China? (Kapitel 2)

Ich konnte es nicht fassen! Hatte er das gerade wirklich gesagt? Nein. Bestimmt nicht. Das war nur ein Albtraum. Genau! Ein böser, sehr real scheinender, Albtraum der gleich vorbei sein würde. Nur ein Albtraum......
"Katharina????", fragte mein Vater, "Hallo? Erde an meine Tochter!"
Mein Vater löste mich aus meiner Starre. Doch kein Albtraum. So ein Mist. Aber es half alles nichts. Wenn ich nicht bald etwas sagte, würde er wahrscheinlich denken ich wäre kurz vor der Ohnmacht. Obwohl, war ich das nicht schon??? Egal. Ich musste etwas sagen.... Los.... Jetzt.... Rede!!!!
"Nach China!!?!?", platzte es endlich aus mir heraus.
"Ja ich weiß. Es ist nicht gerade Nebenan..."
"Es ist auf der anderen Seite der Erdkugel!!!!", unterbrach ich ihn. Je länger Ich darüber nachdachte desto weniger konnte ich fassen, dass er mir das antun wollte! Ich war so sauer. So wütend! So..... fassungslos!!
"Du verlangst ernsthaft von mir, dass ich nach China ziehe? Hast du sie noch alle?" Ich schrie. Ich schrie ihn an und merkte gleich danach, dass es ein Fehler war ihn so anzuschreien.
"So redest du nicht mit deinem Vater, junge Dame! Entweder du kommst jetzt runter oder du gehst auf dein Zimmer!"
Ich schaute ihm lange und tief in die Augen, ehe ich ruckartig aufstand und die Treppe hoch in mein Zimmer lief!
Ich knallte die Tür zu, schmiss mich  auf mein Bett und starrte die Wand an.
Es war nicht zu fassen. Nach China! Ich würde meine Freunde verlassen, meine Schule, alles! Ja, ok. Ich gab ja zu, dass es mir an meiner jetztigen Schule eh nicht so gefiel. Aber, China?
Ich spürte wie mir die Tränen kamen, aber ich unterdrückte sie.
Ich zeigte jetzt keine Schwäche! Ich musste mich beruhigen. Zum Glück kannte mein Vater mich schon so weit, dass er zumindest wusste, dass man mich in Ruhe lassen sollte wenn ich aufgebracht war. Denn genau das brauchte ich jetzt. Ruhe. In letzter Zeit bekam ich eher wenig davon. Mein Vater konnte nämlich echt nervig sein. Er rückte mir ständig auf die Pelle... Ich war ein Teenager! Ich brauchte Freiraum! Wann kapierte er das endlich? Aber ich konnte ihm ja auch schlecht einfach sagen, dass er nervig war. So fies war ich nun auch wieder nicht. Aber seit meine Mutter weg war, wurde es nur noch schlimmer! Ich wusste ja, dass es schwer für ihn sein musste, aber das hieß noch lange nicht, dass er einfach so in mein Zimmer reinplatzen durfte oder der Boss war! Das machte er nämlich auch gerne. So tun als wäre er der Boss und ich die Unterwürfige. Und das war nervig. Und zwar sehr.
Doch plötzlich hörte ich etwas. Es war ein komisches knurren... Mein Magen!Ich musste etwas essen! Aber mein Brötchen lag ja noch unten! Bei meinem Vater. Na toll!

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