»how to give up;
forget what real love is.«

DELIVER

Bemerkend, dass du wie eingefroren inne hälst, löst er sich aus dem stürmischen Kuss von dir.
„Du weißt, dass das nicht geht.." traust du dich nicht, deinem Gegenüber in die Augen zu sehen.

Immer noch nahe an dir stehend, legt er
seine freie Hand neben deinen Kopf an die Wand, nun wird diese zur Faust. Er seufzt.

„Weil du mit ihm bist, oder weil du nicht mit mir sein willst, Y/N?" stellt er dir nun die Frage aller Fragen.

„Macht das einen Unterschied?" schüttelst
du den Kopf und nun positioniert er seinen anderen Arm auf der anderen Seite deines Kopfes. So, als würdest du seiner Nähe nicht entkommen können.

„Einen sehr großen sogar, Y/N.." raunt er,
er kann sich einfach nicht von dir abwenden, genießt deine Nähe viel zu sehr.

„Ich betrüge nicht, vor allem nicht ihn." siehst du direkt in seine Augen zu ihm auf, deine Knie werden weich bei seinem Anblick.

Wieso lässt er dich so fühlen, wenn du dich innerlich dagegen sträubst? Du willst es nicht, willst ihn dennoch.

„Also bin ich nicht das Problem." zieht er aus deiner Aussage heraus, freut sich irgendwie.

Er ist nie das Problem gewesen.
Sollte euch das nicht zeigen, dass ihr ein anderes Problem habt?

„Taehyung.." legst du deine Hände an seine Brust und malst dir in Gedanken schon den Moment aus, in dem du ihn von dir schubst.

Doch diese Illusion wird nicht zur Realität, du bekommst es einfach nicht übers Herz, ihn von dir zu stoßen.

Also verharrt ihr beide vorerst in dieser engen Position, starrt euch gegenseitig schweigend an.

„Lass mich gehen, bitte." versuchst du es ein letztes Mal mit Worten. Während du seinen wohligen Duft einatmest, dich in seinen Armen so sicher und geborgen fühlst.

„Wenn ich dich loslasse, Y/N,.." fängt er sich räuspernd an, seine tiefe Stimme ruhig, als er mit einer deiner Haarsträhnen spielt und du mit funkelnden Augen zu ihm siehst.

Deine Lippen leicht geöffnet,
deine Augen auf den seinen.

„..wirst du dann zu ihm gehen?" weiß er, dass er sich selbst mit dieser Frage verletzen wird.

Und du brauchst nicht antworten, er lässt dich los, als dir der Atem schindet. Er lässt dich los, als du das Funkeln in deinen Augen verlierst.

Weil ihr beide wisst, dass du zu Seokjin gehen wirst. So, als hättest du nie an ihm gezweifelt.

„Vergiss, was passiert ist. Von unserer Nacht, bis hin zu dieser Sekunde." schlägt er vor, du willigst nach einigen Sekunden der Stille ein, die Erinnerungen gehen zu lassen.

Bei euren Eltern wieder angekommen, scheinen diese euch schon sehnsüchtig zu erwarten. Sie wollen euch etwas mitteilen, etwas, das euch mehr als erfreuen sollte.

Denn du wirst an Weihnachten das Haus für dich und deine Freunde haben. Taehyungs
und deine Eltern werden zusammen verreisen, wollen euch eine Weihnachtsfeier mit euren Freunden schenken.

Während du dich sogar ein wenig zu
freuen scheinst und dir ausmalst, wie euer Freundeskreis zusammen feiern könnte, erheben alle ihre Gläser und wollen anstoßen.

Da siehst du lächelnd zu ihm, dein Lachen schindet direkt. Taehyung blickt dich ernst an, er ist viel zu sehr in Gedanken.

Vielleicht
hätte er dir die Freundschaft kündigen sollen, vielleicht wäre es dann alles viel einfacher.

Jedoch
könnte er nicht ohne deine Nähe leben, auch wenn es ihn zu sehr verletzt. Niemals wird er sich dafür verzeihen, seine Chance verpasst zu haben.

:::

„Weihnachten rückt immer näher und ich habe schon fast alle Geschenke beisammen." fängt Jimin an eurem Stammplatz in der Cafeteria an, dieses Thema zu öffnen.

„Nur dein Geschenk, Y/N.." dreht er sich zu dir, du trinkst gerade aus deinem Wasser, als er auf der anderen Seite auf dem Tisch sitzt.
„-kann ich nicht einpacken. Er ist viel zu groß."

Grinsend schlägt Jungkook mit ihm ein, Hoseok kann sich vor Lachen gar nicht mehr halten. Schnell schlägt dein Freund Seokjin ihm auf den Oberarm, woraufhin Jimin nur lacht.

Du siehst zur Seite, Taehyung sitzt still neben Yoongi, der nun übrigens fast immer mit euch sitzt. Ja, er passt wirklich gut zu euch, obwohl das eigentlich niemand erwartet hätte.

Auch wenn er Weihnachten nicht dabei sein wird, da er mit seinen Eltern feiern wird und zur Zeit noch nicht so eng mit euch ist, hast du dir ein kleines Geschenk für Yoongi überlegt.

„Hmm..ich habe auch schon alle Geschenke." hebt Hoseok seine Stimme. „Jetzt bin ich pleite."

Die Schulglocke reißt euer Gespräch auseinander, nun musst du zusammen mit Jungkook zu Englisch, ihr geht schon Mal vor.

„Tae.." hält Seokjin diesen schnell auf, als er gehen will.

Alle anderen aus eurer Gruppe haben die Cafeteria schon verlassen, nur die beiden bleiben an dem Tisch zurück. Verwundert
setzt Taehyung sich wieder hin.

„Ich muss dich etwas fragen.." grübelt Seokjin ernst und nun weitet Taehyung seine Augen, hat Angst, dass er etwas weiß.

Hast du mit ihm geredet?
Doch, welche Folgen würden eintreten?

„Also..ich habe einfach keine Ahnung, was
ich Y/N zu Weihnachten schenken soll. Es
soll besonders sein, weißt du? Und du bist ihr bester Freund und kennst sie am besten.." fragt er ihn tatsächlich um Rat.

„Mir fallen alleine in dieser Sekunde zehn verschiedene Sachen ein, die ich ihr schenken könnte." und nein, das antwortet er nicht. Er wünscht sich in Gedanken nur, ihm so zu antworten.

In Realität entgegnet Taehyung nur leise und sich räuspernd „Klar..sie..sie redet immer von diesem.." holt er sein Handy raus und hilft ihm tatsächlich dabei, das Geschenk auszusuchen.

Auch, wenn er eigentlich wütend auf ihn gewesen ist. Doch, ihr solltet die Vergangenheit und Erinnerungen wie gesagt vergessen, neu anfangen und euch ab sofort auf andere Dinge konzentrieren.

Immerhin ist Seokjin ein guter Freund, Taehyung und dir gegenüber. Er hat es nicht verdient, verletzt zu werden. Genauso wenig, wie Taehyung dich verletzen will. Also wird er sich in Zukunft raushalten, euch helfen.

Da heute der letzte Schultag gewesen ist
und ihr nun die Ferien vor der Tür habt, gehen du und Taehyung ziemlich glücklich von der Schule nach Hause.

„Ich kann nicht fassen, dass ich nicht mal einen Punkt in der Chemie Klausur erreicht habe!" hebst du deine Arme, deine Noten leiden in diesem Schuljahr wie nie zuvor.

Und Taehyung kann nicht fassen, wie süß
du aussiehst, wenn du aufgebracht bist. Er schmunzelt leicht über deine Aktion.

„Wenigstens hast du keine fünf in Musik." lacht er sich selbst aus, diese Note muss er dringend verbessern, die Abschlussprüfungen stehen im nächsten Frühjahr an. Doch all seine Noten fallen so schlecht aus, er ist gefährdet.

„In Musik?" weitest du deine Augen.
„Yoongi könnte dir da helfen, er ist genial." lügst du nicht über die Künste des Anderen.

„Ne, ne. Das liegt nur daran, dass mein Musikkurs immer nach meiner Freistunde
ist. Und ich gehe davor immer mit Jimin in
die Stadt und jedes Mal kommen wir zu spät." erklärt er kopfschüttelnd.

„Aber genug darüber, wollen wir jetzt den Baum schmücken?" schlägst du vor und nickend folgt er dir in dein Haus.

Jedes Jahr schmückt ihr den Baum zusammen.

Dann klingelt es nach einiger Zeit an der Tür, es ist Seokjin, der euch nun dabei hilft. Tae dreht sich zu diesem, betrachtet ihn kurz und widmet sich wieder dem Weihnachtsschmuck.

Fröhlich schaltet Jin Weihnachtsmusik an, ihr drei seid konzentriert am Schmücken, als du noch eine weitere Kiste vom Dachboden holen willst. Seokjin bekommt einen Anruf, geht in die Küche.

Taehyung bleibt als Einziger zurück, schmückt schweigend und blickt durch das Fenster zu seinem Haus. Ob seine Eltern schon da sind und ihm Essen gemacht haben?

„An Weihnachten?.." hört Tae seinen Kumpel nebenan telefonieren. Kurz will er der Küche näher treten, als er hört, wie etwas von oben runterfällt.

Schnell rennt er die Treppen hoch bis
zum Dachboden, wo er das Chaos vermutet. Und tatsächlich, du bist bei dem Versuch, an die höchste Kiste dranzukommen, von einem Hocker gefallen, liegst nun auf dem Boden.

„Die Kiste war zu weit weg.." belächelst du den Schmerz, der sich durch deine Wade zieht.

„Wieso hast du mich denn nicht gerufen? Ich hätte sie dir reichen können.." weiß Tae selbst, dass er hier eher eine rhetorische Frage stellt, denn du bist viel zu stur, um Hilfe bei sowas anzunehmen.

Dennoch kniet er sich zu dir, zieht dich mit seinen Händen ebenfalls auf die Knie. „Kannst du aufstehen?" sieht er besorgt auf dein Bein.

Aufstehend, lässt er deine Hände nicht los.
Du spürst seine Wärme, der Körperkontakt fühlt sich so wohlig an.

Nickend stehst du mit seiner Hilfe auf, nur
um ein wenig nach vorne zu knicken, direkt
in seine Arme. Er stützt dich sofort an den Schultern, als du nach vorne kippst, sein Gesicht ziert ein erschrockener Ausdruck.

„Komm, ich trage dich nach unten und da gucken wir uns dein Bein genauer an." lächelt er und schon nimmt er dich, ohne das du etwas dazu sagst, auf seine Arme, trägt dich im Braut Style aus dem Dachboden, die Treppen hinunter.

Etwas kichernd, lässt du dich von ihm
tragen. Auf einer Stufe geht er etwas wackelig,
weshalb du deine Arme schnell um seinen Hals schlingst, um einen besseren Halt zu haben.

Aus dem Gleichgewicht kommend, fällt ihr
fast zu Boden, doch Taehyung kann sich noch fassen und landet unten auf den Knien, mit dir in seinen Armen.

Lachend schlägst du ihm auf die Brust, er hat vor Lachen schon Tränen in den Augen, was du amüsiert betrachtest. Euer Lachen wird immer leiser und ihr seht euch immer mehr an, bis Jin den Raum betritt und ihr verstummt.

„Was ist hier los?" fragt dieser verdutzt, steckt sein Handy weg, direkt fahren Taehyung und du auseinander, du rollst schon fast von ihm runter.

„Ehm..Y/N ist gestürzt und nun muss ihr Bein gekühlt werden.." fängt Tae an, doch da hilft dein fester Freund dir besorgt schon auf die Beine, geleitet dich zur Küche, wo du dich auf die Kücheninsel setzt.

Einige Sekunden bleibt Tae auf dem Boden zurück, bis er nachkommt und nur sieht, wie Seokjin dein Bein kühlt, du deine Hand an seiner Wange hast und diese sanft streichelst.

Kurz überlegt er, die Küche zu betreten und euch zu sagen, dass er jetzt nach Hause geht. Aber er will euch nicht stören, geht einfach.

:::

Konzentriert packst du all die Geschenke, die du für deine Freunde ausgewählt hast, unter den prachtvollen Weihnachtsbaum. Du kannst es kaum erwarten, sie alle später zu sehen.

Heute morgen sind deine Eltern zusammen mit denen von Tae abgereist, eure kleine Weihnachtsparty soll heute Abend stattfinden.

Vor allem ist es dir wichtig, den Abend mit deinem Freund zu verbringen, denn dies ist das erste Fest, seitdem ihr wieder zusammen seid.

Also hast du dir auch ein besonderes
Geschenk für ihn überlegt, kannst es kaum erwarten, seine Reaktion zu sehen.

Auch wenn du dich schuldig fühlst.
Darüber, dass er immer noch keine Ahnung davon hat, dass du zwischendurch ein Auge auf deinen besten Freund geworfen hast.

Das zählt aber nicht mehr, nun bist du mit Jin.
Jetzt zählen nur noch er und du, so wie vor all den Ablenkungen in diesem Sommer.

Deine Haare richtend, stellst du das Essen, welches Hoseok und du zusammen gemacht haben, auf dem Tisch bereit, während dieser den Tisch deckt. Er ist schon früher zu dir gekommen, um dir zu helfen.

„Du siehst atemberaubend aus, Jin wird sich freuen." macht Hoseok dir ein Kompliment.

„Danke dir." betrachtest du dich ein letztes Mal im Spiegel,

ehe es an der Tür klingelt und du Seokjin erwartest. Diese öffnend, erblickst du Tae.

Und du würdest lügen, wenn du sagen
würdest, dass sein Aussehen dich nicht beeindruckt. Selbst der Duft seines anscheinend neuen Parfums schwebt zu dir herüber, du bist beeindruckt von seinem Aussehen.

„Könntest du mich endlich reinlassen, oder
soll ich erfrieren?" merkt er peinlich berührt an, dass er ohne Jacke rüber gekommen ist.

„Hmm ja klar.." überspielst du die Situation mit einem Lächeln und bewegst dich von dem Türrahmen weg, machst ihm den Weg frei.

Hoseok begrüßend, deine Umarmung auslassend, geht er zusammen mit ihm ins Wohnzimmer. Fünf Minuten später lässt du Jungkook rein, der seine rot gefärbten Haare, die ein wenig länger gewachsen sind, zu einem kleinen Dutt gemacht. Dieser Look überrascht dich, doch es steht ihm. Ist Mal was anderes.

Dieser setzt sich ebenfalls an den Tisch, nur noch du stehst abwartend an der Tür, deine Finger tippen nervös auf der Kommode rum.

Immerhin willst du, dass dein Freund kommt, wenn du noch frisch gestylt bist. Du merkst nicht, dass Taehyung gerade in der Küche ist und Gläser für die anderen holt, als du dein Handy rausholst und Seokjin anrufst.

Eigentlich willst du nicht die Freundin sein, die ihren Freund anruft, um ihn zu stressen. Aber vielleicht hast du dich zu sehr reingesteigert, diesen Abend perfekt zu machen.

„Ich stehe im Stau, bin in einer halben Stunde spätestens da, Y/N. Fangt ohne mich an, ok? Bis gleich." erklärt dieser dir am Telefon, was dich beruhigt.

Seufzend legst du auf, drehst dich um, hälst direkt inne. Taehyung steht dir gegenüber im Türrahmen, sieht dich tiefgründig an.

„Du siehst wunderschön aus, Y/N. Das
wollte ich nur gesagt haben." lächelt er
leicht, die Gläser in den Händen haltend.

Nervös spielst du mit dem Saum deiner Kleidung, beginnst, ihn anzulächeln. Dieses Kompliment macht dich verlegen, obwohl die anderen Jungs dich ebenfalls komplimentiert haben. Nur, es ist Taehyung, der dir dies sagt.

Seine Worte bedeuten dir viel zu viel.
Eigentlich willst du es von Seokjin hören.
Jedoch ist dieser nicht hier.

„Danke, du siehst ebenfalls toll aus." gibst du ihm ein Kompliment zurück, nimmst ihm die Hälfte der Gläser ab.

Zusammen esst ihr, lacht und habt Spaß.
Jimin ist auch noch dazu gestoßen, was dich dann erst realisieren lassen hat, dass er auch noch gefehlt hat.

Er ist irgendwie kaum wieder zuerkennen, wenn er einen Anzug trägt. Er hat sich sehr zurecht gemacht, wollte euch beweisen, dass
er auch ganz anders kann.

„Jetzt will ich aber echt meine Geschenke auspacken.." quengelt Jimin wie ein Kind, schon springen alle auf, stellen ihre Teller
in der Küche ab und positionieren sich um
den Baum herum.

„Bevor wir anfangen.." willst du einige Worte loswerden, weshalb Jimin genervt seufzt und du ihn böse ansiehst „Ich will euch schon Mal für das schöne Jahr mit euch danken. Wir sind immer noch hier, sogar mit einem Typen wie Jimin." erhebst du dein Glas, alle lachen und stoßen mit dir an.

Immer wieder siehst du auf die Uhr, nun
ist Seokjin schon zwei Stunden zu spät,
immer noch nicht da. Keine Nachricht.
Keine Entschuldigung oder Absage.

Taehyung bemerkt deinen besorgten Blick, bemerkt, wie du immer wieder sehnsüchtig zur Uhr siehst. Und als würde das Schicksal euren Gedanken zuhören, klingelt es an der Tür und dein Freund kommt daraufhin rein, mit den Geschenken in der Hand.

Sofort fällst du ihm in die Arme, er ist
völlig durch den Wind, reicht jedem direkt sein Geschenk. „Es tut mir leid, dass ich das Essen verpasst habe. Um ehrlich zu sein, musste ich noch ein Geschenk besorgen. Deins, Y/N."

Deine Augen lächeln auf, als du deine Liebe ansiehst. Egal, wie wütend du zuvor innerlich auf ihn gewesen bist. Wenn du ihn ansiehst und er dich anlächelt, kannst du nicht mehr wütend sein. Vor allem nicht an Weihnachten.

Dankbar nimmst du sein Geschenk
entgegen, die Anderen packen gleichzeitig aus. Taehyungs Augen liegen auf dir, er will deine Reaktion auf keinen Fall verpassen.

Weil es indirekt sein Geschenk ist, weil er
vor hatte, dir dies zu schenken, doch die Idee Seokjin geschenkt hat.

Gespannt packst du das Geschenk aus. „Wow Jin.." betrachtest du den strahlenden Ring, den er dir daraufhin auch schon wie ein Ehemann ansteckt.

„Der Ring ist nur das Nebensächliche..schau mal unter die Box.." lächelt er abwartend, sieht in dein Gesicht. Also packst du es weiter aus und findest den Gutschein, den Taehyung dir eigentlich schenken wollte.

Es ist ein Gutschein für einen Töpferkurs.
Etwas Kleines, doch etwas, was dir sehr viel bedeutet.

Immer hast du davon geträumt, so wie in dem Film „Ghost" mit einem Jungen zu töpfern. Es mag absurd klingen, doch schon als Kind hast du Taehyung fast jedes Wochenende dazu gezwungen, diesen Film und diese Szene mit dir zu gucken.

Direkt fällst du Seokjin dankbar in die Arme und drückst ihm einen Kuss auf die Lippen.

In diesem Moment sieht Tae zur Seite, umklammert den Pulli, den Jimin ihm geschenkt hat, fest mit seinen Fingern.

Dennoch kann dich der Gedanke, dass du
bei diesem Geschenk instinktiv an Taehyung denken musstest, nicht verlassen. Also siehst du, während du Seokjin noch umarmst, zu deinem besten Freund herüber, der dich ansieht, seine Lippen aufeinander gepresst.

Dann lächelt er leicht, aber du kannst sehen, dass es gefälscht ist. Du kannst sehen, dass er dasselbe wie du in dieser Situation denkt.

„Woher wusstest du, dass ich mir das
immer gewünscht habe?" fragst du Jin leise, vermutest, dass er Taehyung gefragt haben muss, weil du nur mit ihm darüber geredet hast.

„Ach, jedes Mädchen liebt doch töpfern.." wendet Seokjin nur ein. „Nur wenn du den Ring näher betrachtest, müsstest du die Innenschrift lesen können. Deshalb bin ich
zu spät, ich musste den Ring abholen." wechselt er schnell das Thema, nimmt deine Hand in die seine und streicht über den Ring.

Tatsächlich, Y/N + Jin.

„Das ist lieb von dir, mein Geschenk kann da gar nicht mithalten.." schämst du dich nun, ihm irgendein Hemd gekauft zu haben. Doch Jin freut sich sehr über dein Geschenk, so wie die anderen Jungs sich über ihre freuen.

Vor allem Taehyung betrachtet das Bild, welches euch als Kinder zeigt und welches du in einen Bilderrahmen gepackt hast, mit einem Lächeln. Jetzt ist sein Lachen ehrlich, dennoch schwach. Hätte er dir den Gutschein schenken sollen?

Schließlich hat dieser für Jin offensichtlich eine andere Bedeutung, wenn er es für notwendig hält, dir in der letzten Sekunde noch schnell einen Ring anfertigen zu lassen.

Um ehrlich zu sein, Seokjin hatte Angst, dass der Gutschein nicht ausreichen würde. Denn
er weiß die Bedeutung dahinter nicht, hat dir deshalb den Ring anfertigen lassen.

Während alle sich mit ihren Geschenken beschäftigen, stellst du fest, dass Hoseok
dir die Schuhe gekauft hat, die du damals
im Laden stehen gelassen hast, weil sie dir
zu teuer gewesen sind. Dankend redest du
mit ihm über diese, er freut sich über sein Geschenk.

Nach und nach müssen alle gehen,
wollen noch ein wenig Zeit mit ihren Familien verbringen. Seokjin war der erste, der gehen musste. Kurz nach der Bescherung hat er euch verlassen müssen, da seine Eltern sehr streng sind, wenn es um das Familienessen an Weihnachten geht.

Irgendwann sitzt du alleine im Wohnzimmer, den Gutschein in deinen Händen. Leise spielt sich Musik im Hintergrund ab, während du das Gefühl hast, alleine zu sein.

Nur hast du gar nicht mitbekommen, dass Taehyung noch in der Küche ist, weil er den Abwasch gemacht hat. Er steht nun hinter dir im Wohnzimmer, das erste Mal alleine mit dir, seitdem du dein Geschenk bekommen hast.

„Gefällt er dir?" fragt er dich, du schreckst leicht zusammen, drehst dich zu ihm.

„Du hast ihm geholfen, oder? Anders kann ich es mir nicht erklären." stellst du fest, siehst ihn eindringlich an.

„Ob es meine Idee war oder nicht, ist egal.
Nur, dass einer deiner Träume wahr wird." wendet er schnell ein, du stehst von dem Stuhl auf, legst den Gutschein auf dem Tisch ab.

„Ist es falsch, dass ich mir früher immer gewünscht habe, dieses Geschenk von dir zu erhalten?" lachst du, er sieht zu Boden. „Und nun hatte ich es über die Jahre schon völlig vergessen, bis er mich daran erinnert hat."

Langsam gehst du auf ihn zu.
„Absurd ist, dass ich anstelle mich zu freuen, nur deinen Blick, als ich es ausgepackt habe, im Gedächtnis habe." beichtest du.

Wieso kannst du nur ehrlich sein, wenn du mit ihm alleine bist? In Seokjins Nähe hättest du selbst diese Gedanken verbannt.

Wenn du nur mit Taehyung bist, kannst du dir eingestehen, was du fühlst und denkst. Egal, wie sehr du Jin davor umarmt hast, egal wie sehr Tae und du sich aus dem Weg gegangen sind.

„Weil ich derjenige hätte sein sollen, der dich heute Abend unter dem Mistelzweig küsst. Und weil ich derjenige hätte sein können, der deine Hand während des Auspackens hält und dir zuflüstert, wie schön du doch aussiehst." wird er lauter, ehrlicher.

Zählt er auf, wie Jin und du heute miteinander umgegangen seid. So lieblich, so verliebt. Und Tae, Tae saß still und alleine daneben.

„Wie er dich umarmt hat..das hätte ich sein können." fügt er hinzu, schüttelt den Kopf.

„Hätte? Taehyung du wolltest mich nicht." wirfst du, ebenfalls lauter werdend ein.

„Y/N..ich.." geht er den Raum nun nervös auf und ab, bis du ihn einfach am Arm greifst und dazu zwingst, ruhig stehen zu bleiben.

Damit er dir endlich die Wahrheit sagen kann.
„Ich kann nicht akzeptieren, dass du mit ihm bist. Egal, wie sehr ich euch glücklich sehen will. Ich werde immer ein Problem damit haben." betrachtet er deine Hand, die seinen Arm umschlingt.

Du lässt ihn los, bist sprachlos.

„Weißt du, was mein Problem ist?" rauft er
sich die Haare. „Dass er dich nicht verdient hat. Ob du dich daran erinnerst oder nicht, die Worte, die er dir damals in der Küche gesagt hat, waren dir nicht würdig." erinnert er dich an deine Versöhnung mit Jin.

„Du glaubst nicht, dass er mich noch liebt?" piepst du viel zu leise.

Den Kopf schüttelnd, nimmt er deine Hand.
„Ganz im Gegenteil, er liebt dich. Sogar sehr. Aber er liebt dich nicht richtig, Y/N." gibt er zum ersten Mal zu, dass er es nicht aushält.

„Er liebt mich nicht richtig? Wie liebt er mich denn?" willst du wissen, vergisst, dass dein Herz bereits gespalten ist, deine Gedanken nicht mehr geordnet sind.

Er lässt deine wieder Hand los.
„Seokjin meinte, dass er versucht hat, ohne dich zu leben." nimmt Taehyung einen tiefen Atemzug.

„Und ich Y/N, ich würde niemals versuchen, ohne dich zu leben. Weil ich weiß, dass ich es nicht könnte." vergleicht er sich mit ihm.

„Das ist der gewaltige Unterschied zwischen ihm und mir. Ich weiß, was ich fühle. Und er, er weiß nur, was er fühlen darf." bricht seine Stimme zum Ende hin.

Nun weißt du, welches Problem er hat.
Es ist nicht die Tatsache, dass du mit Jin bist.
Es ist nicht die Tatsache, dass du Jin liebst.

Jin konnte nach seinen Fehlern zu dir zurückkehren, weil jeder weiß, dass ihr euch liebt. Weil ihr wisst, dass echte Gefühle bei euch im Spiel sind. Hingegen ist Taehyung dein bester Freund. Für dich, für ihn und für jeden.

„Er wird immer eine Chance bei dir haben. Egal, ob er dich aus dem nichts fallen lässt.
Im Endeffekt ist und bleibt er deine erste Liebe und das kann euch niemand nehmen." beendet Taehyung deinen Gedankengang.

Die ersten Tränen rollen über deine Wangen, seine Gedanken so offen dargelegt zu sehen, macht dich fertig.

„Du wirst ihn immer über mich stellen."

„Das stimmt nicht, Taehyung." wendest du sofort und ohne Zögern kopfschüttelnd ein.

„Merkst du nicht, dass es keinen Grund für mich gibt, etwas an der Situation zu ändern? Denn monatelang habe ich Fehler gemacht, monatelang habe ich nicht realisiert, was ich tat." erinnert er dich an den Sommer.

„Viel zu spät habe ich realisiert, dass du
nicht nur seinetwegen geweint hast. Du hast auch meinetwegen geweint. Weil ich dich entjungfert habe, weil ich nicht der richtige Ersatz für Seokjin sein konnte." fährt er fort.

„Ich zählte jede deiner Tränen. Tränen, die
ich verursachte. Und ich trocknete sie. Nur, damit du erneut weinen kannst." vertieft er seine Gefühlslage.

„Doch ich will dich nicht weinen sehen.
Hör auf, meinetwegen zu weinen." legt
er seinen Daumen an deiner Wange an,
streicht dir die Tränen aus dem Gesicht.

„Wieso fühlt es sich so an, als wäre dies das letzte Mal, dass du mir so nahe sein wirst?" greifst du nach seiner anderen Hand, willst sie nicht loslassen.

„Weil ich uns aufgebe, ich gebe dich frei."
lässt er deine Hand direkt los, er will der Vorstellung nicht mehr nach schwärmen.

Er sieht sich mit dir, doch nicht zusammen.
Er hat Gefühle für dich, doch es reicht nicht, um dir versichern zu können, dass es sein sollte. Also geht er, lässt dich hinter sich.

Ein wenig gebrochen, ein wenig verwirrt.

Weil du ihn nicht aufhältst und ihn in dem Wissen lässt, dass du einen Anderen liebst.

»UP NEXT; EPISODE 12«

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