Alles begann mit einem Tanz

Bevor der Spaß hier losgeht, würde ich euch empfehlen die Lieder "Tanz mit mir" von Faun feat. Santiano, "Vergiss mein nicht" von Oonagh feat. Santiano und "Das Mädchen und der Tod" von Oonagh während des Oneshots zu hören. Diese genannte Reihenfolge würde sich auch empfehlen.

Gut, damit wäre denke ich alles gesagt, deswegen halte ich euch auch nicht weiter auf. Viel Spaß beim Lesen!

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Der Saal ist soweit gefüllt, überall tummeln sich allerlei Personen. Seien es die Mykoniden aus Balenvia oder einige der Kappas von der Jadeinsel. So viele Leute auf einen Fleck ist wirklich selten für Eel, besonders für die Garde, doch Heute ist der Tag, besser der Abend, etwas ganz besonderes, denn ein Ball wird veranstaltet und das aus dem Grund, um die Verbindungen zwischen den Stämmen und den Völkern zu stärken, soweit Miikos Intention. Außer der vielen Stämme, befindet sich auch die junge Prinzessin auf diesem Ball. Ihre Eltern meinten zu ihr, dass sie ihr Volk besser kennen lernen und die Verbindung zu ihnen stärken solle, sie selbst empfindet diese Idee für schwachsinnig, auch wenn sie zugeben muss, dass ihre Eltern richtig liegen, so fällt es ihr dennoch schwer, dies einzusehen. Sie hat zwar nichts dagegen hier aufzutauchen, sie wollte ja selbst zu der Feier, aber auf den ganzen politischen Kram hat sie wirklich keine Lust. Sie möchte sich lieber amüsieren, feiern, tanzen und einfach ihr Leben auskosten, sofern es ihr noch möglich ist. Ihre Eltern haben sie zwar gelassen, aber sie auch vorgewarnt, dass sie die Idee aufgrund ihres Zustands bereuen könnte. Doch ihr ist es egal, denn sie möchte sich zumindest einmal nochmal so ordentlich amüsieren.

Im Moment befinden sich noch alle Gäste in ihren Gruppen, die Gardenchefs sind unter sich, Miiko steht wie so oft bei Leiftan, Huang Hua leistet den beiden Gesellschaft und tadelt Miiko hier und da ein wenig und erklärt ihr, was die junge Kitsune an ihren Führungsqualitäten verbessern könne, was der dunkelhaarigen zwar auf den Zeiger geht, aber sie hört es sich dennoch an. Eine Wahl hat sie nun mal nicht wirklich und während sie sich das Ganze anhören muss, lächelt Leiftan nur vor sich hin, wie er es immer macht. Plötzlich fängt langsame Musik an zu spielen, das Zeichen dafür, dass diese Feier losgehen kann, weshalb Miiko sich bei Leiftan und Huang Hua entschuldigt und sich zu einem Punkt begibt, an dem alle Gäste sie hören und sehen können. Sie konzentriert sich auf das blaue Feuer in dem Vogelkäfig und lässt es in ihre Linke Hand wandern, ehe sie einen zischenden Bogen damit zieht, damit das blaue Feuer die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich lenkt. Das schafft sie auch, denn es drehen sich alle Köpfe zu ihr um und niemand redet mehr mit jemand anderes. „Ich möchte mich dafür bedanken, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid und Interesse daran hegt, unsere Verbindungen zu stärken. Wie ihr wisst, kümmert sich die Garde von Eel besonders um das Problem mit unserem geliebten Kristall und sammelt in erster Linie die verloren gegangenen Splitter ein, während wir noch nebenbei Missionen und Aufträge erledigen. Daher ist es umso wichtiger, dass wir gute und starke Verhältnisse haben, umso besser können wir helfen. Es ist auch schön zu wissen, dass die Königsfamilie Interesse daran hegt, das Bündnis zu stärken. Es ist uns wirklich eine große Ehre. Und jetzt, genießt die Feier", spricht die Füchsin zu den Gästen, welche ihr einen Applaus schenken, ehe sie sich wieder in ihren Gruppen finden. Einige der Gäste haben auch schon angefangen, zu tanzen, darunter auch die junge Prinzessin.

Leicht den Saum ihres gräulichen, enganliegenden Kleides festhaltend und hin- und herschwenkend, dreht sie sich einmal ganz leicht und verfolgt etwas abseits die Schritte des Walzers, auch, wenn er auf dieses Lied nicht passt. Währenddessen wird ein gewisser Vampir auf das junge Mädchen aufmerksam und stellt sein Glas mit Wein bei Seite. Die anderen beiden Gardenchefs folgen dem Blick des Vampirs, worauf sie jeweils unterschiedlich reagieren. Während der Koloss still bleibt und die Prinzessin erstmals weiter beobachtet, fängt ein gewisser Elf an, wissend zu grinsen. „Jetzt hast du es also auf die Prinzessin abgesehen, das arme Mädchen. Wird sich bei dir keine großen Hoffnungen machen können, weil du jedem Rockzipfel hinterher jagst. Ein wunder, dass sie es überhaupt mal mit dir ausgehalten hat", kommentiert er mit einem Grinsen, während er an seinem Getränk nippt und eine Reaktion des Vampirs abwartet. „Ezarel, halt doch einfach die Klappe", erwidert dieser nur und geht geradewegs auf die Elfe zu, welche ganz in Gedanken weiterhin vor sich her tanzt.

Doch ehe Nevra sie erreichen kann, mischt sich ein gewisser Blondschopf ein, dessen Haare ein zusammenspiel aus schwarzen und blonden strähnen aufweisen, während zwei zusammen geflochtene Zöpfe von den Seiten hinunterhängen. Wie immer, ist sein Outfit eher freizügig und dennoch elegant gehalten, und sein freundliches Lächeln lässt sein Gesicht nur noch schöner wirken, als es ohnehin schon ist. „Eure Hoheit, es wäre mir eine Ehre, wenn ihr mir diesen Tanz schenken könntet", fordert der junge Mann die Prinzessin auf und küsst zusätzlich ihren Handrücken. Verlegen lächelnd, stimmt die junge Elfe dem Tanz zu, woraufhin der Mann vor ihr nur noch mehr lächelt. Er führt sie auf die Tanzfläche und legt sogleich einen Arm um ihre Taille, während er mit der anderen ihre Hand hält. Sich gegenseitig in die Augen schauend, macht der Blondschopf mit den schwarzen Strähnen die ersten Schritte, einen nach rechts, einen nach links, nach vorne, nach hinten. Die Prinzessin folgt ihm lächelnd, den Augenkontakt weiter aufrecht erhaltend. 

Nevra, der das ganze Szenario beobachtet, kann es nicht fassen, dass ihm Leiftan dazwischen funkt. Voller Ärger ballt er seine Hand zu einer festen Faust. So fest, dass sie anfängt zu Zittern, aufgrund der starken Muskelanspannung. „Was ist los, Nevra? Wurde dir deine Herzensdame weggeschnappt?", kommentiert der Blauschopf ein weiteres mal, doch der Vampir ignoriert es. Viel mehr beschäftigen ihn seine eigenen Gedanken und Gefühle, denn für die Prinzessin hat er durchaus etwas übrig. Naja, er kennt sie auch schon eine Weile. Als Kinder haben sie oft zusammen was unternommen, natürlich ohne die Erlaubnis von dem König und der Königin, denn Juliet schlich sich ständig raus. Die Aufgaben wurden ihr meist zu viel, die Erwartungen wurden ihr zu hoch, und dass sie zu der Zeit das Schloss nicht verlassen durfte, ging ihr mehr als nur gegen den Strich. Irgendwann entschied sie sich dazu, sich rauszuschleichen, und so lernte er die Elfe kennen. Bei dem Gedanken an die damalige Zeit, schleicht sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen. Er erinnert sich immer wieder gern an die erste Begegnung zurück, an den Beginn ihrer Freundschaft und die gemeinsame Zeit. Es gibt ihm jedes mal ein warmes Gefühl bei diesen Erinnerungen, und er würde gerne nochmal Zeit mit dem Mädchen verbringen, doch seine und ihre Pflichten lassen das kaum zu. Sie hat sich auf die Regierung eines Landes vorzubereiten und muss sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bald damit rumschlagen, einen passenden Prinzen auszuwählen, der mit ihr herrschen würde. Nevra spürt, wie sich was in seinem inneren zusammenzieht und ihm ein unangenehmes, ja nahezu schmerzhaftes, Gefühl bereitet, was er mit einem Seufzen, während er mit der Hand durch seine schwarze Mähne fährt, quittiert.

Schon allein der Gedanke daran, dass er nicht an der Seite dieses Mädchen sein könnte, sorgt dafür, dass sich sein Magen umdreht und ihm die Lust daran vergeht, heute Spaß zu haben. Gerade möchte er mit geknickter Haltung zu seinen Kollegen und Freunden zurückkehren, ehe ihm ein Einfall kommt, wie er es vielleicht hinbekommen könnte, dass Juliet mit ihm tanzt, denn sie macht immer noch keine Anstalten sich von Leiftan zu lösen. Ihr Blick ist weiter auf seine Augen gerichtet, was dem Vampir so gar nicht gefällt. Nicht, weil dieser Moment sehr intim wirken könnte, nein, es wirkt so, als habe dieser Kerl was mit Juliet vor, was überhaupt nichts gutes zu sein scheint. Murrend geht er zu der Person hin, die die Verabtwortung für die Musik trägt, dieser teilt er einen Song mit, den er für seine Idee bräuchte, und zu seinem Glück wird ihm der Wunsch sogleich erfüllt. 

Er begibt sich wieder zur Tanzfläche und drängt sich irgendwie zu Juliet durch. Als die ersten Klänge des Liedes ertönen, schafft sie es, sich von den hypnotisierenden Augen ihres Gegenübers zu lösen. Sie schüttelt kurz ihren Kopf, und lauscht gespannt auf, dabei stoppt sie in jeglicher Bewegung. Gleich darauf erklingt eine Stimme, die das Mädchen nur allzu gut kennt.

Nevra:

Ach komm, du Schöne, bring den Wein zu mir
Bring den Wein zu mir, ich verdurste hier
Ach komm, du Schöne, bring den Wein zu mir
Denn mir ist nach Wein und Weib

Vernimmt sie seine Stimme und fängt sogleich das Lächeln an. Sein Gesang erinnert sie an die frühere Zeit, die sie mit ihm verbrachte. Schon als Kinder ahmten sie gerne Songs nach, die meist aus einem Duett bestanden. Weshalb sie auch gleich darauf anspringt und sich dem Schwarzhaarigen zuwendet, während die anderen Gäste Platz für sie beide machen, damit sie ihre kleine Show abhalten können. 

Juliet:

Ich schenk' dir ein nur wenn du tanzt mit mir
Wenn du tanzt mit mir, dann komm' ich zu dir
Ich schenk' dir ein nur wenn du tanzt mit mir
Dann bekommst du Wein und Weib

Erwidert sie auf seinen Gesang und bewegt sich mit langsamen Schritten auf den Vampir zu, während ein leichtes Lächeln ihre Lippen ziert. Nevra kommt ebenfalls lächelnd auf sie zu und nimmt mit ihr Blickkontakt auf, während auch schon die nächste Strophe seine Lippen verlässt:

Nevra:

Oh komm, du Schöne, auf den Tisch hinauf
Auf den Tisch hinauf, komm wir tanzen drauf
Oh komm, du Schöne, auf den Tisch hinauf
Denn es soll uns jeder seh'n

Sie bewegen sich weiter aufeinander zu, und als sie genau voreinander stehen, hält Nevra Juliet seine Hand hin, um sie so um einen Tanz zu bitten, doch die Prinzessin singt nicht nur den Text, sie fühlt ihn und schauspielert richtig. Sie drückt die Hand von Nevra wieder zurück, während sie auch schon die nächsten Zeilen singt:

Juliet:

Ich komm' hinauf für einen Kuss von dir
Einen Kuss von dir, ja den wünsch' ich mir
Ich komm' hinauf für einen Kuss von dir
Will ich oben bei dir steh'n

 Singt sie und bewegt sich leichtfüßig und elegant, wobei sie sich hinter Nevra Rücken an Rücken stellt und ihn, so gut es ihr gelingt, mit einem herausfordernden Blick mustert. Der Schwarzhaarige quittiert das Ganze mit einem Grinsen und lässt sich nur zu gerne auf ihr Schauspiel ein.

Beide:

Die Sünde lockt und das Fleisch ist schwach
So wird es immer sein
Die Nacht ist jung und der Teufel lacht
Komm wir schenken uns jetzt ein

Stimmen sie nun gemeinsam ein, wobei sie Rücken an Rücken stehen. Nevra verschränkt die Hand mit ihr, ehe er sich zu ihr umdreht und Juliet sich einmal um die eigene Achse drehen lässt, wobei sie beide zufrieden lächeln. Es dauert nicht lange, da stimmt er auch schon die nächste Strophe an:

Nevra:

Und später, Schöne, teil das Bett mit mir
Teil das Bett mit mir, dass ich nicht so frier'
Und später, Schöne, teil das Bett mit mir
Es soll nicht dein Schaden sein

Die Strophe quittiert die Elfe mit hochgezogener Augenbraue, ob Nevra das auch wirklich so meine, doch dieser zuckt nur mit einem Grinsen die Schultern und deutet ihr somit, dass sie es selbst herausfinden solle. Daraufhin rollt sie nur kaum merklich mit ihren gold-gelbenen Augen, ehe sie die nächste Strophe singt:

Juliet:

Doch nur wenn du heut keine Andre küsst
Keine Andre küsst, wenn treu mir bist
Doch nur wenn du heut keine Andre küsst
Sonst schläfst du wohl allein

Beide:

Die Sünde lockt und das Fleisch ist schwach
So wird es immer sein
Die Nacht ist jung und der Teufel lacht
Komm wir schenken uns jetzt ein

Singen sie nun wieder im Duett und tanzen dabei zusammen weiter. Gerade hat Nevra sie sich rausdrehen lassen, ehe er sie wieder zu sich zieht, wobei sie sich wieder zu ihm eindreht, ehe sie sich erneut um die eigene Achse dreht und das ganze in dem doch etwas schnelleren Rythmus des Liedes.

Juliet:

Ich schenk' dir ein nur wenn du tanzt mit mir
Wenn du tanzt mit mir und zwar jetzt und hier
Ich schenk' dir ein nur wenn du tanzt mit mir
Ich will tanzen Leib an Leib

Ich schenk' dir ein nur wenn du tanzt mit mir
Wenn du tanzt mit mir, dann komm' ich zu dir
Ich schenk' dir ein nur wenn du tanzt mit mir
Dann bekommst du Wein und Weib

Ich schenk' dir ein nur wenn du tanzt mit mir
Wenn du tanzt mit mir und zwar jetzt und hier
Ich schenk' dir ein nur wenn du tanzt mit mir
Ich will tanzen Leib an Leib

Ich schenk' dir ein nur wenn du tanzt mit mir
Wenn du tanzt mit mir, dann komm' ich zu dir
Ich schenk' dir ein nur wenn du tanzt mit mir
Dann bekommst du Wein und Weib

Singt sie die letzten Strophen, und am Ende stehen sie nicht mehr umschlungen da, die Hände nach außen gestreckt, während die anderen beiden Hände ineinander verschränkt sind. Die Gäste, die das Schauspiel verfolgt haben, geben tobenden Applaus, während die Beiden einfach nur weiter zueineiander und somit sich gegenseitig in die Augen schauen, wobei Juliet atemlos nach Luft ringt. „Das war eine tolle und unerwartete Show, danke an euch beiden", erklingt die Stimme Miikos, woraufhin die Prinzessin und Nevra kurz aufschrecken, den Blick voneinander lösen, zu der Kitsune schauen und ihr einfach nur zunicken.

„Sollen wir was trinken?", fragt der Vampir Juliet und lächelt dabei sanft. Das Mädchen nickt ihm einverstanden zu, woraufhin sie sich von der Tanzfläche und somit zu den Getränken begeben. Nevra bestellt zwei Wasser, welches der Typ an der Bar ihm sogleich überreicht, gleich darauf begibt er sich zurück zu der weißhaarigen Elfe und überreicht ihr eines der Getränke. „Danke", bedankt sie sich lächelnd bei ihrem besten Freund, welcher das Ganze mit einer abwinkenden Handbewegung quittiert. „Ihr müsst euch nicht bedanken, eure Hoheit. Einem bescheidenen Vampir, wie ich es bin, ist es eine Freude, euch solch einen gefallen leisten zu können", erwidert er darauf, verbeugt sich und grinst seine beste Freundin an. „Du und bescheiden?", hakt sie jedoch nur nach und hebt eine Augenbraue, nachdem sie einen Schluck ihres Getränks zu sich genommen hat, an. Nevra quittiert das Ganze mit einem Grinsen. „Natürlich, ich habe keine hohen Ansprüche", entgegnet er ihr nur und grinst breiter. „Wenn es um Frauen geht, natürlich", entgegnet sie ihm nun ebenfalls mit einem Grinsen, worauf der Vampir seine Arme vor der Brust verschränkt und gespielt beleidigt drein schaut. „Das ist was anderes", erwidert er darauf nur, worauf die Prinzessin zustimmend nickt. Er hat ja recht, bei ihr ist es mit den Kerlen ja genauso. Mit jemanden, der ihr nicht gefällt, würde sie auch nichts anfangen, aber dennoch sind ihre Ansprüche nicht gerade hoch, von Nevra kann man das nun wirklich nicht behaupten.

„Sag mal, was hatte Leiftan mit dir vor, dass du, bis ich eingeschritten bin, die ganze Zeit in seine Augen gestarrt hast?", spricht er nun das an, was ihm eben auffiel. Es erscheint ihm einfach nur falsch, als habe der Kerl etwas vor, wovon sie alle nichts wissen. Er könnte auch nichts gegen ihn unternehmen, selbst wenn er es wollte oder er Gründe dazu hätte, das Vertrauen, was der Blondschopf genießt, ist da dann wohl doch höher, als das, was er und die anderen Gardenchefs genießen dürfen. Schließlich gehört er erstens der Lichtgarde an und zweitens verkörpert er sowas wie den persönlichen Berater Miikos. „Ich weiß es nicht. Es war so, als wolle er mich hypnotisieren, mir irgendeinen Befehl aufdrängen. So fühlte sich das jedenfalls an und ich konnte mich, selbst wenn ich gewollt hätte, nicht losreißen. Das hast du erst ermöglicht, weil ich mich automatisch an früher erinnert habe, als wir diese Duette immer mal wieder nach gesungen haben, das muss den möglichen Bann gebrochen haben", erklärt sie dem Vampir und fasst sich nachdenklich an ihr Kinn. 

Im nächsten Moment jedoch beginnt sie auf einmal zu husten, hält sich die Hand vor dem Mund, spürt einen unerträglichen Schmerz und knickt fasst ein. Nevra, der nicht weiß was geschieht und wie es um ihn geschieht, packt sie schnell am Arm und mustert sie mit besorgten Blicken. Als der plötzliche Hustenanfall aufhört, schaut das Mädchen in ihre Hand, und das was sie sieht, holt weitere Erinnerungen zurück, und ein wehleidiger Blick zeichnet ihr Gesicht ab. „Ist alles in Ordnung?", holt der Schwarzhaarige sie aus ihren Gedanken, was sie mit einem Nicken beantwortet. Die Hand jedoch, hält sie sich so an ihren Brustkorb, dass Nevra nicht in diese schauen kann, doch das wird so oder so nichts bringen, er ist ein Vampir und besitzt eine feine Nase. Besonders, was die Flüssigkeit in beziehungsweise auf ihre Handfläche angeht. „Ja, alles in Ordnung....ich....ich muss nur mal eben für kleine Mädchen", antwortet sie und zwingt sich ein Lächeln auf, welches aber nicht ihre Augen erreicht. „Warte....ich rieche Blut und der Geruch kommt direkt aus deiner Hand, ist wirklich alles in Ordnung?", hakt er nochmal nach, woraufhin die junge Elfe ihr Lächeln verschwinden lässt und betrübt auf den Boden schaut. Wie kann sie das auch vergessen? Ihre Eltern haben sie gewarnt, sie weiß selbst ganz genau, dass sie sich nicht in ihrem besten Zustand befindet, dass sie nicht mehr so fit ist, und trotzdem wollte sie unbedingt her. Seufzend gibt sich das Mädchen geschlagen, verbergen kann sie es eh nicht lange, er würde es eh herausfinden, ob durch sie oder durch eine andere Person. „Na schön, ich sag dir was los ist, wenn du versprichst, mich deswegen nicht wie ein schwaches Tier zu behandeln. Geh normal mit mir um, so wie vorhin auch", fordert sie von dem Vampir und schaut ihn nun mit einem eindringlichen Blick an, woraufhin der Schwarzhaarige nur nickt. „Gut also, ich bin krank und habe wahrscheinlich nicht mehr lange. Die Ursache ist nicht wirklich bekannt, man geht davon aus, dass es an der Schwäche des Kristalls liegt. Ich bin jedoch der Meinung, dass es mit was ganz anderem zusammenhängt, aber egal was es ist, ich werde nicht mehr lange leben, so viel ist sicher, deswegen auch der Hustenanfall und das Blut", erklärt sie ihm und wendet den Blick von ihm und schaut kurz zur Seite hinweg. 

„Warum hast du mir nichts davon gesagt?", fragt der Schwarzhaarige und sieht das Mädchen fassungslos und ein wenig enttäuscht an. „Weil es schon zu spät ist, es ist nichts mehr daran zu ändern", antwortet sie und schaut zu Boden, woraufhin der junge Mann vor ihr seufzend durch seine Haare fährt. „Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss mal kurz auf die Toilette, mir die Hand waschen", meint sie mit einem traurigen Blick, den Nevra selbst Schmerzen bereitet. Er mag es einfach nicht, wenn sie traurig ist, und das Wissen, dass sie nicht mehr lange zu leben habe, bereitet ihm noch mehr Unbehagen. Dass da nichts zu machen sei, will er einfach nicht glauben, er kann es einfach nicht fassen. Da sieht er sie mal nach langem wieder und erfährt dann sowas, darauf muss er sich erstmal hinsetzen, was er dann auch macht. Kurz darauf erscheint der Elf bei ihm, mit seinem typischen Grinsen auf den Lippen. „Was für eine Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragt der Blauhaarige, als er den zerknirschten Vampir da so sitzen sieht. „Keine Laus, die dich etwas angeht", antwortet der Vampir und nimmt den letzten Schluck von seinem Wasser, was er sich eben zur Erfrischung geholt hat. Das Weinglas von vorhin müsste noch irgendwo rumstehen, aber das interessiert ihn nicht länger, vielleicht wurde es auch schon von den Kellnern mitgenommen. „Hat es was mit Juliet zu tun?", hakt er schließlich nach, doch der Vampir gibt keine Antwort von sich, was Ezarel als ja wertet. „Also, dass dich ein Mädchen mal so aus der Bahn wirft, Wunder gibt es also doch noch", witzelt der Elf, doch wieder keine Reaktion. „So macht das keinen Spaß, ich misch mal wieder unter die Leute", meldet er sich schließlich ab und verschwindet wieder, was Nevra erleichtert seufzen lässt.

In der Zwischenzeit befindet sich die junge Prinzessin auch schon bei den Toiletten, wo sie sich zunächst ihre Hand wäscht. Danach schaut sie in den Spiegel und seufzt. Es wundert sie schon, dass man ihren Zustand nicht unbedingt von außen sieht, aber das ist ihr nur recht. Darauf angesprochen zu werden, wäre wahrscheinlich auch nicht gerade von Vorteil. Und dann gibt es da noch die Sache mit Leiftan, die sie einfach nur verwirrt. Dass er nicht der ist, der er vorgibt zu sein, weiß sie schon lange, das hat sie auch auf ein Stück Papier niedergeschrieben, um es der Garde zu überreichen, vielleicht sollte sie das heute machen und Nevra darum bitten, diese Nachricht Miiko zukommen zu lassen. Mit einem erneuten Seufzer löst sie ihren Blick von dem Spiegel und verlässt den Raum wieder. Vor der Tür schreckt sie plötzlich zusammen. „Erschreck mich doch nicht so", gibt sie atemlos von sich und fasst sich an ihr Herz. „Entschuldigt, eure Hoheit. Es wird nicht wieder vorkommen", erwidert der junge Mann vor ihr mit seinem charmanten Lächeln. „Wie auch immer, was ist deine Intention, mich hier aufzusuchen, Leiftan?", fragt sie ihn, woraufhin sich der Angesprochene wieder erhebt und nun ernst zu ihr schaut. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass ihr eure Pflicht gegenüber eures Volkes erfüllt", antwortet der, der nicht der ist, für den er sich ausgibt und schaut Juliet mit einem Blick an, der nichts gutes verheißt. „Meine Pflicht gegenüber des Volkes? Was genau meinst du?", hakt sie nach und hebt misstrauisch eine Augenbraue an, mit diesem misstrauischen Blick mustert sie den jungen Mann vor sich. Was hat er nur vor? Was ist seine Absicht? Ich weiß ja, dass er nicht der ist, der er scheint zu sein, doch diese Information nützt mir nichts, wenn ich nicht weiß, was er vorhat...und dann noch diese- Doch ehe sie ihren Gedanken vollenden kann, werden diese durch einen Schlag unterbrochen, dann sackt sie auch schon zusammen und fällt bewusstlos in die Arme eines mysteriösen Mannes. „Starten wir die Operation", erklingt die kalte Stimme des Blondschopfs, ehe er auch schon sein Ziel weiter ansteuert.

Währenddessen hat Nevra schon bemerkt, dass etwas nicht stimmt, weshalb er seiner besten Spionin den Auftrag gab, Leiftan im Auge zu behalten. Jetzt in diesem Moment sitzt er immer noch auf seinem Platz, während er auf Informationen wartet. Allerdings begreift er nicht, warum es niemand sonst bemerkt, dass hier etwas gewaltig nicht stimmt. Schließlich sollte die Garde trotzdem aufmerksam bleiben, doch alle scheinen mit dem Amüsieren beschäftigter zu sein oder entspricht das Ganze nur einem viel zu guten Trugbild? Miiko gehört schließlich der Rasse der Kitsunen an und diese sind ja unter anderem für ihre unverwechselbaren und realitätsnahen Illusionszauber bekannt. Jedoch.....wieso sollte sie einen solchen Zauber anwenden, ohne allen Gardenchefs bescheid zu sagen? Auch wenn sie die Anführerin ist, so sollten in diesem Bezug alle Chefs bescheid wissen, weshalb es unlogisch wäre, dass ein solcher Zauber gewirkt wurde, also erscheint es nur so, als würde niemand etwas merken, was schon logischer erscheint. Und ehe Nevra weiter grübeln könnte, steht vor ihm das Mädchen, dem er den Auftrag gab. „Was herausgefunden?", erkundigt er sich bei ihr und hofft inständig, dass sie nicht mit leerem Wissen zu ihm gekommen ist und seine Hoffnung sollte nicht umsonst sein, denn das Mädchen nickt, worüber sich Erleichterung in seinem Inneren breit macht, was er aber nicht nach außen scheinen lässt. „Alles, was ich herausfinden und sehen konnte, steht in diesem Pergament", erklärt sie ihm und reicht ihm die Pergamentrolle. „Danke, Karenn", bedankt er sich bei seiner Schwester, welche das Ganze nur mit einem wissenden Blick und einem Lächeln auf den Lippen abwinkt, ehe sie sich wieder unter die Leute mischt.

Schnell und unbemerkt begibt sich der Vampir an einen ruhigen und versteckten Ort, wo ihn niemand sehen oder bemerken würde. Anschließend öffnet er die Pergamentrolle, ehe er anfängt die darin enthaltenen Informationen zu lesen. 

Informationsbericht

Es war die richtige Entscheidung, diese inoffizielle Mission auszusprechen. Die Zielperson plant etwas verdächtiges und wie es scheint, wurde die Prinzessin dort unfreiwillig mit hineingezogen. Wie es scheint, steht ihm sogar ein Anhänger zur Seite und es sieht ganz so aus, als wäre es niemand anderes, als dieser maskierte Fremde. Denn er, die Zielperson und die Prinzessin sind zusammen in Richtung Kristallsaal gegangen. Das ist alles, was ich herausfinden und sehen konnte, da ich schnell wieder zurück musste, beinahe wäre ich bemerkt worden.

Als Nevra dies liest, spannen sich alle Muskeln bei ihm an, während der Ärger nur so in ihm brodelt. Die Zähne aufeinander pressend, richtet er seinen vor Wut getränkten Blick nach vorn. Seine Gedanken bestehen nur noch aus Flüchen und Verwünschungen, während er das Bedürfnis spürt, diesen Kerl einfach nur loszuwerden. „Nevra?", eine Stimme hinter ihm lässt ihn erschrocken zusammenfahren, ehe er sich hektisch und schwungvoll der Person zuwendet. „Du bist es, Ezarel", seufzt er erleichtert und steckt die Pergamentrolle weg, während er sich wieder entspannt. „Sag mal, irgendwas stimmt hier doch nicht...", murmelt der Elf nachdenklich. Ihm ist schon eine ganze Weile bewusst, dass es im HQ nicht zwingend mit rechten Dingen zugeht. „Ist es dir auch schon aufgefallen?", fragt der Vampir, woraufhin der Elf nur nickt. „Ja...jedem von uns ist das wohl aufgefallen, aber wir haben uns alle erstmal unauffällig verhalten", erklärt Ezarel, nun nickt Nevra. „Jedenfalls, ich habe was zu erledigen", meint der Vampir und verschwindet dann auf wundersame Weise, worauf der Elf nur den Kopf schüttelt und sich zurück zu den anderen, oder eher zurück zu dem Chef der Obsidian-Garde, gesellt.

In der Zwischenzeit ist der Plan des Maulwurfs im vollen Gange. Die junge, aber kranke Prinzessin befindet sich Mittlerweile in Verbindung mit dem Kristall und ihr Geist wandert im Inneren des Kristalls umher, nicht wissend, was vor sich geht, geschweige denn, wieso sie sich überhaut dort befindet. „Hallo?!", ruft sie fragend durch das Innere, allerdings hallt ihr Ruf nur wie ein Echo ohne eine einzige Antwort wieder. Unbehagen breitet sich aus und auch eine gewisse Kälte macht sich bemerkbar. Ihr Körper erzittert, die Stimmung ist alles andere, als entspannt und angenehm, ganz im Gegenteil. Plötzlich vernimmt sie ein Flüstern, das so leise zu sein scheint, dass sie es gar nicht zu hören bekommt und dennoch versteht sie es ganz genau: „Juliet....", erklingt eine schwache Stimme, „Juliet, ne wayz weym! (Juliet, du musst fliehen!)", „Wie bitte...ich...ich verstehe nicht....wieso sollte ich fliehen müssen? Was passiert hier denn?", fragt die junge Prinzessin, nicht verstehend, was denn gerade passiert. „Cu hu juer paem wyli zlohw-vbamu, vu h'oy  jom ommus wu nugm. Nlaeus...nlaeus fu daemon...yf umn wohzulur. (Ich kann dir nicht viel sagen, mine Zeit reicht nicht. Such...such den Daemon...er ist gefährlich.)", bekommt sie erneut diese Stimme zu hören. Ein Daemon, was will denn ein Daemon hier, die gibt es doch gar nicht mehr, genauso wenig wie es die Drachen noch gibt...

Doch ehe sie sich weiter darüber Gedanken machen kann, ertönt ein schriller, alles nieder drückender Schrei, der in dem Raum an den Wänden wiederhallt. Das Mädchen windet und verbiegt sich während sie schreit, hält sich unter Schmerzen ihren Kopf und hockt gekrümmt am Boden. Gleich darauf ertönt ein weiterer Schrei, diesmal geht er von jemanden oder etwas anderem aus. Das Orakel! Kommt ihr sofort in den Sinn, doch ehe sie zu Hilfe eilen kann, breitet sich ein weiterer Schmerz in ihrem Kopf und im ganzen Körper aus. Ein weiterer Schrei entkommt ihr, schriller und grässlicher als vorhin. Ihr ganzer Körper fühlt sich an, als stünde er unter Strom, oder eher ihr ganzer Geist, denn schließlich befindet sich ihr Körper nicht in dieser Dimension oder in diesem Raum, wie auch immer man das nennen mag. Als der Schmerz und das Geschrei aufhört, stützt sie sich mit beiden Händen atemlos am Boden ab. Doch dann überkommt sie ein mehr als heftiger Hustenanfall. Sie spürt ein schmerzhaftes Brennen im Lungenbereich und krümmt sich unter diesem Schmerz. Der Husten will und will nicht aufhören, doch als er schließlich dennoch stoppt, kann man deutlich die Bluttropfen auf dem Boden erkennen. „Entschuldige, liebes Orakel, aber wenn ich eines weiß, dann dass ich hier nicht mehr lebend heraus komme", erklärt die Junge Prinzessin, legt sich auf den Boden und schließt ihre Augen. Gleichzeitig beginnt sie ein Lied zu singen. 

Juliet:

Von zwei Welten zueinander und für immer vereint
Oh, so glücklich, doch gefangen von den Mächten der Zeit

Währenddessen kommt Nevra auch schon in den Saal und erwischt den maskierten Fremden und Leiftan dabei, wie sie ihren Plan ausführen wollen. Dabei sieht man, dass allmählich der große blaue Kristall verdirbt. „Was wird das?!", ruft er aufgebracht durch den Saal, worauf sich der Maskierte und Leiftan umdrehen.

Juliet:

Vergiss mein nicht und denk an mich
Im nächsten Leben da wart ich auf dich Elenion hält deine Wacht
Ein Elbenlicht vor den Schatten der Nacht
Vergiss mein nicht

„Wir wurden wohl entdeckt", murmelt der Maskierte. „Das habe ich auch schon bemerkt", entgegnet Leiftan, während er Nevra kurz mustert. „Soso, der feine Vampir hat uns also erwischt. Hör zu, du wirst nichts sagen und wir verschonen das Mädchen. Solltest du uns verplappern, können wir nicht für ihr Leben garantieren, denn weißt du, die Krankheit, die sie hat, könnte ich heilen, allerdings musst du dafür deine Klappe halten", meint er mit einem eiskalten Blick. Der Vampir presst seine Zähne aufeinander, während er seine Faust fest zusammen presst. „Vergiss es, ich werde nicht dicht halten, sollte ich das machen, würde ich aus der Garde fliegen", entgegnet er. „Tja, dann bleibt mir nichts anderes übrig, du und das Mädchen werdet wohl beide sterben", seufzt er und taucht mit einer augenblicklichen Geschwindigkeit hinter Nevra auf. „Allerdings werde ich mir deinen Tod für später aufheben", flüstert er in das Ohr des Schwarzhaarigen, ehe es vor dessen Augen auch schon schwarz wird.

Juliet:

Vergiss mein nicht und denk an mich
Im nächsten Leben, da wart ich auf dich
Elenion hält deine Wacht
Ein Elbenlicht vor den Schatten der Nacht
Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht
Vergiss mein nicht und denk an mich
Im nächsten Leben da wart ich auf dich

Und so endet ihr Gesang und damit auch die Ruhe vor dem Schmerz. Ein weiterer Stromschlag durchzuckt ihr Bewusstsein, das sich in dem Kristall befindet, gefolgt von einem weiteren Hustenanfall, begleitet von gespucktem Blut und dann wird auch alles Schwarz vor ihren Augen, nachdem sich ein schmerzhaftes und unaufhörliches Dröhnen in ihrem Kopf breit machte. Als sie wieder aufwacht, befindet sie sich in einem erneuten Raum, mit dem Unterschied, dass sich ihr Bewusstsein wieder in  ihrem Körper befindet. Mit schmerzendem Kopf richtet sie sich vorsichtig auf und schaut sich um, doch es besteht keine Chance, dass sie etwas sieht. „Was mag wohl passiert sein?",  doch ehe sie einen Gedanken fassen kann, dringen Geräusche von außen zu ihr durch, bei denen sie hofft, dass es nicht die Geräusche sind, die sie vermutet. Vorsichtig setzt sie ihre Füße auf den Boden ab. So weit so gut. Vorsichtig steht sie auf, wackelt zunächst auf den Beinen, fasst sich jedoch wieder, während ihre Augen sich gleichzeitig an die Dunkelheit gewöhnen. Somit erkennt sie nach erneutem umsehen die Umrisse von Vorhängen, die die Fenster zu verdecken scheinen. Also bewegt sie sich auf die Fenster zu und zieht einen der Vorhänge auf. Der Anblick, der sich dort bietet, zerreißt ihr das Herz, an das sie sich auch fasst. 

Alle Gardenmitglieder und viele weitere qualifizierte Kämpfer kämpfen gegen Leiftan und dem fremden Maskierten. Was soll das? Wieso kämpfen sie alle? Was ist hier los? Warum, warum in Eldarya? Fragt sie sich in Gedanken, während eine Träne ihre Wange hinunter kullert. Hastig will sie den Vorhang wieder zu ziehen, doch etwas oder besser Jemand zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich. Nevra, er scheint wie eine Gefühlslose Marionette zu sein. Es scheint so, als habe sein selbst ihn verlassen. Um dem ganzen auf die Spur zu gehen, flitzt sie blitzschnell aus dem Zimmer in Richtung Kristallsaal. Dort angekommen, betritt sie ihn und das, was sie entdeckt, versetzt ihr einen Stich. Ein blauer Kristall, der beinahe komplett verdorben zu sein scheint, davor liegt ein Körper, ihr Körper. „Nein, das kann nicht sein“, flüstert sie leise, ehe sie ihren Blick auf den Kristall richtet. „Ich muss es aufhalten!", spricht sie zu sich selbst, schreitet zum Kristall vor und legt daran ihre Hände. Gleich darauf beginnt sie eine Zauberformel aufzusagen, die nur ihre Familie kennt. Es ist eine Zauberformel, mit der man den Kristall reinigen kann, allerdings gibt man dafür sein Leben und schenkt es dem Orakel, um ihm Kraft zu geben, das Gift in erster Linie zu bereinigen. Allerdings sorgt die Formel auch dafür, dass alle verdorbenen Kreaturen ausgelöscht werden. Verzeih mir, Nevra... Entschuldigt sie sich noch ein letztes mal, ehe sie die Formel vollendet. Sogleich wird ihre Energie in den Kristall hinein gezogen. Der Kristall beginnt aufzuleuchten und die Schwärze verschwindet. Ihre Energie fließt weiter zum Orakel, welches diese entgegen nimmt. Es erkennt die Energie der jungen Prinzessin, empfindet es für bedauerlich, dass sie sich opferte, respektiert ihren Willen jedoch und nimmt ihre Opfergabe an. Mit der Kraft von Juliet sendet sie ein reinigendes Licht aus, das all das Verderben vernichten soll. Als es schließlich bei Leiftan und seinem Komplizen ankommt, schreit dieser vor Schmerz auf, ehe seine Seele vollkommen gereinigt ist und er somit seine Kräfte verliert. Bei seinem Komplizen ist es jedoch was anderes, denn dessen Seele wird zwar von all dem Schmutz und Groll bereinigt, allerdings verliert er seine Kräfte nicht, denn seine Spezies gehört von grundauf zu den reinsten Wesen Eldaryas. 

Währenddessen wacht Juliet erneut in einem Raum auf und liegt erneut in einem Bett, bleibt liegen, bis die Tür aufgeht und ein Fremder kommt herein, sein Gesicht mit der Kapuze seines schwarzen Gewands verdeckt. Juliet schaut zu dem Fremden mit leerem Blick, weiß sofort was passieren wird und richtet ihren Blick wieder zur Decke. Augenblicklich muss sie an ein Lied denken, welches ungefähr ihre Situation beschreibt und so ziemlich auf den Punkt bringt, doch den Lebensmut, den das Mädchen in diesem Lied besaß, besitzt sie nicht, weshalb sie nicht versuchen wird, ihm zu widerstehen. „Bevor ich mit dir gehe, würdest du mir noch einen letzten Wunsch erfüllen?", fragt sie den Fremden, schaut aus dem Augenwinkel zu ihm, erkennt, dass er nickt. „Was ist dein Wunsch?", erklingt eine wiederhallende, dennoch klare Stimme. „Ich möchte Nevra ein letztes mal treffen und ihm endgültig gestehen, was ich fühle. Die ganze Zeit über, habe ich die Chance dafür nicht ergriffen, ich könnte nicht gehen ohne wenigstens diese Sache erfüllt zu haben", antwortet sie und schaut dann bittend zu dem Fremden. Dieser nickt einverstanden, strömt ein Puder aus und augenblicklich befindet sich die junge Prinzessin in ihrem Körper, von dem ein leuchten ausgeht. Zielstrebig und genau wissend, wohin sie muss, beschreitet sie ihren Weg und bemerkt jedes mal, dass die Personen, an denen sie vorbei geht, sie nicht bemerken. Auch wenn sie in dieser Welt in ihrem Körper zu stecken scheint, so verhindert wohl irgendwas, dass die anderen Leute sie sehen.

An ihrem Ziel angekommen, sieht sie den Vampir sofort und sein Anblick zerreißt ihr Herz in tausend Teile. Wissend und nervös beißt sie sich auf ihre Unterlippe, ehe sie auf den Vampir zu geht und schließlich vor ihm stehen bleibt. „Hallo Nevra", spricht sie ihn nach kurzem Zögern an. Augenblicklich schießt der Kopf des Vampirs zu der Person, die ihn gerade ansprach, um gleich darauf große Augen zu machen, welche er sich ungläubig reibt, doch das Bild vor ihm verschwindet nicht. „Ju...Juliet?", spricht er fragend und ungläubig den Namen des Mädchens aus. „Ja, ich bins", erwidert sie, zart lächelt sie ihn an, doch er bleibt perplex, kann nicht glauben, dass sie vor ihm steht, kann nicht glauben, was er sieht. „I...Ich dachte du seist tot!", pfeffert er ihr nun entgegen, immer noch total perplex und fassungslos. Der Blick des Mädchens trübt sich, erneut knabbert sie auf ihre Unterlippe. „Das...das bin ich auch. Mir wird nur ein letzter Wunsch gewährt, das ist alles", erklärt sie, woraufhin der Vampir was erwidern möchte, doch sie stoppt ihn. „Bitte...mir bleibt nicht viel Zeit", meint sie und schaut Nevra bittend an, der darauf nur nickt. Gleich darauf beginnt sie sanft zu lächeln und setzt sich zu ihm. „Warum...warum hast du dich geopfert?", will der Vampir wissen, nicht wagend, seine große Liebe anzusehen. „Warum? Das war das Letzte, was ich machen konnte und es hat ja scheinbar geholfen, es ist wieder friedlich hier und dem Anschein nach macht die Suche nach den Kristallen auch Fortschritte", antwortet die Elfe. „Nevra, bevor ich gehe, möchte ich dir noch was sagen", fängt sie an und schaut nun zu dem Vampir, dieser schaut nun mit fragenden Blicken zu ihr, „Ich liebe dich Nevra, schon die ganze Zeit. Ich konnte es dir aber nie sagen, ich weiß nicht, was mich abhielt. Aber ich will, dass du das weißt", rückt sie mit der Sprache heraus und küsst den Vampir sanft und unschuldig auf den Lippen. Zunächst reagiert der Vampir total unschuldig, allerdings erwidert er den Kuss dann auch sofort.

Nachdem sie sich lösen, schauen sie sich gegenseitig an, lächeln, während Juliet beginnt sich langsam aufzulösen. „Ich liebe dich auch", erwidert der Vampir, ehe das Mädchen vollkommen verschwunden ist. Nun befindet sie sich wieder in dem dunklen Raum. „Können wir?", fragt der Fremde, Juliet nickt und geht mit ihm mit.

-THE END-

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So das war mein One-Shot. Ich hoffe ehrlich, dass er euch gefallen hat und würde mich ehrlich über Feedback freuen, denn hier habe ich ein wenig mit Songs und meinem Schreibstil experimentiert. Also, was haltet ihr von der ganzen Sache? Soll ich öfters in der Gegenwart schreiben oder doch lieber bei der Vergangenheit bleiben? Gibt es Logikfehler oder noch offene  Fragen? Wenn ja, bitte ich euch, mich darauf hinzuweisen. 

Das wars von mir, man ließt sich!

Sayōnara

Yuko_Inuzuka

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