Das Gespräch unter Geschwistern
Zwei Tage zuvor
Marie p.o.v.
''Thomas können wir reden?''
''Natürlich was ist los.''
''Es geht um Newt.''
''Ist etwas passiert?''
''Sein Verhalten wird immer schlimmer. Er verwandelt sich jeden Tag mehr. Ich muss ihn irgendwie retten.''
''Aber wie willst du das anstellen?''
Kurz ist es still zwischen uns beiden.
Nun scheint er zu wissen, was ich vorhabe.
''Du willst nach Denver oder?''
''Ja. Vielleicht, haben sie etwas über unser Blut herausgefunden. Es könnte ihn retten.''
''Und wie willst du es ihm erklären?''
Kurz ist es still zwischen uns.
''Du hast nicht vor es ihm zu sagen oder?'' fragt er mich nach einer kurzen Pause.
''Richtig. Ich wollte es eigentlich keinem sagen."
"Denkst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?"
"Nein, aber sie ist die einzige die ich habe. Und irgendwas muss doch an unserem Blut anders sein."
"Inwiefern verhält er sich den dir anders gegenüber?" fragt Tommy.
"Naja, er möchte nicht mal mehr die kleinsten Berührungen. Ich kann ihn nicht mal mehr am Arm berühren ohne das er diesen wegzieht. Und den Rest kannst du dir dann ja denken oder?"
"Ja das kann ich. Aber ich verstehe ihn da schon etwas."
"Ich auch, aber ich kann doch nicht einfach dabei zusehen, wie er sich von allen entfernt und vielleicht noch irgendwelche Dummheiten macht."
"Willst du das ich mit ihm reden?"
"Nein, ich sollte das selber machen. Aber ich weiß noch nicht wie."
"Du solltest es aber schnell herausfinden, denn wir wissen nicht wie viel Zeit uns bleibt. Und das betrifft uns alle."
"Das weiß ich. Aber es fällt mir schwer."
"Mir auch. Es ist schwer neben seinem besten Freund zu stehen und zu wissen, dass er dem Tod mit jedem Tag, ja mit jeder Minute näher kommt."
"Würdest du ihm helfen wenn du könntest?"
"Natürlich würde ich das. Warum fragst du das?"
"Auch wenn du dafür sterben würdest?"
"Ich... ich weiß nicht."
"Warum?"
"Weil ich dann dich verlieren würde."
Wieder ist es kurz still zwischen uns beiden.
Er hat recht, wenn ich für Newt sterben würde, hätten er und die anderen auch nichts davon.
Sie würden nicht glücklich werden, aber anderes herum, kann ich glücklich sein ohne Newt?
"Würdest du für ihn sterben?"
"Das ist eine schwere frage. Bis gerade eben hätte ich fast ohne zu zögern ja gesagt. Aber jetzt, ich würde dich, ihn und alle anderen zurück lassen. Würdet ihr ohne mich irgendwann glücklich werden?"
"Nein, und das weißt du auch."
"Deswegen macht es mir das auch so schwer. Ich kann nicht ohne ihn glücklich sein."
"Das weiß ich. Aber wir werden es müssen. Wir müssen lernen ihn loszulassen."
"Und wenn ich das nicht kann? Wie soll ich jemanden vergessen, denn ich mehr liebe als mich selbst?"
"Das kannst du nicht. So etwas wird man nie können. Aber du sollst ihn ja auch nicht vergessen. Du wirst ihn Vermissen, genauso wie ich. Es wird immer wehtun wenn du an ihn denkst, das ist normal, aber wir müssen uns damit abfinden."
"Du hast recht."
"Weißt du was ich mir Wünsche?" frage ich ihn.
"Nein, was?"
"Es klinkt vielleicht verrückt und ich hätte nie gedacht das ich das einmal sage, aber ich wünschte wir hätten das Labyrinth nie verlassen. Den immerhin waren wir dort ja schon glücklich, und das wichtigste, niemand musste am Brand sterben."
"Das klinkt nicht verrückt. Das habe ich mir auch schon gedacht. Ich war zwar nicht lange bei euch, doch wir waren sicher."
Eine Weile sitzen wir einfach nur da und sehe in den Himmel.
Mein Bruder hat mir einen Arm um meine Taille gelegt und ich lege meinen Kopf gegen seine Schulter.
Es ist schön einfach mal so alleine mit ihm zu sein.
Immerhin kann ich mit ihm über dinge reden, die ich mit sonst niemandem reden kann.
"Tommy hast du eigentlich noch Hoffnung, das wir das überleben werden?"
"Hoffnung ist eine Gefährliche Sache, sie kann uns helfen aber auch zerstören. Ich denke schon das wir das überleben."
Wieder ist er still und sieht nach oben.
Das tut er oft seit wir das erste mal in Denver waren und er Teresa wieder gesehen hat.
Ich muss ihn einfach danach fragen.
"Vermisst du sie?"
"Wenn genau meinst du?"
"Du weißt wenn ich meine Tommy."
"Ja das tue ich, ein bisschen zumindest."
"Es ist okay, du bist eben immer noch verliebt."
"Sie hat uns schon mehr als einmal Verraten." meint er.
"Das ist doch egal. Du liebst sie, und der liebe ist es meistens egal was ein Mensch getan hat."
"Woher willst du das wissen?"
"Vertrau mir, das weiß ich einfach."
"Na gut. Aber es fühlt sich trotzdem auch falsch an."
"Wenn du sie das nächste mal sehen solltest, musst du mit ihr reden. Du musst dir über deine Gefühle klar werden."
"Das ist aber echt schwer."
"Ich weiß. Aber Teresa ist nicht die einzige, vergiss das einfach nicht."
"Wie genau meinst du das?"
"Sie ist nicht das einzige Mädchen auf der Welt. Und damit meine ich, es gibt auch Mädchen die in dich verliebt sind und dich mögen wie du bist. Diese sind vielleicht gar nicht so weit weg wie du denkst."
Ich würde es ihm gerne sagen, aber sie hat es mir Verboten.
Vielleicht kann ich ihn ja so in die richtige Richtung schicken.
Warum nur sieht er das nicht?
Brenda mag ihn wirklich, das hat sie ihm doch schon in den Bergen in der Brandwüste gezeigt.
Als er von den Mädchen zurückkam zum Beispiel.
"Marie? Bist du noch da?''
''Ja tut mir leid. Ich war gerade wo anders.''
''Das habe ich gemerkt. Was ist los?''
''Ich habe versprochen es dir nicht zu verraten.''
''Seit wann haben wir Geheimnisse voreinander?''
''Tommy bitte. Es ist nicht wichtig, also eigentlich schon, aber es hat nichts mit dem Überleben zu tun.''
''Bitte sag es mir.''
''Bitte Tommy ich kann es dir nicht sagen.''
''Wirst du es mir sagen? Irgendwann mal?''
''Irgendwann ja, aber nicht jetzt. Vielleicht wird sich es ja von alleine klären.''
''Okay. Ich denke wir sollten zu den anderen zurück gehen. Denkst du nicht auch?''
''Doch du hast recht. Lass uns gehen. Auch wenn es gerade so schön war.''
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top