Sillow - 1. Höllenmonat
Ich wollte mich bewegen, aber es ging nicht. Es fühlte sich so an, als wäre mein Körper betäubt. Ich konnte meine Augen nicht öffnen und meine Hand- und Fußgelenke nicht drehen. Ich hörte alles um mich herum, aber rühren konnte ich mich nicht. Was ist das für eine Scheiße?!, dachte ich wütend. Ich wollte schreien, aber nicht einmal meine Stimme hörte auf mich. "Sie wacht auf", sagte eine hohe Stimme. Hören konnte ich sie nur gedämpft, aber ich konnte es verstehen. "Sie wird Zeit brauchen, um sich von dem Beruhigungsmittel zu erholen. Morgen wird sie wieder ihre ganze Kraft besitzen", antwortete eine tiefere Stimme. Aha, eine Frau und ein Mann. Aber wo zum Teufel bin ich hier?! Dann erinnerte ich mich wieder. Die Bullen hatten doch von einer Psychiatrie gelabert! Nein! Ich will nicht hier sein! Aaarrgh! So weit war es also gekommen. Und wer hatte mich verraten? Elais! Mein bester Freund! Kalte Wut packte mich, als ich an ihn dachte. Am liebsten würde ich ihn umbringen, doch er war der einzigste, zu dem ich fliehen konnte, wenn ich endlich hier raus käme. Es gab nur eine Psychiatrie weit und breit und die war in der Stadt, in der Elais wohnte. Ich war kilometerweit von Laisha entfernt! Ich vermisste sie jetzt schon. Ich musste hier raus und zwar schnell! Dann ergriff mich die Müdigkeit. Meine Gedanken wurden von meinem Körper abgeschalten und ich fiel in leere Dunkelheit.
Als ich aufwachte, versuchte ich sofort, mich zu bewegen. Mit Erfolg. Ich riss meine Augen auf und sah mich um. Weiße Wände, ein weißes Bett, weiße Türen. Alles weiß! Wie ich das hasste! Ich kniff meine Augen zusammen und stand langsam auf. Ich brauchte etwas scharfes. Ich lief zu einer der Türen, öffnete sie und fand mich in einem ebenfalls weißem Badezimmer wieder. Ich stieg in die Dusche, rüttelte mit Gewalt an dem Duschkopf und riss ihn schließlich mit aller Kraft aus der Wand. Dann verstärkte ich meinen Griff um die Stange und schlug auf den Spiegel und das Waschbecken ein. Beides zerbrach in tausende von Scherben und klirrte auf dem Boden. Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und zwei muskulöse Männer standen vor mir. Sofort packte ich mit einer Hand die Stange und mit der anderen eine Hand voll Scherben. Die scharfen Kanten schnitten tief in mein Fleisch, aber mich störte das nicht. Es war eine Erlösung. Das Blut rann über meinen Handrücken und tropfte auf den Boden. Dann warf ich die Scherben auf die beiden Männer. Immer schneller warf ich sie auf die beiden und schlug dann mit der Eisenstange auf sie ein. Einen traf ich am Kopf, er ging sofort zu Boden, den anderen traf ich jedoch nur an den Rippen. Er ergriff die Stange und riss sie mir aus der Hand. Durch den Rückstoß knallte ich mit dem Kopf gegen die Badewanne. Benommen krabbelte ich auf ein größeres Eck des Waschbeckens zu, nahm es in die Hand und zog es dem anderen Mann über den Rücken. Auch er ging bewusstlos zu Boden. Triumphierend stand ich da und nahm wieder eine Hand voll Scherben. Fest drückte ich zu. Dann zog ich sie über meine Arme. Ein Schatten fiel über meine Augen und ich sackte zusammen. Ich stand wieder auf, sehen konnte ich jedoch nichts. Ich tastete nach der Tür, fand sie aber nicht. "Argh!", schrie ich. Ich lief weiter und stieß gegen etwas hartes, kaltes und fiel auf etwas weiches. Ah mein Bett. Ich blinzelte und konnte langsam wieder etwas sehen. Ich erhob mich und wanderte zu der zweiten Tür. Ich öffnete sie und stand auf einem Gang. Meine Klamotten waren voller Blut, zudem tropfte es immer noch auf den Boden. Eine der Betreuerinnen wurde auf mich aufmerksam, sagte zwei weiteren etwas und kam dann auf mich zu. Ich blieb einfach stehen und wartetw bis sie vor mir stand, dann schlug ich mit meinen Scherben gespickten Fäusten auf sie ein. Die anderen Betreuer kamen und zerrten mich von der Frau weg. Dann spürte ich ein Stechen in meinem Arm und brach in den Händen zweier Männer zusammen.
Sofort wurde ich von Kälte eingeholt und wachte wieder auf. Es war dunkel und ich zitterte. Ich ging ein paar Schritte und spürte hartes Gestein unter meinen Füßen. Platsch! Ich war in etwas nasses getreten und schaute nach unten. Erkennen konnte ich nur eine glänzende Flüssigkeit. Ich fuhr mit meiner Hand durch diese und roch daran. Sofort erkannte ich den metallischen Geruch und fühlte die Dickflüssigkeit. Blut! Als ich wieder nach oben sah, erkannte ich im Schatten einen großen Berg. Ich ging darauf zu und blieb davor stehen. Was ich sah, erschreckte mich nicht im Geringsten. Es brachte mich zum Lachen. Ein Berg, der aus unzähligen Leichen bestand und jede einzelne trug mein Kennzeichen. Einen Morgenstern. Plötzlich fing mein Körper an, sich selbst zu schütteln und ich fiel der Länge nach hin. Als ich wieder aufwachte, war ich wieder in meinem Bett. Nur diesmal waren meine Handgelenke mit Lederriemen festgebunden. Auch meine Hüfte und meine Fußgelenke waren festgeschnallt. Dann erkannte ich, ich nicht in meinem Zimmer war, sondern in einem anderen Raum. Neben mir waren noch zwei weitere Mädchen, die krampfhaft versuchten, diese beschissenen Riemen auseinander zu reißen. Eines hatte schwarze Haare und bleiche Haut, so wie ich. Das andere hingegen hatte weiße Haare und bleiche Haut. Ich konnte Narben sehen, die sich über deren Arme zogen, wie bei mir. Nur waren meine viel tiefer. Auch frische Wunden waren zu sehen. Das schwarzhaarige Mädchen lachte hysterisch und schrie wie verrückt. "Ich bring euch alle um. Lasst mich hier raus. Ich muss hier raus!" Das weißhaarige Mädchen stimmte mit ein und auch ich ließ mich dazu mitreißen, bei dem verrückten Lachen und Geschrei mitzumachen. Dann flog die Tür auf und eine Gruppe Betreuer erschien drei von ihnen hatten weiße Kittel an, also schloss ich daraus, dass es Ärzte waren. Eins der Mädchen hatte es geschafft, die Riemen abzureißen und öffnete blitzschnell mit Gewalt den Riemen an ihrer Hüfte. Es sprang auf eine der drei Schwestern und schlug auf diese ein, bis sie sich nicht mehr rührte, doch im nächsten Moment wurde es von vier weiteren Betreuern gepackt und weggeschleift. Es wehrte sich heftig und wand sich geschickt aus den festen Griffen. Dann rannte es auf mich zu, zerrte an den Lederriemen und riss sie ab. Das war ein super Armband, also machte ich mir nicht die Mühe, sie abzumachen. Zu zweit sprinteten wir zu dem weißhaarigen Mädchen und befreiten es ebenfalls. Jetzt waren wir zu dritt. Gegen zwei Ärztinnen und vier Betreuer. Laut kreischend stürzten wir uns auf sie und riefen kalt wie aus einem Mund: "GAME OVER! JETZT WERDET IHR ES BEREUEN, UNS HIER REIN GESTECKT ZU HABEN!" Ich trat und biss nach einem Mann und schlug ihm mehrmals ins Gesicht. Ich krallte nach seinem Handgelenk und drehte seinen Arm auf den Rücken. Dann drückte ich zu, bis ich das wunderschöne Geräusch eines zerbrochenen Knochen hörte. Dann trat ich ihm zwischen den Schritt und ließ in liegen.
Im nächsten Moment rammte ich der nächsten Betreuerin meinen Ellenbogen in den Bauch und ein zweites Mal in den Hals. Ihr Körper erschlaffte und fiel zu Boden. Ich fühlte ihren Puls, fand ihn aber nicht. Sie war tot! Ich habe sie getötet! Selbst schuld! Siegessicher lachte ich auf, doch es wurde schnell zu einem hysterischen Lachen. Aber ich hatte mich zu früh gefreut. Fünf weitere Betreuer kamen in den Raum gestürtzt, um ihren Kollegen zu helfen. Schreiend ließen die beiden Mädchen und ich von ihnen ab, um wegzulaufen, aber unser Plan wurde durchkreuzt. Sie verstellten uns den Weg und zogen uns aus dem Raum. Dann wurde uns nacheinander eine Spritze in den Arm gerammt und wir brachen alle drei zusammen.
1283 Wörter ohne das Fettgedruckte. Sorry dass es so kurz ist, das nächste wird wieder länger. Sillow ist schon zwei Tage in der Psychiatrie. Oben auf dem Bild seht ihr Laisha, aber ihre Haare sind etwas kürzer.
Hoffe es gefällt euch.
LG
F.
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