Dilemma der Kreativität und die Bombenexplosion in meinem Kopf

Mach mal Ordnung, Baby

Ich habe das Gefühl in meinem Kopf ist eine Bombe mit zweihundert verschiedenen Ideen explodiert und jetzt sitze ich hier und kann mich auf keine davon konzentrieren. Ich schreibe ungelogen an mindestens fünf Texten gleichzeitig und überarbeite immer noch meine Geschichte nebenbei. Und während ich schon an all diesen Dingen dransitze, kommen ständig neue Ideen dazu, die ich gerne umsetzen würde.

Aus meinem Kopf sprießen unzählige Kakteen. Jede Stachel, eine Idee.  

Ich wünschte ich könnte all die Ideen ein wenig besser sortieren, eine Liste machen und sie nach und nach abarbeiten. Aber das ist schwierig, wenn man kreativ arbeiten will. Kreativität entsteht ganz oft aus Emotionen in einer bestimmten Situation heraus. Manchmal zucken meine Finger fast , wenn ich das Bedürfnis habe über etwas zu schreiben, ich renne in mein Zimmer, hole meinen Notizblock heraus oder tippe wild eine Handynotiz ein. Das geht dann ganz schnell, Ventil auf und alles auf das Stück Papier übertragen, das vor mir liegt. Ich kann das nicht kontrollieren. Wenn mich gerade in diesem Moment Liebeskummer herumtreibt, kann ich keinen Text über die Flüchtlingskrise schreiben.

„Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist."

Sagt Wikipedia und da wären wir auch schon beim nächsten Punkt, der besonders beim Überarbeiten zu einer großen Blockade in meinem Kopf führt. Mir ist es unglaublich wichtig kreativ zu bleiben. Ich will nichts schreiben, das von Stiftung Warentest mit Sehr gut ausgezeichnet werden würde, aber ich brauche Feedback von außen, um mich verbessern zu können. Doch manchmal habe ich das Gefühl ich entferne mich zu sehr von mir selbst. Von meiner ganz persönlichen- in mancherlei Augen merkwürdigen Art und Weise- eine Geschichte zu schreiben. Ich habe das Gefühl meine Überarbeitung merzt alle Ecken und Kanten aus dem Buch heraus, sodass ich gar keine Lust mehr habe weiter zu machen. Dabei finde ich selbst, dass es eine Menge zu verbessern gäbe. Doch wo ist die Grenze? Wie weit kann ich gehen, ohne, dass das Endergebnis wie ein Schulaufsatz klingt, der sich an der Vorgehensweise orientiert, die der Lehrer an die Tafel geschrieben hat. Was würde ich machen, wenn ich gar nicht wüsste, was andere Leute an der ein oder anderen Stelle beim Lesen gedacht haben? Was würde ich machen, wenn ich nicht wüsste, wie der etablierte Weg ist, einen Roman zu schreiben? Klar kann ich alles rausstreichen und umformulieren, das gegen irgendeine Schriftstellerregel verstößt. Show don't tell. Aber dann kommt am Ende eine ganz andere Geschichte dabei heraus, als die, die ich ursprünglich erzählen wollte. Will ich das?

Kopf gegen Herz

Streber oder Rebell

Roboter oder Künstler

Kopf gegen Herz

Ich wünschte ich könnte die Barrieren in meinem Kopf herausreißen. Ich wünschte ich könnte mir die Grenzen meiner Gedanken abgewöhnen. Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr eine großartige Idee habt, aber nichts daraus machen könnt, weil sie euch in der nächsten Sekunde direkt wieder unrealistisch erscheint? Ich weiß, dass ich eine blühende Fantasie besitze, aber ich bin so verkopft, dass ich die besten Vorstellungen niemals umsetzen kann. Ich bin so gefangen in Gedankenstrukturen, besitze so eine Art Filter durch den nur die kleinsten, unabgefahrensten Ideen hindurchgelangen. Nur die ohne rauer Ecken und Kanten. Nicht, dass alle Ideen, die hindurchkommen Müll wären, aber ich wünschte ich könnte diese kurzen Geistesblitze nutzen und sie würden nicht in meinem Hirn verpuffen, nachdem ich mir eingeredet habe, sie wären zu wirr.

Lasst mich ein Beispiel machen. Neulich lag ich abends im Bett und dachte mir, es wäre cool ein Buch zu machen, in dem ich beispielsweise Kurt Cobain mit Spongebob über den Sinn des Lebens philosophieren oder Bob Dylan mit Maggi Simpson über Drogen diskutieren lasse. Also immer ein Gespräch zwischen einer Person des öffentlichen Lebens und einem erfundenen Charakter aus einem Buch oder Film. Aber dann denke ich direkt: Nein, das ist zu durchgeknallt, das schaffst du nicht gut umzusetzen und du hast keine Zeit. Konzentriere dich lieber auf die Projekte, die du schon begonnen hast. Und dann setze ich mich hin öffne eines der zig Dokumente auf meinem zugemüllten Rechner und sitze vor dem Bildschirm, kriege keine vernünftige Zeile zusammen, mit der ich mich irgendwie anfreunden könnte und gebe schließlich auf.

Ich habe so unglaublich viele Dinge im Kopf und auch jede Menge Ideen, aber nicht die Zeit diese soweit zu verarbeiten, dass ich sie am Ende in ein neues Kapitel für dieses Werk hier gießen kann. Aus meinem Kopf sprießen unzählige Kakteen. Jede Stachel, eine Idee. Vielleicht bin ich gerade auch einfach mal wieder viel zu selbstkritisch, aber ich will hier auch keinen chaotischen Müll abladen.

Ich habe das Gefühl all die Ideen verstopfen meinen Kreativitäsmodus. Würde ich jeden Geistesblitz umsetzen wollen, den ich habe, könnte ich damit 24/7 meiner Zeit verbringen. Aber das geht nicht. Ich habe Angst gute Ideen zu vergessen und gleichzeitig will ich aus guten Ideen, auch kein hingerotztes Etwas bauen, sodass ich es am Ende ganz sein lasse und einen inhaltslosen Text über meine Unfähigkeit schreibe. :D

Ich bin komisch, ich weiß. Wahrscheinlich denkt ihr euch auch, was hat die für Probleme, die schreibt doch dauernd ellenlange Texte. Und ja, das tu ich, aber ich schreib halt nie über die Themen, die mir wirklich wichtig sind und wenn dann bin ich nie damit zufrieden, weil man merkt, dass ich beim Schreiben gar nicht inspiriert war.

Ich würde so gerne endlich das Buch über meine introvertierte Art beginnen, aber ich komme nicht voran. Ich scheitere bereits daran, mich dazu zu entscheiden, ob ich das wirklich machen will, weil ich weiß, dass ich eigentlich nicht genug Zeit habe. Aber gleichzeitig weiß ich auch, dass wenn ich das, worauf ich gerade Bock habe nicht umsetze, da auch nichts anderes in der selben Zeit zustande kommt. Außer vielleicht sowas hier und ganz ehrlich, wer hat schon was davon?

So, jetzt ist aber Schluss mit herumjammern. Besser zu viele Ideen, als zu wenige.

Wie handhabt ihr das denn so? Lasst ihr Ideen unter den Tisch fallen, für die ihr gerade keine Zeit habt, schreibt ihr sie auf eure "Mach-ich-später-Liste" oder wie geht ihr da vor?

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Meine lieben Freunde, heute gibt es zwei Musikempfehlungen, weil auch meine Musiktipp-Liste so lange ist, dass ich sie niemals durchbekommen würde, wenn ich jedes Mal nur einen Musiker empfehle. Und, wer hätte das gedacht, heute sind es zwei Rapper.

Trettmann, da findet ihr oben das Lied „Grauer Beton" wovon ich schon den ganzen Tag nen Ohrwurm habe und

Xatar, der mit „Alles oder nix II" ein echt gutes Album gemacht hat.

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal! ☻

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