Schwerelos

Schwerelosigkeit. Ein absolut berauschendes Gefühl. Man schwebt ohne Verbindung zur Außenwelt frei durchs All. Weder die Schwerkraft eines Planetens- oder Mondes- noch die künstliche Schwerkraft in der Raumstation zieht einen an. Man ist losgelöst von allem.

Noch einmal kann ich ruhig durchatmen, dann muss ich meine Augen öffnen und an die Arbeit. Heute muss ich eine lose Solarplatte an einem der rechten Energieversorgungs-Flügel befestigen. Für mich als Mechanikerin ist das zwar eine relativ normale Arbeit, doch es ist trotzdem immer ein Abenteuer zu Spacen. So nennen wir es, wenn jemand ohne Verbindung zur Raumstation nur mit einer Art Jetpack ins All fliegt und dort etwas erledigen muss.

Ich bin an der richtigen Stelle angekommen, hole mein Werkzeug raus und beginne die alte Platte abzuschrauben. Faye, meine beste Freundin, schwebt in mein Blickfeld. "Endlich. Ich dachte du kommst gar nicht mehr." meine ich.

Wir wissen beide was jetzt kommt. Ich hebe die Platte an, woraufhin sie schnellstmöglich die neue anbringen muss. Die Stelle darf nie mehr als 10 Sekunden ohne Solarplatte sein. Sonst könnten schwere Schäden entstehen.

Die Solarplatte ist fest und auch unsere restliche Arbeit für heute ist erledigt.

Befreit vom Feierabend mache ich lachend einen Salto. Faye grinst amüsiert. Mein Atemregler zeigt an, dass ich noch Luft für fünf Minuten habe. Also begeben wir uns zügig wieder zur Schleuse.

Ich drücke auf "Öffnen", aber nichts passiert. Ich versuche es nochmal,

doch auch jetzt bewegt sich die Tür nicht. "Was ist denn los?" erkundigt sich Faye leicht genervt. Leicht panisch antworte ich ihr:" Die Tür geht nicht auf!" Sie schwebt zur Tür und versucht sie zu öffnen. Doch auch sie scheitert. Auch sie wird jetzt leicht panisch.

Wenn wir nicht schleunigst rein kommen erschicken wir hier draußen.

Wir funken unsere Teamkameraden im Inneren an, doch auch sie bekommen die Tür nicht auf.

Meine Luft geht auf 3 Minuten zurück. Faye hat noch 5. Wir entscheiden, weniger zu Atmen und zu einer neuen Tür zu kommen. Doch diese ist eigentlich viel zu weit weg.

Wir hangeln uns an den Sprossen am Äußeren der Station voran. Nur noch 1 Minute. Die Raumstation kommt in Sicht. Letzter Atemzug. Alles um mich herum wird schwarz.

Genre: Science-Fiction

Inspiration: III

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