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~POV Kostas~
"Hey! Kostas! Hör auf!" , rief Theo. Er hielt mich immer noch fest und ich konnte mich nicht aus seinem starken Griff befreien. Das war bestimmt auch besser so, denn sonst wäre ich bestimmt wieder auf Justin los gegangen. Jetzt kam auch Justins Freund Cody angerannt. "Alter! Was habt ihr gemacht?!", schrie er uns an. "Dieser Wichser hat es doch nicht anders verdient!", schrie ich jetzt auch und wollte wieder zu ihm rennen, doch immer noch hielt Theo mich fest. Innerlich war ich ihm wirklich dankbar dafür. Doch da ich so wütend war, würde ich automatisch zu ihm rennen, sobald Theo mich wieder los lässt. Cody half Justin hoch und erst jetzt sah ich, was ich angerichtet hatte. Seine Nase blutete immer noch, außerdem hatte er ein blaues Auge und seine Lippe war auf geplatzt. Er humpelte mit Cody die Treppen hoch, da ihm augenscheinlich die linke Hüfte weh tat. Eigentlich sollte man vielleicht jetzt sowas wie Mitleid empfinden. Doch ich empfand es in keinem Fall für ihn. Er hat es einfach verdient. Im Augenwinkel sah ich, wie Jana gerade wieder kam und uns verwirrt und fragend zugleich anschaute. Langsam löste Theo seinen Griff von mir. "Was ist passiert?", fragte Jana. "Es ist alles Justins Schuld!", schrie ich wieder. Jana nahm mich in Arm und brachte mich in ihre Wohnung. "Ich lass euch allein. Falls ihr mich braucht, ich bin in der Küche.", informierte uns Theo. "Also, was ist jetzt genau passiert?", fragte Jana mich nochmal. "Ich hab Justin verprügelt.", sagte ich schnell. "Was? Warum?" "Er hat es doch nicht anders verdient! Er hat Mik ausgenutzt! Wegen ihm wollte Mik sich umbringen! Er hat es nicht anders verdient!" "Okay. Du hast ja Recht. Er ist ein riesen Arsch. Aber, du hättest ihn nicht verprügeln müssen. Das bringt dir doch nichts. Ich kann deine Wut zwar irgendwo nachvollziehen, doch wir können leider nichts mehr rückgängig machen." Ich nickte nur. Ja, vielleicht hatte sie Recht. Aber ganz ehrlich, ich finde er hat es nur verdient. Außerdem konnte ich meine Wut einfach nicht zurückhalten und habe ihn nur wegen meiner kochenden Wut verprügelt. "Aber eins frage ich mich trotzdem noch.", unterbrach Jana die kurze Stille, die entstanden war. Ich schaute sie fragend an. "Warum setzt du dich so für Mik ein? Nicht das es schlecht wäre, ich hatte mich nur gewundert, weil du gesagt hast, dass Mik dir egal ist..." Eigentlich wollte ich jetzt sagen, dass es nicht nur für Mik gewesen ist, sondern auch für alle anderen Leute die er betrogen hatte. Doch da ich die ganze Zeit von Mik geredet hatte, könnte es wie eine Ausrede kommen. "Ich.... Ich weiß es nicht. Irgendwie bin ich selber total verwirrt von meinen Gefühlen. Ich kann im Moment einfach nicht klar denken. Sorry aber.... Ich muss allein sein." Mit diesen Worten, stand ich auf und verließ die Wohnung. Ich wusste, dass Jana mir nicht hinterherkommen wird, da sie es respektiert wenn ich alleine sein will. Nur hatte ich keine Ahnung, wo ich hin wollte. Nach Hause wollte ich jetzt nicht. Also lief ich zu einem See, welcher in der Nähe war. Allmählich war es schon dunkel geworden und der Mond schimmerte auf dem See. Ich setze mich nah ans Wasser und beobachtete die kleinen Wellen. Was war denn nur los? Ich war einfach total verwirrt von meinen Gefühlen. Ich liebe Mik nicht mehr. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn wieder Mik nannte. Ich wollte ihn schließlich auch nicht mehr Marik nennen. Aber was ist mit der Mauer? Ich habe sie doch nur aufgebaut, weil ich Mik vergessen wollte. Doch es klappte nicht. Ich konnte ihn nicht vergessen, obwohl er kein Vertrauen in mich hat. Er hätte mir glauben sollen. Hätte er mir geglaubt, wären wir jetzt bestimmt noch zusammen. Aber jetzt ist es alles egal. Ich werde Lucy heiraten und ab jetzt nicht mehr über ihn nachdenken. Ich schaffe das schon.
"Naja. Bist du immer noch in mich verliebt?" Er schaute wieder nach unten, sagte jedoch nichts. "Bist du?", fragte ich ihn weiter, aber ruhig. Er nickte sehr leicht. Man konnte es fast nicht erkennen. Ich streichte ihm durch das Haar. Er schaute mich an und ich fing vorsichtig an zu lächeln. Dann nahm ich sein Gesicht, kam näher und hauchte gegen seine Lippen: "Ich bin auch in dich verliebt." Und dann küsste ich ihn und er erwiderte den Kuss.
Ich hatte ein plötzliches Stechen in meiner Brust. Nein, ich will diese Erinnerungen nicht haben. Sie sollten verschwinden. Das Stechen in der Brust wurde schlimmer.
Dann setzte ich mich auf seinen Schoss und gab ihm einen langen Kuss. "Der einzige der an mich ran darf bist du.", hauchte ich gegen seine Lippe. "Das will ich auch hoffen.", hauchte er zurück. "Ich liebe dich.", flüsterte ich in sein Ohr. "Ich dich auch Baby."
Vergessen. Vergessen. Vergessen. Ich hatte mir doch die Mauer wieder aufgebaut um keine Gefühle und Erinnerungen von Mik an mich ran zu lassen. Doch es brachte nichts. Ich konnte gegen die Erinnerungen nicht ankämpfen. Sie kamen mir immer wieder in den Sinn ohne, dass ich es wollte. Ich konnte nichts tun.
Er schob mir die Aufgabe rüber. Ich musste ein wenig überlegen aber konnte diese Aufgabe lösen. Ich zeigte sie ihm, er schaute mir in die Augen und fing an zu lächeln. Plötzlich lagen seine Lippen auf meinen.
Dann setzte er sich auf meinen Schoss und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss und bemerke erst jetzt, wie sehr ich diese Lippen vermisst habe. Als wir uns wegen Luftmangel lösten, legte Mik sein Kopf auf meiner Schulter ab und gab mir einen Kuss in die Halsbeuge. Ich schlang meine Arme um seine Hüfte und drückte ihn an mich. "Ich hab dich total vermisst.", sagte ich. "Ich dich auch." Dann legte ich ihn auf mein Bett und beugte mich über ihn um ihm einen Knutschfleck zu geben.
Plötzlich spürte ich etwas nasses auf meinen Händen. Regnete es? Nein. Ich weinte... Ich hab gar nicht bemerkt, dass ich angefangen bin zu weinen. Warum weinte ich? War es wegen Mik? War es wegen diesen Erinnerungen? Brach meine Mauer wieder ein? Konnte ich ihn vielleicht einfach nicht vergessen? Wollte ich ihn überhaupt vergessen?
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