Ein Dankeschön an nichts und niemanden
Das erste Kapitel, das ich hier hochgeladen habe- und gleichzeitig der Grund, warum ich das hier begann- schrieb ich an meinem absoluten Tiefpunkt in diesem Jahr. Ich muss dazu sagen, dass es mir schon seit letzten Sommer nicht wirklich gut ging und es Anfang 2018 sogar noch schlimmer wurde. Ich will jetzt hier nicht herumheulen, denn ich weiß, dass ich zu großen Teilen selbst dafür verantwortlich war, aber ich muss das gerade erwähnen, um erklären zu können, warum ich auf das hinaus will, auf das ich hinaus will. Jedenfalls hatte ich eine schlechte Phase, dauernd hing diese schwarze Wolke über meinem Kopf, die einfach nicht von dannen ziehen wollte und immer größer und hässlicher wurde. Im März war dann ein Zeitpunkt erreicht, an dem ich kurzzeitig komplett untertauchte.
Ich erhielt eine miese Nachricht, stieg weinend in mein Auto, oh wie dramatisch, und fuhr ziellos- ein Klischee wie aus dem Bilderbuche, aber so war es wirklich- durch einen starken Regenschauer. (Was im Übrigen nicht zu empfehlen ist.)
Ich fühlte mich, wie in einem falschen Film, alles an das ich glaubte schien zerstört hinter mir zu liegen und ich dachte nun wäre alles vorbei.
Nach einer Weile des Herumfahrens rollte ich mit meinem, wie ich ihn liebevoll nenne, kleinen LKW, auf einen Supermarktparkplatz und stellte mich dort ab. Noch immer prasselte Regen auf das Autodach und ich schrieb den Text „schwebend dazwischen", der mich lange nicht losgelassen hat. Das Gefühl irgendwo dazwischen zu schweben, trage ich schon lange mit mir umher und da konnte ich es zum ersten Mal in Worte fassen, wenn auch in überdramatisch klingende. Ich habe ihn mir gefühlt eine Million Mal durchgelesen und ihn schließlich hier auf Wattpad hochgeladen und so wurde „Alles Andere" zu dem Ort, an dem ich mich austobte und schrieb worüber ich wollte, vielleicht auch deshalb, weil mir alles ein bisschen egaler war als sonst. Doch ich liebte es und es war wie Therapie für mich. Alleine über alles schreiben zu können über das ich schreiben möchte ist so unglaublich cool und ich bin so dankbar dafür, dass ich das mache, machen kann, dass ich die Möglichkeit dazu habe und das Leben mich auf die Idee dazu gebracht hat. Ja, ich weiß auch nicht, ich bin dankbar und weiß nicht so ganz an wen diese Dankbarkeit geht.
An die Tatsache, dass es das Internet gibt.
An den Erfinder von Wattpad.
An meinen Computer und die Ideen in meinem Kopf, die mich dazu brachten, zu schreiben.
An den Algorithmus, der mir immer wieder Menschen herspült, die das zu interessieren scheint, was ich da schreibe.
An jeden, der einen dieser Texte gelesen hat!
An jeden, der sich jemals die Mühe gemacht hat mir einen Kommentar zu hinterlassen!
Jedenfalls scheint die Sonne gerade umso heller und es geht mir so gut, wie schon lange nicht mehr. Danke dafür an nichts und niemanden. Ein Danke in die schwarze Leere, dafür, dass ich mich fühle, wie ich mich fühle und, dass mir das Leben beigebracht hat auf mich zu achten und zu tun, was ich tun muss, um mich gut zu fühlen.
Ich habe Lust das hier genauso weiterzuführen, wie bisher, aber mir ist aufgefallen, dass der Name „Alles Andere" dem nicht mehr ansatzweise gerecht wird. Das hier ist nicht mehr nur noch „Alles Andere",
es ist „Alles" und deshalb streiche ich nun das „Andere" heraus.
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Meine heutige Empfehlung ist das Album "nie" von Fynn Kliemann.
Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal. ♥
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