Abschied (Kapitel 3)
Es hat sich herausgestellt, dass der Plan, nach China zu ziehen, schon in drei Wochen umgesetzt werden sollte, denn mein Vater hatte das Ganze wohl schon seit Monaten geplant und organisiert. Allerdings hatte er mir die Neuigkeit vor dem letzten Schultag bis zu den Sommerferien mitgeteilt und so war leider nicht viel Zeit für Tränen oder große Abschiedsfeiern gewesen. Meine Freundinnen waren überrascht über die Neuigkeit und dachten sogar zuerst, dass ich mir einen Scherz erlauben würde, aber dem war nicht so. Als sie verstanden haben, dass es mein Ernst war, wollten sie immer noch nicht so ganz glauben, dass mein Vater mir sowas antut, aber akzeptierten es. Wir verabschiedeten uns und ich fuhr nach Hause. Allmählich akzeptierte auch ich die Entscheidung meines Vaters und versuchte damit klar zu kommen, was mir aber nur mäßig gelang. Zuhause angekommen, war ich erstmal völlig fertig und wollte mich ausruhen, aber mein Vater gönnte mir keine Pause! Wir mussten packen. Denn in drei Wochen schon, ging es ab nach China.
Drei Wochen später, packten wir die letzten Sachen für die Reise in das Taxi. Denn mein Vater hatte kein Flugzeug oder so für die Reise gebucht. Nein! Er hatte eine zweitägige Zugfahrt mit mehrmaligem umsteigen organisiert! Wie wir unser ganzes Gepäck von Gleis zu Gleis transportieren sollten, wusste er selber, glaube ich, noch gar nicht.
"Naja, dann mal auf Wiedersehen schönes Haus!" Und auf Wiedersehen Hoffnung, dass meine Mutter jemals wieder kommt. Denn selbst wenn sie wiederkommen wollte, woher sollte sie wissen wo wir sind? Ich meine, wer (außer meinem Vater) kommt auf China???
"Bist du endlich so weit Kathrin? Wir müssen los!", rief mein Vater über die Wiese vor unserem Haus. "Jaja... Bin schon auf dem Weg!" Innerlich verdrehte ich die Augen. Immer musste er so hetzen...
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