I25I - 1975

Das Schuljahr war fast zu Ende.
Jenny und Frank hatten meine Lüge für sich behalten und nachdem ich sie mehrmals darum bat, versuchten sie sich so zu benehmen wie am Anfang. Nur manchmal bemerkte ich einen mitleidigen Blick von ihnen, aber ansonsten benahmen sie sich normal. Mehr Schwierigkeiten gab es mit Remus. Ich hatte ihn nicht mehr erwischen können, bevor er es den anderen Rumtreibern erzählt hatte. Es brauchte Wochen bis sie mich nicht mehr fragten, was an dem Tag mit mir los war... Aber mittlerweile hatten sie es einfach akzeptiert.
Ich saß gerade mit den Rumtreibern auf dem Hof an einem Baum gelehnt und dachte über die Heiligtümer nach.
Ich wusste mittlerweile sicher, dass James' Tarnumhang der echte war. Das hieß auch, dass es eine Möglichkeit auf Heilung gab. Es war ein Funken Hoffnung an welches ich mich seither klammerte.
Zuerst dachte ich daran, den Umhang zu stehlen, aber schlussendlich habe ich mich doch dagegen entschieden. Er würde seinen Umhang seinem Kind geben und dieses an seinem Kind weitergeben und immer so weiter. Das hieß aber auch, dass es nicht schwer sein würde den Umhang wieder zu finden... anders als die anderen beiden Heiligtümer... Das war der Grund, weshalb ich entschied den Umhang bei James zu lassen. Ich würde mir erst die anderen besorgen und danach den Umhang holen. Ich wollte James nicht beklauen.
Die Frage war nur, wo ich sie herbekommen sollte...
Ich bin sogar zu Albus gegangen um ihn danach zu fragen, aber er hatte gemeint, dass er nichts darüber wisse. Ich wusste, dass war gelogen. Ich hatte schon immer erkannt, wenn er mich anlog. Wenn er es bei anderen tat dann nicht, aber wenn er mir dabei in die Augen sah, dann erkannte ich es sofort. So auch dies mal. Aber wie sollte ich ihm das erklären? Wie sollte ich ihn dazu bringen, mir davon zu erzählen? Ich brauchte einen Plan...
Ich hätte noch weiter gegrübelt, aber James riss mich mit einer Frage aus den Gedanken: ,,Würdet ihr lieber gefürchtet oder geliebt werden?"
Remus antwortete recht schnell: ,,Natürlich geliebt, denn dann würde man mir zuhören ohne gezwungen oder unterdrückt zu werden."
Peter, dagegen hatte eine andere Meinung: ,,Ich würde lieber gefürchtet werden, denn sonst würde mir nie jemand zuhören!"
Dann sagte keiner was. Die drei sahen abwechselnd zu mir und zu Sirius. Sie schienen zu erwarten, dass ich was sage... Ich zögerte noch kurz, aber dann sagte ich die Wahrheit: ,,Ich will einfach nur, dass ich in Erinnerung bleiben..."
,,Wie könnte man dich vergessen?!", rief Remus erschüttert. Ich zuckte mit den Schultern. Ich wollte nicht antworten.
Dann sagte eine Weile lang niemand mehr etwas, bis James erneut das Wort ergriff: ,,Was ist mit dir, Tatze?"
Er stand auf, lief langsam zu James und setzte sich direkt vor ihn. Dort schaute Sirius James mit vollem ernst in die Augen. ,,Ich möchte, dass die Menschen sich davor fürchten, wie sehr sie mich lieben!"
Ich war verblüfft und beeindruckt von seinen Worten und das konnte man mir deutlich ansehen. Ich wollte gerade etwas dazu sagen, als Sirius lauthals anfing zu lachen. Ich verdrehte die Augen und lehnte meinen Kopf erschöpft auf Remus' Schulter, der neben mir saß und mich kurz anlächelte, bevor er seinen Blick wieder abwendete.

,,Tatze, schau mal da!", zischte James grinsend und zeigte in eine Richtung, wo eine Katze in der Sonne lag. ,,Eine Katze!"
,,Die hol ich mir!", rief Sirius lachend und lief in einen Busch neben uns. Er kam in seiner Hundegestalt zurück.
ich runzelte die Stirn und blickte verwirrt zu Remus: ,,Was hat er vor?"
,,Er will der Katze etwas Angst einjagen.", kam es statt von Remus vom lachenden James.
Ich riss die Augen auf. ,,Merlin, das darf er nicht!"
Doch es war zu spät... Er hatte sich bereits an die Katze heran geschlichen und stand nun direkt hinter der Katze. Ich war aufgesprungen, wollte ihm zuschreien, dass er es nicht tun sollte, aber da fing er schon an wie ein Verrückter zu bellen.
Doch statt sich zu erschrecken, verwandelte sich die Katze mit einem lauten POOF in Minerva, die schrie: ,,Boo!"
Sirius, anscheinend todesverängstigt rannte mit dem Schwanz zwischen den Beinen davon.
Wir anderen mussten uns zusammenreißen um uns nicht auf den Boden zu kugeln. Ich hörte Minerva beim weggehen noch murmeln: ,,Dummer Hund."
Ein paar Minuten später kam Sirius wieder angelaufen, auf seinem Gesicht noch immer ein Ausdruck von Schock.
Wir hatten gerade erst aufgehört zu lachen, aber als James den blassen Sirius sah, fing er erneut damit an. ,,Merlin! War das genial!"
,,Woher hätte ich denn wissen sollen, dass das die McGonagall ist?!", fragte Sirius heiser.
Ich schüttelte grinsend den Kopf: ,,ich wollte dich ja noch warnen, aber dann war es zu spät..."
,,Du wusstet es?", riefen alle vier Rumtreiber im Chor.
Ich zuckte mit den Schultern: ,,Ja, klar. Sie erkennt man doch!"
Durch ihre perplexen Blicke, wurde mir bewusst, dass man sie vielleicht doch nicht so einfach erkannte, aber vielleicht lag es auch einfach daran, dass die Jungs Minerva nur selten als katze gesehen hatten, während ich sie schon hunderte Male gesehen hatte. Ich hatte sie eine Zeit lang beobachtet, als sie mit Albus daran gearbeitet hatte. Ich hatte mich in einen Phönix verwandelt und wenn Fawkes dann nicht in Albus' Büro war bin ich an dessen Stelle dorthin und da Albus beschäftigt war, fiel ihm auch nicht auf, dass ich nicht Fawkes war...

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