I33I - 1991
Ich beobachtete das Familienhaus neben den meinem. Ich wurde nicht gerne gesehen in dieser Straße. Erst recht nicht von meinen direkten Nachbarn.
Sie glaubten, dass meine Eltern zwar lebten, aber arbeitstechnik so oft unterwegs waren, dass man sie nie sah. Ich lebte also alleine und das war mit meinen 16 Jahren in dieser Straße nicht gerne gesehen. Ligusterweg... Direkt neben den Dursleys. Ich hatte meine andere Wohnung behalten, aber es schien mir richtig bei Harry zu sein. Das schuldete ich James und Lily.
Die Dursleys wollten nicht, dass Harry Zeit mit mir verbrachte, aber ich leistete ihn oft Gesellschaft, wenn er alleine auf dem Spielplatz saß und über sein schreckliches Leben sinnierte. Ich habe ihm nicht die Wahrheit gesagt. Ich habe ihm nicht erzählt, dass ich eine Hexe war und auch nicht, dass er ein Zauberer ist. Ich konnte nicht. Ich hasste es, dass er so aufwachsen musste und ich hasste es, dass er so sehr leidete, aber irgendwo verstand ich Albus Entscheidung ihn ohne den ganzen Trubel aufwachsen zu lassen. Es war nicht gut für ein Kind berühmt zu sein. Vielleicht würde er mich hassen, wenn er es herausfand, aber was sollte man dagegen tun?
Auf jeden Fall beobachtete ich gerade das Fenster als eine Eule angeflogen kam. Ich dachte zuerst, sie wollte zu mir, aber sie landtete an dem Haus neben den meinem. Es war Harrys Hogwarts-Brief.
Die nächsten Tage kamen immer mehr. Scheinbar verhinderte man, dass er seine Briefe bekam. Ich wäre am liebsten zu Harry gegangen und es ihm direkt gesagt, aber die Dursley ließen mich nicht rein und Harry durfte das Haus nicht verlassen.
Und dann war es soweit. Sie reisten ab. Sie reisten einfach ab. Erst Tage später tauchten sie wieder auf und die Dursley sahen alles andere als glücklich aus. Harry auf der anderen Seite strahlte. Er kam mit einer Schneeeule und ich konnte aus seiner Hosentasche ein Zaubebrstab blitzen sehen.
Er wusste es und es machte ihn glücklich.
Aber auch dann bekam ich Harry nicht zu sprechen und dann war es auch wieder so weit: der 1. September.
Ich nahm mir ein Taxi und wie es der Zufall wollte fuhren wir direkt hinter dem Auto in dem Harry fuhr.
Doch als ich aus dem Taxi stieg, ich hatte schließlich noch bezahlen müssen, war Harry schon nicht mehr zu sehen. Ich lief also alleine in den Bahnhof und nach einigen Minuten sah ich ihn dann mit einem Schaffner reden. Obwohl reden sehr nett ausgedrückt war. Der Mann lachte Harry aus. Harry sah völlig verzweifelt aus und der Mann machte es eindeutig nicht besser.
,,Harry!", begrüßte ich ihn lächelnd.
Er sah mich irritiert an. ,,Sera! Was machst du denn hier?"
,,Komm mit. ich bring dich zu deinem Gleis."
Harry wendete seinen Blick an und ich sah wie seine Wangen sich rot färbten. ,,Naja... Das ist nicht so einfach... also..."
,,Ist schon okay, Harry!", meinte ich lachend. ,,Ich weiß es, okay?"
,,Was weißt du?", fragte er mit großen Augen.
,,Gleis 9 3/4, oder etwa nicht?" Ich zwinkerte ihn zu.
,,Du... aber... Wie...", stammelte er, aber bevor er damit noch ewig weiter machen konnte, unterbrach ich ihn: ,,Ich gehe auch nach Hogwarts. Tut mir leid, dass ich dir nichts gesagt habe, aber Al- Professor Dumbledore hatte schon recht... Es wäre nicht gut gewesen, wenn du als der Junge, der überlebt hat aufgewachsen wärst..."
,,Du kennst die Geschichte also auch?!"
,,Natürlich!", meinte ich lächelnd. ,,Jeder kennt die Geschichte. Deine Eltern waren großartige Zauberer und sie haben dich mehr als alles andere auf der Welt geliebt."
,,Woher... Ich mein... Woher..."
,,Woher ich das weiß?"
Er nickte.
,,Ich habe mich lange mit dem Thema beschäftigt... Als ich damals neben euch eingezogen bin und dich kennen gelernt hatte, wollte ich alles über deine Familie herausfinden. Ich wollte wissen, warum gerade du Voldemorts Zauber entkommen bist."
Er sah mich geschockt an. ,,Du... Du... Du hast seinen Namen gesagt!"
Ich lachte auf. ,,Ich weiß... Die Menschen haben heute noch Angst seinen Namen auszusprechen und ich kann es auch nachvollziehen... Er hat so viel schreckliches getan... Auch ich verbinde ihn mit sehr viel Grauen, aber weißt du was? Ich sehe keinen Sinn darin Angst vor einem Namen zu haben. Er ist ein Monster. Aber sein ausgedachter Name macht mir keine Angst!"
,,Ausgedacht?"
Ich lachte abermals auf. ,,Du glaubst doch nicht wirklich, dass seine Eltern ihn Lord Voldemort genannt haben, oder etwa doch?!"
Er schüttelte den Kopf: ,,Hast ja recht."
,,Aber jetzt komm. Wir sind spät dran!"
Ich landtete bei meiner Freundin Amelie in einem Abteil, während ich beim vorbeigehen gesehen hatte, dass Harry mit einem Jungen mit roten Haaren und Sommersprossen, eindeutig ein Weasley, in einem Abteil saß. Wenn ich mich nicht irrte war sein Name Ronald.
Ich hatte jedes Mal Schuldgefühle, wenn ich einen der Weasley-Brüder sah. Das was ich Bill angetan hatte, war wirklich nicht okay von mir. Das war mir schon währenddessen bewusst, aber mittlerweile waren die Schuldgefühle um ein zehnfaches gewachsen...
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