Ich las schon seit zwei Stunden das Buch und hatte bisher nichts wichtiges herausgefunden über die Heilung. Es ging immer darum, dass viel probiert wurde, aber vergeblich. Dass es schwer war ein Heilmittel zu finden, da es für die Opfer unmöglich war sich als solche zu  erkennen zu geben. Es war zum Verrückt werden. Ich wollte nicht wissen, wie schwer es war. Das wusste ich schon von alleine. Ich wollte wissen, wie es ging.
Und dann fand ich. Es war nicht viel. Es war nur ein kurzer Absatz. Ein Absatz, der mein Leben verändern sollte, auch wenn nicht so, wie ich gehofft hatte:

Das einzige Heilmittel von welchem angenommen wird, dass es funktioniert, ist eine Legende.
Es handelt sich um die Heiligtümer des Todes aus dem Märchen von den drei Brüdern. Viele Magier zweifeln an ihrer Existenz, aber Gläubige vermuten, dass sie das einzig funtionierende Heilmittel ist.
Es werden alle drei Heligtümer benötigt, den Elderstarb, den Tarnumhang und den Stein der Auferstehung. Diese müssen vom Betroffenden getragen werden. Den Umhang um die Schultern, den Elderstab in der rechten Hand und den Stein in der linken. Dies an Vollmond um Mitternacht und immer wieder das Wort "Sanitatem" sagend.

Das war es also. Ich griff in meine Haare und fing erneut an zu weinen. ,,Merlin, wieso hasst du mich so sehr?!", schrie ich in den leeren Raum.
So viele Jahre lang hatte ich versucht eine Heilung zu finden. Ich hatte mich so sehr bemüht und das alles um sonst!
Die einzige Möglichkeit bestand im unmöglichen! ich brauchte alle drei Heiligtümer des Todes und das obwohl es noch nicht mal sicher war, dass es sie überhaupt gab! Wie konnte ich dann alle drei finden?
Ich hatte mich zu früh gefreut. Jetzt hatte ich eine Antwort, aber trotzdem würde ich meinen Freunden niemals die Wahrheit sagen können. Es gab keinen Weg mich zu heilen. Keinen richtigen.

Ich wollte aufgeben. Alles hinter mir lassen. Ich schloss die Augen. Ich wollte sie nie wieder öffnen. Ich wollte einschlafen und nie wieder aufwachen.
,,Ich hasse dich Merlin!", schrie ich. ,,Wie kannst du mir nur so etwas antun? Das ist doch alles ein schlechter Scherz!" Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und dann öffnete sich die Tür. Es war Remus. Er setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm: ,,Phina? Phina? Was ist los?"
Ich schüttelte den Kopf: ,,Wie bist du hier her gekommen?"
,,Jenny hat mir das Passwort gegeben.", erklärte er mir. ,,Und die Treppen... nunja.. Sirius hat letztes Jahr ein Weg gefunden um ihn zu entgehen..."
Ich schnaubte. Natürlich hatte er das.  Seit dem Tag, an dem ich ihm erklärt hatte, dass ich nichts für ihm empfand, zumindest nicht so, da hatte er begonnen hhaufenweise Mädchen abzuschleppen.
,,Was ist los, Phina?", fragte er und nahm mein Gesicht in seine Hände. ,,Bitte rede mit mir!"
,,Hast du schon mal was von den Heilgtümer des Todes gehört?", fragte ich, als ich mich einigermaßen wieder unter Kontrolle hatte.
,,Natürlich.", antwortete er schnell. ,,Wieso?"
Ich schüttelte den Kopf. ,,Glaubst du daran?"
,,An die Heiligtümer?", fragte er. Ich nickte. Er schüttelte den Kopf: ,,Die sind nur ein Märchen."
,,Ja...", murmelte ich traurig. ,,Genau das ist das Problem."
,,Ich versteh nicht -"
,,Ich weiß!", rief ich. ,,Und genau das ist das Problem!"
,,Dann erklär es mir..."
,,Ich kann nicht!", schrie ich. ,,Wenn ich könnte, dann hätte ich es euch am ersten tag gesagt! Aber ich kann nicht!"
,,Phina,", flüsterte er nach einer Weile. ,,Ich weiß wirklich nicht was dir daran so wichtig ist... Also an den Heiligtümern... Aber jetzt wo ich darüber nachdenke... Es kann doch sein dass es sie gibt?"
Ich sah ihn überrascht an: ,,Ist das dein ernst?"
Er nickte.
,,Was hat deine Meinung so schnell geändert?"
,,James... Eigentlich sollte ich dir das nicht sagen, aber egal...", Erklärte er. ,,Er hat einen Tarnumhang und klar kann man die mittlerweile kaufen, aber noch nicht allzu lange und soweit ich weiß ist der Umhang schon seit mehreren Generationen in seiner Familie... Zu lange, als dass es ein gekaufter sein könnte..."
Ich riss die Augen auf: ,,soll das heißen, James hat eines der Heiligtümer des Todes?!"
Er zuckte mit den Schultern: ,,es ist möglich..."
Dann fehlen nur noch zwei... ,, Und hast du eine Idee wo die anderen beiden sind?"
Er sah mich stirnrunzelnd an: ,,was hat es damit auf sich? Was willst du damit?"
,, Nichts...", Log ich. ,, Ich finde es einfach nur interessant..."
Er sah nicht überzeugt aus, aber er nickte und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, doch statt seine Hände danach zu lösen, ließ er sie an meinen Wangen. Er sah mir tief in die Augen und führte sich nicht. Genausowenig​ wie Ich.
Ich konnte nicht. Ich war wie erstarrt. Was tat er da? Wieso tat er das? Er hatte doch nicht vor mich zu küssen, oder? Oh, Merlin! Ich musste mich lösen! Jetzt sofort! Aber ich tat es nicht. Ich blieb einfach da sitzen.
Die Sekunden verstrichen, dann Minuten und wir beide saßen einfach da und sahen uns in die Augen.
Dann hörte ich Schritte. Ich riss mich los und kaum eine Sekunde später öffnete sich die Tür und Jenny kam rein. ,,Remus? Kannst du uns kurz alleine lassen?"
Remus nickte und lief aus dem Raum und zur selben Zeit kam Jenny auf mich zu und kniete sich vor mich: ,, du musst nicht, wenn du nicht willst... Aber wenn du reden willst, bin ich für dich da."
,, Danke, Jenny...", Murmelte ich und umarmte sie.