Fallen

~I'm going under and this time I fear there's no one to save me.~

Manchmal da falle ich.

Dann setze ich mich anders, damit ich nicht falle.

Aber ich mag das Fallen.

Und so falle ich weiter.

In vielen Büchern fallen Menschen.

Und jemand fängt sie auf, holt sie wieder hoch.

Nicht bei mir.

Ich falle.

Es gibt Menschen, die bremsen mich, halten meinen Fall für einen Moment auf.

Dann falle ich wieder.

Ob ich gerne jemand hätte, der mich fängt?

Ja.

Fallen ist schlimm, tut weh.

Aber nein.

Ich mag das Fallen.

Der Schmerz ist schön.

Bringt mich weg vom Alltag, von der Welt.

Ich falle.

In eine Welt aus Schmerz.

Und je öfter ich falle, desto öfter klettere ich wieder empor, und desto öfter falle ich.

Ich werde willkommen geheißen in der Welt voller Schmerz.

Manchmal fühlt es sich an wie Heimkommen.

Ich mag das Fallen.

Ich vergesse Dinge, sie rücken weit weg.

Das ist schön.

Das Fallen ist schöner.

Der Schmerz ist am schönsten.

Wenn ich mich physisch sowie psychisch zusammenkrümme.

Wenn mir die Luft zum Atmen wegbleibt.

Wenn sich meine Fingernägel tief in meine Haut bohren und Abdrücke hinterlassen.

Wenn die Tränen fließen, ich aber keine Kraft habe, um sie abzuwischen.

Wenn nirgendwo ein Anker, ein Seil oder auch ein Fels in der Brandung zu sehen ist.

Wenn ich vollkommen alleine bin mit meinem Schmerz.

Dann falle ich.

Ich falle und falle.

Würde ich jemanden in meine Schmerzwelt lassen, würde ich aufgefangen werden, wieder aufgebaut.

Ich will das nicht.

Irgendwann ist da niemand mehr, der mich auffängt und wieder aufbaut.

Dann falle ich.

Sich selbst auffangen und aufbauen ist schwer.

Verdammt schwer.

Aber ich schaffe es.

Manchmal.

Und danach?

Danach falle ich.

Niemand merkt, dass ich falle.

Niemand realisiert, dass vor ihnen eine kaputte Person steht.

Man sieht es mir nicht an.

Nur manchmal.

In den schlimmsten Momenten.

Dann, wenn das Fallen schon fast eine Droge wird.

Und selbst dann merkt niemand, dass er meinen Fall verlangsamt.

Ich kann nicht fallen, wenn ich in der Öffentlichkeit bin.

Unter Freunden falle ich nie.

Wenn ich alleine bin, dann kehre ich heim in die Welt voller Schmerz.

Ich falle wieder.

Ich will fallen.

Manchmal muss ich fallen.

Dann, wenn es nicht mehr geht.

Diese Welt voller Menschen ohne Menschlichkeit.

Diese laute, bunte Welt.

Wenn sie unerträglich wird.

Dann falle ich.

Muss ich fallen, um zu überleben.

Und manchmal will ich nicht fallen.

Auf keinen Fall in die Schmerzwelt eintauchen.

Dann bin ich stark.

Halte mich oben.

Kann atmen, bin glücklich.

Was, wenn diese Phase vorbei ist?

Dann falle ich.

Ich mag das Fallen.

Aber ich liebe es, stark zu sein.

Deshalb bin ich stark, wenn ich falle.

Jeder sollte stark sein.

~I'm going under and this time I fear there's no one to turn to.~

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