Einbahnstraße

Zu wissen, dass die Welt, der Weg, der für dich vorgesehen ist, dich nicht glücklich machen wird, macht depressiv. Kein Wunder, dass immer Leute Burnout, Depressionen und andere psychische Probleme bekommen.

Unsere entwickelte Welt ist nicht dafür gemacht Menschen zufriedenzustellen, ihnen die Möglichkeit zu geben ein Leben zu leben, das ihnen gut tut. Sondern dafür möglichst viel Geld zu schöpfen.

Wo die Menschlichkeit dabei bleibt, das ist egal.

Dabei wollen wir doch die Wirtschaft nur ankurbeln, um Arbeitsplätze zu schaffen und unseren Wohlstand zu steigern. Aber irgendwie haben wir vor lauter BIP-Wachstum vergessen, wozu wir das überhaupt wollen und nicht bemerkt, dass das ganze gar nicht mehr funktioniert.

Der Mensch kann doch nicht glücklich sein, wenn der einzige Zweck seines Lebens ist, Geld zu verdienen.

Ich bin 21 Jahre alt, studiere und weiß einfach nicht, wie ich jemals mit auch nur einer der Möglichkeiten, die ich nach dem Bachelor habe, zufrieden werden soll. Ich habe schon viele sehr verschiedene Berufe ausprobiert. Halbjährige Praktika, Nebenjobs und Ferienjobs in den unterschiedlichsten Bereichen. Von Büro über Handwerk bis zum Verkauf war so ziemlich alles dabei. Nichts davon könnte ich auf Dauer durchstehen. Es macht mich einfach krank, zu wissen 90% meiner Zeit damit zu verbringen Geld herzuschaffen.

Vielleicht ist dieser vorgegebene Weg, diese unumfahrbare Einbahnstraße auch gar nicht das Problem. Vielleicht ist es völlig irrelevant was genau wir den lieben langen Tag tun, wenn wir lernen dabei lebensfroh zu sein. Wenn wir das was wir haben, das was wir tun können dankbar annehmen. Ich wünschte ich könnte das, doch die Gedanken vom Anfang dieses Textes halten mich davon ab. 

Wie soll ich lebensfroh sein, wenn das große Ganze meines Lebens, der größte Lebensinhalt völlig sinnlos ist?

Und trotzdem kann ich nichts ändern. Ich muss diesen für mich vorgesehenen Weg annehmen und versuchen das beste draus zu machen.

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