dann aber auf die Unterlippe und sieht weg, nur um wieder hinzusehen.

Während der fast fertige Kuchen im Ofen schmort, gehst du duschen. Fertig, wieder in Taehyungs Kleidung, gehst du zur Küche und siehst einen bisschen durch die offene Tür.

Genau dann siehst du, wie Taehyung den Ofen öffnet und ohne Handschuhe das heiße Blech rausnehmen will.

Mit aufgerissenen Augen rennst du auf ihn zu und schubst ihn zur Seite, willst seine dumme Aktion unterbinden.

„Pass auf!" rufst du dabei und knallst gegen seine Brust, lässt ihn aufkeuchen.

Unwissend, dass dies seine Absicht gewesen ist. Unwissend, dass er geahnt hat, dass du ihm helfen und ihm dann näher kommen würdest.

Denn nun packt er dich an der Taille und reißt euch beide in der Bewegung zu Boden, sodass du wieder auf seinem Schoß landest, er lächelnd zu dir hochsieht.

Natürlich denkst du, es sei Absicht gewesen.
Aber du solltest wissen, dass alles geplant war.

Lachend stützt du deine Hände auf seiner Brust ab, innerlich ist dir nicht zum Lachen zumute.

„Wir haben noch gar nicht darüber geredet.." fährt er mit seinen Händen über deine Oberschenkel, so quälend langsam.

„Geredet?" piepst du, diese Situation ist dir viel zu bekannt, viel zu wohlfühlend.

„Na, wie es war. War ich gut? Hast du es genossen?" haut er dann einfach raus, was
dich dann doch unangenehm fühlen lässt.

„Ich dachte, wir würden danach mit dem Thema abschließen." entgegnest du eher fragend.

Seufzend setzt er sich ein wenig auf, wodurch du auf seinem Schoß etwas nach vorne rutschst, näher an ihn und seine Brust.

„Es ist mir wichtig, zu wissen, ob ich dir einen Gefallen getan habe. Noch wichtiger ist es mir aber, dass ich dir nichts umsonst genommen habe." sieht er dir in dein Gesicht, tiefgründig.

Weil du ihm wichtig bist.
Weil er das beste für dich will, dein Wohl.

Kurz stockt dein Atem, natürlich hast du es genossen. Vielleicht sogar ein wenig zu sehr.

Du denkst, dass es ihm nur um dein Wohl geht. Dass er nur deshalb deine Meinung wissen will.

Aber was du nicht weißt und in Zukunft erst mal nicht wissen wirst, ist, dass Taehyung ebenfalls noch Jungfrau gewesen ist.

Jungfrau, bis du ihn entjungfert hast.
Ihr euch gegenseitig entjungfert habt.

Du warst seine Erste, er dein Erster.

»UP NEXT; EPISODE 4«

das Kapitel ist kürzer als die vorigen, doch
ich wollte euch mindestens das hier nach
der Zeit bieten können.

diese Story entspricht wohl eher Slow
Updates. An alle, die meine anderen
ffs lesen: soll ich zuerst an Liar oder
Lyrical arbeiten?

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